Unendlicher Spass

Dieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Rowohlt-Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s Fussstapfen zu treten. Die ganz persönliche Lesezeit betrug ein Jahr. War es eine verlorene Zeit? Machen wir uns auf die Suche. Weiterlesen


Genre: Belletristik, Gesellschaftsroman, Roman
Illustrated by Rowohlt Taschenbuchverlag Reinbek bei Hamburg

Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch

 

EINE ETWAS ANDERE REZENSION

Cover der Lizenzausgabe für Bertelsmann, Reinhard Mohn OHG, 1972

Da lag es nun auf meinem Schreibtisch auf einem Stapel anderer Bücher. Wir hatten uns wieder einmal aufgerafft und versucht, unsere Bibliothek zu verschlanken. Viele Bücher konnten schon gar nicht mehr in die Regale eingeordnet werden und lagen, sofern es der Platz zuließ, oben quer über den anderen. Immer wieder nahmen wir uns ein, zwei Fächer vor, entnahmen die Bücher, auch aus der zweiten Reihe, saugten den Staub ab und sonderten die Exemplare aus, von denen wir meinten, sie entbehren zu können. Beim Buchstaben S angelangt hatten wir die früher noch nicht aussortierten Werke von Solschenizyn in der Hand. Der Archipel Gulag musste schon beim letzten Mal weichen und dieses Mal der Rest. So lag das dünne Büchlein „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ oben auf. Weiterlesen


Genre: Romane
Illustrated by Bertelsmann Bielefeld

No Limit. Die Neunziger – das Jahrzehnt der Freiheit

No Limit. Die Neunziger – das Jahrzehnt der Freiheit

No Limit. Die Neunziger – das Jahrzehnt der Freiheit. “Die Neunziger enden am 11. September 2001. An ihrem Beginn fällt die Berliner Mauer, an ihrem Ende fallen zwei Türme in New York City.” Das Jahrzehnt, das so verheißungsvoll begonnen hatte (“Wind of Change”) endet mit einem Vatermord. Denn der Vater Osama Bin Ladens war genau der Bauunternehmer, der in Saudi-Arabien die Architektur Minoru Yamasakis umsetzte. Und in New York die Twin Towers.

Jahrzehnt der Widersprüche

Wem das jetzt schon zu konspirativ klingt, der hat die Neunziger nicht erlebt. Denn tatsächlich war es ein Jahrzehnt der Widersprüche. Nicht nur politisch, sondern auch kulturell-musikalisch. So steht 1993 gleichzeitig für “the year that grunge broke out”, andererseits auch für den weltweiten Durchbruch von Tekkno. Elektronische Musik war plötzlich gefragt, Raves wurden zum Treffpunkt der neuen Jugendkultur und die “Love Parade” in Berlin zählte bald mehr als 1,5 Millionen Besucher:innen. Das Jahrzehnt in dem jeder anders sein wollte und möglichst individualistisch daherkam, verkam zur Uniformierung und Kommerzialisierung der Jugendkultur, wie es bisher noch nie dagesessen war. Denn bald stiegen auch gewisse Sportmarken auf den neuen Jugendtrend des Abtanzens ein. Während Hakim Bei von “temporären autonomen Zonen” schwärmte, entstanden im Osten Deutschlands sog. national befreite Zonen, also das genaue Gegenteil von dem, was auf Tekknopartys (“Unity”) beschworen wurde. Dabei übertraf die Zahl der Aussiedler bei Weitem jene der Asylbewerber, wie Balzer betont. Selbst das deutsche Nachrichtenmagazin SPIEGEL unterlag der neuen Diskurshegemonie und titelte am 9.9.1991 “Flüchtlinge-Aussiedler-Asylanten: Ansturm der Armen”. Wenige Tage später ereigneten sich Hoyerswerda und Rostock, zwei Städte, die so gar nicht in das Bild der neuen Offenheit passten.

Airbag Generation und Two Socks

Aber Lichtermeere gegen Rechts gehörten ebenso zu den Neunzigern, wie die Piercings und Tätowierungen der “Modern Primitives”, die ihr Überleben in kleinen, selbstbezogenen Gemeinschaften erprobten. Selbstreferentialiät und Modifikation des eigenen Körpers führten zu solchen Auswüchsen wie dem vielzitierten Arschgeweih, das in den USA als Tramp Stamp den Feminismus in die Steinzeit zurückbombten. Dazu trugen auch Fernsehserien wie Baywatch bei, auch wenn diese stets unter der Prämisse der Selbstbestimmung der Frau liefen. Der letzte Sieg des Patriarchats? Dieser wurde auch in diversen Talkshows zelebriert, denn obwohl in den Neunzigern jeder ein Außenseiter und etwas Besonderes sein wollte, glichen sich die Drehbücher und wurden mit Laiendarstellern getastet. Nicht zuletzt gingen die Neunziger aber auch als Jahrzehnt des Big Brother und Matrix ein. Denn “1984” wurde mit der Erfindung der mobilen Kommunikation tatsächlich Realität: die Handys machten spätestens Ende des Jahrzehnts als kleine Sendeeinheiten Furore und der gläserne Mensch wurde alsbald so durchsichtig, dass im Grunde genommen jeder von uns als Klon nachproduzierbar wäre. Denn so viele Daten wie noch nie wurden über einen einzelnen Bürger:in im WWW gesammelt. Dabei hatte es mit Two Socks – der Katze Bill Clintons – so harmlos angefangen…

Ob-la-di ob-la-da

Wenn die Siebziger im Zeichen der Innovation standen, die Achtziger im Zeichen der Angst und Apokalypse, dann sind die Neunziger wohl die Aufhebung der beiden. Der Griff ins Archiv wird zum innovativen Kick, Hypertext über alles. Selbst der religiöse Fundamentalismus ist nur ein Widergänger der alten anti-westlichen, anti-aufklärerischen politischen Bewegungen des Nationalsozialismus und Faschismus: Klerikalfaschismus, so Walter Laqueur. Tristesse Royale ist dabei noch ein harmloser Titel. Die Globalisierung hat eben auch diesen Aspekt: “aus einer immer stärker vernetzten und hybrider werdenden Welt verschwindet jenes Eigene, in dem sich Sicherheit und Identität finden”. Darauf gibt es eben unterschiedliche Reaktionen, aber es ist wohl beides legitim, da real. Ob-la-di ob-la-da. Und vielleicht war das Jahrzehnt gerade wegen seiner Widersprüche das freieste, bisher…

No Limit. Die Neunziger – das Jahrzehnt der Freiheit

Jens Balzer, geboren 1969, ist Autor und Kolumnist, u.a. für die «Zeit», «Rolling Stone», den Deutschlandfunk und radioeins. Er war stellvertretender Feuilletonchef der «Berliner Zeitung» und kuratiert den Popsalon am Deutschen Theater. 2016 erschien sein vielgelobtes Buch «Pop», 2019 «Das entfesselte Jahrzehnt. Sound und Geist der 70er», über das der «Tagesspiegel» schrieb: «So lehrreich wie unterhaltsam … Am Ende ist man um nie geahnte Erkenntnisse reicher – und wünscht sich, dass sich der Autor bald das nächste Jahrzehnt vornehmen möge.»

Jens Balzer
No Limit. Die Neunziger – das Jahrzehnt der Freiheit
2023, Hardcover, 384 Seiten,
ISBN: 978-3-7371-0173-8
Rowohlt Verlag


Genre: Chronologie, Geschichte, Kultur, Musik, Politik, Popkultur
Illustrated by Rowohlt

Batman – One Bad Day – Ra’s Al Ghul

One Bad Day

Batman – One Bad Day – Ra’s Al Ghul. Zeichner Ivan Reis und Autor Tom Taylor legen sich in “One Bad Day – Ra’s Al Ghul” ordentlich ins Zeug, denn zweifellos ist
Ra’s Al Ghul – der Schwiegervater Batmans – ein besonders spannender Charakter in Zeiten von Klimaverschiebung und Erderwärmung.

Familienbande – Bande einer Familie

Der unsterbliche Ra’s al Ghul ist nämlich so etwas wie ein “Klimaterrorist”. Er will all jene zur Rechenschaft ziehen, die aufgrund ihres unglaublichen Energieverbrauchs die Zukunft aller Lebewesen auf der Erde auf dem Gewissen haben. Dabei versucht er seinen Schwiegersohn zu einem unfreiwilligen Verbündeten zu machen, denn schließlich gibt es auch einen Enkel, Damian, den Sohn von Ghuls Tochter Talia und Batman. Damian arbeitet allerdings längst auf der anderen Seite, unter den Flügeln der Fledermaus nämlich. Er unterstützt Batman als Robin im Kampf gegen das Böse und somit auch gegen seinen Großvater, Ra’s Al Ghul. Seit 1971 feiern Talia und Ra’s regelmäßig Wiederauferstehung in ihren Lazarusgruben und was diesen recht ist, ist auch anderen billig. Denn tatsächlich stirbt Batman in vorliegender Adaptation des Mythos, um sogleich wieder in genannten Gruben wieder auf zu erstehen. Schließlich ist Robin alias Damian schlau genug, seinen Vater in diese Lazarusgruben zu befördern, aber wer diese kennt, weiß gleichzeitig, dass immer auch etwas mehr an Wut und Verzweiflung dabei herauskommt als hineinging. Also Achtung vor Batman, denn ein wieder auferstandener ist wohl ebenso mächtig wie jener “Detektiv” mit dem sich Ra’s Al Ghul ein spannendes Säbelduell liefert, das von
Zeichner Ivan Reis sogar in übergroßen seitenübergreifenden Panels dokumentiert wird. Da staunt selbst die League of Assassins nicht schlecht die Ra’s Al Ghul bei seinem Umweltkampf assistieren. Denn so einen Kampf haben selbst sie noch nie gesehen: beide Kontrahenten zeigen Brust.

Der Zweck heiligt die Mittel?

Ra’s Al Ghul, der Batman immer mit “Detektiv” anspricht, hat durchaus Respekt vor seinem Gegner. Aber nicht weil es sein Schwiegersohn ist, sondern weil sie sich beide so sehr gleichen. Beiden ist das Leben heilig. Sie kämpfen beide für eine bessere Welt, nur dass Ra’s Al Ghul dabei alle Mittel recht sind, nach dem Motto “Der Zweck heiligt die Mittel”. Aber Batman weiß, dass gerade die Mittel des Kampfes auch die Wege der Zukunft beschreiben. Vielleicht könnte man da die Russische Oktoberrevolution zitieren, die ebenso wie Ra’s Al Ghul die richtigen Ziele, aber die falschen Wege dorthin beschritt. Die Natur muss beschützt werden. Ra’s Al Ghul will die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, Batman will jedes menschliche Leben schützen. Auch das der Industriebosse, die gerade dieses Leben zunehmend verunmöglichen. Ein Batman-Comic ganz im Zeichen des 1988 Klassikers Killing Joke von Batman-Neuerer Alan Moore. Weitere “One Bad Day”-Geschichten zu anderen Superschurken sind bereits erschienen. Die Reihe wird fortgesetzt, u.a. mit Mr. Freeze, Double-Face, Clayface,…

Tom Taylor
Batman – One Bad Day – Ra’s Al Ghul
Original Storys: Batman: One Bad Day: Ra’s al Ghul
2023, Hardcover, 76 Seiten
ISBN: 9783741635120
Panini
18,00 €


Genre: Comics
Illustrated by Panini Comics

Peter Joseph Lenné: Eine Biographie

Das Buch wirkt klein und schlank und ist doch mehr als eine Biografie. Schon der Untertitel verrät: “Mit einer kurzen Geschichte des Landschaftsgartens von seinen englischen Vorbildern bis zum Volkspark.“ Und wir lernen nicht nur über Landschaftsgärten, wir sehen auch Lennés Rolle darin: „Durch ihn wird die Gartenrevolution zur Gartenevolution. Bei ihm beginnt der Übergang in die Moderne mit allen ihren Licht- und Schattenseiten.“ Die Entwicklungsepochen der Landschaftsplanungen werden mit denen der Literatur verglichen, da wird Lenné zum romantischen Gartenpoet, ist mal der Spätromantiker, meist einfach der Landschaftspoet.

Ohff berichtet von der Kindheit als Sohn des Hofgärtners von Brühl, seinen Ausbildungsstätten, etwa in München, der Arbeit in Wien und Paris, die Reisen. Von Hardenberg gelingt es 1816, den jungen Gärtnergesellen an den Preußischen Hof zu rufen.

Als Neuling muss er neben den Altvorderen bestehen, die barocke Schlossgärten für gottgegeben hielten, und da wollte ein Jüngling gerundete statt grader Wege planen, sogar Bäume fällen, wegen der besseren Aussicht! (Dit ham wa ja noch nie jemacht! Höre ich in Erinnerung eigener Tätigkeiten im Öffentlichen Dienst.)

Ohff glänzt nicht nur mit seinem Wissen über Garten- und Landschaftsplanung, er beschreibt Lennés Tricks im Umgang mit seinen Königen und auch mit seinen Kollegen. Lenné muss sich, über die Jahrzehnte, mehrmals auf neue Regenten einstellen. Er hat klare „Verschönerungspläne“ und will deren Umsetzung erreichen.

Er gestaltet die Landschaft, wissend, dass sie auf das menschliche Gemüt eine große Wirkung ausübt. Angestellt ist er als Beamter der preußischen Könige, aber er beginnt früh, über die Grenzen deren Schlossgärten hinaus, die Folgen der Verstädterung gerade für die nicht-adligen Menschen zu sehen, und er versucht, dem gegenzuwirken: Schon 1840 legt er seine „Projectirten Schmuck- und Grenzzüge von Berlin und seiner Umgebung“ vor. Tiergarten, Zoo, Humboldthain werden nach und nach, teils nach seinem Tode von seinen Schülern, umgesetzt. In Magdeburg, Köln und Dresden, um nur einige zu nennen, entstehen öffentlich zugängliche Gärten. Ein Kapitel des Buches heißt: Der Volkspark. Die Idee des Volksparks kommt aus England, später auch die Ballspiele, für die in den Parks Plätze geschaffen wurden.

Bei besonderen Gartenvorhaben kennt Ohff jedes Detail, als Beispiel mag das Projekt von Schloss und Park Babelsberg dienen, wo die übliche Rivalität zu Pückler auch mal zu dessen Obsiegen führte (was ich beim Besuch der Ausstellung vor einigen Jahren nicht verstanden hatte). Augusta, die Gattin des Hausherrn hatte viele, oft wechselnde Vorstellungen, mit denen Pückler, als „Homme de femme par exellence“ besser umgehen konnte als Lenné. Pückler, der selbstbewusste Aristokrat, machte sich zeitlebens gern über Lenné lustig. Schon der Name! Er kommt eigentlich, wie dessen Vorfahren, aus dem französisch sprachigen Belgien: Le nain, (der Zwerg) daraus macht Pückler „laine“ (Wolle).

Zwischendurch wird er als Mensch beschrieben, seine Treue zu „Fritzchen,“ seiner Ehefrau, zu seinen Gefährten, von denen einige zu Duzfreunden werden. Außerdem war er „Frühaufsteher, Weintrinker, mit einer Vorliebe zu Mosel und Rhein, Hundeliebhaber“ insgesamt ein geselliger Mensch, der dazu auch noch gerne sang. Und er unterstützte Arbeitervereinigungen, manche der späteren Tätigkeiten in Berlin, wo er „Buddelpeter“ genannt wurde, werden von Ohff als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beschrieben.

Nachdem der Prinzregent Wilhelm 1861 zum König gekrönt wurde, spielten Lennés Verschönerungspläne für die Entwicklung Berlin keine Rolle mehr, Berlin wurde immer mehr zur Steinwüste. Nach seinem Tod wurde Lenné auf dem Bornstedter Friedhof im Bereich des privaten Sello-Friedhofs mit anderen Gärtnern des preußischen Hofes begraben.

Für Lenné begannen die Ehrungen: Ehrendoktor in Breslau und viele andere. Und doch stecken in vielen seiner Werke noch seine „Verschönerungspläne“. „Als Schwärmer ein Praktikus und als Praktikus ein Schwärmer, vollendet er den klassischen Landschaftsgarten, zumindest auf dem Kontinent, und verwandelt ihn gleichzeitig zur Grün-Oase für den luft- und baumhungrigen Menschen der großen Städte.“ Das Buch endet mit einem Gedicht eines ehemaligen Gartendirektors, das Michael Seiler gewidmet ist. Hier die letzten Strophen:

„Laut Stadtplan läuft die Friedrich-Ebert-Straße

Exakt in Flucht der alten Hauptallee;

(hier stand vielleicht einmal die Marmorvase).

Auf Luftaufnahmen kurz nach dem ersten Schnee,

beziehungsweise in der Wachstumsphase,

erkennt man noch die Wege von Lenné.“

Abgerundet wird das Büchlein durch eine Auflistung der Jahreszahlen zur Entwicklung von Landschaftsgärten, denen seiner Biografie, einer Literaturliste und einem Personenregister.

 


Genre: Biographie, Gartenplanung in Berlin/Brandenburg, Volksparks
Illustrated by Jaron Verlag

Sing a bit of Harmony

Sing a bit of Harmony

Die KI Shion soll im Feldversuch beweisen, dass KIs im täglichen Leben nicht auffallen. Deshalb soll sie auf Anordnung der Forscherin Mitsuko, die sie entwickelt hat, in eine Highschool gehen. Was Mitsuko nicht weiß: Ihre Tochter Satomi, Streberin und Außenseiterin der Klasse, kennt das Projekt ihrer Mutter und weiß sofort, dass es sich bei Shion um eine KI handelt. Shion, die offen und authentisch ist, sorgt mit ihrem extrovertierten und seltsamen Verhalten für Aufsehen in der Klasse Satomis und schon bald kommen noch mehr Schüler hinter das Geheimnis Shions: Frauenliebling Gocchan, dessen Freundin Aya, Technik-Nerd Toma und Judoka Thunder finden ebenfalls heraus, dass Shion eine KI ist. Aber Satomi beschwört ihre Klassenkameraden, den anderen nichts zu erzählen – ihre alleinerziehende Mutter würde sonst ihren Job verlieren. Allerdings hat sie in Aya eine engstirnige und unberechenbare Klassenkameradin, der es eine Freude wäre, Satomi eins auszuwischen. Um Haaresbreite entgeht Shion einer Entdeckung, als sie der angeschlagenen Beziehung zwischen Aya und Gocchan auf die Sprünge hilft und Aya Satomi und Shion deshalb danken will. Auch Satomi selbst hilft Shion, indem sie die Freundschaft zwischen ihr und Toma wieder kittet. Und für Thunder ist sie eine gute Trainingspartnerin. Allerdings hat das Grüppchen um Shion nicht mit Mitsukos missgünstigem Vorgesetzten Saijo und ihrem Untergebenen Nomiyama gerechnet: In der männerdominierten Welt der Technik sind Frauen nicht gern gesehen und so versuchen sie alles, um Mitsuko zu diskreditieren.

Segen und Fluch der Technik, ethische Fragen zur intelligenten Technik

Die KI wird in diesem Anime sehr technikfreundlich dargestellt. Japan ist ein Land, das Technik generell sehr aufgeschlossen und optimistisch gegenübersteht. Die Animes spiegeln das wider, z.B. auch im Manga und Anime „Astro Boy“, der Kultstatus genießt. KIs werden meist menschlich dargestellt, als Lebewesen, wobei direkt oder indirekt die Frage gestellt wird, ob sie dann auch menschliche Rechte genießen sollen bzw. ob sie als menschlich anzusehen sind. Dieser Anime bejaht die Frage, denn das Grüppchen um Satomi hat gute Erfahrungen mit der KI gemacht, die anderen helfen will. Die KI zeigt eigenen Willen, verhält sich sozial und erfüllt damit für die Teenager menschliche Kriterien. Ausgereift ist sie allerdings noch nicht, denn sie verhält sich nicht unauffällig menschlich. Die KI wird nur von den Männern um Forscherin Mitsuko als bedrohlich angesehen.

Im Anime wird aber auch deutlich, wie abhängig Technik machen kann. Der SF-Anime zeigt deutlich einen Alltag, für den Roboter und intelligente Technik selbstverständlich sind und den man im Umkehrschluss ohne diese Technik so ohne Weiteres nicht mehr bewältigen kann. Was, wenn diese Technik ausfällt? Oder sich gar gegen einen wendet?

Frauen- und Männerbild

Die Frauen in diesem Anime sind unterschiedlich, ähnlich wie in der Realität. Mitsuko sticht hervor, weil sie alleinerziehende Mutter ist und trotzdem Karriere macht. Synchronsprecherin Sayaka Ohara bringt es auf den Punkt: „ […]die Karrierefrau, die in der von Männern domminierten Gesellschaft herumgeschubst wird und dennoch aus Überzeugung alles gibt.“ Dass Ohara sagt, es sei „sehr leicht“ für sie, sich in Mitsukos Situation hineinzuversetzen, spricht Bände. Der Anime spiegelt hier die unschöne Realität wider, dass Frauen immer noch mehr leisten müssen als Männer und trotzdem nicht anerkannt werden. Sie werden jeden Tag diskriminiert und müssen mehr kämpfen, mehr arbeiten, mehr stemmen und mehr aushalten als Männer – was sie im Umkehrschluss extrem stark macht. Und sich deshalb automatisch die Frage stellt, ob Männer unter solchen Bedingungen überhaupt noch bestehen würden, denn sie sind solche permanenten Härten im Leben nicht gewohnt. Schön, dass im Anime nicht die missgünstigen, intriganten, diskriminierenden Männer gewinnen, sondern die Frau und insgesamt die Menschlichkeit.

Mitsukos Tochter Satomi muss ebenfalls sehr stark sein: Sie stemmt den Alltag weitgehend ohne die Mutter und sorgt haushaltstechnisch sogar für sie mit, ist vernünftig, strengt sich für gute Noten in der Schule an und ist deswegen und wegen ihres introvertierten Charakters Außenseiterin. Sie muss also wie ihre Mutter viel aushalten und generiert daraus ebenfalls große Stärke, die sie für den Alltag aber auch für ihre Überzeugungen und im Kampf gegen den Großkonzern nutzt. Ihr Äußeres ist nicht klischeehaft weiblich, sondern androgyn bis männlich. Das unterstreicht noch ihre Andersartigkeit, die sie positiv einsetzt.

Aya kommt anfangs mit ihrer Eifersucht und ihrer ablehnenden Haltung Satomis und Shions gegenüber unsympathisch daher, aber sie hat für ihr Verhalten ihre Gründe. An ihr sieht man, dass man nicht nur die Maske oder Fassade eines Menschen beurteilen soll.

Saijo und Nomiyama sind typische Vertreter eines patriarchalen Männerbildes: destruktiv, skrupellos, machtgierig im Fall Saijos, dessen schwaches Ego eine starke, kompetente Frau nicht ertragen kann. Lieber sieht er einen unfähigen Mann wie Nomiyama anstelle einer fähigen Frau auf einer zentralen Position, damit seine eigene nicht gefährdet wird. Nomiyama kann es nicht verkraften, dass er von einer Frau übertrumpft worden ist und will sich mithilfe Saijos an ihr rächen, indem er sie in Misskredit bringt und stürzt. Die beiden sind das Paradebeispiel für asoziales, machismohaftes Verhalten.

Gocchan ist ein Frauenschwarm, weil er gut aussieht. Aber er selbst findet das nicht so gut, denn er möchte nicht aufgrund seines Äußeren beurteilt werden, sondern aufgrund dessen, was er ist. Er befürchtet, dass seine Freundin Aya aber genau das tut: „Ich komme mir vor wie ihr Designertäschchen!“ Nachdem er erkannt hat, dass Aya ihn nicht so oberflächlich betrachtet, wie er befürchtet, ist er ihr ein liebevoller Freund. Er erleidet eigentlich genau das, was Frauen alltäglich passiert: Sie werden nur nach ihrem Äußeren beurteilt und nicht nach dem, was sie innerlich sind. Frauen werden auch darauf getrimmt, sich für ihr Äußeres zu interessieren: Mode, Schminke, Figur. Die Reduktion auf das Äußere schadet Menschen, und Gocchan ist zurecht nicht gewillt, das mitzutragen.

Toma als Technik-Nerd hat ebenfalls eine Außenseiterposition: Er entspricht nicht dem gutaussehenden Sportler und ist damit nicht männlich genug für eine patriarchale Gesellschaft. Dafür ist sehr sozial und lösungsorientiert, was seiner Umgebung und v.a. Satomi zugutekommt. Er hat sich seine eigene soziale Bubble gesucht und gefunden, also seine Nische in einer Welt, in der er nicht viel zählt. Er steht für die Männer, die in einer patriarchalen Gesellschaft ebenfalls unter einem destruktiven Männerbild leiden.

Thunder ist gutmütig. Er entspricht dem Sportlertyp, wenn er auch nicht gutaussehend ist, und ist nicht so intelligent. Insgesamt hat er aber ein gutes Herz, was letztlich zählt.

Musik als Ausdruck der Gefühle und als Heilung

Der Anime ist ein wenig wie ein Musical konzipiert. Es kommen viele vom Text und von der Melodie her herzerwärmende Songs vor, die die Situation und die innere Gefühlslage der Figuren treffen. Dadurch werden sie sich selbst mehr bewusst und dessen, was sie wirklich wollen. So geschieht mit ihnen Veränderung und Heilung. Musik und Kunst allgemein wird im realen Leben gern als Therapie für psychisch kranke Menschen eingesetzt.

Wer Disneyfilme mag, wird wohl auch diesen Anime mögen, wobei trotz der Musik immer noch die Handlung im Vordergrund steht.

Weiterentwicklung der Charaktere und soziale Beziehungen

Alle Charas entwickeln sich im Laufe der Story positiv weiter, weil sie ihre Stärken und ihr authentisches Ich entdecken, ebenso das Ich der anderen. Sie lernen sich und die anderen zu schätzen, kritisch und menschlich zu sein und ihre eigene Haltung zu entwickeln und durchzusetzen, auch gegen Widerstände von außen und gegen Selbstzweifel. Damit sind sie Vorbild für sich entwickelnde Teenager. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz, ebenso die Probleme, die man vor und während einer Beziehung haben kann. Ebenso werden Freundschaften geknüpft und vertieft. Harmonie, Fürsorge, Einstehen für andere, Empathie sind große Themen.

Technisches und Extras

Sprachen: Deutsch, Japanisch, Untertitel Deutsch

Laufzeit: 110 Minuten

Blue Ray

Extras: 16-seitiges Booklet (u.a. Infos zum Film, Interview mit Yasuhiro Yoshiura, Vorstellung der Charas), 1 Poster, 2 Artcards

FSK: ab 6 Jahren

Fazit

Spannender SF-Anime inklusive Romantik, ethischen Fragen und einem starken Frauenbild.


Genre: Romantik, Science-fiction
Illustrated by Crunchyroll, Yasuhiro Yoshiura

Micky Maus Magazin (MM) 16

Inhalt

Dagobert Duck „Der verlorene Schatz“: Dagobert will nach dem zweiten Teil der Schatzkarte des Augustus suchen. Ihm dicht auf den Fersen sind Klaas Klever, mit dem er eine Wette abgeschlossen hat, und die Panzerknacker. Dagoberts und Donalds Suche führt alle Beteiligten nach Deutschland in die Städte Berlin und Köln und endet mit einer Überraschung.

Donald Duck „Supernavi“: Donald will Daisy mithilfe von Daniel Düsentriebs Supernavi finden. Ob das gut geht?

Tick, Trick und Track „Die Kraftprobe“: Die Drillinge und ihr Freund Ole treten gegen die beiden Kraftprotze der Schule an.

Donald Duck „Voller Tatendrang“: Auf einem Camping-Urlaub entdeckt Donald seinen Tatendrang.

Minnie Maus „Starker Stubentiger“: Minnie Maus‘ Freundin, die Tierärztin ist, sorgt sich um ihre neueste Patientin, denn die Tigerdame will trotz guter Behandlung nicht genesen.

Donald Duck „Donald und die Detektive“: Donald nimmt einen Job als Babysitter eines verwöhnten Bengels an. Das ist nicht so einfach wie gedacht, birgt aber für alle ein Abenteuer und eine positive Überraschung.

Die Ducks in Deutschland

Das Magazin wartet nicht nur mit vielen Abenteuergeschichten auf, sondern auch mit einer Geschichte, die in Deutschland spielt. Das ist das Besondere dieses Heftes. Ein wenig erinnert die Geschichte an „80 Tage um die Welt“, aber das Muster, dass Dagobert mit Rivalen wettet, ist schon aus anderen Geschichten bekannt. Die Wette als Klassiker verspricht Spannung, und die ist im Comic gegeben.

Mehr Abenteuer mit Mädchen und Frauen! Diversität sichtbar machen!

Wie schon ersichtlich, spielen Frauen und Mädchen nur eine marginale Rolle in diesem Band des Magazins. Meistens stellen Jungen und Männer die Hauptfiguren – schon die schiere Anzahl der Comics mit Donald, Dagobert und den Drillingen spricht für eine Fokussierung auf männliche Fans. Nur ein einziges Abenteuer ist Minnie Maus gewidmet. Dabei könnte man, wenn man wollte, durchaus genügend Geschichten um die weiblichen Hauptfiguren stricken (z.B. um Klarabella, Oma Duck oder Daisy), um so ein ausgewogenes Verhältnis herzustellen. Sollte als Gegenargument kommen, dass männliche Leser nicht so viele „Frauengeschichten“ lesen wollen – Leserinnen müssen sich schon seit Jahrzehnten mit dem Männerüberschuss im Comic arrangieren! Außerdem wäre wünschenswert, wenn sowohl männliche als auch weibliche Protagonist*innen weniger Rollenklischees transportieren und sich gegenüber der immer schon vorhandenen natürlichen (die Natur strotzt geradezu vor Diversität/Vielfalt!) und damit auch menschlichen Diversität öffnen würden.

Ein Anfang ist in diesem Band immerhin schon durch einen Rollstuhlfahrer gemacht. Natürlich wäre mehr in dieser Hinsicht ein Gewinn für die schon immer vielfältige Gesellschaft (auch wenn sich z.B. Homosexuelle früher und auch heute noch aufgrund von Strafverfolgung und Diskriminierung nicht outen konnten, aber es gibt sie seit Menschengedenken), deren Akzeptanz und deren Abbildung im Comic. Was „Die Kraftprobe“ schön zeigt: Menschen mit Handicap sind nicht behindert, werden aber von der Gesellschaft behindert. Und der angeblich Behinderte hat trotz Vorurteilen seine Stärken – auch körperlich. Dass das hervorgehoben wird, ist wichtig, denn Menschen mit Handicap kompensieren ihre Schwächen so, dass andere Sinne, Körperteile usw. zu ihren Stärken werden. In diesem Fall sind es die muskulösen Arme des Rollstuhlfahrers, die ihm einen Vorteil verschaffen. Ebenfalls gezeigt wird in diesem Comic, dass auch gegenüber den körperlich Starken Vorurteile herrschen können nach dem Motto „dumm, stark, wasserdicht und destruktiv“: Die körperlich starken Zwillinge sind entgegen aller Erwartungen gute Verlierer und erkennen die Stärken anderer an. Solche Comics würde ich mir mehr wünschen, denn sie transportieren mit leichter Hand und spannend Werte wie in diesem Fall u.a. Akzeptanz und Vielfalt und räumen Vorurteile aus.

Das Abenteuer mit Minnie stellt Tiere in den Mittelpunkt: Tiergerechte Haltung und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Tiere kommt allen Beteiligten zugute. Dass auch Tiere einsam sein können und Gefühle haben, wird hier schön gezeigt. Der Mensch muss weg vom Speziesismus (d.h. der Mensch sieht sich als Maß aller Dinge und alle anderen Wesen sind ihm untergeordnet) hin zu einer ganzheitlichen, die Umwelt als Ganzes begreifenden Denkweise, wenn dieser Planet – und damit auch der Mensch! – überleben soll. Mehr Comics in Richtung Umweltbewusstsein und sozialem, kritischem Verhalten und Denken täten not, denn auch Comics übertragen Werte, sowohl konstruktive als auch destruktive, die die Kinder beim Lesen bewusst oder unbewusst adaptieren. Die Verlage stehen also durchaus in einer gesellschaftlichen Verantwortung und täten gut daran, nicht nur an Gewinnmaximierung zu denken.

Sonstiges

„Das Supernavi“ nimmt unkritische Technikgläubigkeit aufs Korn. „Donald und die Detektive“ zeigt das Dilemma Erwachsener auf: Geldverdienen hat im Notfall Vorrang vor Versprechen an die Kids und Pubertierende sind schwer zu händeln. Allerding zeigt das Abenteuer auch, dass Zusammenhalt u.a. in kritischen Situationen einiges bewirken kann.

Das Magazin wartet als Extra mit vier Reisespielen auf. Abwechslung bietet es durch die Rätselcomics „Der Wollpullover“ und „Flucht auf dem Motorrad“, Witze, dem Enten-Kurier, witzigem, informativem, kuriosem Extra-Wissen und Basteltricks.


Genre: Comic, Comic-Magazin
Illustrated by Egmont Ehapa

Dahlienzauber

Das Buch war mein letzter Versuch, mich mit Dahlien zu versöhnen, und es hat funktioniert! Die Autorin hat in diesem kleinen Büchlein auf gut hundert Seiten nicht nur ihre Lieblingsdahlien vorgestellt, sondern auch Pflegeanleitungen gegeben, mit denen ich etwas anfangen kann.

Sie hat einen Blog über ihren Cottagegarten, mit vielen schönen Fotos, einige auch von Profis. Für das Buch wurden viele Dahlienblüten abgeschnitten, teils in Vasen präsentiert, aber auch mit anderen Blüten zusammen fotografiert, um zu zeigen, was gut passt und sich ergänzt.

Der Text beginnt mit der Herkunft aus Amerika, die Nationalblume Mexikos ist die Dahlie. Traditionell wurden alle Teile der Pflanze auch verspeist, bei uns wird dies nicht in dem Maße praktiziert, wie bei Kartoffeln, die ja auch von dort kommen. Inzwischen haben sie sich bei uns eingeführt, in Deutschland anfangs auch unter dem Namen Georgine. Sie wurden weiter gezüchtet, um die fünfzig Tausend Sorten gibt es. Sie sind nicht anfällig für Krankheiten, die ungefüllten auch Insekten freundlich, nur auf die Schnecken ist zu achten.

Nun komme ich zu meinem Verhältnis zu Dahlien:  Sie blühten schön und im Herbst hatte ich sie herausgenommen, kühl und trocken gelagert, dann im Frühling gut gewässert, eingepflanzt und immer weiter gewässert, bis…sie dann verfaulten.

Das war wohl mein Fehler, ich hätte sie nach dem Einpflanzen trocken halten sollen. In zwei Jahren war es so, dass von drei Pflanzen zwei verfaulten und nur eine blieb. Aber es gibt im Buch noch einen weiteren Vorschlag und als Ergebnis meiner Lektüre werde ich meine Dahlien in diesem Herbst nicht herausnehmen. Frau Stiller tut dies, da die Winter bei ihr in Bayern doch sehr kalt wären, aber sie berichtet auch von Erfahrungen in anderen Gegenden, wo es so, wie inzwischen hier in Berlin, nur wenige Frosttage gibt. Danach kann man sie in der Erde lassen, das Grün entfernen und mit mehreren Schichten zudecken, eine Plane drauf gegen zu viel Wasser und dann auf den Frühling hoffen. Diesen Winter wird es also drei kleine Hügelgräber geben bei uns im Garten.

Ein Schwerpunkt des Buches sind die Hauptfeinde, alle Schnecken, vor allem aber Nacktschnecken! Dazu gibt es Tipps, etwa abends Gemüseabfälle auf Schälchen herausstellen, um Schnecken zu locken.

Da auch sie beobachtete, dass Schnecken eher schwache, kränkliche Pflanzen angreifen, könnte man auch Opferpflanzen in die Nähe setzen, etwa Rittersporn, aber wer bringt das übers Herz?


Genre: Blumen, Gartendesign
Illustrated by Callwey

Das SCHIFF der ABENTEUER

Enid Blyton. Im Juli 2023 ist bei Bocola bereits der sechste von acht Bänden der klassischen Abenteuer-Reihe von Enid Blyton erschienen. Die exklusive Edition der Abenteuer-Reihe von Enid Blyton des Bocola Verlages folgt den englischen Originalausgaben und ist mit zahlreichen Illustrationen von Stuart Tresilian versehen. Mit buntem Schutzumschlag und gebunden in Halbleinen sind die acht Bände von Enid Blyton eine umfassende Abenteuer-Reihe, übrigens die erste in Deutschland veröffentlichte Kinderbuch-Reihe von Enid Blyton, deren Erfolg der “Fünf Freunde-Bücher”, die ab 1953 hierzulande erschienen, mitbegründete.

Abenteuerreihe von Enid Blyton

Im vorliegenden Abenteuer, dem Band 6 der neu veröffentlichten Reihe des Bocola Verlages geht es vorerst um den harmlosen Kauf eines Flaschenschiffs, der die vier Kinder alsbald in ein neues Abenteuer verwickelt. Eigentlich war für die Ferien eine ruhige Seereise auf einem großen Überseedampfer geplant. Das ungewohnte Leben auf einem Schiff, die weite Schönheit des Meeres und das fremdartige Leben in den Hafenstädten entzücken die Kinder ohnehin schon. Doch mit dem Flaschenschiff kommt Unruhe in die Reisegesellschaft, denn eine alte Karte gibt Rätsel über Rätsel auf und es beginnt die fieberhafte Suche nach einem längst verschollen geglaubten Schatz. Für weiteren drolligen Spaß sorgen Kiki und ein Äffchen namens Micki. Die exklusive Sammler-Edition, die vom Bocola Verlag seit April 2022 in 8 Bänden in einer als Nachdruck der englischen Originalausgaben des Londoner Macmillan-Verlags, die von 1944 bis 1955 dort erstmals zum Abdruck kamen, veröffentlicht wird, wurden vom Bocola aufwändig digital restauriert. Damit verwirklicht der Bocola Verlag erneut seine Mission und veröffentlicht Bücher in erstklassiger digitaler Restauration.

Original-Illustrationen von Stuart Tresilian

Denn die Illustrationen von Stuart Tresilian vom Schutzumschlag, vom Cover und aus dem Innenteil der Bücher enthalten als Nostalgie-Edition wesentlich mehr Illustrationen als die früheren deutschen Ausgaben. Aus heute unerfindlichen Gründen, hat man damals in den deutschen Büchern viele Abbildungen weggelassen. Diese Ausgabe wird all jene begeistern, die mit den Klassikern von Enid Blyton aufgewachsen sind, aber auch die Kinder, die erstmals in die Abenteuer der 4 Freunde eintauchen wollen. Ganz bewusst wird mit dieser Sammler-Edition der Charme der englischen Originalausgaben von Bocola wiederbelebt und erhalten. Denn der Bocola-Verlag orientierte sich bei seiner Neuausgabe absichtlich nicht an der deutschen Erstausgabe der Abenteuer-Reihe aus dem Erika Klopp Verlag, sondern so weit wie möglich an Aufmachung und Gestaltung der englischen Erstauflage des Londoner Macmillan Verlages. Der Bocola Verlag hat seit seiner Gründung vor 17 Jahren bereits 4.300+ PRINZ EISENHERZ SEITEN, 17 COMIC-KÜNSTLER, 100 EDLE SAMMLERAUSGABEN und 37.500+ STUNDEN DIGITALER RESTAURATION investiert, um die Schätze vergangener Generationen auch zukünftigen Generationen weiterhin zugänglich zu erhalten.

Enid Blyton
Die Abenteuer-Reihe von Enid Blyton
Band 6: Das SCHIFF der ABENTEUER
Hardcover-Band in Leinen-Optik mit Schutzumschlag, 13 x 20 cm, 336 Seiten
Mit Illustrationen von Stuart Tresilian.
Überarbeitete Neuausgabe nach der englischen Originalausgabe von 1950.
Übersetzung: Julia Weisenberger
ISBN: 978-3-946842-48-4
Bocola Verlag
EUR 19,00


Genre: Kinderbuch
Illustrated by Bocola

Oracle

Ursula Poznanski schickt ihren Protagonisten Julian, einen gehemmten und von nebulösen Visionen heimgesuchten jungen Mann in ein Studentenheim, wo er auf Gleichaltrige stößt, die ihm teilweise Angst machen. Seine besondere Fähigkeit und zugleich auch seine Last ist, an seiner Umwelt »Marker« festzustellen, die ihn auf ein mögliches zukünftiges Risiko aufmerksam machen. Julian sieht betroffene Menschen nur teilweise, Nebel quillt aus ihren Augen, auf einem Hinterkopf klafft eine Wunde, manche Teile des Körpers der Markierten sind vollständig farbig umwolkt und geben ihm Rätsel auf. Weiterlesen


Genre: Jugendbuch, Thriller
Illustrated by Loewe Bindlach

Die Heinrich-der-Löwe-Sage

»Die Heinrich-der-Löwe-Sage« des Braunschweiger Autors Thomas Ostwald entführt seine Leser in das Zeitalter des frühen Mittelalters und erzählt die sagenhafte Geschichte von Herzog Heinrich, der sich auf eine epische Reise nach Jerusalem begibt. Basierend auf der Reise des Herzogs im Jahre 1172/73 verwebt Ostwald historische Elemente mit faszinierenden mythischen Erzählungen, die sowohl Jung als auch Alt in ihren Bann ziehen. Weiterlesen


Genre: Kinder- und Jugendbuch, Sagen
Illustrated by Epubli

“Cancel Culture” – Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken

Was veranlasst uns dazu, jemanden einer Plattform zum Meinungsaustausch zu berauben? Warum bestehen so viele Unstimmigkeiten bei der Definition des Begriffs „Cancel Culture“? Verstößt „Cancel Culture“ tatsächlich gegen den demokratischen Toleranzgedanken? Oder weist gerade die Demokratie gesetzliche Lücken auf, derer sich verschiedene politische Lager mithilfe des Cancelns schamlos bemächtigen? Ist jede Form der Meinungsverweigerung als „Cancel Culture“ klassifizierbar, ist sie jemals gerechtfertigt?

Der Philosoph und Ex-SPD-Kulturminister Julian Nida-Rümelin widmet sich in seinem neuen Sachbuch „Cancel Culture – Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken“ u. a. den obigen Fragen.

Expertokratie, Szientismus – das Ende der Demokratie?

Nida-Rümelin untersucht Phänomene der „Cancel Culture“ avant la lettre in unterschiedlichen Zeitepochen. Er nennt Bedingungen für den Erhalt einer demokratischen Gesellschaft sowie Umstände, unter denen er diese gefährdet sieht. All das untermauert er mit philosophisch-politischen Ansätzen: Von Plato und Aristoteles bis hin zu Thomas Hobbes, John Locke, Immanuel Kant und John Rawls.

Cancel Culture – so der Autor – behindere das Projekt der Aufklärung. Diesem zufolge besitze jeder Mensch die Fähigkeit , sich unabhängig vom Staat ein politisches Urteil zu bilden. Obwohl sich Nida-Rümelin da eher skeptisch zeigt, plädiert er dennoch für die Förderung eines Vernunftverständnisses. Dieses müsse weniger auf wissenschaftlicher Expertise und mehr auf alltäglicher Lebenserfahrung basieren.

Nida-Rümelin übt Kritik an Expertokratie und Szientismus aus. Wissen und empirische Wissenschaften dürften keineswegs von Eliten für politische Zwecke instrumentalisiert werden. Stattdessen müssten sie in verständlicher Sprache in die öffentliche Zivilgesellschaft eingebettet werden, um populistische Bewegungen oder Hetzkampagnen einzudämmen. Nur so könnte man freies und kritisches Gedankengut ermöglichen. Der Hang zur Expertokratie habe spätestens seit Corona an Bedeutung gewonnen. Am Szientismus bemängelt der Autor von „Der Akademisierungswahn: Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung“ die nach wie vor existente „naive“ Vorstellung, außerhalb des Wissenschaftlichen liege kein Wahrheitsanspruch.

Leicht verklausuliert

Über Nida-Rümelins Implikation, bei der Leugnung von per se nicht widerlegbaren Selbstverständlichkeiten wie „Das ist ein Baum“ handle es sich schon um eine ungewollte, wenn auch nicht behebbare Form der Cancel Culture, lässt sich streiten. Und zwar dann, wenn der Behauptende für diese Aussage gesellschaftlich geschnitten wird. Man fragt sich, ob der Autor mit dieser Verklausulierung den kontroversen Gender-Diskurs im Sinne hatte. Immerhin nennt er am Ende der Abhandlung im Rahmen einer eigens aufgestellten „Cancel-Culture-Kasuistik“ den Fall Kathleen Stock. Stock ist eine britische Philosophin, die sich gegen eine Relativierung des männlichen und weiblichen Geschlechts aussprach, dafür als transphob gebrandmarkt und als Universitätsprofessorin gekündigt wurde.

Nicht unvoreingenommen

Während Nida-Rümelin der Cancel Culture vorwirft, unbeliebte und nicht übereinstimmende Meinungen zu unterdrücken, muss man beim Lesen dennoch die Stirne runzeln. Die – nicht ganz unvoreingenommene – Annahme des früheren SPD-Politikers, die „aktuell größte“ Gefahr für die Demokratie gehe weniger von einer linken Cancel Culture aus, lässt sich widerlegen: Das Verschwinden kanonischer Werke wie William Shakespeares „Sommernachtstraum“, August Strindbergs „Fräulein Julie“ oder Colson Whiteheads „Underground Railroad“ (einer POC!) von akademischen Leselisten und Bibliotheken oder das Umschreiben von Roald Dahls Kinderbüchern und Ian Flemings Spionage-Romanen (James Bond) sind Beispiele gefährlicher linker CC. Sie verzerrt das Verständnis kultureller Sachverhalte zugunsten politischer Indoktrination. Das „Umschreiben“ von Geschichte durch Anachronismen und eine geistige Verhätschelung junger Studierender sind nicht weniger radikal als Xenophobie, religiöser Fanatismus oder die Forderung eines Verbots von Trans-Lesungen für Kinder. Derartige Formen des Cancelns begünstigen solche Entwicklungen sogar.

Auch Joe Biden als „middle of the road“-Kandidaten zu bezeichnen, der „jeder radikalen Intellektulität“ fernstehe, ist nicht ganz unproblematisch. The New York Times und The American Presidency Project haben über Bidens stark schwankende LGBTQI+-Politik berichtet: U. a. von seiner Stimme für den Defense of Marriage Act 1996. Oder seinen Einsatz dafür, die finanziellen Bundesmittel für US-amerikanische Schulen zu streichen, an denen Akzeptanz von Homosexualität gelehrt wurde. 1973 argumentierte Biden, die Aufnahme Homosexueller ins Militär oder in die Regierung berge Sicherheitsrisiken. 1993 stimmte Biden für einen Änderungsantrag zur Kodifizierung des Verbots der dauerhaften Einwanderung von HIV-positiven Migranten durch das Gesundheitsministerium.

Thematisierung unterschwelliger Formen des Cancelns als Stärke

Das Plädoyer für Toleranz mutet etwas banal an. Das mag vielleicht daran liegen, dass der Autor hauptsächlich das Problem unterschiedlicher Auffassungen von Demokratie beleuchtet: Demokratie als Realisierung individueller Rechte und Freiheiten vs. Einschränkung derselbigen durch eine kollektive Entscheidungsinstanz. Eine der Stärken der Streitschrift ist dennoch die Frage nach einer möglichen Existenz einer berechtigten Form von Cancel Culture, z. B. in Form des Arco Costituzionale in Italien nach dem Ende des 2. WK. Dazu gehört auch die Frage, inwiefern die subtilere „Cancel Culture“ zensorische Kontrollmaßnahmen toppt und warum sie sich gesetzlich so schwer fassen lässt. Man denke nur an Facebooks inkonsistente community rules und den Fall des Whistleblowers Julian Assange. Oder an Till Lindemann und die Versuche der Wiener Grünen, Rammstein-Konzerte zu boykottieren.


Genre: Politik und Gesellschaft, Sachbuch
Illustrated by Piper Verlag München

Yashahime – Princess Half-Demon

Dämonenjagd

Einige Jahre sind vergangen, seitdem Kagome, Inuyasha und ihre Freund*innen nach dem Jubel der vier Seelen gesucht haben. Die Kinder der Gruppe sind mittlerweile Teenager und über die Zeiten verstreut. Dämonenjägerin Sango und der Mönch Miroku sind Eltern von mehreren Kindern.  Kagome und Inuyasha haben Moroha bekommen, die jetzt Dämonen jagt. Inuyashas Halbbruder Sesshomaru hat Zwillingstöchter, die bei einem Waldbrand getrennt worden und je in einer anderen Zeit aufgewachsen sind. Towa lebt jetzt in Japan, kann sich aber an ihre Vergangenheit erinnern. Ihre Zwillingsschwester Setsuna dagegen bleibt im mittelalterlichen Japan und ist jetzt wie Moroha eine Dämonenjägerin. Sie erinnert sich nicht mehr an ihre Schwester. Towa dagegen lebt bei Kagomes jüngerem Bruder, und dessen Familie. Aber eines Tages kehrt sie durch Zufall in ihre Zeit zurück und gerät in einen Kampf mit ihrer Schwester. Auch wenn sich das Missverständnis schließlich klärt, bleibt Setsuna gegenüber Towa kühl und misstrauisch. Trotzdem schließen sich die drei Mädchen zusammen, da sie jeweils einen Seelenkristall hüten, der von den Dämonen sehr begehrt ist. Außerdem will Towa Setsuna ihre Erinnerungen und Träume zurückbringen. So erleben die drei Dämonenjägerinnen – die selbst Halb- oder Vierteldämonen sind – ein Abenteuer nach dem anderen.

Die Mangaka

Die Anime-Serie ist die Fortsetzung der Anime-Serie „Inu Yasha“ aus den 80ern, die aber immer noch beliebt ist. „Inu Yasha“ basiert auf einer gleichnamigen Manga-Vorlage der Mangaka Rumiko Takahashi, die als erste Frau im Shonen-Manga-Bereich (Shonen = Jungen) Fuß fassen konnte. Takahashi hat mehrere Serien und kürzere Mangas kreiert, die v.a. in den 80ern ihren Anfang nahmen wie „Ranma ½“, „Maison Ikkoku“, „Mermaid Saga“ und „One Pound Gospel“. Erfolgreichen Mangas folgen Animes oder Anime-Serien, so auch hier. Takahashi hat eine größere Themenbreite; diese reicht von Horror/Sagen bis zu (Situations-)Komik im Alltag oder in Fantasywelten. Sagen oder Fantasy spielen bei ihr immer wieder mal eine große Rolle im Setting. Ihre Mangas, eigentlich für Jungen konzipiert, werden aber auch gern von Mädchen gelesen.

Frauen- und Männerbild

Hier verbirgt sich aber ein großer Stolperstein: Der Topos des lüsternen Alten, der in den 80ern und 90ern für „Humor“ gesorgt hat – auf Kosten der Mädchen und Frauen. Dieser ist ebenso in Dragonball zu finden (Herr der Schildkröten) und auch in „Detektiv Conan“ (Rans Vater). Diese Art des Humors ist kritisch zu betrachten, denn er geht, wie schon geschrieben, auf Kosten des weiblichen Geschlechts, das damit verobjektiviert und zudem sexuelle Belästigung massiv verharmlost wird. Anders ausgedrückt: Er hat in Mangas und auch sonstwo nichts mehr zu suchen! Im Fall von „Inu Yasha“ und „Yashahime“ kommt dieser Lüstling in Form eines Flohdämons daher. Leider hat Rumiko Takahashi wohl nie diesen kritischen Topos hinterfragt und sich den Gegebenheiten für Mangaka angepasst – vielleicht auch des Erfolgs und Geldes wegen, denn sie verwendet alle Topoi, die damals für Jungenmanga angesagt waren.

Es sagt schon einiges über das Frauenbild in Japan aus, wenn Shojo-Manga (Manga für Mädchen) kein so hohes Ansehen genießen wie Shonen-Manga und Mangaka sich vom Shojo-Bereich in den Shonen-Bereich „hocharbeiten“, unter anderem um mehr Geld zu verdienen. Zu denken geben sollte in diesem Zusammenhang auch, dass Mangas für Jungen ein Männerbild transportieren, das v.a. dem männlichen Ego dient, z.T. sehr destruktiv ist, in jedem Fall aber körperliche Stärke, Wettbewerb, Kämpfe und auch Gewalt in den Vordergrund rückt. Das Soziale kommt v.a. in Form der Sidekicks und Bewunder*innen vor, ist also de facto nicht sehr sozialtauglich. Frauen werden gern verobjektiviert und als Sexobjekte dargestellt. In Shojo-Mangas dagegen spielt das Soziale umfassend eine Rolle, ebenso die psychologischen Vorgänge der Figuren – sie taugen damit deutlich mehr als Vorbild als die Jungenmanga. Männer/Jungen sind in Mädchenmanga sozialer eingestellt und auch deutlich hübscher und deutlich weniger bemuskelt als in Jungen-Manga. Dasselbe gilt natürlich für die Anime-Ableger dieser Manga.

Ansonsten stehen in „Yashahime“ die Mädchen im Fokus – dabei aber eher weniger im Fokus des männlichen Fanblicks, sondern in ihren je eigenen Charaktereigenschaften und Fähigkeiten. Das ist gut so, denn Frauen und Mädchen sind eben nicht vorrangig für den männlichen Blick gedacht, sondern eigenständige Wesen, die unter der Verobjektivierung leiden bis hin zu Gesundheitsstörungen und Selbstmordgedanken. (Wer wird schon gerne beschnitten in ihrer Wertigkeit, ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter, nur um auf Äußerlichkeiten reduziert und bloß als Sexualobjekt gesehen zu werden?)

Die Hauptfigur Towa muss noch extra gegen Klischees ankämpfen: Sie kleidet sich wie ein Junge und denkt nicht daran, sich in das Korsett schnüren zu lassen, das die Gesellschaft für Mädchen und Frauen vorgesehen hat. Körperlich starke Mädchen? Geht gar nicht! Towa dagegen macht mehr als deutlich: Klar geht das! Und wer’s nicht glauben will, kriegt eins aufs Maul. Setsuna ist ebenfalls umfassend stark, überlegt, kalt und klug – alles Eigenschaften, die Frauen und Mädchen gern abgesprochen werden. Und Moroha benimmt sich „undamenhaft“ – das Wort allein signalisiert schon das Beschneiden dessen, was Weiblichkeit eigentlich ausmacht: das Umfassende, das „Gute“ wie das „Schlechte“ und alle Schattierungen dazwischen.

In diesem Anime sind Frauen sowohl auf der „guten“ als auch auf der „bösen“ Seite; die Kämpfe werden oft zwischen Frauen geführt, die Männer spielen insgesamt eine eher untergeordnete Rolle (zumindest in den Folgen, die mir vorliegen). Selbst der lüsterne Dämon hat zum Glück bis jetzt keine großen Auftritte. Da ist frau liebend gern undamenhaft, bedeutet das doch, endlich das eigene Selbst zu finden und dem Selbst freien Lauf zu lassen! Auch dem zerstörerischen Selbst, denn Frauen werden v.a. von den negativen Emotionen und dem Ausdruck dessen ferngehalten – sie sollen keine positive Aggressivität und damit Durchsetzungskraft entwickeln. Die drei jungen Frauen hier besitzen sie, und das tut einer weiblichen Zuschauerin mehr als gut…

Sonstiges

Ansonsten wird ein Fantasy-Mittelalter der japanischen Art geboten: Mittelalter verbindet sich mit der japanischen Sagenwelt und geht außerdem eine gelungene Beziehung mit Action, Abenteuer und Comedy ein. Die erste DVD (Episode 1-6) wird mit Booklet, einer Box und einem Poster geliefert. FSK 12. Wahl zwischen mehreren Sprachen möglich. In Japan veröffentlicht 2020.

Fazit

Sehenswert, wenn man Funtasy (Comedy und Fantasy) mag.


Genre: Abenteuer, Comedy, Fantasy
Illustrated by Crunchyroll

Lustiges Taschenbuch (LTB) 573: Traumreise

„Auf nach Tiki Tok“: Donald will endlich Urlaub und aus dem verregneten Entenhausen heraus. Eine dergestaltige Anfrage an Onkel Dagobert geht allerdings naxh hinten los: Er soll statt Urlaub zu nehmen Luxusreisenden zur Hand gehen. Die aber haben allerlei lästige Sonderwünsche. Auch die Panzerknacker wollen ein Stück vom Luxuskuchen. Weiterlesen


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa