Dieses Buch lohnt sich für Anfänger, aber auch fortgeschrittene Hobbygärtner lernen dazu: Grundlegende Begriffe werden geklärt zu Standort, zu Bodenbeschaffenheit, aber auch zum Unterschied, den es macht, wenn dieser Boden zu ersten Mal gärtnerisch genutzt wird: Dann gilt es, das Unkraut, vor allem im ersten Jahr sorgfältig zu bekämpfen, denn im Boden sind oft viele Samen.
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Meine Welt der Stauden Eine Liebeserklärung an blühende Beete und ans Gärtnern
Unmöglicher Abschied
Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman «Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die Grundprinzipien ihres Schreibens seien «Liebe und Schmerz», hat sie in ihrer aufschlussreichen Stockholmer Rede bei der Preisverleihung erklärt. Wie für ihre Erzählerin am Anfang dieses Romans sei ein Traum auch für sie selbst die Initialzündung für den Beginn ihrer Arbeit an diesem Buch gewesen, hat sie hinzugefügt. Das Traumbild eines mit schwarzen Baumstämmen bewachsenen Berges, das ihrer Protagonistin Gyeongha wie ein mit Grabsteinen übersäter Friedhof erschienen ist, dient im Roman als Metapher für das jahrzehntelang tabuisierte Jeju-Massaker von 1948. Sie beschwört mit dieser bedrückenden Thematik auf sehr subtile Weise die Geister einer fürchterlichen Vergangenheit herauf.
Als dreiteiliger Roman beginnt die Geschichte in nicht chronologischer Reihenfolge mit dem dringlichen Wunsch von Inseon, der besten Freundin der Ich-Erzählerin, die nach einem Unfall im Krankenhaus von Seoul liegt, ganz schnell zu ihr zu kommen. Die allein in einem abgelegenen Bergdorf auf der südkoreanischen Insel Jeju wohnende Freundin bittet sie dringend, zu ihrem Haus zu fahren und dort ihren innig geliebten Papagei zu versorgen, den sie nach dem eiligen Abtransport mit dem Rettungswagen allein zurücklassen musste. Ohne Wasser und Nahrung könne er dort maximal drei Tage überleben. Gyeongha macht sich bei beginnendem Schneegestöber spontan und völlig ohne Gepäck auf den Weg, ihr Flug auf die Insel ist wetterbedingt der letzte an diesem Tage. Auch die Weiterfahrt mit dem Bus zu dem kleinen Bergdorf ist schwierig, alle Straßen sind menschenleer, nirgendwo ist noch ein Geschäft geöffnet, wo sie sich mit dem Nötigsten eindecken könnte. Nach einem odysseeartigen Fußmarsch durch Wald und Flur trifft sie schließlich spätnachts in völliger Dunkelheit an dem einsam gelegenen Haus der Freundin ein, – zu spät allerdings, der Vogel liegt tot in seinem Bauer.
Schnee ist allgegenwärtig in diesem bedrückenden Roman einer Freundschaft zwischen zwei Frauen, der Schriftstellerin Gyeongha und ihrer langjährigen Freundin, der Fotografin Inseon. Beide hatten beschlossen, das Traumbild von Gyeongha in einem gemeinsamen Projekt als Installation bildlich umzusetzen und dafür einen Hang in der Nähe ausgesucht, mehr als hundert schwarze Baumstämme sind neben Inseons Haus dafür schon eingelagert. Im Haus trifft Gyeongha schließlich ganz unvermutet auf Iseon, die ihr von dem Insel-Aufstand erzählt, der als Jeju-Massaker auch die leidvolle Geschichte ihrer eigenen Familie widerspiegelt. Zwischen Traum und Wirklichkeit mäandernd verwischen hier die Grenzen. Realität und Imagination, aber auch Lebende und Tote stehen erzählerisch kaum noch unterscheidbar völlig gleichberechtigt nebeneinander. Wie ein Menetekel schwebt in diesem Roman die düstere Vergangenheit drohend über dem Erzählten, und all das kommt hier dann nur sehr zögerlich und nur nach und nach ans Licht.
Im Stil des magischen Realismus geschrieben, bestimmt der Schnee als omnipräsente, letztendlich aber auch kaum zu deutende Metapher diesen poetischen Roman, in dem sich oft unvermittelt verschiedene Realitätsebenen miteinander vermischen, was zu erhöhter Aufmerksamkeit beim Lesen zwingt. Neben den irgendwann lästig werdenden Schnee-Passagen, die durch ihre ständigen Wiederholungen schon bald ermüden, sind auch die geradezu fantastisch wirkenden Passagen über die eherne Freundschaft der beiden Frauen irgendwann nur noch lästig. Sprachlich zum Teil etwas holprig, für eine Nobelpreis-Trägerin also wenig überzeugend, ist dieser depressiv machende Roman, der so ziemlich alles offen lässt am Ende, weder wirklich bereichernd noch gar erfreulich, – und unterhaltsam schon gar nicht!
Fazit: mäßig
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Eine kurze Geschichte der Informationswerke von der Steinzeit bis zur künstlichen Intelligenz
Anfangs dachte ich, das Vorgängerbuch Sapiens, das 25 millionenfach verkauft wurde, müsste ich vor diesem gelesen haben; der Autor bezieht sich gerne darauf. Dann aber überzeugte die Fülle der Beispiele dieses Buches. Diese „kurze Geschichte“ des Historikers hat mehr als sechs hundert Seiten, einhundert davon sind Quellenangaben.
Mind Control
Während ein rechtsfanatischer Attentäter in Magdeburg auf einem Weihnachtsmarkt mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge rast und Dutzende Leben zerstört, zeigt sich erneut, wie nah Fiktion und Realität manchmal beieinanderliegen. Stephen King hat das Thema des Massenmords durch ein Fahrzeug bereits Jahre zuvor in seinem Thriller »Mr. Mercedes« aufgegriffen und in »Finderlohn« fortgeführt. Mit »Mind Control« denkt er das Thema auf erschreckende Weise weiter. Weiterlesen
Handy
Vom Risiko profaner Abschweifung
Mit dem Erzählband «Handy» deutet Ingo Schulze schon in dem bemerkenswerten Untertitel «Dreizehn Geschichten in alter Manier» auch gleich sein Stilmittel des einfachen Erzählens an. Der kleinen Form der Belletristik, dem Sammelband «33 Augenblicke des Glücks», verdankte er 1995 auch seinen Durchbruch als Schriftsteller. Und mit dem vorangestellten Zitat von Friederike Mayröcker weist er zudem recht deutlich auf den Geist des vorliegenden Buches hin, auf das dominante Prinzip der Beiläufigkeit: «Dann folgte ein Tag dem anderen ohne dasz die Grundfragen des Lebens gelöst worden wären.» Als ein in der DDR sozialisierter Schriftsteller, hat er im Interview erklärt, empfinde er seinen Blick auf die Gesellschaft zumindest teilweise immer noch als den eines Außenstehenden, und das sei auch prägend für dieses Werk gewesen.
Für viele der Geschichten habe er die Ideen lange mit sich herumgetragen, ohne zu wissen, was daraus werden könnte beim Schreiben. Im Vordergrund seiner autofiktional inspirierten Erzählungen steht dabei die Anmutung von Unmittelbarkeit, die Illusion des wahrhaftig Erlebten, auch wenn das meiste davon der Phantasie entsprungen ist. Eine eigenwillige Umkehr des vorherrschenden Prinzips, das Faktische des Lebens in erzählende Literatur umzusetzen. Hier steht also die Literarizität obenan, der literarische Grad eines Werkes also, dem Ingo Schulze dann seinen fiktionalen Erzählstoff überstülpt. Er tut das in einer so allgemein gehaltenen Weise, dass seine Geschichten oft unverständlich bleiben und meist auch völlig belanglos sind, weil scheinbar Realität und Fiktion anders für ihn nicht in Einklang zu bringen sind.
Damit geht der Autor bewusst unter das eigene wie auch unter das Milieu seiner Leser, er biedert sich also volkstümlich an mit Hilfe des Profanen. Sein literarisches Mittel dafür ist die Beiläufigkeit, in der da erzählt wird, ein sprachlicher Stil, der schnell Gefahr läuft, langweilig zu werden. Den Leser beschleicht nämlich schon bald das Gefühl, scheinbar grotesk unterfordert zu sein. Hinzu kommt, dass all das Banale in den Erzählungen stilistisch adäquat in anspruchsloser Umgangs-Sprache geschildert wird, der Leser wird also auch hiermit intellektuell nicht gefordert. Es wird allerdings, ob man will oder nicht, ein Gefühl der Vertrautheit erzeugt, man wird also fast zwangsläufig in eine zeitgemäße Lebenswirklichkeit hineinversetzt.
Bei aller literarischen Schlichtheit versteht es Ingo Schulze in diesen Erzählungen, alles sehr detailliert zu beschreiben und seine Themen zudem in stimmigen Dialogen zu artikulieren. Die politische Wende in Deutschland hat natürlich mentale Veränderungen der Menschen bewirkt, die auch soziale Auswirkungen haben und den Erzählstoff mitprägen. Das «Handy» steht als Metapher sinnbildlich für die Ausweitung des eigenen Lebensbereiches, es wirkt einer engbemessenen Abschottung der Lebenswirklichkeit des Individuums entgegen, mit für nahezu jedermann spürbaren Auswirkungen, denn man kann sich nun der äußeren Welt kaum noch entziehen. Mit diesem literarischen Unterbau und mit einem solch bunten Sortiment an Themen bleibt es nicht aus, dass recht inhomogene Texte entstanden sind, die qualitativ ziemlich unterschiedlich ausgefallen sind und natürlich auch nicht alle wirklich zu überzeugen vermögen. Der Reiz der Lektüre liegt sicherlich bei der scheinbar zufälligen Kombination unterschiedlichster Motive und Szenerien, die erst durch ihre Beziehungen zueinander an Gehalt gewinnen und Zusammenhänge verdeutlichen. Wer so unkonventionell und, immer wieder weit abschweifend, profan zum Thema der menschlichen Glückssuche schreibt, der läuft Gefahr, nicht verstanden zu werden und die potentielle Leserschaft zu verschrecken. Ingo Schulze hat dieses Risiko sehr beherzt und offensichtlich auch recht selbstbewusst auf sich genommen. In wieweit er damit eine individuell wirklich bereichernde und unterhaltsame Lektüre geschaffen hat, kann jeder Leser nur ganz allein für sich entscheiden!
Fazit: mäßig
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Dawn of DC: Der Pinguin 1
Der Pinguin. Der wohl kleinste und scheinbar niedlichste Antagonist aus der Batman-Schurken Galerie bekommt endlich was er verdient: eine eigene Serie. Oswald Cobblepot alias der Pinguin soll im Auftrag der US-Regierung sein altes Imperium zurückerobern. Aber ratet mal, wer da etwas dagegen hat! Eine Comic-Soloserie für den Schurken, der 2024 auch eine TV-Serie bekommen hat.
Pinguin und die “Force of July”
1941 debütierte der Blicke Dieb erstmals mit Frack, Zylinder, Monokel und Regenschirm. Mit letzterem, in dem sich auch ein Maschinengewehr befindet, eroberte er sich von seiner Iceberg Lounge aus auch sein kriminelles Weltreich. Der Ausgangspunkt dieser neuen Soloserie wird ausgerechnet der Tod des Pinguins. Denn nach der Dark Crisis (Chip Zdarsky) Storyline lässt sich der im Krankenhaus liegende Pinguin von Batman vergiften, was selbstverständlich nur inszeniert ist. Vorerst lebt Cobblepot zurückgezogen als Buchhändler in Metropolis, aber Agentin Nuri Espinoza überzeugt ihn schließlich nach Gotham City zurückzukehren und seine Geschäfte wieder zu aufhzunehmen. Mit seiner Automatik in der einen Hand und einem Glas “Antarctica Glacier Water mit Omega3-Fischöl” sitzt der wie ein Mafiosi zurechtgemachte Gangster an seinem runden Holztisch. Im Hintergrund die blutrote Tapete aus dem letzten Abenteuer eröffnet sich vor dem geistigen Auge des Betrachters ein wohl ebenso blutiger Reigen: “Irren ist menschlich, vergeben göttlich”, so Oswald Cobblepot. Und bald schon sammelt er seine neue Gang, die Force of July, eine Anspielung auf den amerikanischen Nationalfeiertag, um sich. Darunter so illustre Gestalten wie der Ex-Boxer Major Victory, Lady Liberty aka Liberty Torch, der Fingerkünstler Sparkler, die Pflanzenlady Mayflower und die Dublikantin Silent Majority.
Pinguin 1: Lehrjahre eines Verbrechers
“Der gute alte Oswald. Anmutig wie ein Schwan, stolz wie ein Pfau, fröhlich wie nie Lerche, fett wie ein Pinguin.” So etwas darf nur seine Ex-Frau Lisa zu ihm sagen, aber sie sagt es voller Bewunderung, denn genau das ist es, was kleine Leute nachweislich brauchen. Auftritt Black Spider. Ein Rückblick in Oswald’s Zeit als Barkeeper für Falcone eröffnet auch die Poesie dieser Neugeburt eines Gossenschnabels: “Nein, zu viel Licht kommt von unten. Das hat meine Ma immer gesagt. Hat gesagt, sie würde mich von hier wegbringen. Mir nen schöneren Himmel zeigen. Und dass man das ganze Universum sehen könnte, wenn man nur diese Stadt verlässt“. Damals war er noch Batmans Barkeeper, denn er war sein Whistleblower und rettete so 37 Frauen das Leben. “Wer benutzt hier wen?“, so das Credo des Pinguins, der eigentlich nur an seinem eigenen Aufstieg arbeitet. Mit Batmans unfreiwilliger Hilfe. Der Pinguin versammelt ein Team aus Killern und anderen Spezialisten um sich und ein Blick in die Vergangenheit und auf das erste Aufeinandertreffen zwischen Batman und dem Pinguin gehören zu den Spezialitäten dieses ersten Bandes einer vielversprechenden, uns erwartenden Serie. Von Eisner-Gewinner Tom King (Batman), Rafael De Latorre (Daredevil) und Stevan Subic (Der Riddler: Das erste Jahr).
Tom King/Rafael De Latorre, Steven Subic
Der Pinguin 1
Reihe: Dawn of DC
2024, Softcover, 176 Seiten, Format: 17X26
Original Storys: The Penguin 1–7
ISBN: 9783741637681
Panini Comics
22,00 €
Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes
Überambitioniert, aber gekonnt geschrieben
Mit seinem 18 Geschichten enthaltenden Erzählband unter dem altmodisch klingenden Titel «Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes» hat der damals 29jährige, österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz den Preis der Leipziger Buchmesse für Belletristik des Jahres 2011 erhalten. Den Ausschlag für die Entscheidung der Jury gab, wie es in ihrer Begründung hieß, «die Eigenwilligkeit der Sprache, die Kühnheit der Konstruktion und die Konsequenz des Konzepts, das zu originellen wie unheimlichen Geschichten führte». Es sind, ganz im Stil der Postmoderne geschrieben und damit entfernt an David Foster Wallace erinnernd, nicht nur unterschiedlich lange, sondern auch thematisch völlig inhomogene literarische Vignetten voller Tristesse und existenzieller Verlorenheit.
Gleich zu Beginn weist Clemens J. Setz sich in der ersten Geschichte unter dem Titel «Milchglas» als präziser Beobachter aus, der voller Empathie einen jugendlichen Ich-Erzähler die fatalsten Begebenheiten an den trostlosesten Orten einfühlsam schildern lässt. Ganz ähnlich geht es in der zweiten Geschichte zu, wo unter dem Titel «Die Waage» von einer Hausgemeinschaft erzählt wird, deren diffizile Verbindungen untereinander der Autor ganz ohne Häme mit psychologischem Feinsinn offenlegt. In der nächsten Geschichte ist von einer unheimlichen Seuche die Rede, die anfangs nur die Visitenkarten einer Angestellten mit ekligen Blasen befällt und später epidemieartig weiter um sich greift. Ziemlich grausig ist die vierte Geschichte, in der die «Eltern von Hänsel und Gretel» nachts genüsslich Sex haben, bevor sie dann endgültig beschließen, ihre Kinder am nächsten Morgen im finsteren Wald auszusetzen.
Psychologisch skurril wird es, wenn junge Männer sich in der Geschichte «Mütter» hausfraulich verkleidete Nutten gegen Entgelt als biedere Muttis ins Haus holen, um wenigstens gegen Bezahlung durch sie ein Gefühl der Geborgenheit zu bekommen. Ähnlich einsam ist auch eine Frau, die an Sozialphobie leidet, in der Kabine eines Riesenrades wohnt und dort partout nicht mehr heraus kommen will. In der Mitte des Erzählbandes taucht in postmoderner Manier unter dem Titel «Das Herzstück der Sammlung» in einem Literaturarchiv überraschend ein weißhaariger, greiser Schriftsteller namens Clemens J. Setz auf, der in einem Gitterbett liegt. Und dort befindet sich auch, hört, hört, ein ganzes Regal voller später Werke von ihm. Bezeichnend für die Motivwahl des Autors ist vor allem die im Buch als letzte erzählte, titelgebende Geschichte von der Skulptur eines großen Kindes, die eines Tages plötzlich am Ende einer Sackgasse steht. Unvollendet, geformt aus weichem, immer feuchtem Lehm, hat der Künstler sein plastisches Werk dem kunstbegeisterten Publikum zur Vollendung überlassen. Während es zunächst gebührend gefeiert wird, verlieren die Bewohner später jede Kontrolle über sich und prügeln voller Wut auf das «Mahlstädter Kind» ein, sie verlieren dabei sogar fast ihren Verstand.
Neben derart vergleichsweise Harmlosem finden sich allerdings auch recht drastische Beschreibungen von sexueller Gewalt, die in abstoßenden, eiskalt ausgemalten Gewaltszenen zuweilen sogar pathologische Züge annimmt. Äußerst brutal wird da ein Mädchen entjungfert, werden Kinder misshandelt und Männer sexuell gedemütigt, wird eine Prostituierte von einem sadistischen Ehepaar gequält oder eine Frau von ihrem Freund in einen Käfig gesperrt. Mit seinen vielen intertextuellen Bezügen ist dieser Sammelband auch ein Buch über Literatur, ein gelungenes Protokoll der Gegenwart zudem und eine Satire über den Wissenschafts-Betrieb. Nicht Alles aber ist überzeugend, und Etliches ist belanglos. Vieles auch wirkt allzu konstruiert und motivisch überfrachtet, vom Elefantenmensch über das Napalm-Mädchen in Vietnam und den Lampenschirm aus Buchenwald bis hin zur musikalischen Hölle von Hieronymus Bosch. Kurzum: überambitioniert, teilweise schwerverdaulich, aber gekonnt geschrieben!
Fazit: lesenswert
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Bat-Man – First Knight 1, Band 1 von 3
Bat-Man – First Knight 1. Das Krimi-Highlight des DC Black Label hält sich ganz an die düsteren Film Noir Vorlagen der Dreißiger und Vierziger Jahre Hollywoods. Batman wurde ja bekanntlich 1939 aus der Feder von Bob Kane und Bill Finger geboren, seine ersten Abenteuer werden nun von Autor Dan Jurgens und Zeichner Mike Perkins in neues, schwarzes Licht getaucht.
Bat-Man in den Dreißigern
“Ein neues Zeitalter bricht an Wir haben 1939, das nächste Jahrzehnt ist reif zur Ausbeutung. Rund um den Globus bricht Chaos aus. Ein Grossteil der Welt wird brennen. Verglichen mit dem, was kommt, ist das Grauen des Großen Krieges nichts.” Diese Worte werden von einem Mann vor einem großen Kaminfeuer gesprochen und er hält sich dezent im Hintergrund, noch ist die Zeit nicht gekommen, dass wir ihn erkennen. Ganz der Nacht ist auch die Stimmung dieses Comics gewidmet, denn die Depression und die allgemeine Hoffnungslosigkeit der Zwanziger und Dreißiger Jahre wurde durch die Prohibition auch nicht gerade erleichtert. Dann schon lieber Zuflucht beim Rabbi suchen, was Batman auch gleich macht.
Bat-Man – First Knight 1 und der Rabbi
“Das Unvorstellbare ist definitiv möglich“, sagt auch Bat-Man. Denn dieser Bat-Man (so schreibt sich diese Fledermaus mit Riesenohren) ist eindeutig eine Kreatur der Nacht. Tagsüber langweilt er sich als Millionär und Playboy Bruce Wayne, aber in der Nacht zeigt er hinter der Maske sein wahres Gesicht. Er kämpft gegen Zombieartige Wesen und weiß doch diese armen Kreaturen von irgendwem viel mächtigeren gesteuert werden. Im Radio läuft “Strange Fruit” von Billie Holiday und erinnert an andere Grausamkeiten dieses Jahrhunderts und als Bat-Man selbst am elektrischen Stuhl landet, weil er einen anderen davor erretten möchte wird klar, dass es auch die Justiz jeder Tage nicht so genau nahm.
Jahrzehnt zwischen den Katastrophen
Das erste Album des eigenständigen Noir-Meisterwerks, das Batmans frühste Auftritte neu interpretiert, liegt nun in Farbe bei Panini vor und sprengt alle bisherigen Vorstellungen des Flattermanns. Mit dabei sind nicht nur der mutige Rabbi Jakob Cohen, sondern auch die Schauspieler Martin Brock und Julie Madison, Commissioner Gordon natürlich, dienstbeflissen wie immer sowie die Prostituierte Tillie und der Oberkriminelle Johnny die Peitsche. Direktor Shelby des Blackgate-Gefängnisses wundert sich zwar, wie ein Mensch überhaupt zweitausend Volt aushalten kann, aber mehr noch, dass ein Toter weglaufen kann. “Solange ich dieses Leben führe…hab ich nur mich selbst”, sinniert der verbrannte und verkohlte Bruce Wayne in seiner Badewanne. Der Bat-Man von Dan Jurgens/Mike Perkins ist ein existentialistischer Held, der sich für die Gesellschaft opfert, um sein eigenes Trauma vom viel zu frühen Tod seiner Eltern zu überwinden. Seine Abenteuer sind in die schillernde Farben der Nacht getaucht, denn die Umrisse werden bei künstlicher Beleuchtung zwar schärfer, aber im Hintergrund mäandrieren die Schatten mit den Farben wie auf dem Rücken einer Smaragdeidechse. In Gotham City regieren Armut, Korruption und Verbrechen und das Land steuert direkt auf den Zweiten Weltkrieg zu. Selbst in den USA gibt es Sympathisanten für Hitler-Deutschland, nicht nur damals übrigens.
Und als mehrere Stadträte der grausigen Mordserie zum Opfer fallen, die Bat-Man versuch aufzuklären, machen Gerüchte über ihn als Fledermaus-monster die Runde. In Wahrheit jagt der reiche Bruce Wayne als Bat-Man verkleidet die wahren Killer und Mörder der Demokratie. Im Albenformat. Ein neuer Blick auf Batmans erste Abenteuer aus den 1930ern. Musst-Have. Teil 1 und 2 sind schon erschienen, Teil 3 wird mit Spannung erwartet.
Dan Jurgens/Mike Perkins
Bat-Man – First Knight 1, Band 1 von 3
2024, Hardcover, 56 Seiten, Format: 24.5X31.5
Original Storys: The Bat-Man: First Knight 1
ISBN: 9783741640124
Panini Comics
16,00 €
Roman unserer Kindheit
Allenfalls für Splatter-Fans
Der dritte Roman im Œuvre der Schriftstellers Georg Klein mit dem Titel «Roman unserer Kindheit» wurde im Jahre 2010 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Erzählt wird darin eine autobiografisch inspirierte, aber auch eine surreale, phantastische Geschichte von einer Gruppe von Kindern. Dabei verändern sich zunehmend die realen und irrealen Verflechtungen des Plots, und ebenso wird auch der kindlich geprägte Erzählstoff von den Grausamkeiten der Erwachsenenwelt überschattet und schließlich dominiert. Zeitlich ist diese Coming-of-Age-Geschichte in den frühen sechziger Jahren angesiedelt, örtlich spielt sie sich im Ruhrpott am Rande von Oberhausen ab, in einer Neubausiedlung mit vier Wohnblöcken. Dort tummelt sich während der großen Ferien, einen scheinbar ewig dauernden Sommer lang, eine wahrhaft illustre Schar von fast dreißig Kindern in einem immer düsterer erscheinenden ‹Sommernachts-Traum›, der zum Albtraum wird.
Die Hauptrollen in diesem Roman spielen acht Kinder, die im «erbsengrünen, kanariengelben, türkisen und knochenbleichen weißen» Wohnblock leben und immer nur mit ihren Spitznamen genannt werden: «Der große Bruder, der Schniefer, der Ami-Michi, der Wolfskopf, die schicke Sybille, die Schwester der schicken Sybille, die winzigen Zwillinge». Das zugrunde liegende narrative Prinzip des Romans ist eine Schwarz/Weiß-Teilung mit Tag- und Nachtseite bzw. profan/realer Oberwelt und schaurig/schöner Unterwelt. Das findet sich dann auch in den die Stimmung anzeigenden Kapitel-Überschriften Sonnen-/Regentag wieder, die zum Ende hin, mit Ausnahme des Schlusskapitels, nur noch Sommernacht heißen. Es beginnt mit einem Fahrradunfall, bei dem sich der «Große Bruder» eine schmerzhafte Verletzung am Bein zuzieht. Um weiter mit den Spielkameraden zusammen sein zu können, die an den schönen Sommertagen im Freien herumziehen, baut seine Mutter einen alten Kinderwagen so um, dass er darin sitzen kann. Die Freunde können ihn nun überall hin mitnehmen bei ihren ausgedehnten Streifzügen durch die Umgebung, zu der auch eine amerikanische Kaserne gehört. Aber auch der alte Braukeller übt eine magische Anziehungskraft auf die Clique der Siedlungskinder aus.
In einer stilistisch seinen jugendlichen Figuren angepassten Sprache schildert der Autor aus den Perspektiven wechselnder Ich-Erzähler deren kindliche Erlebnisse und die Ereignisse in der Siedlung. Auf einer metaphysischen Ebene wird vom taubstummer «Kiki-Mann» der Mord eines der Kinder prophezeit, es bleibt aber offen, von welchem. Weitere Gestalten in dieser mysteriösen Zwischenwelt sind Kriegsveteranen wie der «Mann ohne Gesicht», der «Fehlharmoniker» oder der «Kommandant Silber», deren Bedeutung vom Autor ganz bewusst im Unklaren gelassen wird, er belässt es bei Andeutungen. Sein Erzählkosmos ist bevölkert von Monstern, bedrohlichen Tieren, es gibt eine «gefledderte Leiche», ein «blutendes Architekturmodell», eine «fremdzüngelnde Sterbende» und anderes Skurrile mehr. Am Ende rutscht der Roman vollends ins Splatter-Genre ab, in ein blutrünstiges Horrorszenario mit exzessiver Gewalt.
Man fragt sich als vom Buchtitel überrumpelter und vom Inhalt entsetzter Leser, was Georg Klein mit seinen ominösen Andeutungen, die sich letztendlich allesamt als großer Bluff herausstellen, denn nun wirklich bezweckt. Allein schon mit seinem göttlichen Ich-Erzähler treibt er literarisch den Spuk auf die Spitze. Durch eine grenzenlos angeheizte Phantasie des Autors wird ein extremer Grad von Suggestion erreicht, die aber ihr Versprechen unerfüllt lässt, weil man ihr nicht folgen kann, allenfalls als Splatter-Fan. Nimmt man als Maßstab den Grad der Verunsicherung, die beim Leser erzeugt wird, ist dieser Roman ein literarisches Meisterwerk. Gemessen aber an den legitimen Erwartungen nach einer bereichernden und erfreulichen Lektüre, ist man geradezu entsetzt über diesen mit einem Buchpreis gekrönten Roman!
Fazit: miserabel
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Modesty Blaise-der weibliche James Bond
Modesty Blaise galt in den Sechzigern als weiblicher James Bond und war doch so ganz anders als der britische Geheimagent. Darauf besteht auch ihr Erfinder Peter O’Donnell in einem Interview, das in dieser Bocola Gesamtausgabe abgedruckt ist. Von 95 Comic-Strips sind bisher ca. 30 Abenteuer in vier Bänden erschienen, also 1963-1968 im Hardcover-Querformat von 30,5 x 28,0 cm.
Ein weiblicher James Bond aus dem Orient
Die herausgeberische Leistung bestand dabei u.a. auch darin hunderte Negative neu einzuscannen und die Qualität der Druckvorlage damit wesentlich zu verbessern, worauf auch im Eingangskapitel von Band 3 näher eingegangen wird. Basierend auf dem Roman “A taste of death” liege ein Manuskript von Tarantino vor. Aber auch Luc Bessons Nikita oder Uma Thurman in Tarantino’s Kung-Fu-Epos Kill Bill gelten als Modeste Blaise Epigonen. Schöpfer Peter O’Donnell sieht in seiner Modeste aber mitnichten ein feministisches Role Model, dafür sei sie viel zu sehr Individualistin, sagt er in einem Interview. Das mag auch an ihrer Herkunft liegen, denn als Flüchtlingskind aus Persien kam sie in der Zeit des Kalten Krieges nach Europa. Mit ihrem “Network” genannten Geheimbund verdiente sie gleich mehrere Millionen Pfund und konnte sich schon in den frühen Zwanzigern zur Ruhe setzen.
Modesty Blaise: Heim, Freunde, Interessen
Da sie sich in ihrem Reichtum aber langweilt, hilft sie immer wieder dem britischen Geheimdienst bei der Verbrecherjagd (eigentlich nur in 2/95 Abenteuern), was sie immerhin mit ihrem prominenten männlichen Pendant verbindet. Aber Peter O’Donnell erklärt die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden: er hat kein Heim, keine Freunde, keine Interessen, Modesty Blaise hingegen hat das alles! Drei Rückzugsorte, Freunde, sie hat ein Privatleben und interessiert sich für viele Dinge. Und vor allem hat sie Willie Garvin, ihren Compagnon, der ihr immer wieder beisteht. Die beiden verbindet eine nicht-sexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau, was gleichzeitig natürlich auch die Frage stellt, ob dies überhaupt möglich ist, zwischen Mann und Frau. Aber die beiden haben immer wieder Affären, jedoch nie miteinander.
Freundschaft (ohne Benefits) um der Freundschaft Willen
In einem ihrer Abenteuer mit dem Titel “Der Verräter an der Spitze” geht es auch gleich um den Kalten Krieg und die im Westen und Osten verteilten Spione und Doppelagenten wie Kim Philby etwa, ein Überläufer, den es tatsächlich gab. Blaise und Garvin müssen ein Nest von Verrätern entschlüsseln und entscheiden wer der Maulwurf ist, Ranshaw oder Sefton. Dabei sind ihre Methoden nicht gerade zimperlich, denn sie entführen kurzerhand die Verdächtigten. Bis sich herausstellt, wer der wahre Schurke ist. Dafür engagieren sie sogar den Schauspieler Michael York. Schuyler, ein anderer “Beamter”, versucht nämlich ein Netzwerk an unabhängigen Spionen aufzubauen und wird so zum mächtigen Gegenspieler, da er seinerseits Gerald Tarrant entführte und ihn am Markt für Spione anbietet.
Geheimwaffe M…für Modesty Blaise
Zur Grundausrüstung unserer beiden Helden im Kampf gegen das Böse gehört u.a. die sog. Kongo-Kugel, die Nervenknotenpunkte ausschalten kann und die Betäubungszäpfchen für die Nase, die Gegner für kurze Zeit unschädlich macht. Denn töten, das gibt es für Modesty und Wille nicht. In der Geschichte “Die Wikinger” wiederum kämpfen sie gegen Magnus, den Anführer eines Schmugglerrings, die mit ihrem Motorboot friedliche Reiche überfallen und ausrauben. Aber der Sohn eines Freundes, Mr. Nilsen, der für Magnus arbeitet, soll aus dieser kriminellen Bande herausgelöst werden. Auffallend ist natürlich das Necken der beiden, Willie und Modesty, das fast schon zur Gewohnheit wird in dem vertrauten Arbeitsverhältnis der beiden. So spricht Willie sie oft mit “Prinzessin” an, auch wenn Modesty dann auf ein Fass steigen muss, um ihren Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Praktische Tipps hat sie aber auch für die Leser auf Lager: niemals einem Gegner auf seinem Gelände zu seinen Bedingungen begegnen. Das könnte tatsächlich ins Auge gehen. Wenn man nicht Modesty Blaise heißt.
Bereits bei Bocola erschienen ist auch Modesty Blaise – Band 4, der die kompletten Comicstrips von 1966-1968 beinhaltet und im Hardcover-Querformat von 30,5 x 28,0 cm präsentiert.
Peter O’Donnell/Jim Holdaway
Modesty Blaise, Band 3
2024, 3 abgeschlossene Stories, Hardcover-Querformat (30,5 x 28,0 cm), 144 Seiten, sw mit farbigem Vorwort,
Text: Peter O’Donnell
Vorwort: Nick Jones, Peter O’Donnell und Mike Paterson
Übersetzung: Mik Schulz
ISBN: 978-3-946842-77-4
Bocola Verlag
€ 29.-
Great Escapes Germany. The Hotel Book
Eine Flucht aus dem Alltag verspricht diese neue Publikation des TASCHEN Verlages zu Germany. Von der Nordsee bis zu den Alpen bietet Deutschland hat Angelika Taschen wieder stimmungsvolle Unterkünfte besucht und ausgewählt. Die erfolgreiche und beliebte Reihe des TASCHEN Verlages “Great Escapes.The Hotel Book” ist u.a. schon zu Italien, The Mediterranean, USA und The Alps erschienen.
Flucht aus dem Alltag: Great Escapes Germany
“Great Escapes Germany. The Hotel Book” lässt einen teilhaben an der großen landschaftlichen und kulturellen Vielfalt Deutschlands, darunter auch Grandhotels, Bed & Breakfasts, Schlösser, ein Kloster, Glamping-Zelte und mehr. Anhand von einladenden und ästhetischen Fotos und informativen Texten werden neue Reiseziele in Deutschland vorgestellt und ansprechend aufbereitet. Entdecken auch Sie ihre zukünftigen Lieblingsunterkünfte für eine Entdeckungsreise durch Deutschland, ein Land, dessen Städte, einst von Römern gegründet wurden. Ein Land, das seinen Gästen mit mittelalterlichen Handelsstraßen, atemberaubenden Küsten sowie Flüssen und Bergen, die schon große Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts inspirierten, aufwarten kann. Städte, Burgen und Kirchen mit spannender Geschichte, das Moseltal, den Schwarzwald und das Allgäu sind allesamt zu Recht weltberühmt für ihre Schönheit und ihren ganz besonderen Charme.
Bauhaus, Bach und Lifestyle
Herausgeberin und Autorin Angelika Taschen, die schon zahlreiche Titel zu den Themen Kunst, Architektur, Fotografie, Design, Reise und Lifestyle veröffentlicht hat, bereiste auch für diesen Band wieder unvergessliche Unterkünfte. Zum Beispiel die elegante Reederin, ehemaliger Hauptsitz einer Reederei in der Hansestadt Lübeck, oder das Grand Hotel Heiligendamm, benannt nach Deutschlands ältesten Seebad, ebenso wie das idyllisch gelegene St. Oberholz Retreat in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bauhaus Dessau Atelierhaus beherbergte früher Studenten der Bauhaus-Schule und das charmante Hotel Stadthaus Arnstadt in Thüringen und ist ein Muss für Bach-Liebhaber und solche die es werden wollen.
Lichtblick einer Arbeitspause: der Urlaub
Die Architektur von Max Dudler im Gut Cantzheim an der Saar kann in “Germany” ebenso bewundert werden wie die Kunstsammlung sowie der köstliche Riesling des Gutes. Oder man erkundet den legendären Schwarzwald vom familiengeführten Hotel Spielweg aus oder erlebt eine Romanze in Konstanz im Bed & Breakfast “Zum Egle”, das sich in einem 700 Jahre alten Gebäude befindet. Das Romantik Hotel Markusturm in Rothenburg ob der Tauber gesellt sich zu den anderen 46 mittelalterlichen Türme der Altstadt. In Ulm kann man sich im Schiefen Haus buchstäblich an den Fluss lehnen und im Kloster Beuerberg in Bayern absolute Ruhe genießen. Deutschland bietet vielleicht sogar mehr als man vermuten würde und lässt sich in vorliegendem Prachtband auch kurz in einer Arbeitspause bewundern.
Erholung garantiert: The Hotel Book
Schmökern in diesem “Great Escapes Germany. The Hotel Book” lohnt sich allemal. Also Flucht aus dem Alltag, aber auch als Inspiration dafür, wofür es sich zu leben lohnt. Und zu arbeiten. Unterstützt wurde Angelika Taschen, die ihren Schwerpunkt bei Kunstgeschichte und Germanistik hat von Christiane Reiter. Letztere lebt nicht in Heidelberg wie Taschen, sondern in Brüssel als freie Autorin und studierte Journalismus an der Universität von Eichstätt. Sie arbeitete u.a. als Reiseredakteurin für Ringier Publishing in München sowie Zürich, ehe sie den Reiseteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung aufbaute.
Great Escapes Germany. The Hotel Book
Angelika Taschen, Christiane Reiter
Ausgabe: Mehrsprachig (Deutsch, Englisch, Französisch)
2024, Hardcover, 360 Seiten
ISBN 978-3-7544-0067-8
TASCHEN
€ 50
Alle Tage
Exzentrischer Migrations-Roman
Der Debütroman von Theresia Mora mit dem Titel «Alle Tage» hat mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2005 auf Anhieb viel Anerkennung gefunden. Auch in den Feuilletons wurde das Buch überwiegend positiv besprochen, während die Laienkritiken erkennen ließen, dass viele der Leser ziemlich verständnislos auf diesen ungewöhnlichen Roman reagiert haben. Die aus Ungarn stammende Autorin hat sich nämlich stilistisch über alle Konventionen hinweg gesetzt, was die Lektüre deutlich erschwert und volle Konzentration erfordert, will man der teils wirren Handlung folgen und all die versteckten Hinweise und Gedankensprünge des Plots verstehen.
Abel Nema, der Protagonist des Romans, flieht, alles zurück lassend, vor der Einberufung, als in seinem Land auf dem Balkan ein Krieg ausbricht. Was ihm umso leichter fällt, weil sein Freund Ilia ihn nach der Abiturfeier empört abgewiesen hat, als er ihm seine Liebe gestanden hatte. In dem nicht genannten westlichen Land, das ihn aufnimmt, bleibt er ein Fremder. Er hat aber Glück im Unglück, weil er nach einem Gasunfall ungeahnte Sprachfähigkeiten entwickelt. In einem Sprachlabor lernt er, zehn Sprachen fließend und akzentfrei zu sprechen, er kann nun als Übersetzer arbeiten, gibt Sprachunterricht und findet Aufnahme in akademische Kreise. Ohne aber ganz persönlich davon profitieren zu können, denn kontaktarm, wie er ist, gehört er einfach nicht dazu in seinem Gastland. Mercedes, eine Mitarbeiterin des Sprachlabors, geht eine Scheinehe mit Abel ein, um ihn vor der drohenden Ausweisung zu bewahren. Als sie aber seine homoerotische und pädophile Neigung erkennt und besorgt ist wegen ihrem Sohn, lässt sie sich, vier Jahre später, wieder von ihm scheiden, nachdem sein Aufenthaltsrecht gesichert ist.
Immer wieder zieht es Abel zu den gesellschaftlichen Randgruppen hin, zu den Gestrandeten der Wohlstandsgesellschaft. Er lebt in verschiedenen WGs chaotisch mit Studenten und Künstlern zusammen, geht gern in obskure Nachtclubs und verkehrt im Drogenmilieu. Abel ergeht sich in Halluzinationen, verliert sich in endlosen Selbst-Reflektionen, sinniert häufig gedankenverloren vor sich hin. All diese Erinnerungsfetzen, Gedankensplitter und Phantasien vermischen sich zu einem mentalen Chaos, das ihn oft seelisch völlig aus der Bahn wirft. Er hat permanent Probleme, Reales und Metaphysisches klar von einander zu trennen. Als er schließlich einen Strichjungen bei sich aufnimmt, wird er von dem dann auch prompt bestohlen. Eine Gruppe Jugendlicher, die sein Zusammenleben mit dem Strichjungen wütend macht, dringen in seine Wohnung ein und verwüsten sie, verprügeln ihn und hängen ihn kopfüber an einem Klettergerüst auf. Durch die Verletzungen, die er dabei erleidet, verliert er schlagartig sein phänomenales Sprachvermögen. Am Ende des Romans findet sich ein Epilog unter dem Titel «Letzte Wendung», in dem der wortkarge Protagonist plötzlich in Ich-Form einen Ausblick gibt. «Es ist so einiges zusammen gekommen, und wenigsten einen Bruchteil davon muss ich erzählen», heißt es da überraschender Weise. Das passt so gar nicht zu der Sprachlosigkeit, die im gesamten Buch bisher kennzeichnend gewesen ist für diese ebenso wortkarge wie mysteriöse Romanfigur.
Über ihr stilistisches Konzept für den Roman hat die Autorin im Interview erklärt, dass sie hier grundsätzlich vom Ende her erzähle. Außerdem versuche sie, in Sprache und Plot ein Äquivalent für die Kompliziertheit des Lebens zu finden. Ihre individuellen Geschichten spiegelten immer einen Teil des größeren Zusammenhangs. Und was die Leerstellen im Narrativ anbelangt, verweist sie auf Faust, wir müssten sehen, «dass wir nichts wissen können». Ihre sprachliche Form spiegle im Übrigen die Komplexität der Welt wider, und Wirklichkeit sei letztendlich nur in der Sprache zu finden. Ohne Zweifel literarisch hochstehend, dürfte sich dieser exzentrische Migrations-Roman wohl kaum größeren, Konventionelles erwartenden Leserkreisen erschließen.
Fazit: erfreulich
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Das Lied des Propheten
Ein politischer Weckruf ohnegleichen
Der irische Schriftsteller Paul Lynch hat für seinen jüngsten Roman mit dem bibelbezogenen Titel «Das Lied des Propheten» den Booker Prize des Jahres 2023 gewonnen. Inspiriert dazu sei er vom Bürgerkrieg in Syrien, von der Flüchtlingskrise sowie von den auch in Europa zu verzeichnenden Tendenzen zu anti-demokratischen Regierungs-Formen, »Dieses Buch war nicht leicht zu schreiben», hat er erklärt, inspirierend dazu sei für ihn ein Gefühl des fortschreitenden Abgleitens in totalitäre Staatsformen. Mit der genialen Idee, seinen politisch-dystopischen Roman ausgerechnet in Europa spielen zu lassen, in seiner Heimat Irland nämlich, hat er seine Leser radikal aus ihrer politischen Komfortzone heraus gescheucht. Niemand in Europa könne sicher sein, so sein Credo, totalitäre Regime seien nur ein Phänomen fernab, auf anderen Kontinenten dieser Welt.
Bei Familie Stack in Dublin klingelt es eines abends an der Haustür, und als die Protagonistin des Romans und vierfache Mutter Eilish öffnet, stehen zwei Männer von der Geheimpolizei vor ihr, die Larry Stack sprechen wollen, ihren Mann. Eine geradezu klassische Urszene in allen faschistischen Diktaturen! Und da er nicht zuhause ist, solle der Generalsekretär der Lehrer-Gewerkschaft sich baldmöglichst bei ihnen melden. Was Larry nach einigem Zögern dann auch tut, seither ist er spurlos verschwunden. Mit der Machtübernahme etabliert die «National Alliance» als rechtsradikale Partei Irlands eine politische Tyrannei, vor der niemand mehr sicher ist. fast jeder ist dem Staat verdächtig, Menschen werden willkürlich aus aberwitzigen Gründen verhaftet, und die Justiz ist per Notstands-Verordnung praktisch außer Kraft gesetzt. Es gelten strenge Ausgangssperren, Schulen werden geschlossen, Hamsterkäufe machen die Regale in den Geschäften leer. Die promovierte Molekular-Biologin Eilish wird das Opfer von Sippenhaft, sie verliert aus fadenscheinigen Gründen ihren Job, das Haus wird verwüstet, ihr Auto demoliert. Der älteste Sohn schließt sich den Rebellen an, die militärisch das Terror-Regime bekämpfen, – und auch ihn sieht sie niemals wieder. Als ihr jüngerer Sohn bei einer Detonation durch Splitter verletzt ins Krankenhaus eingelieret wird, verschwindet er dort spurlos. Bis sie ihn schließlich, nach hartnäckiger Suche, in einem Plastiksack liegend in einem militärischen Leichen-Schauhaus findet, der Körper übersäht von Folterspuren. Der Schwester von Eilish in Kanada gelingt es schließlich, sie mit ihren verbliebenen zwei jüngsten Kindern zur illegalen Ausreise zu bewegen. Ihren demente Vater muss sie notgedrungen zurücklassen, er lehnt die Emigration strikt ab.
Politischer Extremismus mit den toxischen Begleit-Erscheinungen einer polarisierten, sich unversöhnlich gegenüber stehenden und zunehmend gewalttätiger werdenden Gesellschaft bildet das narrative Gerüst für diese düstere, deprimierende Geschichte, die aufrüttelnd wirkt. Die Hoffnung der Protagonistin, Derartiges könne ja in einem EU-Land niemals passieren, erweist sich als trügerisch. Gerade heute wurde ja in Österreich ein politisch stramm Rechter mit der Regierungs-Bildung betraut, wer an die Geschichte des National-Sozialismus zurückdenkt, ahnt, wohin die Reise dort gehen könnte. Und wenn der vergleichbaren deutschen Partei eine Mitgliedschaft in der rechtsgerichteten Fraktions-Gemeinschaft des EU-Parlaments verwehrt wird, spricht ja auch das Bände!
Die erzählerische Eskalation am Ende des Romans, als die Menschen verachtende, gefährliche Flucht aus Irland geschildert wird, beleuchtet nach all den Schrecken auf eindringliche Weise dann auch noch die Flüchtlings-Problematik, man ist dafür kaum mehr aufnahmefähig. Andererseits lässt der Autor die Entstehung seiner politischen Szenerie im Dunklen, obwohl die Historie dafür ja einige Vorlagen anbietet, auch aus «diesem unseren Lande» übrigens! Dieser Roman ist über das rein Literarische hinaus ein politischer Weckruf ohnegleichen für eine unbedarfte Wählerschaft.
Fazit: erstklassig
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Das glückliche Geheimnis
Altpapier, Sex und Poetik
Der österreichische Schriftsteller Arno Geiger beschreibt in seiner autobiografischen Erzählung «Das glückliche Geheimnis», wie er in fünfundzwanzig Jahren als Altpapier-Sammler in Wien auf der Suche war nach literarischen Schätzen. Beginnend in seiner Zeit als Student, brachte ihm das Stöbern im Altpapier-Container damals so manchen Fund ein, der sich in bare Münze verwandeln lies und ihn eine Zeit lang sogar finanziell ‹über Wasser hielt›. Denn was ihm da an Zufallsfunden in die Hände fiel, waren teilweise wertvolle Antiquitäten, die von ahnungslosen Erben bei der Wohnungs-Auflösung verstorbener Angehöriger achtlos weggeworfen wurden. So berichtet er von einer «Gründlichen Violinschule» aus der Feder von Leopold Mozart, dem Vater des berühmten Wolfgang Amadeus, die etwa aus dem Jahre 1770 stammen dürfte. Eine echte Trouvaille, denn für derart Rares zahlen Sammler hohe Summen, die dem damals noch ‹armen Poeten› als Student den Lebensunterhalt für ein halbes Jahr gesichert haben. Wie er die vielen Bücher an den Mann gebracht hat, welche Abnehmer er dafür hatte, verschweigt er allerdings.
Nun sind Müllsammler in der gesellschaftlichen Hierarchie ganz unten angesiedelt, zumeist ja Nichtsesshafte, die Pfand-Flaschen oder –Dosen sammeln, um sie zu Bargeld zu machen bei der Rückgabe. Deshalb war es Arno Geiger sehr peinlich, was er da tat, und er hielt es streng geheim. Niemand wusste davon außer seiner Freundin und späteren Ehefrau, es war für sie beide «Das glückliche Geheimnis». Denn durch die Konvolute von Briefen oder Tagebüchern, die er außer den literarischen Büchern auch oft fand, erhielt er einen tiefen Einblick in das intim Menschliche. Er erfuhr, ohne die Person leibhaftig zu kennen, deren Gedanken und Empfindungen quasi in Reinform, also ohne störendes Wissen über deren Körperlichkeit. Das würde ja nur ablenken, und zwar über alle Standesgrenzen und intellektuellen Unterschiede hinweg. Für seine persönliche Entwicklung als Schriftsteller seien diese sehr speziellen ‹Studien› äußerst segensreich gewesen. Er sei dadurch im wahrsten Sinne des Wortes ‹geerdet› worden, was sich thematisch und stilistisch in seinem Werk niedergeschlagen habe.
Arno Geiger beschreibt also in diesem Buch seine durch die Lektüre der gefundenen Bücher geförderte Entwicklung als Schriftsteller, er gewährt dem literarisch interessierten Leser somit einen aufschlussreichen Einblick in seine Schreibwerkstatt. Für den Roman «Es geht uns gut» erhielt er schließlich im Jahre 2005 überraschend als Erster den damals neu gegründeten Deutschen Buchpreis, was seiner Karriere als Schriftsteller einen raketenartigen Auftrieb gab, verbunden mit einer traumhaft hohen Auflage. Seine bisher parallel verlaufenden beiden Leben, als literarischer Schatzsammler und als Schriftsteller, «entfernten sich immer weiter voneinander», schreibt er dazu. Und so beendet er schließlich seine Rundfahrten durch Wien als, Altpapiersammler, weil sie zur bloßen Gewohnheit geworden waren, ohne jeden Zuwachs an Erkenntnis.
Seinen Werdegang als Autor ergänzt Arno Geiger immer wieder durch private Episoden aus seinem Leben. Er erzählt von seinen Eltern und, recht freimütig, auch von den Frauen, die er vorsichtshalber jeweils durch einen Buchstaben anonymisiert, und zu denen gehört mit K. auch die Liebe seines Lebens. Mit vielen literarischen Verweisen und die selbstbezogenen Reflektionen seines Autors versehen, ist dieses Buch für wissbegierige Leser durchaus bereichernd. So bewundert er Philipp Roth, der sich nach «Nemesis», seinem letzten Roman, 2012 vom Schreiben zurückgezogen hat. Was Arno Geigers Buch «Das glückliche Geheimnis» anbelangt, habe er sich radikal dazu entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen, er wolle nämlich ebenfalls, wie sein amerikanischer Kollege, sein Leben nicht am Schreibtisch beenden. Man ist verblüfft als Leser, wie hier nonchalant aus Altpapier, Sex und Poetik Literatur entsteht. Auch wenn nicht jede der reichlich eingestreuten Aphorismen zu Leben und Literatur gelungen ist und die vielen Wiederholungen irgendwann doch ziemlich nerven, ist diese Lektüre gleichwohl bereichernd.
Fazit: lesenswert
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Ava – Die barfüßige Gräfin
Ava – Die barfüßige Gräfin. Ava Gardner, die Hollywood-Diva der Frühzeit, steht ganz im Mittelpunkt dieses Biocomics, das sie zur Zeit ihres größten Erfolges, “Die barfüßige Gräfin“, zeigt. Auf Primo-Tour in Südamerika macht sie Station in Brasiliens pulsierender Metropole der 1950er Jahre.
Ava: Sabotage durch Howard Hughes
“Die Schattierungen der Iris variieren je nach Stimmung: graugrün, wenn die Melancholie sie überfällt, smaragdgrün, wenn Frank Sinatra – ihre einzige, heftige Liebe – in der Nähe ist, saphirblau an Abenden, an denen sie sich betrinkt.” Mit diesen Worten beschreibt Elisabeth Gouslan, Autorin von “Ava, la Femme qui amait les hommes” ihre Ava in ihrem Geleitwort zu vorliegender herausragender Comic-Biographie. Die Leinwandgöttin Ava soll in Rio de Janeiro Werbung für ihren neuen Film “Die barfüßige Gräfin” machen. Aber die zwei Promo-Tage sind ein Wechselbad aus Fanjubel, Skandalen, Presserummel, Rausch und Tränen. Ava dient als Projektionsfläche für Fantasien und Interessen aller Beteiligten, aber eines Morgens will sie nicht mehr mitspielen. Denn es geht das Gerücht, dass ein gewisser Howard Hughes, der wohl reichste Mann der damaligen Welt, alles tut, um ihren Film und die damit verbundene Promotion zu zerstören. Als ihr Presseagent vor Ort verhaftet wird und sie am Flughafen beinahe von ihren Fans zertrampelt wird, ahnt Ava Gardner schon, dass Rio kein Honiglecken werden wird.
Ava Gardner- der Gottesbeweis
Sie kommt in ein Land deren Präsident sich vor zwei Wochen erst selbst gerichtet hat und die Bevölkerung ist keineswegs in guter Laune. “Diese Stadt deprimiert mich, Rene. Ich brauche einen Drink“, sagt Ava zu ihrer Concierge, sich vor dem Spiegel die Haare bürstend. Bald wird auch Rene von einem aufsäßigen Liebhaber kompromittiert und vielleicht steckt selbst dahinter der durchtriebene Millionär, den Ava einfach nicht mehr daten will. Denn es gab schon einmal so ein Date, das in einem Desaster endete. Ava Gardners “erhabene Gleichgültigkeit“, wie ihr schwuler Presseagent es nennt, kommt bald erheblich ins Wanken. Bald ist auch die brasilianische Presse gegen sie, die ihr Hochnäsigkeit vorwirft nur weil sie das Hotel gewechselt hat. “Ihre Arroganz, ihr Alkoholismus und ihre Zügellosigkeit sind uns zutiefst zuwider. Sie bilden sich wunder was ein, dabei sind sie nur eine mittelmäßige Schauspielerin“, fasst es eine Zollbeamtin bei der Ausreise zusammen. Decio Vieira Ottoni, ein Filmkritiker sah das ganz anders: “Ava ist ein Gottesbeweis“, soll er einmal gesagt oder besser im Diario Carioca geschrieben haben. Moralische Vorstellungen sollten eben nie über der qualitativen Bewertung des Berufes einer Person stehen.
Die Zeichnungen von Ana Miralles zeigen Ava Gardner als fantastischen Gottesbeweis, eine klassische Hollywoodiva und Leindwandgöttin, schöner vielleicht sogar, als sie es in Wirklichkeit war. Vor allen Dingen aber zeigt Szenarist Emilio Ruiz, dass es eine Frau damals genauso so schwer hatte, wie heute gegen alte weiße Männer etwas auszurichten.
Emilio Ruiz
Ava – Die barfüßige Gräfin
Zeichnung: Ana Miralles · Szenario: Emilio Ruiz
2024, gebunden, 112 Seiten, Farbe
ISBN: 978-3-96582-166-8
Schreiber&Leser
€ 24,80