Über Allgemeines zu der Serie und die ersten Folgen habe ich hier schon berichtet und rezensiert, weshalb ich das jetzt nicht mehr wiederhole: https://literaturzeitschrift.de/book-review/detektiv-conan/
Neue Fälle und ein altes Ich
Shin’ichi muss weiterhin heimlich Fälle lösen, indem er als Conan Privatdetektiv Kogoro Mori bei der Aufklärung hilft und ihn dazu in Schlaf versetzt – der „schlafende Kogoro Mori“ ist mittlerweile aufgrund dieser Besonderheit berühmt geworden. Auch in diesen Folgen löst Conan eine Reihe von Fällen, wobei die Detektive Boys nicht so oft zum Zug kommen wie in den Folgen davor, was mein Sohn schade findet – kommen hier doch Kinder wie er zum Zug. Unter anderem passiert ein Mord in einem Tempel, den die Moris mit Conan besuchen. Ein anderes Mal wird ein Professor ermordet und ein Firmenchef. Ebenso müssen u.a. ein professioneller Turmspringer, ein Ehemann, eine Regisseurin, ein Geldgeber für einen Film und eine Kunststudentin dran glauben. Als Besonderheit dieser Ausgabe bekommt Conan seinen 17-jährigen Körper als Shin’ichi wieder zurück – aber nur für kurze Zeit. Das stellt den Schülerdetektiv allerdings vor neue Herausforderungen. Azßerdem wird neue Spannung in die Serie durch einen neuen Schülerdetektiv namens Heiji Hattori gebracht, der in Konkurrenz zu Shin’ichi steht.
Rollenklischees, Diskriminierung, Ethik im Allgemeinen
Langweilig wird es auch mit den neuen Folgen nicht und die Folge, in der Shin’ichi kurzzeitig sein altes Ich zurückgewinnt, bringt frischen Wind in die Serie. Allerdings sind ein paar der Folgen bzgl. der Gewalt, die den Opfern angetan wurde, grenzwertig, gerade für Kinder, die ebenso eine Zielgruppe der Serie sind wie ältere Fans. Manche Folgen kommen wieder als Doppelfolgen mit Cliffhanger daher.
Bzgl. Männer- und Frauenbild gibt es kaum Neues zu sagen, v.a. nicht in positiver Hinsicht. Rollenklischees werden munter und unkritisch weitertransportiert, allerdings auch manchmal durchbrochen, wenn sich eine Frau dem Klischee entgegenstemmt. Angedeutet wird in diesen Folgen eine weitere Dimension der Misogynie: Die Frau darf nicht erfolgreicher sein als der Mann – das kann gefährlich für sie werden, wie in der Folge mit der ermordeten Kunststudentin deutlich wird. Sie war ihrem Professor zu erfolgreich und er bediente sich ihrer Zeichnungen, was nicht herauskommen durfte. Ein ähnliches Muster taucht in der Folge auf, in der ein Professor ermordet wird, der sich der Ideen seiner weiblichen Mitarbeiter bedient hat. Dieses Muster gibt es in der Realität tatsächlich: Männer haben sich gerade in der Wissenschaft und im Beruf im Allgemeinen sehr oft der Ideen der weiblichen Mitarbeiter bedient, ohne dass Frauen für ihre Intelligenz gewürdigt wurden: Ideenklau.
Weiterführende Links zu dem Thema (es gibt leider wegen der Häufigkeit dieses Phänomens zahlreiche Links):
https://www.woman.at/a/frauen-wissenschaft-vergessen
https://zeitgeschichte-online.de/themen/frauen-der-wissenschaft
https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20210101
https://www.academics.de/ratgeber/frauen-in-der-wissenschaft
https://www.deutschlandfunk.de/fraueninderwissenschaft-100.html
Abgeschiedenheit ist oft ein Thema – die Menschen sitzen irgendwo, z.B. im Wald, in einem Kloster, auf einem Schiff, fest- und dass Ran öfter in Gefahr gerät, aus der sie sich entweder selbst rettet oder von Conan gerettet wird.
Bei den meisten Fällen kann man die Motivation der Täter*innen nachvollziehen, denn oft sind sie Opfer von Diskriminierung oder anderen Ungerechtigkeiten bzw. von Menschen mit schlechtem Charakter. Die Opfer-Täter*innen-Rolle ist also nicht schwarz-weiß, sondern vielschichtig. Das beugt einer pauschalen Verurteilung vor – was nicht heißt, dass ein Mord in der Serie gutgeheißen wird! Es sind zum Glück auch nicht immer die Frauen, die Opfer werden, wie leider oft in v.a. älteren Krimis. Denn weibliche Opfer werden oft auch mit Passivität und Schwäche gleichgesetzt – man(n) kann mit ihnen machen, was man will. Wie gesagt, das ist hier nicht so, sondern einigermaßen gut durchmischt.
Nach Lektüre (und Rezension bei Literaturzeitschrift.de) des Buches
Dieses kleine Büchlein von knapp 150 Seiten hat es in sich: Géza von Cziffra hielt sich von 1923 bis 1933 regelmäßig im Romanischen Café auf, traf Gott und die Welt und sammelte Anekdoten. Das Namensregister umfasst bald 300 Einträge und die Seitenzahlen sind aufgelistet, wann die Personen auftraten, oder auch nur zitiert wurden: Shakespeare und Goethe sind dabei. Es erschien 1981, als der Autor über achtzig war und die Geschichte über diese Zeit hinweggegangen war, unter dem Titel „Die Kuh im Kaffeehaus“. So kann er Vergleiche mit der damaligen Jetztzeit anstellen, als es schon Groupies und Hippies gab.
Neuanfang





Schon immer waren Ihnen Männer lieb und teuer? Aber wie viel sie unsere Gesellschaft wirklich kosten, ahnt niemand und man staunt beim Lesen des Buches. Der Autor ist Volkswirt und hat seit Jahrzehnten in der Jugendarbeit Erfahrungen gesammelt, zunehmend berät er Männer, die ihre Rolle in der Gesellschaft nicht gefunden haben.
„Aus tiefster Seele sträubt sich alles in mir gegen den Anblick meiner selbst“ (Ryo)



scheint wirklich zu viel verlangt zu sein, darüber hinaus noch eine Perspektive zu entwerfen. Schließlich wird das Feld der politischen Spannung, der hegemoniale Diskurs, längst von den Rechten bestimmt, und das nicht erst seit der Pandemie.
Die Macht der Kunst