Ruprecht Frieling ist ja ein Tausendsassa und geprüfter Sachverständiger auf vielen Gebieten; hier brilliert er als Opernkenner und Wagner-Experte. Wie schon bei seinem preisgekrönten »Ring des Nibelungen« erzählt er wieder mit viel Liebe zum Detail den Inhalt des Stückes, diesmal die des verfluchten legendären Seefahrers. Dabei versteht er es meisterhaft, die romantische Dramatik des Werkes dem Leser nahezubringen; dank der atmosphärisch dichten Sprache meint man das aufgepeitschte Meer riechen, den tosenden Sturm am Kap der Guten Hoffnung spüren zu können.
Doch Frieling wäre nicht Frieling, hätte er nicht mehr zu bieten als eine bloße Nacherzählung des »Fliegenden Holländers«: Er beschreibt ausführlich den historischen Kontext, der zur Entstehung der Oper führte und fügt auch zwei Quellen im Original bei, von denen sich Richard Wagner inspirieren ließ, »Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski« von Heinrich Heine und »Die Geschichte vom Gespensterschiff« von Wilhelm Hauff. Dazu gibt es das Original-Libretto des Stückes und ein hilfreiches Lexikon, natürlich dank der Kindle-Technik gekonnt verlinkt mit dem Text.
Wieder ein toller Opern(ver)führer, der nicht nur Freunde dieser Musik be- und verzaubern wird!