“Das Leben ist eben wie eine Wassermelone” (Nanoka)
Immer noch auf der Suche nach dem, was eigentlich Glück ist, erfährt die 10-jährige Nanoka auch das Gegenteil: Nachdem ihre neue Freundin Minami ihr eindringlich das Versprechen abgenommen hat, dass sich Nanoka wieder mit ihren Eltern vertragen soll, ist Minami wie vom Erdboden verschluckt. Nanoka spekuliert mit ihrer mütterlichen Freundin Frau Abazure, dass ihr ein Geist erschienen sei. Später stellt sich heraus, dass die Lebensgeschichte der beiden jungen Frauen recht ähnlich ist. Mit Frau Abazure spricht Nanoka aber auch über die beiden Jungen aus ihrer Klasse, die ihr viel bedeuten. Der eine liest wie sie gern und ist beliebt, der andere ist ein begabter Maler, aber ängstlich und verschlossen. Auch Frau Abazures Vorstellung von Glück gibt sie an Nanoka weiter.
Mit ihrer Eratzoma spricht Nanoka, als sie ein wunderschönes Gemälde bei ihr mit der Unterschrift “live me” entdeckt, über ihren malenden Freund Hikari, der von den anderen Jungen gemobbt wird. Die ältere Frau erklärt ihr, dass manche Menschen besonders sensibel sind und besonders tief empfinden. Trotzdem ist Nanoka enttäuscht, als sie sich in Absprache mit ihrer Lehrerin für ihren verschlossenen Freund einsetzt und von ihm dafür Hassgefühle erntet. In ihrer Klasse wird sie für ihren mutigen Einsatz danach wie Luft behandelt. Besonders verletzt sie, dass ausgerechnet der kluge Bücher lesende Ogiwara dafür verantwortlich ist, dass Hikari ständig angegriffen wird.
Traurig berichtet sie Frau Abazure von ihren schlimmen Erlebnissen, die ihr daraufhin von einem immer wiederkehrenden Traum erzählt.
Mütterliche Freundinnen
Nanoka hat vier ältere Freundinnen, die schon ihre Lebenserfahrungen gemacht haben und diese an Nanoka weitergeben. Im Gegenzug dazu bereichert Nanoka sie mit ihrer kindlichen Weltsicht und bricht so alte Strukturen auf. Beides ermöglicht für alle Beteiligten Weiterentwicklung. Minami, Frau Abazure und Nanokas Klassenlehrerin, sowie die ältere Frau erinnern an das weibliche göttliche Dreigestirn des Mädchens (Minami), der Frau (Frau Abazure und die Lehrerin) und der weisen alten Frau (die Ersatzgroßmutter), die in verschiedenen Lebensphasen stehen und der Frau beistehen.
Bewusst oder unbewusst wird hier das uralte Muster der Frauenfreundschaft aufgegriffen, das Frauen und Mädchen durch das weibliche Netzwerk Schutz und Geborgenheit bietet. Dabei wird nicht verschwiegen, dass das Leben wie eine Wassermelone ist, deren Fruchtfleisch (das Gute) man schnell verschlingt, die Kerne (das Negative) aber aussortiert. Aber auch in den Tiefen der schlimmen Erlebnisse kann man noch einen Schatz heben und daran wachsen: Wenn man die Kerne sammelt und einpflanzt, anstatt wegzuwerfen, erwachsen daraus neue Pflanzen. Oder anders ausgedrückt: Aus gemeisterten Problemen erwächst eine gestärkte Persönlichkeit.
Hochsensibilität
Die Psychologin Elaine Aron prägte in den 90ern den Begriff der Hochsensibilität /Hochsensitivität für Menschen, die besonders tief empfinden können und eine besonders hohe Verarbeitsungsdichte von Informationen haben, was sich sehr positiv auf Empathie, Kreativität und die Analyse und Interpretation des Lebens auswirkt. Diese Hochsensibilität wird von der älteren Frau im Manga entsprechend positiv dargestellt, um Nanokas negative Sicht auf den vermeintlichen Feigling zu relativieren. Nanoka befindet sich allerdings noch in einem Entwicklungsprozess, sodass sie Hikari nur teilweise versteht und für sein Verhalten verurteilt.
Mobbing
Mobbing ist ein grundlegendes Problem der Gesellschaft, das sich durch alle Zeiten hinweg überall zeigt, sowohl auf der Arbeit, als auch in der Schule oder Freizeit. Jede(r) kennt wohl z.B. Ausenseiter/innen in der Klasse, mit denen man nicht gern gesehen werden wollte. Wie auch in dem Manga gut dargestellt, geht Mobbing zurück auf eine engstirnige Weltsicht, auf Ignoranz, auf Vorurteile, auf Lust am Quälen anderer, auf Gerüchte, auf Rufmord, auf das Aufbauen des eigenen (niedrigen) Selbstbewusstseins, indem man sich selbst erhöht und andere dafür erniedrigt. Nanoka stellt sich dem entgegen und erntet dafür den kompletten Ausschluss aus der Klasse. Das Herdentier Mensch mag es eben nicht, wenn man gegen den Strom schwimmt. Das bekommt auch Nanoka schmerzlich zu spüren, nachdem sie sich auf die Seite des Außenseiters gestellt hat. Sie beweist Mut und zeigt mit ihrem Verhalten, dass dieser Mut den anderen fehlt. (Mangelnde) Zivilcourage ist immer noch ein heißes Eisen in der Gesellschaft. Der Manga legt den Finger auf diese Wunde.
Außerdem dreht Nanoka mit ihrem Verhalten das traditionelle Rollenmuster um: Sie beschützt einen Jungen (und nicht umgekehrt). Das weckt Urängste vor einer starken Frau, die Nanoka von ihren männlichen Klassenkameraden prompt gespiegelt bekommt.
Träume (s. Titel des Mangas)
Träume, Mythen, Märchen bedienen das Unterbewusste. Dementsprechend erzählt Frau Abazure Nanoka ihr Leben in Form eines Traumes. Nanoka erfasst unbewusst den Kern und Frau Abazure wird zurückversetzt in eine Schlüsselszene ihrer Kindheit. Außerdem erzählt sie, was passiert, wenn man sich selbst enfremdet.
Fazit
Der 2. Teil setzt das hohe Niveau des 1. Bandes fort. Man darf gespannt sein auf den 3. und abschließenden Band!

Ironisches Requiem
Selbstverteidigung – Eine Philosophie der Gewalt. In ihrem Prolog zum Buch stellt die Philosophie-Professorin eine Foltermethode des beginnenden 19. Jahrhunderts den Geschehnissen um die Ermordung von Rodney King durch das LAPD im 20. Jahrhundert gegenüber. In beiden Fällen galt, dass je mehr sich der „Delinquent“ wehrte, desto mehr wurde er geschlagen oder gefoltert. Der Prozess um die Polizisten endete mit einem Freispruch. Rodney King hatte sich verteidigt, doch indem er sich verteidigte, wurde er unverteidigbar. Der Inhalt des Zeugen-Videos wurde in seiner Bedeutung einfach umgedreht. Schuldumkehr.
Im Wahn. Die amerikanische Katastrophe.„…äh…“, lautete die Antwort des President-elect Donald Trump auf die Frage eines Fox-Reporters nach seinen Plänen für die nächsten vier Jahre. Die beiden Spitzenjournalisten Klaus Brinkbäumer und Stephan Lamby betonen, nicht zu scherzen. Denn tatsächlich hat Donald Trump kein politisches Programm außer sich selbst. „Der Herrscher ist das Programm.“ L’etat c’est moi, meinte auch der Sonnenkönig von sich. Aber das war im 18. Jahrhundert. In Frankreich, einer Monarchie.
Schwaches Büchlein
Durchs Raster gefallen
Beten hilft nicht
Die beiden Journalisten des Buches
Pageturner par excellence
Under the Moon. Mit Catwoman. Oft ziehen Gegensätze sich an. Oder sind es doch die Gemeinsamkeiten die einst aus Batman und Catwoman ein Paar machen werden? Die Kindheit von Selina Kyle alias Catwoman ist jedenfalls alles andere als rosig im Vergleich zu der von Bruce Wayne alias Batman. Aber jeder muss mit seinen Dämonen eben selbst fertig werden, oder wie?
herzigen, kleinen Kätzchen, das ihr zugelaufen ist. Schließlich ist das Maß voll und Selina reißt – so wie das wohl jede Teenagerin einmal macht – von zu Hause aus. Nur in ihrem Fall wird es wohl für endgültig sein.
Freundinnen und Freunden, darunter auch der junge Bruce Wayne mit seinem nach Krähengefieder blau schimmerndem Haupthaar. Selina ist zwar bald obdach- und heimatlos, ohne Familie, ohne Freunde und ohne Menschen, denen sie vertrauen kann. Aber sie lernt schnell: die Gesetze der Straße und sich selbst zu behaupten.
Künstler Isaac Goodhart erzählen die dramatische, aber auch romantische und mitreißende Geschichte von Selina Kyle als Geschichte eines Mädchens, das einst zu Catwoman wird. Eine abgeschlossene Geschichte ab 13 Jahren!
Reiche Ernte 1-3. Wer hier eine „reiche Ernte“ einbringt, wird dem Leser spätestens nach der zweiten Episode klar. In insgesamt drei Bänden legen der Comic-Künstler Chris Scheuer, der für sein Werk mit dem Max & Moritz-Preis in Erlangen und dem Prix de Petit Genie in Paris ausgezeichnet wurde, und der Schriftsteller Matthias Bauer ein Werk für Horror- und Terreur-Fans vor, das es zuvor so noch nie gegeben hat.



Wie kein anderer sonst, schaffte er es, über seine Photographie an die Reichen und Schönen der Welt so nahe ranzukommen, dass sie sich sogar vor ihm auszogen. Körperlich und geistig. So entstanden einige der besten und oft auch ironischsten Portraits einer Gesellschaftselite, die ihren Zenit längst überschritten hatte. Helmut Newton wurde zum Portraitisten der Haute Bourgeoisie der Welt, skurrile Situationen, selbstbewusste Frauen und weibliche Freude an der Sexualität zeichneten seine – oft überdimensionalen – Photographien aus.

Literarische Nischenrolle

Dreifach diskriminiert