Das Buch von Doris Dörrie »Leben, schreiben, atmen« kommt im richtigen Moment und gibt uns in der Zeit der Quarantäne etwas Neues zu tun: Wir sollen schreiben! Am besten mit der Hand, unbedingt mindestens 10 Minuten lang und das ohne Denkpausen. Dazu werden mehrere Dutzend Themen vorgeschlagen: Dunkel, süchtig, Piercing, Hochzeit, Kleid oder Flanieren. Weiterlesen
Leben, schreiben, atmen
Die Akte Glyphosat
Wussten Sie, dass deutsche Behörden zur Bewertung der Schädlichkeit von Substanzen nicht-öffentliche Studien der Industrie verwenden? Und denen mehr vertrauen, als veröffentlichten Studien unabhängiger Wissenschaftler? Und, wie 2015/16 zu Glyphosat geschehen, die deutsche Behörde BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) dies sogar für alle europäischen Staaten mitmacht? Ich auch nicht, und ich kann über meine eigene Naivität nur immer wieder staunen. Weiterlesen
Die Blüten der Stadt – Ein Wegweiser durch die urbane Pflanzenwelt
Als ich das Buch Die Blüten der Stadt Ein Wegweiser durch die urbane Pflanzenwelt vor einem Jahr geschenkt bekam, dachte ich: noch so ein Pflanzenbuch, hab doch schon so viele! Aber schon das Lesen des Inhaltsverzeichnisses und der Einführung: „Was dieses Buch will“ weckten mein Interesse. Weiterlesen
Die Hauptstadtgärtner
Der Titel wirkt ganz schön angeberisch bei einem so kleinen Taschenbuch. Ob es sich mit dem Titel besser verkauft? Oder gilt einfach, ganz berlinerisch, “Wer angibt hat mehr vom Leben!”? Denn nicht nur für Berliner ist das Buch lesenswert. Auf seinen knapp 150 Seiten gibt es Tipps, mit vielen Fotos, die auf jedem Balkon, selbst im kleinen Dorf, beim Gärtnern helfen. Denn die Autorin weist gerade auf Dinge hin, die im Verborgenen blühen und fordert auf, sich einzulassen und mitzumachen. Weiterlesen
Möbius oder die Kunst des Betrügens
Vieles an diesem Buch fasziniert, als Erstes das kostenlose Angebot des Autoren: Der emeritierte Juraprofessor Daniel Zinner lädt uns ein, es kostenlos herunterzuladen.
Und das, was dann kommt, ist zur Überraschung sehr wertvoll und regt zum Nachdenken an: Ist es ein Krimi, gibt es einen Mord? Oder geht es nur um einen alten weißen Mann in der Midlife crisis, den seine Frau nicht versteht und die Geliebte, eine seiner Studentinnen, auch nicht?
Die Konstante durch alle Phasen ist die Kunst des Betrügens. Als Erstes geht es natürlich um sich selbst, den man betrügen kann, aber es wird durchdekliniert: Wie betrügen Wissenschaftler, die Gutachten erstellen, wie verlaufen Verhandlungen zwischen Gutachtern und deren Auftraggeber, wie beteiligt der Gutachter seine Mitarbeiter, die eigentlich die Arbeit machen. Natürlich wird auch mit Hilfe des Netzes betrogen, etwa, in dem eine Lokalpolitikerin in ihrem Zuhause der Sodomie überführt wird. Wir gehen mit zu langen universitären Gremiensitzungen und führen Telefongespräche mit dem Senator über die Finanzen.
Ein Juwel ist ein Angebot des Protagonisten, Juraprofessor an einer Berliner Hauptstadtuniversität, der eine Lehrveranstaltung über das Betrügen in der klassischen Literatur durchzieht, wir erfahren dann die Einsichten der Jurastudenten dazu.
Die Sache wird heikel, als die Studentin schwanger wird und er beschließt, sie zu ermorden. Dann ändert sich alles, es geht weiter in der Ichform, und mit Betrug auf höherem Niveau. Aber sehen Sie selbst, am besten sofort, und das kostenlos frei Haus: einfach herunterladen!