Im Museum. Unheimliche Begebenheiten

lange im museum2Einmal Geschehenes kann man nicht zurückholen, auch nicht, indem man Exponate aus vergangenen Zeiten im Museum präsentiert. Da ist das Kleidungsstück fein ausgestellt, doch der Mensch, der vor Jahrhunderten darin steckte, bleibt für immer verschwunden. Ist es denn verrückt, wenn in Erzählungen Gestalten aus vergangenen Epochen in einem Museum lebendig werden? „Die Literatur hat ihren eigenen Wahrheitsgrund“, meint Hartmut Lange und lässt in den sieben Kapiteln seines Bändchens „Im Museum. Unheimliche Begebenheiten“ Protagonisten aus den Tiefen der Geschichte, Museumspersonal und Besucher einander begegnen. Es ist wahrhaft mysteriös, was sich in Hallen, Gängen, Korridoren, auf Treppen und Emporen des Deutschen Historischen Museums in Berlin abspielt.

Wer hätte als Besucher einer Ausstellung nicht schon einmal darüber nachgedacht, was in jemandem vorgeht, dessen Aufgabe darin besteht, Exponate zu bewachen? Zum Beispiel die Frau, die Tag für Tag unauffällig ihre Arbeit neben der Statue Carls des Großen macht. In Langes Geschichte bekommt sie einen Namen und sitzt nach Feierabend auf ihrem Sofa. Wir sind dabei, wie die höchst zuverlässige Frau Bachmann auf der Suche nach der Ursache eines Luftzuges die abendliche Schließung des Gebäudes verpasst, die Nacht im Museum verbringt und spurlos verschwindet. Und da ist Aufseherkollege Klinger, zu DDR Zeiten Leutnant der Staatsicherheit. Als Aufpasser sieht er sich nun mit einem „Schuppen voller Plunder“ konfrontiert. Ihn zieht es in einen Geheimgang im Keller des Hauses, in den er einen arglosen Besucher locken und einen fiesen Plan verwirklichen will.

In nächtlicher Stille wäre das „Gluckern in den Heizkörpern“ und das „Knacken unter dem Fußboden“ ganz normal, wäre da nicht der Schatten eines Mannes mit Militärkappe, der zu Lebzeiten in seinem Rassenwahn Deutschland und Europa terrorisierte. Nacht für Nacht geistert er ruhelos durch die Ausstellungsräume. Die Darstellung eines anderen Despoten lässt ihm keine Ruhe. Da wird das Bildnis Napoleon Bonapartes kostbar mit Brokat und Lorbeerkranz präsentiert, er hingegen „wie ein Paria“ in den Keller verbannt.

Foto: © Andreas von Scheven

Foto: © Andreas von Scheven

Wenn ein Herr Polenz nach Feierabend in die von der Frau verlassene Wohnung kommt, einen Zettel vorfindet, und danach ohne besondere Absicht das Deutsche Historische Museum betritt, ahne ich schon Verwicklungen. Wie ist es möglich, dass weder die Drehtür zum Festungsgraben noch die zum Boulevard Unter den Linden ihn wieder herauslässt und er sein zu Hause im Flur abgestelltes Fagott und die Querflöte im notbeleuchteten Museumsfoyer entdeckt? Und es hat auch etwas Skurriles, wenn eine Frau aus dem 19. Jahrhundert ihrer kleinen Tochter erklärt, warum sie vor der ratternden Rolltreppe keine Angst haben muss und wenn ein junger Volontär mitten in der Nacht heimlich zuschaut, wie jene Mutter und ihr Kind auf den Fliesen im menschenleeren Schlüterhof sitzen und durch das Glasdach den Himmel anschauen.

Wie es sein kann, dass ein Foto von Rodins „Denker“ immer wieder Risse und Kratzer bekommt, fragt sich ein Mitglied des Fördervereins in der letzten Story im Buch. Von einem gewaltsam zu Tode gekommenen Mann wird er darüber aufgeklärt, was sein Schicksal mit Denken zu tun hat. Die Parole „liberté, égalité, fraternité“ hat ihm den Tod gebracht. „Und war es nicht tatsächlich so, dass sich das Töten durch die Perversion des Denkens bis in alle Ewigkeit fortsetzte?“, resümiert der Erzähler.

Foto: © Andreas von Scheven

Foto: © Andreas von Scheven

In den sieben Erzählungen „Im Museum“, die alle im Gebäude des Deutschen Historischen Museum in Berlin spielen, lässt der für seine herausragenden Novellen bekannte Autor Hartmut Lange Protagonisten aus der Gegenwart und aus verschiedenen Epochen einander begegnen und im Dialog miteinander auftreten. Am liebsten nachts bei Notbeleuchtung schickt er sie in den dunklen Korridor, vor die verschlossene Tür, die frisch verputzte Wand, ins Museumscafé, in den Schlüterhof und den “Gigantenhäuptern mit qualvoll aufgerissenen Mündern“ und lässt sie an der verflixten Drehtür verzweifeln. Dabei spielt er souverän mit verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven, schlüpft mal in die Rolle des allwissenden Erzählers mal in die des einen oder anderen Protagonisten. Angenehm, mit welcher Selbstverständlichkeit ihm das fern jeder besserwisserischen Psychoschau gelingt.

Foto: © Hans-Christian Plambeck/laif

Foto: © Hans-Christian Plambeck/laif

Beim wiederholten Lesen versuche ich mir zu erklären, mit welcher sprachlichen Raffinesse Hartmut Lange es schafft, diesen Sog zu erzeugen, der mich unwillkürlich am Text hält. Da ist der Widerspruch zwischen schnörkellosen, ja banal anmutenden Formulierungen und der gespannten Erwartung, welche Überraschung der Autor denn nun wieder für mich bereit hält. Und wie könnte ich nicht Abgründe wittern, wenn ein Kapitel so beginnt: „Ich gebe zu, ich mache mir unnötige Gedanken, und ich hatte unlängst die Gelegenheit, vor einem dunklen Korridor zu sitzen.“


Genre: Kurzgeschichten und Erzählungen
Illustrated by Diogenes Zürich

5150 Das Haus des Wahnsinns

51aGm5yI08L._SX314_BO1,204,203,200_Nach einem Sturz mit dem Fahrrad will der Student Yannick im Haus 5150 eigentlich nur um Hilfe bitten. Doch als er Schreie aus dem ersten Stock hört, wird er von dem Sadisten Jacques Beaulieu und dessen Familie gefangengenommen, damit er ihr Geheimnis nicht verrät.
Gequält und gefoltert ist Yannick jetzt dem Wahnsinn der ganzen Familie ausgeliefert. Weil er kein »Böser« ist, dürfen sie Yannick nicht einfach so töten, also muss er sich mit dem Vater in einer Partie Schach messen. Der Einsatz: Yannicks Leben.
Der erste Zug ist gemacht, doch welche Pläne sein Peiniger wirklich verfolgt, erkennt der Junge im Verlauf seines Martyriums erst nach und nach…

Yannick ist Anfang 20 und Student in einer neuen Stadt! An einem Sonntag will er mit dem Fahrrad seine neue Umgebung erkunden, stürzt aber und geht zu dem Haus mit der Nummer 5150 um zu fragen ob er sich über deren Telefon ein Taxi bestellen darf! Bevor es jedoch dazu kommt, geht Yannick ins Badezimmer um sich die aufgeschürften, blutigen Hände zu waschen und hört aus einem der Zimmer ein jämmerliches Stöhnen! Yannick öffnet die Tür, findet einen blutüberströmten Mann der ihn um Hilfe anfleht, wird in diesem Moment aber bereits von Hausbesitzer Jacques dabei ertappt und kurzerhand selbst eingesperrt!

Jetzt steht Jacques vor einem großen Dilemma denn er sieht sich selbst als die personifizierte Gerechtigkeit und tötet nur böse Menschen die den Tod auch verdient haben aber Yannick hat ja nichts Böses angestellt…! Freilassen kann er Yannick aber auch nicht denn dieser würde bestimmt direkt zur Polizei gehen und somit hält er Yannick letztendlich mehrere Monate in seinem Haus gefangen…! Yannick bittet irgendwann vor Langweile um einen Stapel Papier und fängt an seine Geschichte und alles was ihm während seiner Gefangenschaft wiederfährt aufzuschreiben…!

Die Geschichte wird also aus Yannicks Sicht erzählt, spielt im Jahr 1991 und der Leser liest quasi Yannicks Niederschriften, was ich eine gute Idee finde! Nach und nach erfährt man somit viel über Jacques Taten und darüber wie besessen dieser von angeblicher Gerechtigkeit ist!

Jacques ist mit der extrem gottesfürchtigen bzw fanatisch religiösen Maude verheiratet und hat eine 16 jährige Tochter namens Michelle und eine 10 jährige (autistische?) Tochter namens Anne!

Das Buch besteht aber nicht nur aus Yannicks Aufzeichnungen, sondern auch aus Maudes Tagebucheinträgen die im Jahr 1978 beginnen und davon berichten wie die junge, gottesfürchtige Maude den Gerechtigkeitsfanatiker Jacques kennenlernt und wie er sich im Laufe der Jahre immer mehr verändert! Auch die Tagebucheinträge haben mir gut gefallen, auch diese Idee fand ich sehr gelungen, nur braucht man für diese Einträge starke Nerven da Maude wirklich fanatisch religiös ist…!

Durch Yannicks Aufzeichnungen wird deutlich, wie auch er sich im Laufe der Zeit verändert und seine ganz eigene Form von Besessenheit entwickelt…! Das Schachspielen nimmt im Laufe der Geschichte eine immer größere Rolle ein und verkörpert quasi den Kampf „Gut gegen Böse“!

Die Geschichte beginnt und bleibt recht lange unspektakulär (aber interessant) wird dann zum Ende hin aber schön krank, bleibt aber durchweg erstaunlich unblutig und auch relativ unbrutal! Generell habe ich mit wesentlich mehr Blut und Gemetzel gerechnet aber das ist kaum der Fall…! Der Klappentext ist meiner Meinung nach nicht sehr gelungen weil er einen falschen Eindruck der Geschichte vermittelt denn „gequält und gefoltert“ so wie man sich das vorstellt, wird Yannick während seiner Gefangenschaft nicht! Die Geschichte ist schon recht krank, ist aber absolut keine blutige Metzelei und auch das Cover ist völlig unpassend gewählt und soll scheinbar etwas vermitteln was das Buch aber einfach nicht ist!

Eine coole Geschichte über Fanatismus, Besessenheit und verschiedene Auffassungen von Gerechtigkeit!

Patrick Senécal wurde am 20. Oktober 1967 in Drummondville, Kanada geboren ist einer der erfolgreichsten französischsprachigen Horror- und Thrillerautoren. Nach dem Literaturstudium lehrte er einige Jahre Literatur, Film und Theater. Bisher sind etwa zehn Thriller von Patrick Senécal erschienen, die in seiner Heimat eine Millionenauflage überschritten haben. Sein Buch Sieben Tage der Rache (Les Sept Jours du talion, 2002), wurde als 7 Days erfolgreich verfilmt.

 


Genre: Thriller
Illustrated by Festa

Pimp my Dad

pimpmydadEin in der Vergangenheit hängengebliebener Vater, der erstens glaubt, dass man in einem Unternehmen noch Karriere machen kann, indem man deutsche Tugenden als eigene Stärke anführt und der zweitens davon überzeugt ist, dass die digitale Technik mit all ihren Erscheinungen doch nur Teufelswerk sein kann, hat seine Tochter zu einer äußerst altklugen jungen Frau in Sachen Lebenseinstellung und gleichzeitig zu einem äußerst naiven Prinzesschen in Sachen Teenagerliebe erzogen. Lebhaft kann man sich vorstellen, dass diese Mischung nur chaotisch werden kann.

Genau das geschieht dann auch. Die Eigenschaften Menschlichkeit, Toleranz und Fleiß zählen in seinem Unternehmen nicht mehr und so entsteht aus der angestrebten Beförderung die Arbeitslosigkeit. Christopher lässt sich nun ganz hängen und versucht trotz Geldmangel den Lebensstil, den er und seine Tochter pflegen, aufrecht zu erhalten. Seine Tochter hingegen ist der Meinung, dass ihr Vater, der übrigens erst Anfang vierzig ist und keine Ahnung von Handys, Internet und Blogs hat, dringend eine Verjüngungskur nötig hat. Mit viel Verve macht sie sich daran, ihn aufzuhübschen. Da gerade passenderweise in der Schule das Projekt “Blog” ausgerufen wird, einigt man sich schnell darauf, den “Vintage-Vater” zum Projekt zu machen. Beteiligt am Team der Tochter ist auch Jacob, ein junger amerikanischer Austauschschüler, der dem Töchterchen mit unsäglich schlechtem Deutsch den Kopf verdreht. Leider wird ihr Vater diese Geschichte niemals tolerieren, denn seine Exfrau, des Töchterchens Mutter, ist Amerikanerin, hat ihn schmählich verlassen, und deshalb hasst und negiert er alles, was irgendwie amerikanisch daher kommt. Es kommt, wie es kommen muss: Töchterchen tändelt mit amerikanischem Boy, Väterchen ist Inhalt eines Blogs und weiß nichts davon, die Blog-begleitende Lehrerin ist unglaublich attraktiv und tändelt mit dem etwas tumben, aber inzwischen aufgepeppten Vater. Und natürlich wollen die Kollegen den Vater zurück ins Unternehmen holen, weil der ihm vorgezogene Abteilungsleiter trotz Studium keine Ahnung und diesen Job lediglich über “Vitamin-B” erhalten hat. Ende gut, alles gut.

Kirsten Wendt und Marcus Hünnebeck haben ihren zweiten Liebesroman wieder aus der Sicht zweier Protagonisten geschrieben. Wie in ihrem ersten Roman erhält man auch im neuen Werk tiefen Einblick in die Gedankenwelt der agierenden Personen. Abwechselnd schildern sie ihre Befürchtungen und Emotionen und treiben damit die Geschichte voran. Den Autoren gelingt es meisterhaft, jedes neue Kanpitel an das vorangegangene anknüpfen zu lassen. Die Geschichte von Vater und Tochter wird spritzig, temperamentvoll und in atemberaubendem Schlagabtausch erzählt. Der Leser bekommt den Spiegel vorgehalten, indem er Einblick in die Fertigkeiten der Jugend im Umgang mit den neuen Medien erhält. Und die ältere Generation darf den Kopf schütteln, dass ein so junger Vater sich so vorführen lässt. Dieser Umstand bereitet großes Lesevergnügen, denn wer darf sich schon einen solchen Luxus gönnen, zwei Protagonisten in sein Herz zu schließen und ihre Gedanken lesen zu können?
Für Leser, die eine temporeiche, generationenübergreifende, handfeste Liebesgeschichte mögen, ist dieser Roman des Autorenduos ein absolutes Muss.

Kurzweilig.


Illustrated by Kindle Edition

Violetta

Violetta

Klappentext:

Wer bin ich? Dieser Frage muss sich Violetta nach einer Testamentseröffnung stellen, die ihr ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Die alleinerziehende Mutter von Zwillingen ist leidenschaftlich, klug und sehr distanziert. Gerade diese Distanz reizt die Männer, die diese attraktive, anziehende Frau treffen. Sie lässt sich lieben, aber liebt sie auch? Liebt sie die Männer oder nur den Sex? Nur die Vorstellung von Liebe?
Violetta ist eine Frau auf der Suche nach dem richtigen Weg, nach ihrer Identität! Diese Suche führt sie von Hamburg nach Dresden, nach Wien, und in die Toskana. Findet sie ihr Glück da, wo sie es niemals gesucht hat? Wird sie in Lucca, der Stadt der Oper, dem Geburtsort Puccinis, ihrem Schicksal begegnen? 

Rezension

Ach wie schön, einmal so einen Roman zu lesen!
Im Grunde habe ich es nicht so mit Romantik, in dem Fall kommt sie aber so elegant und kitschfrei daher, dass ich mich drauf einlassen konnte. Die Autorin hat ihre Protagonistin, eine schöne (fast zu schöne) junge Frau, Alleinerzieherin von Zwillingsbuben, als äußerlich kühle Person gezeichnet, was ihre Beziehung zu Männern betrifft. Sie kann sich nicht klar für einen der Kerle, die ihr samt und sonders zu Füßen liegen, entscheiden, nimmt aber deren Liebesgaben dennoch an. Sie geht auch gern mit ihnen ins Bett, weil sie ja auch Bedürfnisse hat. 

Und dann erbt sie.
Völlig unerwartet fällt ihr ein Landhaus in der herrlichen Toskana zu, das ist nun der Einstieg für Violetta, ein Familiengeheimnis zu lüften, in dem sie die Hauptrolle spielt. Sie entdeckt unangenehme Parallelen zwischen ihrer Mutter und sich selbst. Damit erlangt sie aber auch besseren Zugang zu ihrer eigenen Person, und Masken fallen, hinter denen sie sich versteckt hat. Sehr schön, die Entwicklung Violettas und ihres weiteren Lebens. 

Ich trau es mich ja fast nicht zu sagen,
aber ich bin an den Zeilen geklebt, wollte unbedingt wissen, was denn nun liebestechnisch endlich zu einem guten (?) Ende kommen kann, bis weit nach Mitternacht. Ein Buch, das bei mir Herzklopfen erzeugt hat, passiert mir selten. Zudem hat mich die liebevolle Beschreibung der Landschaft und das passende Cover erfreut.

Technisch ließe sich aber
ein bisschen was machen, es fehlen manchmal Anführungszeichen bzw. sind falsch gesetzt, etliche Flüchtigkeiten sind mir aufgefallen, mein Lektorenauge sieht das nun mal gleich. Das könnte bereinigt werden. Tut aber der Geschichte selbst keinen Abbruch, ein Buch fürs Herz.

Ich empfehle es sehr gern! 

ebook und Taschenbuch bei Amazon


Genre: Liebesroman
Illustrated by Selbstverlag

Der Papyrus des Cäsar

asterix papyrusCäsar schreibt Geschichte: Sein Werk „Der gallische Krieg“ ist der Renner in Rom und Cäsars „Kommentare zum gallischen Krieg“ soll ebenfalls ein Bestseller werden. Deswegen trifft sich Cäsar mit seinem Verleger Rufus Syndicus. Der rät ihm allerdings, ein Kapitel zu streichen, weil es einen Fleck auf Cäsars glänzenden Lebenslauf schmieren würde: „Rückschläge gegen die unbeugsamen Gallier in Aremorica“ soll aus dem Buch rausfliegen, denn Niederlagen stehen Cäsar nicht. Cäsar und Syndicus haben allerdings nicht mit einem aufrührerischen Gallier namens Polemix gerechnet, der das besagte Kapitel heimlich von einem der stummen Schreiber Syndicus‘ zugesteckt bekommt. Polemix schafft es mit dem Papyrus und den Römern auf den Fersen tatsächlich bis zum Dorf der Unbeugsamen, stellt dort aber fest, dass die Gallier viel mehr an Horoskopen als an Cäsars Literatur interessiert sind. Allein Gutemines Einfluss ist es zu verdanken, dass Asterix, Obelix und Polemix die Schriftrolle zum Karnutenwald bringen, um sie dem alten und angesehenen Druiden Archaeopterix zu überbringen. Der soll sie in der Tradition der Druiden auswendig lernen und von Generation zu Generation weitergeben. Aber nicht nur der Weg dorthin ist abenteuerlich – denn die Römer lauern überall, um die Rolle wiederzubekommen – sondern auch Archaeopterix, da der uralte Druide mittlerweile ein wenig schusselig geworden zu sein scheint.

Beim Lesen des ersten Bandes des neuen Autorenduos Ferri und Conrad – „Asterix bei den Pikten“ – hatte ich noch das Gefühl, dass sowohl der Zeichenstil als auch der Humor vertraut, aber dennoch etwas fremdartig ist. Das ist beim zweiten Band anders, denn sowohl der Zeichenstil als auch der Humor und die Art und Weise, wie die Story aufgebaut ist, haben sich stimmig dem vertrauten Asterix-Universum angenähert. Man merkt fast keine Unterschiede mehr. Zum Humor gehören auch die zahlreichen Anspielungen, die aus den „alten“ Bänden vertraut sind, die aber von Kindern nicht unbedingt wahrgenommen werden müssen, um die Story zu verstehen. Im aktuellen Band z.B. gibt es in der deutschen Übersetzung Anspielungen auf die deutsche Presselandschaft, u.a. „Imago“ für „Bild“ und „Tempus“ für „Die Zeit“. Ein Thema ist auch die schriftliche Überlieferung gegen die mündliche, was im Comic humorvoll und nebenbei kritisch entfaltet wird. Beide Arten der Überlieferung haben ihre Schwächen: Die schriftliche insofern, als man nicht alles glauben muss, was geschrieben steht (Horoskope) und dass man durchaus etwas Schriftliches unterschlagen kann. Außerdem weiß jeder Geschichts- und Theologiestudent, dass die Geschichtsschreibung (nicht nur früher) alles andere als neutral erfolgt. Und die mündliche Überlieferung ist nur dann wahrheitsgetreu und verlässlich, wenn sie nicht wie das Kinderspiel „Stille Post“ abläuft. Denn die alten Druiden leiden durchaus an Vergesslichkeit und darunter leidet wiederum die Weitergabe der Informationen. Da kommen auch die Namen ins Spiel, denn sie sprechen Bände. Polemix ist die Comic-Variante von Wikileaks-Gründer Julian Assange. Die deutsche Übersetzung des Namens spricht für sich, denn Polemix polemisiert gegen das römische Reich und dessen Unterschlagung von Informationen. Den Namen „Syndicus“ könnte man auf zweierlei Arten deuten: Zum einen als Sünder, denn er schlägt Cäsar vor, wichtige Informationen zu unterschlagen und damit die Geschichtsschreibung zu verfälschen. Zum anderen als Syndikat, lateinisch Syndicus (abgeleitet vom griechischen „syndicos“ = Verwalter einer Angelegenheit), als Gruppierung von Personen oder Unternehmen. Syndicus ist Cäsars Berater und Verleger. Der Name des Druiden Archaeopterix könnte man ebenfalls mehrfach deuten: „archaios“ bedeutet im Griechischen „uralt“, was der Druide definitiv ist. „pteryx“ bedeutet im Griechischen „Flügel, Schwinge, Feder“. Wenn man weiß, dass der Urvogel Archaeopteryx eine Übergangsform zwischen Sauriern und Vögeln darstellt, könnte man die Bedeutung des Druiden-Namens weiter ausspinnen, denn der Druide steht auch für die alte Tradition der mündlichen Überlieferung, die allmählich durch die schriftliche (man denke an die Feder im Namen; mit Federn schrieb man früher) abgelöst wird. Außerdem wird die Horoskop-Gläubigkeit der Gallier karikaturhaft auf die Spitze getrieben. Das geschieht auch in Richtung selbst gemachter Prophezeiung, denn wenn man der Prophezeiung glaubt, setzt man sie auch um, wie die Gallier beispielhaft demonstrieren.

Wie man an diesen Beispielen sehen kann, hat der neue Asterix-Band einiges zu bieten: Neben Spannung und Humor eben auch die netten Anspielungen, mit denen man sich als LeserIn durchaus unterhaltsam die Zeit vertreiben kann, v.a. wenn man mit anderen LeserInnen über den Band diskutiert … Kurzum: Gelungen!


Genre: Comics
Illustrated by Egmont Ehapa

Centum Night

51rAhGc2QPL._SX326_BO1,204,203,200_Macht ist alles, was zählt. Mehr und mehr Länder schließen sich der Coastal Alliance an. Der Beitritt eines Landes verhilft der dortigen Elite zu einem Luxusrefugium, während die verarmte Bevölkerung in einer vom Verbrechen beherrschten Crime Zone leben muss. Zwischen diesen Territorien befindet sich eine Hochsicherheitszone, deren Bewohner in monotoner Bedürfnislosigkeit gehalten werden. Wünsche nach emotionaler Nähe und sexuelles Verlangen werden auf hohem technologischen Niveau kontrolliert abgebaut. Hier, in Solocity, gibt es keine Gewalt. Da geschieht das Undenkbare. In Solocity beginnt eine rätselhafte Mordserie. Agent Eddie Bellefleur erhält bei seinen Ermittlungen Hinweise auf ein weitgespanntes Netz aus Verrat und verborgenen Leidenschaften, das bis in die Spitze des Regimes reicht.

Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der die Armen immer ärmer werden und die Reichen immer reicher werden. Das Land ist in drei unterschiedliche Bereiche aufgeteilt, in den Bereich der High Society, der „Ghettos“ und den Bereich der Normalbevölkerung die in „Solocity“ leben. Solocity befindet sich zwischen den anderen beiden Bereichen und fungiert quasi als Puffer um die Reichen in großem Abstand zu den Armen und den Ghettos fern zu halten. Die Landesgrenzen verschwimmen immer mehr und mehr denn nicht nur Reichtum und Macht, sondern auch Armut und Kriminalität steigen stetig an. In Solocity gab es seit 18 Jahren keine Gewalt mehr und erst recht keinen Mord, deshalb ist das Regime jetzt natürlich in größter Sorge als innerhalb kurzer Zeit gleich drei Frauen umgebracht werden …

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, meine Erwartungen waren recht hoch; aber leider wurde ich ziemlich enttäuscht.

Die Geschichte spielt in einer unglaublich technisierten Zukunft mit unzähligen neuen, technischen Wörtern, neuen Erfindungen, neuen Staatsformen, Berufen und Berufsbezeichnungen, Personenbezeichnungen, Dienstgraden, Einrichtungen und und und. Diese Begriffe sind alle frei erfunden und man weiß oft nicht einmal wie sie ausgesprochen werden und es gibt kaum einen Satz ohne diese ganzen Begriffe! Man kann die Geschichte kaum flüssig lesen, man holpert und stolpert förmlich durch die Sätze und das alles ist so gewaltig, dass es hinten im Buch sogar ein zehnseitiges Glossar gibt, um sich diese Begriffe erklären zu lassen.

Ich als großer und auch erfahrener Endzeitfan bin ziemlich enttäuscht von dem Buch, und es hat mir überhaupt nicht gefallen. Es erinnerte mich in seiner Art ein wenig an „Der zweite Engel“ von Philip Kerr, denn auch dieses Buch wimmelte in der ersten Hälfte von vielen neuartigen Begriffen aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß. Dort gab es auch immerhin Sternchen mit Fußnoten, so dass die Erklärung zumindest unten auf der Seite stand!

In diesem Buch muss man immer nach hinten blättern und sich die richtigen Begriffe auf unzähligen Seiten und zusammensuchen, einfach nur grauenhaft! Man kommt gar nicht voran, das Lesen macht echt keinen Spaß und ich würde es sogar als Qual bezeichnen! Die Autorin ist da wirklich sehr weit übers Ziel hinausgeschossen, was ich wirklich schade finde, denn die Grundidee gefällt mir ziemlich gut und die Autorin hat auch sehr viel Herzblut in die Geschichte fließen lassen und eine sehr detaillierte Zukunftsvision geschaffen. Herzblut und Detailgenauigkeit sind aber leider nicht alles und manchmal ist weniger halt mehr und in diesem Fall wäre viel weniger auch wirklich viel mehr gewesen!

Lou Timisono studierte Englische Literatur und Philosophie. Sie lebt abwechselnd in Cambridge, England, und Orange, Frankreich.


Genre: Dystopie
Illustrated by Balladine Publishing

Die innere Stimme

Christian FelberChristian Felber legt mit diesem Buch ein überzeugendes Dokument seiner Verwurzelung in der lebendigen Erde vor. Er outet sich sehr bedacht als spirituell inspirierter Mensch, dessen Wurzeln Inspiration aus der tiefenökologischen Betrachtungsweise der Erde ziehen. Eine Haltung, die Erde und alle Wesen auf ihr als lebendig, mit Seele versehen erkennt und daher ein tiefes Verständnis von Ökologie, von den Zusammenhängen des Lebens auf der Erde erweckt.
Der Verfasser der „Gemeinwohlökonomie“ und Mit-Begründer von Attac Österreich, den der wirtschaftspolitisch Interessierte aus zahlreichen präzisen Diskussionsbeiträgen in den Medien kennt, überrascht mit „Die innere Stimme“ durch die Direktheit, mit der er sich zu spirituellen Erfahrungen bekennt und der Klarheit, mit der sie ihm auf seinem (politischen) Weg helfen. Damit liegt ein Werk vor, das höchst notwendig einen Zusammenhang von spirituellen Einsichten und ökonomisch-ökologische Konsequenzen im Denken und Handeln darlegt. Wobei der Autor nicht darauf hinzuweisen vergisst, dass alleine schon die ethische Haltung (ohne spirituelle Fundierung) ausreicht, ökologisch und verantwortlich zu handeln. Umso schöner, wie Felber seine Verbundenheit mit der Natur, mit Mutter Erde, mit den Wesen auf ihr streckenweise poetisch zum Ausdruck bringt. Ein Buch, das alle spirituell Interessierten lesen können, um wenn sie wollen, ökologische Verantwortung daraus abzuleiten.
Gerade an ein, zwei Stellen läuft der Text Gefahr, missverständlich interpretiert zu werden. Etwa wo es um die „permanente kreative individuelle Selbsterschaffung“ geht: Felber meint damit, dass wir uns weiterentwickeln können und sollen, der narzisstisch angehauchte Esoteriker könnte aber (wie der Zeitgeistbobo) an die permanente Selbsterfindung erinnert sein – ans ständige Neuerschaffen eines Images, eines Selbstbildes, das an Stelle eines wahren Selbst tritt. Wer Felbers Buch liest, begreift aber rasch, dass es dem Autor um echte Weiterentwicklung geht (und damit auch ökologisches Interesse), und nicht um Selbstdarstellung, also die Projektion beliebiger Bilder in die Welt, um sich selbst oder ein Produkt zu verkaufen. Felber kennt die Qualitäten der Stille, der Meditation in der Natur, die Kraft des Tanzes – das Hören nach Innen.
Diese Erfahrungen (die er nicht scheut mystisch zu nennen) lassen ihn so großartige Sätze formulieren wie, dass spirituelle Anbindung zu einer Hochzeit von Freiheit, Menschenwürde und Gemeinwohl führt. An anderer Stelle spricht er von TTIP als Handelsdiktatur. Geld ist nur ein Mittel, nicht der Zweck des Lebens: daraus resultiert seine fundierte Kapitalismuskritik, wie sie in der Gemeinwohlökonomie zu studieren ist. Spiritualität als Basis hilft, nicht fanatisch zu werden, sondern stets an die Anbindung ans Leben, die Erde, das Mitgefühl zu denken, und nicht zu Erstarren (weder in religiösen noch in ideologischen Vorschriften).
Vielleicht noch besteht die Gefahr, dass generell die „innere Stimme“ mit dem „inneren Zensor“ verwechselt wird – einer Stimme, die permanent von innen ins Ohr plärrt, was richtig und falsch ist (scheint) und wie man/frau sich am günstigsten selbst darstellt. Diese Stimme ist der Ausdruck narzisstischen Denkens, das streng kontrollierend und zensierend wirkt und mit der inneren Stimme Felbers gar nichts gemein hat, die mitfühlend und durchs Herzen spricht – oft auch durch die Stille. Die innere Stimme erschließt sich nicht durch das Denken, sondern durchs Spüren, teilt er uns mit und erklärt die innere Stimme als vom Denken weitgehend unabhängig – Felber formuliert erhellend: „Der kognitive Denkprozess sagt uns über unseren wahren Zustand, über unsere innere und innerste Befindlichkeit ungefähr so viel wie die Aktienkurse über das Gemeinwohl.“

Christian Felber: „Die innere Stimme – wie Spiritualität, Freiheit und Gemeinwohl zusammenhängen“, Publik-Forum, 2o15


Genre: Esoterik und Grenzwissenschaften, Spiritualität
Illustrated by Publik-Forum

33

Kjersti33Eine Frau, zwei Männer, einer davon tot und noch kein Kind. Um dieses fragile Universum kreist die Erzählerin. Sie ist eine lungenkranke Frau, die dem Leser nur als K. vorgestellt wird. Gerade ist sie 33 geworden, das Alter, das im Himmel alle haben, so hat sie es jedenfalls gelernt.

Die große Liebe der K., Ferdinand, hat Selbstmord begangen, was K. aber nicht daran hindert, eifrige Schwätzchen mit dem Dahingeschiedenen zu halten. Zeit hat sie genug, sie arbeitet zwar als Lehrerin, aber in ihrem Fach, der Mathematik braucht man das Rad ja nicht täglich neu zu erfinden. Und ihr aktueller Mann, der Ire Samuel, ist in einem Endlos-Cricket-Match gefangen. Sie horcht in ihren kranken Körper und malt Horrorvisionen darüber, was in und mit diesem alles passiert. Und dann der Wunsch nach einem Kind. Kann sie das überhaupt, darf sie das überhaupt, was wird das mit ihrem Körper, ihrer Seele machen? Schon die Unsicherheit, was es mit ihr macht, wenn die Nabelschnur gekappt ist! Noch größer aber ist ihre Angst davor, das (ungezeugte) Kind in ihren Eierstöcken könne unentbunden bleiben und sie damit unerlöst. Zum Üben schafft sie sich ein Haustier an und nennt es “dasKind“. Was für ein Tier “dasKind” ist, bleibt unklar, aber es scheint in eine Plastiktüte zu passen. Vielleicht ist es aber auch gar nicht real, vielleicht aber doch. Genau wie der Albatros, den sie sieht und der ihr einfach kein klares Zeichen geben will.

K. ist eine ausgesprochen merkwürdige junge Frau und “33” ein ausgesprochen merkwürdiger Text. Mit Absicht steht hier der übergeordnete Begriff “Text” und nicht Roman. Denn ein Roman ist es nicht. Ein Roman ist qua Definition eine Erzählung und erzählt wird hier ausgesprochen wenig. Es ist eher eine Ansammlung von Satzfragmenten, schwankend zwischen Lyrik und abgegriffenen Weisheiten a la “Sentimentalität ist die Schwester der Brutalität.” Zu Beginn ist das Buch noch einigermaßen klar und begreifbar. Die Betonung liegt auf einigermaßen! Doch je weiter K. in ihrer Larmoyanz fortschreitet, desto mehr verliert sie ihren roten Faden, mäandert zwischen tatsächlichen Ereignissen, die sie aber sofort überhöht, Alb- und Wachträumen und vollkommen absurden Vorstellungen, wie der, dass sie Ferdinand in sich eingenäht habe und nun amputiert werden müsse. Intention war es wohl, Momente einzufangen, die alles verändern und der Frage nachzugehen, ob man es wagen kann, sich fallen zu lassen, wenn man nicht weiß, ob einen jemand fängt. Dies bezogen vor allem auf die Frage einer eventuellen Mutterschaft. Man kommt nicht umhin, zu denken, dass einem das Kind schon vor der Zeugung leid tut. Wer Mutterschaft schon vorher derart thematisiert und problematisiert, sollte es wirklich besser bleiben lassen.

Kjersti Annesdatter Skomsvold wird nach wie vor als große Nachwuchshoffnung der norwegischen Literatur gehandelt, auch wenn sie mittlerweile mehrere Werke veröffentlicht hat. Ihr Debütroman “je schneller ich gehe, desto kleiner bin ich” war ein verstörendes, aber auch berührendes, versponnenes Märchen. “33” nun ist zwar auch noch versponnen, aber zumindest mich hat es nicht berührt. “33” ist vor allem verstörend. Wo ist die Leichtigkeit hin, mit der sie in ihrem ersten Roman erzählte? In diesem Buch gelang noch die Mischung aus Melancholie, Empathie und Witz. In “33” gelingt ihr diese Mischung nicht. Was dort bleibt, ist unterm Strich nichts als Larmoyanz. Natürlich – der Erzählerin ist viel zugestossen, sie hat es nicht leicht. Aber durchgehendes Selbstmitleid hilft nun mal nicht. Weder der K. noch einem ungeborenen Kind.

Stilistisch ist Kjersti A. Skomsvold durchaus begabt. Sie handhabt ihr Handwerk mittels Bildern und Allegorien gekonnt und die Fähigkeit, Schmerz und körperliche Empfindungen in Worte zu kleiden, ist nur wenigen Autoren derart gegeben. Wenn diese Fähigkeit aber nur dazu dient, Selbstmitleid auszukleiden, ist es nicht genug, um die ersehnten surrealistischen Sphären auch nur zu streifen. Da helfen auch die mehr oder weniger subtilen Hinweise auf Samuel Beckett nichts.

Der Roman ist krampfhaft um Exzentrik bemüht. Aber Exzentrik muss man sich erstmal leisten können. Souverän gehandhabtes Handwerk reicht dafür nicht. Um Exzentrik zu goutieren, müssen dem Leser schon mehr als exzessiv gelebtes Selbstmitleid und ausformulierte Mätzchen geboten werden. Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass ich keinen Roman lese, sondern allenfalls Zeuge exzessiver literarischer Übungen werde.


Genre: Romane
Illustrated by Hoffmann und Campe

Dralle Drachen

prachettDer am 12. März 2015 im Alter von 66 Jahren viel zu früh verstorbene britische Fantasy-Autor Terry Pratchett wurde als Schöpfer der »Scheibenwelt« berühmt. In seinen Romanen erfand er eine vollkommen flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, die durch den Weltraum rudert. Weiterlesen


Genre: Fantasy
Illustrated by Piper Verlag München

Kindeswohl

KIndeswohlInhalt: Familienrecht ist das Spezialgebiet der Richterin Fiona Maye am High Court in London: Scheidungen, Sorgerecht, Fragen des Kindeswohls. In ihrer eigenen Ehe ist sie seit über dreißig Jahren glücklich. Da unterbreitet ihr Mann ihr einen schockierenden Vorschlag. Und zugleich wird ihr ein dringlicher Gerichtsfall vorgelegt, in dem es um den Widerstreit zwischen Religion und Medizin und um Leben und Tod eines 17-jährigen Jungen geht.

Rezension: Gewissenskonflikte haben auch Richterinnen und Richter. Wie entscheiden sie im Sinne des Gesetzes und zum Wohl des Betroffenen?

Fremdes Blut vergiftet Geist und Körper, sagt die Sekte. Der Junge soll lieber an Leukämie sterben, als Heilung zu erfahren! Auch er selbst, infiltriert von dieser Meinung, ist überzeugt davon. Die Richterin, selbst in einem privaten Desaster, muss handeln.

Gerichtsfälle aus familiärem Umfeld – das Ressort der Richterin FionaMaye – bestürzen in ihrer grausamen Realität, wir leben ja leider damit, man lese nur die Tageszeitungen. Sehr schön, die privaten Ver- und Entwicklungen des intellektuellen Paars, und das Resümee der Ehefrau.

Anfangs fürchtete ich nach den ersten Seiten, oh, das wird eine juristische Abhandlung, dann aber packte mich McEwan durchaus, eigentlich packt er mich immer mit seiner Sicht auf die Menschen und seinem eleganten Erzählstil.  Ein Buch, das mich überzeugt.


Genre: Belletristik
Illustrated by Diogenes Zürich

Avenue Of Mysteries

 

51oVJJvF+kL._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-v3-big,TopRight,0,-55_SX324_SY324_PIkin4,BottomRight,1,22_AA346_SH20_OU03_1970: Juan Diego ist 14 und lebt in einer Baracke neben einer Müllhalde in Mexico, wo er autodidaktisch das Lesen und sogar Fremdsprachen erlernt. Seine um ein Jahr jüngere Schwester Lupe kann Gedanken lesen und manchmal in die Zukunft blicken; wegen eines Sprachfehlers versteht sie allerdings nur ihr Bruder, der dann als (selektiver) Übersetzer tätig wird. Durch einen bizarren Unfall(?) werden die beiden zu Waisen und landen in einem Jesuitenheim für »verlorene Kinder«. Der Aufenthalt dort ist jedoch nicht von Dauer, ihr Weg führt die Geschwister in einen Zirkus, wo der Bruder als Seiltänzer eingesetzt werden soll, während die Schwester die Gedanken der Löwen lesen soll. Es kommt ganz anders…

 

2010: Juan Diego ist inzwischen ein leidlich berühmter und erfolgreicher Schriftsteller (wie so viele Helden aus Irvings Romanen), lebt in Iowa und tritt eine Reise zu den Philippinen an. Schon im Flugzeug lernt er zwei geheimnisumwitterte Frauen (Mutter und Tochter) kennen, die auch nach der Ankunft immer wieder auftauchen und verschwinden. Juan Diego erlebt dort diverse Abenteuer und nicht zuletzt dank seiner Experimente mit verschiedenen Medikamenten träumt er intensiv von seiner Jugendzeit; Träume, in denen sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen, dann vermischen und schließlich nach und nach Realität werden…

 

Wer diese Inhaltsangabe für arg verschwurbelt hält, hat natürlich recht, aber der Autor macht es dem Rezensenten auch nicht leicht, Irving-Kenner wissen, wovon ich rede. Auch »Avenue of Mysteries« ist wieder ein episches Werk, ein typischer John Irving, mit vielen kleinen Geschichten, voll wortwitziger Fabulierkunst und dennoch präzisen Formulierungen. Die Protagonisten (nicht nur die Hauptfiguren) sind sorgfältig ausgearbeitet, der Leser lacht und weint mit ihnen und trifft jede Menge herrlich skurriler Charaktere: Der amerikanische Missionar, der sich in eine transsexuelle Prostituierte verliebt, der ernsthafte Katholik, dessen Tante sich eine Muräne als Haustier hält und (quasi als Dreingabe) die verschiedenen Heiligen Jungfrauen Mexikos, um nur einige zu nennen.

 

John Irving ist einer der ganz großen Autoren der Gegenwart, eine seiner immer wiederkehrenden Themen sind »Verlust und Gewalt, die bizarr und völlig unerwartet passieren«, wie er einmal in einem Interview verriet. Das allein ist noch keine Kunst, aber die Art und Weise, wie er eben diese Themen schriftstellerisch umsetzt, ist schlichtweg exzellent. Obwohl vordergründig eher unpolitisch, beschäftigt sich der Autor in seinem neuen Roman mit diversen gesellschaftlich relevanten Themen und beleuchtet beispielsweise den Einfluss von Glauben, Religion und Kirche; er tut dies kritisch, aber ohne dabei den Zeigefinger zu erheben.

 

Irving ist ein Erzähler im besten Sinne, der den Leser fesselt, weil er stets den Überblick behält und nie den Faden verliert. Auch »Avenue of Mysteries« ist ein opulent ausschweifendes Buch, das man langsam und bedächtig lesen sollte, denn die Geschichte und die erzählten Ereignisse benötigen Zeit um ihre Wirkung vollständig zu entfalten. Die Belohnung dafür ist ein exquisites Leseerlebnis, ein kraftvoller Roman mit vielen Facetten, mal heiter, mal tragisch, oft melancholisch, aber stets zutiefst anrührend.

 

P.S.: Bisher ist das Buch nur in Englisch und Niederländisch erhältlich. Laut Angaben von SPIEGEL ONLINE, wo der Roman nun ebenfalls rezensiert wurde, erscheint die deutsche Ausgabe am 23.03.2016.

 


Genre: Belletristik
Illustrated by Simon & Schuster

Solange es Schmetterlinge gibt

3D_muenzerWer Hanni Münzers Erfolgsroman »Honigtot« kennt, der freut sich in diesem Roman über ein kurzes Wiedersehen mit der Widerstandskämpferin Marlene Kalten. Dennoch ist »Solange es Schmetterlinge gibt« ein eigenständiges Werk, das auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, obwohl die Autorin damit einen Brückenschlag zwischen ihren Büchern unternehmen möchte. Weiterlesen


Genre: Belletristik, Frauenliteratur
Illustrated by Eisele Verlag

Fida

Fida

Was würden Sie tun, wenn Ihr Kind einfach verschwindet? Wenn Sie nicht wissen ob es noch am Leben oder schon tot ist? Würde Ihre Familie näher zusammenwachsen oder unter der Last auseinanderbrechen? Wann würden Sie die Hoffnung aufgeben? Und wie weit würden Sie gehen, wenn Sie den Täter finden? Die dreizehnjährige Laura kam nach einem Besuch in der Bücherei nicht nach Hause. Schnell fand die Polizei einen Verdächtigen – doch keine Spur von dem Kind. Seit mehr als einem Jahr sucht Tatjana nach ihrer Tochter und ist nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Während ihre Ehe langsam zerbröckelt und ihr Leben zerfällt, setzt sie alles daran, herauszufinden, was geschah. Tom wollte schon immer ein Haustier. Am liebsten ein Hündchen, das seinen Befehlen gehorcht. Doch sein Vater Wolfgang ahnte schon damals, was für eine bösartige, sadistische Ader sein Sohn hat und so blieb dieser Wunsch lange unerfüllt. Heute ist Wolfgang alt und bettlägerig – und Thomas erwachsen. Tom findet, es ist Zeit, sich seine Wünsche selbst zu erfüllen. Zeit für Fida!

Tom ist ein Soziopath, er ist nicht fähig Gefühle oder Mitleid für andere zu empfinden und es bereitet ihm Größtes Vergnügen seine sadistischen Triebe an Frauen auszulassen! Jetzt ist es endlich soweit denn Tom hat das alte Haus seiner Eltern übernommen, den Keller schalldicht isoliert und sich die 13 jährige Laura für seine sadistischen Vorlieben ins Haus geholt…! Seit nunmehr einem Jahr hält er Sie nun schon in seinem Keller gefangen, während Lauras Mutter Tatjana an Ihrer Trauer und der Ungewissheit über den Verbleib Ihrer Tochter fast zerbricht. Anders als Ihr Mann, ist Tatjana nämlich nicht in der Lage nach vorne zu blicken, was die Ehe extrem stark belastet. Einmal in der Woche zieht Tatjana mit Flugblättern los um diese in der ganzen Stadt aufzuhängen, dabei ahnt Sie nicht wie nah Sie Laura dabei immer wieder kommt…!

Die Geschichte wird abwechselnd aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, nämlich aus Lauras, Tatjanas und Toms Perspektive, was mir gut gefallen hat.

Sehr intensiv wird auf Tatjanas Gefühlsleben und Ihre Verzweiflung eingegangen, die Autorin hat sich wirklich gut in eine leidende Mutter hineinversetzt.

Auch über Tom und seine Neigungen, die er bereits in frühster Kindheit entdeckte, wird ausführlich eingegangen und auch das hat mir gut gefallen.

Die Geschichte ist krass, grausam und schockierend und nicht unbedingt etwas für zarte Gemüter, obwohl ich sie mir wesentlich blutiger vorgestellt hatte. Die Autorin berichtet zwar von den Taten die der Entführer Tom an Laura begeht, bricht aber oftmals im richtigen Augenblick ab und überlässt die finalen Handlungen der Phantasie des Lesers, was ich sehr positiv fand. Diese Tatsache, und auch dass sich so intensiv mit der Psyche der beteiligten Figuren beschäftigt wird, lässt die Geschichte nicht so „billig“ wirken wie es bei solchen Büchern oft der Fall ist und werte Sie meiner Meinung nach gut auf…!

Nicht die körperliche-, sondern die psychologische Folterung des Opfers steht hier im Vordergrund, denn Toms Ziel ist es, Laura komplett zu brechen und Sie nach und nach quasi in sein „Hündchen“ „Fida“ zu verwandeln, welches ihm bedingungslos gehorcht…!

Ein Buch was für dieses Genre recht viel Niveau an den Tag legt und mir gut gefallen hat.

Auch das Ende hat mir gut gefallen denn es ist kein klassisches „Friede-Freude-Bratkartoffel“ Ende.

Eine Sache hat mich allerdings ziemlich gestört, das Buch wimmelt von Rechtschreibfehlern (nicht dass ich da perfekt wäre), Wörter sind doppelt geschrieben und Sätze sind ab und an mal verdreht und das hat mich schon ziemlich genervt…!

Stefanie Maucher lebt in Leipzig und wurde 1976 in Stuttgart geboren. Sie sammelte Erfahrung in verschiedenen Berufszweigen und widmet sich nun ihrem Kindheitstraum, dem Schreiben von Geschichten. Ihr Buch „Fida“ wurde 2013 für den Vincent Preis in der Kategorie “Bester deutschsprachiger Roman” nominiert. Mit diesem Preis werden jedes Jahr die besten Werke der Genres “Horror” und “Unheimliche Phantastik” ausgezeichnet.


Genre: Horror
Illustrated by CreateSpace Independent Publishing Platform

Schmetterling aus Staub

SchmetterlingDie Stadt, in der die 16-jährige Mika lebt, gleicht dem Paradies: Blumen blühen überall, die Menschen lächeln einander freundlich an und die Sonne scheint 365 Tage im Jahr. Dennoch ist Mika nicht glücklich. Seit sie vor acht Jahren am staatlich angeordneten Persönlichkeitstest teilnehmen musste, ahnt sie, dass die Realität außerhalb von Seelenheide ganz anders aussieht, als sie das Fernsehen glauben machen will. Ihre Vermutung bestätigt sich, als eines Tages ein fremder Junge auf der Mauer in ihrem Garten sitzt. Aaron gehört zu den »Risi­kos«, die als Kinder von ihren Eltern getrennt werden, weil sie sich zu Freidenkern entwickeln könnten. Die Regierung hat Angst vor ihnen, nennt sie Verbrecher und sperrt sie ein. Aaron konnte fliehen und will nun das System stürzen, das ihn und Tausende andere aussortiert hat. Mika ist vom ersten Moment an fasziniert von Aaron und begibt sich mit ihm auf die gefährliche Mission. Doch schon bald muss sie sich nicht nur mit Kopfgeldjägern auseinandersetzen, sondern auch mit Janna, die bei dem Test zum »Machtmenschen« erkoren wurde.

Die Geschichte spielt im Jahr 2250 und wird aus der Ich-Erzählperspektive der 16 jährigen Mika erzählt. Vor ca. 70 Jahren wurde Deutschland von einer Infektion heimgesucht, die großen Teilen der Bevölkerung das Leben gekostet hat und die Bevölkerungszahl Deutschlands drastisch minimiert hat. Ein Diktator, der sich selbst „Caesar“ nennt, bekam die Herrschaft über Deutschland und schuf das neue „Alemania“. Seitdem ist Alemania vom Rest der Welt abgeschottet und hat nichts mehr mit dem eigentlichen Deutschland gemeinsam.

Alemania besteht nun aus 4 Sektoren, nämlich aus „Seelenheide“, aus „Geistfurt“, „Machthall“ und „Sturmbruch“. Der Rest des Landes ist unbewohntes Ödland und die 4 Sektoren sind durch Mauern abgeschottet und liegen weit voneinander entfernt, so dass es keine Berührungspunkte zwischen den Sektoren gibt. Den Menschen ist es strengstens untersagt Ihre jeweiligen Sektoren zu verlassen. In Seelenheide leben die „Harmoniemenschen“, die Arbeiterschicht in der die Menschen Bauern sind oder auf Obstplantagen arbeiten. Sie sollen immer glücklich sein und sind einzig und allein dazu da um glückliche und zufriedene Nachkommen zu zeugen, die wiederum glückliche aber kleingehaltene Bauern werden. Wissen wird Ihnen verwehrt, sie sollen nicht denken, nichts hinterfragen denn dazu gibt es schließlich die Gelehrten aus Geistfurt. Diese Menschen fristen Ihr einsames Leben in Laboratorien oder Bibliotheken um Alemania mit neuem Wissen und Erfindungen zu versorgen, glücklich sind sie jedoch nicht.

Die Menschen in „Machthall“ sind kalthartzig, zielstrebig und wie schon der Name sagt Machtbesessen. Diese Gruppe von Menschen sind Caesars bevorzugte Bevölkerungsschicht und sie bekommen vom ihm Vieles dass den anderen Schichten verwehrt wird wie z.b Partys und Alkohol. Diese Machtmenschen sind Caesars Soldaten, Leibwächter und sein innerer Kreis, der ihm dabei hilft das System aufrecht zu erhalten.

Der Dorn im Auge der Nation sind die „Risikos“ aus Sturmbruch. Es sind abenteuerlustige Freidenker die es gilt auszurotten. Sturmbruch ist verfallen und dem Rest Alemanias werden seit Jahrzehnten die schlimmsten Geschichten über die Risikomenschen erzählt. Sturmbruch selbst ist noch einmal unterteilt und zwar in die „Frauenstadt“ und die „Männerstadt“ denn selbstverständlich möchte Caesar nicht dass sich die Risikos fortpflanzen und neue Risikokinder zur Welt bringen. Schwangere Risikofrauen werden sofort getötet.

Im Alter von 8 Jahren müssen alle Kinder Alemanias zur „Selektion“, einem psychologischen Test, bei dem festgestellt werden soll, was für eine Persönlichkeit sie entwickeln werden. Ein Kind, welches z.b aus einer Harmoniefamilie stammt, aber eher Tendenzen zum Machtmenschen hat, wird somit aus der Familie herausgenommen und einer Familie in Machthall zugeteilt.

Als die kleine Mika zur Selektion muss, da wissen sie und Ihre Harmonieeltern eigentlich, dass Mika kein Harmoniemädchen ist aber Mika hat verstanden was zu tun ist um bei Ihren geliebten Eltern bleiben zu dürfen und gibt bei der Selektion unehrliche Antworten…!

Nun ist Mika 16 Jahre alt und nicht glücklich in Seelenheide denn Sie möchte mehr als glücklich Pfannkuchen essen, sie möchte Abenteuer erleben, das Land bereisen oder einfach nur wissenschaftliche Artikel veröffentlichen. Eines Tages sitzt dann der Risikojunge Aron auf Ihrer Mauer und Aron hat Genug von diesem System und möchte Caesar stürzen…!

Ich muss sagen, dass ich begeistert bin! Eine wirklich tolle, detailliert ausgedachte und spannende Dystopie! Ich persönlich mag es sehr gerne wenn eine Geschichte aus der Ich-Erzählperspektive erzählt wird, man so richtig intensiv mit dem Erzähler mitfiebern kann und das ist hier auf jeden Fall gegeben!

Meiner Meinung nach hat sich die Autorin von der großartigen „Delirium Trilogie“ von Lauren Oliver inspirieren lassen, denn vor allem zu Anfang, gibt es doch deutliche Parallelen, die sich im Laufe der Geschichte aber immer mehr verlieren! Ich möchte jetzt aber Nichts unterstellen und es ist auch nur mein persönliches Empfinden…!

Ein bisschen etwas hat mich aber schon gestört! In der Geschichte ist Alemania vom Rest der Welt völlig abgeschottet, die Bevölkerung weiß Nichts über die Geschehnisse der übrigen Welt oder über die Vergangenheit und altes Wissen, ja sogar Fremdsprachen sind im Laufe der Jahre völlig in Vergessenheit geraten. Das ist ja alles schön und gut aber die Figuren benutzen immer wieder mal Sprichwörter und Redewendungen die sie eigentlich gar nicht mehr kennen dürften und das hat mich ein klein wenig gestört, halt weil der Rest so gut durchdacht ist. Vielleicht bin ich mittlerweile aber auch zu empfindlich und hier geht einfach der „Endzeitpingel“ mit mir durch…!

Von Anna Palm habe ich bereits „die Selbstvergessenen“ gelesen, was mir auch gefallen hat, mit „Schmetterling aus Staub“ aber nicht zu vergleichen ist, denn dieses Buch ist noch ein paar Klassen besser.

Ein wirklich tolles Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!

Die 1995 in Aachen geborene Anna Palm ist Schülerin an einem Gymnasium in Neuss. „Schmetterling aus Staub“ ist nach Ihrem Debütroman „Ellen, Schutzengel“ und „Die Selbstvergessenen“ ihr drittes Buch.


Genre: Dystopie, Kinder- und Jugendbuch
Illustrated by Schwarzkopf & Schwarzkopf