Das Depot des Teufels

Die Absurdität des Alltags, die skurrile Dialektik des menschlichen Tuns und Lassens, die normative Schwäche des Faktischen; niemand kleidet mehr oder weniger existenzielle Episoden aus dem Leben geistreicher und witziger in Worte als Ruprecht Frieling. Diesmal brilliert der Autor in den Disziplinen Sport und Fitness, Kindernamen, Süßigkeitensucht, Vergesslichkeit, Tankstellendisko, digitale Bohème und etlichen mehr.

In 15 Geschichten serviert er dem Leser einen Teller mit feinstem Konfekt (um eines der Themen zu bemühen), lauter kleine köstliche Preziosen, vor deren Verzehr allerdings kein Arzt oder Apotheker befragt werden muss, Genuss ohne Reue! Leider stellen sich nach der Lektüre weder Völle- noch Sättigungsgefühle ein, denn Frieling verzichtet auf derben Klamauk und platte Kalauer, zum Zuge kommen vielmehr der geistreiche Wortwitz und die distanzierte Selbstironie, für die man ihn schätzen gelernt hat. Bitte mehr davon, und zwar schnell!


Genre: Humor und Satire
Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin

Wie man erfolgreich E-Books verkauft

Sie veröffentlichen Liebesromane, Klassiker, Krimis, Western, Fantasy-Schmöker, Thriller, Horror oder Ratgeber; verschiedene Charaktere, angetrieben von verschiedenen Motiven und Zielen und doch ist ihnen eines gemeinsam: Alle waren sie im Jahr 2011 mit ihren E-Books auf der deutschen Kindle-Hitliste der erfolgreichsten Bücher, ohne dabei von den großen etablierten Verlagen gepusht worden zu sein.

Ruprecht Frieling, seines Zeichens selbst erfahrener Verleger und Erfolgsautor, ist es gelungen, die Stars der Indie-Elektrobuchszene exklusiv zu interviewen und das Ergebnis ist nicht nur für Branchenkenner und Insider höchst interessant. Die Gespräche sind durchaus in lockerem Plauderton geführt, aber dennoch alles andere als oberflächlich und belanglos; bereitwillig berichten die Befragten über ihre Verkaufszahlen, Strategien und Pläne und animieren somit Ambitionierte zur Nachahmung.

Deutlich wird dabei immer wieder, dass Qualität zwar unabdingbar, aber alleine nicht ausreichend ist, die Werke wollen auch entsprechend beworben und kommuniziert werden. Natürliches bietet sich dafür das Internet mit seinen gut vernetzten social communities an, Facebook, Twitter, Google+, Blogs, etc. Und noch eine Lehre lässt sich aus der Lektüre von Frielings neuem Buch ziehen: Die „Holzbuch“-Verlage in Deutschland stehen dem nicht mehr ganz so neuem Phänomen immer noch erschreckend hilflos gegenüber und drohen – nicht zuletzt wegen ihrer bizarren Preispolitik – den Anschluss zu verlieren.

Im letzten Kapitel widmet sich der Verfasser – quasi als Zugabe – noch dem Konzept des amerikanischen Kindle-Königs John Locke, der seine E-Books zielgruppengerecht schreibt und damit millionenfachen Erfolg hat. Fazit: Dieses Buch ist nicht nur unverzichtbar für angehende Elektro-Autoren, sondern bietet auch allen anderen Interessierten beste Unterhaltung in der von Frieling gewohnten exzellenten Qualität!


Genre: Ratgeber
Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin

Wie man erfolgreich E-Books verkauft


Kindle E-Book-Marketing Titel
In seinem neuen Werk veröffentlicht Wilhelm Ruprecht Frieling exclusive Interviews mit E-Book Autoren, die es geschafft haben. Es geschafft haben, sich abseits oft eingefahrener Verlagswege und aus eigener Kraft in die Kindle-Bestsellerlisten zu schreiben. Die Autoren plaudern aus ihrer Schatzkiste, geben Tipps und verraten Tricks, verhehlen aber auch nicht, wieviel eiserner Wille und Herzblut für diesen steinigen Weg nötig ist. Frieling -selbst einer der erfolgreichsten deutschen E-Book-Seller- weiß, wovon seine Interview-Partner sprechen. Er ist bei seiner stetig wachsenden Fangemeinde nicht nur als eloquenter Erzähler, sondern auch als begabter Zuhörer mit dem speziellem Talent des “zwischen den Zeilen lesen und hören” beliebt und berüchtigt. Frieling war sein Leben lang ein Pionier und so nimmt es nicht weiter Wunder, dass er sich binnen eines Dreivierteljahres auch einen exzellenten Ruf als Vorreiter der E-Book-Szene erarbeitet hat. In Summe nur folgerichtig, dass dieser in der Verlagsszene durchaus gefürchtete Querdenker nun das hier vorliegende Interview- und Ratgeber-Buch herausgegeben hat. Welches im Übrigen nicht als statisches Werk angelegt ist, sondern als Fortsetzungsgeschichte. Im Laufe der Entwicklung sollen weitere Autoren interviewt werden, um so eine umfassende Dokumentation der Erfolgsgeschichte deutschsprachiger Kindle-Autoren entstehen zu lassen. Frieling interviewt Autoren quer durch alle Genres. So erklärt Fantasy Autor Michael Erle seine Einschätzung und Nutzung sozialer Netzwerke, Dirk Bongardt, Verfasser der erfolgreichen Al Wolfson Chroniken, erklärt, warum zielgruppenorientiertes Schreiben zum Erfolg führt und Krimi Autorin Birgit Böckli gibt ehrlich zu, einen Teil ihres Erfolges auch an den im Kindle Segment möglichen Kampfpreisen auszumachen.  Nicht alle Interviewpartner sind so en Detail auskunfsfreudig. Manche plaudern freundlich, bleiben aber wie Matthias Matting, die Nr.1 unter den Kindle Autoren, in Sachen Tipps doch recht zugeknöpft und lassen allenfalls erahnen, warum auch in Sachen E-Book Marketing Apple als Vorbild taugt. Der “NullPapier”Verleger Jürgen Schulze, der sich auf die Aufbereitung und Herausgabe gemeinfreier Schriften (Grimms Märchen) spezialisiert hat, bringt es als Essenz pragmatisch auf den Punkt.”Pioniergewinne einstreichen, investieren, Rationalisierungspotenziale suchen und offen für Neues sein”. Wie ein roter Faden zieht sich aber auch die Erkenntnis von Emily Bold, Verfasserin historischer Liebesromane, durch die Interviews: Self-Publishing ist ein Vollzeitjob. Fast alle können ein Lied von nächtlicher Heimarbeit singen, fast alle verweisen auf die Knochenarbeit abseits ihrer eigentlichen Berufung, nicht wenige wünschen sich eine professionellere Betreuung. Es bleibt spannend, wieviel Bewegung diesbezüglich noch in die Verlagsszene kommen wird. Jedem designierten E-Book-Autor sei Frielings Interview Band ans Herz gelegt. Er findet dort wichtige Tipps, durchaus aber auch so manches, worüber sich nachzudenken lohnt. Denn vor den Erfolg hat der liebe Gott auch bei Kindle  Schweiß und Fleiß gesetzt.

Frieling ergänzt den Band mit einer ausführlichen Schilderung der Techniken des  US-Erfolgsschriftstellers John Locke, welcher mit zielgerichtetem Marketing 1.100.000 E-Books in fünf Monaten verkaufte und allen künftigen E-Book-Autoren den klugen Rat mit auf den Weg gab: Wer Dein Buch nicht mag, gehört nicht zu Deiner Zielgruppe.

Diskussion dieser Rezension im Blog der Literaturzeitschrift


Genre: Ratgeber
Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin, Unbekannter Verlag

Wie veröffentliche ich ein E-Book auf amazon.de?

In einem Interview habe ich von Frieling mal den Satz gelesen: \”Es ist die große Kunst, Sachbücher so populär zu schreiben, dass der Leser gar nicht merkt, wie er lernt.\” Den Satz habe ich mir notiert, weil ich die meisten Sachbücher schrecklich langweilig finde und daraus nur ein oder zwei Informationen ziehen konnte. Und als ich dieses E-Book auf meinem frisch erworbenen Kindle-Reader las, musste ich an Frielings eigene These denken und wollte ihn daran messen.

Ich mache es kurz: Mir ist noch kein Sachbuch vor die Flinte gekommen, das ich mit derartigem Gewinn gelesen habe! Der Autor nimmt seinen Leser an die Hand und erklärt mit Engelsgeduld Schritt für Schritt den Weg vom Manuskript zum eigenen E-Book. Ich habe es anfangs überhaupt nicht bemerkt, wie geschickt er das anstellt. Denn Frielings Trick ist, im Plauderton zu schreiben und dabei sowohl essentielle Informationen einzustreuen und haufenweise Tricks zu verraten. Gleichzeitig unterhält er prächtig und behandelt alle Fragen, bevor man sie überhaupt stellen kann.

Wenn man nun noch berücksichtigt, dass dieses umfangreiche Buch zum Schleuderpreis abgegeben wird, dann ahnt man, dass Frieling das Thema E-Books wie kein Zweiter beherrscht: Er setzt auf massenhafte Verbreitung von Wissen zum Niedrigpreis. Kein Wunder, dass in wenigen Monaten mehr als zehntausend Exemplare dieses Werks abgesetzt wurde und Frieling sich damit in die Top-Verkaufslisten von Amazon katapultierte. Ein verdienter Erfolg für ein Spitzenbuch!


Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin

Der Bücherprinz

Dieses Buch hat mich vom ersten Kapitel an gefesselt, und ich kann mich nicht erinnern, eine mit derartig schonungsloser Offenheit geschriebene Selbstbiografie zuvor gelesen zu haben.

Was müssen das für Eltern gewesen sein, die ihren Sprössling in eine Nervenklinik steckten, weil er sich die Haare lang wachsen ließ und Beatmusik hörte? Die Eindringlichkeit, mit der Frieling seine Erlebnisse als blutjunger Gefangener im “dunklen Turm” beschreibt, haben mich so aufgewühlt, dass ich nächtelang davon träumte und mehrmals schweissnass aufwachte. Gleichzeitig versucht der Autor, Verständnis für seine Peiniger zu entwickeln, er vergibt ihnen sogar in einem gewissen Sinne, waren sie doch Gefangene ihrer Zeit (der konservativ-katholischen Adenauerära).

Wer den Lebensweg dieses unkonventionellen Mannes liest, der sein Leben lang träumte und dabei eine Karriere vom Gammler zum Garagenmillionär aus dem Hut zauberte, der ahnt, welche verborgenen Kräfte in jedem von uns stecken. Es ist letztlich nur die Frage, ob wir sie entdecken, nutzen und etwas daraus machen. Frieling hat viel daraus gemacht. Ich ziehe den Hut vor seiner Leistung und diesem einzigartigen Zeitdokument.


Genre: Biographien, Erinnerungen
Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin

Wie die Germanen den Tanga erfanden

Der Autor verpackt furztrockene Geschichte in knallbunte Geschichten, die sich spannend wie ein Krimi lesen.

Persönlich gefiel mir Kulturgeschichte des Teetrinkens in Deutschland am besten. Jetzt weiß ich, dass der 1610 aus Asien importiere Aufguss aus schwarzen Blattspitzen nur unter großen Schwierigkeiten zum Salongetränk wurde und verstehe die konkreten Auswirkungen des “praktischen” Kolonialismus besser.

Aber auch die spannende Geschichte der Freimaurerei und die Titelgeschichte, die der Entwicklung der Bademode gewidmet ist, habe ich in dieser Form noch nirgendwo gelesen.

Frieling schenkt dem Leser großes Kino!


Genre: Kulturgeschichte
Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin

Wie veröffentliche ich ein E-Book auf amazon.de?

Das E-Book ist nicht nur die Zukunft der Literatur, sondern längst in der Gegenwart angekommen und bietet besonders denen völlig neue Chancen, die schon immer davon geträumt haben, ihren Namen auf einem Buch-Cover prangen zu sehen. Es ist also mehr als folgerichtig, dass ein echter Kenner des Verlagswesens und alter Hase im Literaturbetrieb wie W.R. Frieling, der selbst viele Jahre damit verbracht hat, hoffnungsfrohen Neu-Autoren eine Bühne für ihre Ambitionen (oder einen Jahrmarkt für ihre Eitelkeiten) zu bieten, sich nun seinerseits per E-Book des Themas annimmt und kompetent alle brennenden Fragen beantwortet.

Zunächst gibt es einen Überblick über den Siegeszug des neuen Mediums inklusive schier unglaublicher success stories von E-Book-Millionären jenseits des großen Teiches, bevor der Autor in medias res geht, den interessierten Leser (und potenziellen Schreiber) an die Hand nimmt und Schritt für Schritt zum Ziel seiner Träume führt. Dabei gibt er nicht nur wertvolle Tipps aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz preis, sondern warnt auch vor rechtlichen und steuerlichen Fallen, die besonders in der regulierungswütigen BRD an mancher Ecke lauern.

War es früher oft schwieriger, ein Buch zu veröffentlichen als zu schreiben, haben sich heute die Vorzeichen umgekehrt, dank Amazon ist es kindle-leicht. Dieser Ratgeber ist für Nachwuchs-Autoren unverzichtbar, wenn man sich daran hält, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Als Sachbuch ist er naturgemäß mit Fakten gefüllt, aber nicht überfrachtet und dank Frielings gewohntem Wortwitz niemals trocken; immer wieder blitzt zwischen den Zeilen der Schalk, der dem Verfasser im Nacken sitzt.

Die Lektüre des vorliegenden Werks (und aller anderen Amazon E-Books) ist übrigens keineswegs auf den Amazon Kindle beschränkt, sondern mit entsprechenden Gratis-Apps auch auf PC, Tablet, Smartphone etc. jederzeit möglich.

Diskussion dieser Rezension im Blog der Literaturzeitschrift


Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin

Der Bücherprinz

Geboren 1952 im beschaulichen Katholen-Ort Oelde in Westfalen fällt der frühe Freigeist schon in der Schule auf, da er heimlich unter der Bank Gedichte verfasst. So ist es wenig verwunderlich, dass er sich bald gegen die seit Jahrhunderten institutionalisierten Autoritäten auflehnt, zumal die Zeit dafür wie geschaffen ist: Rockmusik und lange Haare treten als Sendboten der Befreiung auch in der Provinz ihren Siegeszug an (der Autor trifft neben anderen Göttern der Szene Cream und Jimi Hendrix bei Konzerten) und sorgen für eine Revolution in den Köpfen der Jugendlichen, die immer noch unter dem Einfluss von Hitler und Adenauer leiden.

Nach einem dunkelschwarzen Kapitel hält Frieling nichts mehr in der wenig heimeligen Heimat und er flieht hinaus in die Welt. London, Jugoslawien und die Türkei sind nur einige der Stationen, bevor er sich 1969 in Westberlin niederlässt, natürlich standesgemäß in einer Kommune mit jeder Menge Sex and Drugs and Rock `n’ Roll. Es sind die Tage der Rebellion, des Kampfes gegen Vietnam-Krieg, Springer-Presse und faschistoide Herrschaftsstrukturen, und Frieling ist mittendrin. Der leidenschaftliche Leser und Schreiber erlernt das Handwerk der Fotografie und ist somit prädestiniert für eine Karriere als rasender Reporter.

Auftragsjobs jagen ihn nicht nur um die Welt, er sieht sich auch gründlich in der nahen und doch so fernen DDR um, ein Novum in der Zeit des kalten Krieges. Erfolgreiche Projekte glücken ihm zuhauf, zunehmend auch als Verfasser eigener Schriften. Nach dem Ratgeber „Autor sucht Verleger“ (eine Hilfestellung für unbekannte Nachwuchsschreiber) gründet er folgerichtig den Frieling-Verlag unter dem Motto „Verlag sucht Autoren“. Mit dieser erneuten Innovation, Interessenten gegen Bezahlung den Traum vom eigenen Buch zu ermöglichen, erweckt er weltweite Nachfrage; in 20 Jahren werden 3.000 Werke publiziert. 2003 verkauft er den Verlag und ist doch meilenweit vom Ruhestand entfernt…

„Der Bücherprinz“ ist ein einzigartiges Werk, in dem nicht nur ein entscheidender Abschnitt deutscher Nachkriegsgeschichte anschaulich dokumentiert ist, sondern auch ein wahrlich bewegtes Leben spannend wie ein Thriller erzählt wird. Dabei verklärt der Autor im Gegensatz zu anderen 68ern, die über diese wegweisende Epoche berichten, nie melancholisch; er ist sich nicht zu schade, Fehler und vermeintliche Irrwege einzugestehen. Ehrlich beleuchtet werden auch berufliche und private Schattenseiten, wobei letztere ironisch in kritischer Distanz geschildert, anstatt überhitzt aufgeregt in den Vordergrund gedrängt zu werden.

Frielings lebenslange Liebe zum geschriebenen Wort ist auf jeder Seite mit Händen zu greifen und auch mit interessanten Fotos wird der begeisterte Leser reichlich versorgt. Dazu gibt es viele kleinere Anekdoten mit berühmten Persönlichkeiten aus Presse, Funk und Fernsehen sowie pointierte Blicke hinter die Eitelkeiten des medialen Kulturbetriebs und deshalb ist diese Autobiographie für mich das Buch des Jahres.

Bei so viel Lob sei jedoch auch ein leiser Tadel erlaubt: Da der potenzielle Stoff derart umfangreich ist, hätte das Werk gut und gerne den doppelten Umfang erreichen können, ohne den Leser auch nur eine Sekunde zu langweilen. Lieber Prinz, ich fürchte, du musst wohl bald noch ´ne Schippe drauflegen …


Genre: Biographien, Briefe, Memoiren
Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin

Onkel Wumba aus Kalumba

Wilhelm Ruprecht Frieling, prominent-distinguierter Lebemann, Multimedia-Star und stolzer Herausgeber dieses virtuellen Magazins hat wieder zugeschlagen und bringt der darbenden Fangemeinde ein neues Werk dar, trefflich betitelt „Onkel Wumba aus Kalumba“.

Dieses Mal greift der Meister kaum selbst zur Feder, sondern nimmt sich einer der Geißeln des neuen Millenniums an, indem er mit bewundernswerter Akribie Spam-Mails aus aller Welt zusammen getragen hat, die sich stets um dasselbe Thema drehen. Und nein, damit meine ich nicht die mittels Zauber-Pülverchen erreichbaren notwendigen Verlängerungen mittig-männlicher Körperteile…

Hand auf’s Herz: Wer von uns verzeichnete noch nie erhöhten Pulsschlag angesichts eines im elektronischen Postfach avisierten satten Lotteriegewinns? Wer träumte nicht schon mal von einem sorgenfreien Leben in Saus und Braus dank Dollar-Millionen, die es auf verschlungenen Pfaden völlig risikolos aus dem tiefsten Afrika nur abzugreifen gilt? Und welcher geplagte Werktätige ließe sich nicht locken mit den Versprechen absolut stressbefreiter Spitzenjobs, die selbstverständlich astronomisch dotiert sind?

In diesem Büchlein wird das begehrliche Herz fündig, dem modernen Entrepreneur steht die Internet-Welt offen und der sichere Reichtum lauert nur zwei Klicks entfernt: Mal benötigen GI’s Hilfe, um Goldschätze aus dem Irak zu schaffen, verzweifelte Prinzessinnen aus Hongkong kämpfen gegen raffgierige Familienmitglieder um ihr Erbe und stellen dafür eine großzügige Belohnung in Aussicht oder ein gutherziger Bankdirektor aus Ouagadougou in Burkina Faso (man möchte ja nicht mit den schwarzen Schafen der Nigeria-Connection verwechselt werden) verteilt guten Gewissens Schwarzgelder, wie um den gestrengen obersten Finanzherrn Steinbrück in seinem ritterlichen Kampf zu bestätigen.

Die mit viel Mühe und Fantasie gesponnenen geheimnisvollen Geschichten sind im Original enthalten, schauderhaft krudes Deutsch respektive zerbrochenes Englisch all inclusive. Autor Frieling hat diese Zeitdokumente unverändert übernommen und gibt somit nicht nur die Absender (mit kompletten Mail-Adressen und Telefonnummern) dem voyeuristischen Auge des Lesers preis, sondern entlarvt gleichzeitig auch die gierigen Tölpel, die trotz tausendfacher Warnungen immer noch auf diesen Blödsinn hereinfallen. Und wenige sind das nicht, die zwielichtige Abzocke floriert flott weiter, wie ein allmorgendlicher Blick in die Mailbox beweist…

Natürlich darf in dem Buch auch die den Hardcore-Fans wohlbekannte und heißgeliebte Titelgeschichte nicht fehlen, in der sich der Autor auf höchst humoristische Weise mit eben diesen üblen Machenschaften befasst, hört selbst:

Diskussion dieser Rezension im Blog der Literaturzeitschrift


Illustrated by Internet-Buchverlag Berlin