Ein Politthriller, der keinen Moment Langeweile aufkommen lässt, wenn auch gelegentliches Kopfschütteln über die unglaublichen Wendungen der Story die Lektüre bremst: Um die angeschlagene Weltraumbehörde NASA zu retten, appliziert eine vorerst unbekannte Macht einen gefälschten Meteoriten mit angeblich außerirdischen Lebensformen in die unwirtliche Arktis. Ein Forscherteam und eine Geheimagentin kommen der Sache auf die Spur und sollen dafür von Elitekillern zum Schweigen gebracht werden. Eine unglaubliche Jagd um den halben Erdball beginnt. Spannung wird nicht nur durch mörderische Schussfahrten über kalbende Gletscher und einen explodierenden ozeanischen Magmadom erzeugt sondern auch durch die Verwicklungen zwischen dem Weißen Haus und den verschiedenen US-Behörden und Diensten. Schließlich ist die schöne Agentin Tochter des mächtigsten Widersachers des amtierenden US-Präsidenten, der gerade die NASA aufs Korn genommen hat und alles daran setzt, die nächste Wahl zu gewinnen.
Archiv
Meteor
Illuminati
Spannungsgeladene Geschichte um den angeblich untergegangenen Orden der Illuminaten. Diese immer noch aktive geheime Organisation bläst zum letzten Gefecht und will sich am Erbfeind Rom rächen und den Vatikan aus den Angeln heben. Wie immer bei Dan Brown gibt es eine Menge Ungereimtheiten, bei seinen spannungsgeladenen Thrillern sollte das logische Denkvermögen ausgeschaltet bleiben, um ungestört im Sturzbach der Ereignisse mit schwimmen zu können. Dafür wird Hochspannung bis zum letzten Akt garantiert.
Sakrileg
Der Band mit dem Symbolforscher Robert Langdon steht in direkter Fortsetzung des Bestsellers Illuminati. Diesmal wird eine international angelegte geheime Kirchenverschwörung von einem geheimnisvollen Hintergrundmann gesteuert. Nach einer Mordserie an den Häuptern des Ordens der Bruderschaft von Sion (Prieuré de Sion) geht es im Wettlauf mit der Personalpräfektur des Papstes Opus Dei, einer ultrakatholischen Sekte, um die Jagd nach dem von den Tempelrittern geschützten Heiligen Gral. Im Verständnis des Autors handelt es sich dabei um vier Kisten mit brisanten Dokumenten, die nachweisen, dass Jesus von Nazareth und Maria Magdalena ein Kind hatten, dessen Geschlecht sich bis in die heutige Zeit fortpflanzte und von der Prieuré geschützt wird. Diesen Fakt will Rom unterdrücken, da dadurch seine frauenfeindliche Theologie ins Wanken geriete.
Das Werk ist erstklassig recherchiert, bietet einen soliden Hintergrund unter Berücksichtigung aller aktuellen Verschwörungstheorien rund um den Gral, und ist dennoch in allererster Linie ein atemberaubender fiktionaler Thriller, der verdient zum meist verkauften Buch des Jahres 2004 wurde. Brillanter Lesestoff, der zudem zwischenzeitlich von Rom geächtet und aus allen christlichen Buchhandlungen entfernt wurde.
Diabolus
Autoren, die aus dem Nichts Bestseller auf den Büchertisch werfen, geraten leicht in die Druckwelle großer Erwartungen. Besonders schwierig wird es, wenn kein neuer Knaller folgt. Brown überbrückt dieses schwarze Loch, indem er sein Debut aus der Schublade zieht.
Bei Diabolus handelt es sich um ein Verschlüsselungsprogramm, gegen das die Mutter aller Schnüffler machtlos ist, sollte sein Code publik werden. Ergo entspinnt sich eine blutige Schnitzeljagd nach dem Schlüssel. Wie auch in den später verfassten Brown-Thrillern gibt es eine atemberaubend schöne, hochintelligente Lady, eine allmächtige US-Behörde, mordgierige Schurken sowie einen schrecklich intelligenten Protagonisten, der spielerisch und mit vielfältigen Sprachkenntnissen das Geheimnis löst. Der Mystery-Thriller baut Spannung mit knappen Beschreibungen, rasant wechselnden Handlungsorten und einem Stakkato von 128 kurzen Kapiteln auf. Wie bei Brown üblich, kämpfen die Guten vor allem gegen die Uhr, denn der diabolische David nagt am Sicherheitsschild des großmächtigen Goliath.
Lockvogel auf Mallorca
Inspektor Alvarez löst ein Verbrechen, das als solches von Anbeginn bekannt zu sein scheint. Der Leser begleitet den Polizisten von Zeuge zu Zeuge und erfährt en passant einiges über das Verhältnis zwischen Einheimischen und Fremden. Mit Hilfe verwandtschaftlicher Bande fällt die Lösung dem Inspektor, der sich schließlich auch noch in eine attraktive Britin verliebt, fast in den Schoß. Zum guten Schluss gibt es noch einige unglaubliche Verwicklungen, die den sauber erzählten Fall gänzlich unglaubwürdig macht. Pure Urlaubslektüre ohne Tiefgang.
Ins Jenseits auf Mallorca
Der auf Mallorca tätige Inspektor Alvarez liegt im Clinch mit seinen Vorgesetzten und gibt dabei wundervolle Einblicke in die mallorquinische Inselbürokratie. Urlaubslektüre aus der Sicht eines britischen Mallorca-Residenten, der seinen Helden bevorzugt im Milieu der auf der Insel lebenden Briten recherchieren lässt.
Das Mallorca-Komplott
Die originelle Geschichte um einen namenlosen Detektiv, der nach langer Zeit aus Barcelona auf seine Heimatinsel Mallorca zurückkehrt, ist der erste mallorquinische Kriminalroman, der nach Francos Sprachverbot auf Katalan publiziert wurde.
Autor ist ein in Palma lebender Journalist der spanischen Tageszeitung „Ultima Hora“. Sein lesenswerter Thriller spielt in den Kreisen der neuen mallorquinischen Bourgeoisie, die ihren steilen Aufstieg Grundstücks- und Immobilienspekulationen zu verdanken hat und nimmt deren Niveau ironisch aufs Korn.
Amüsante Unterhaltung.
WERBUNG[amazon_link asins=’3894255072′ template=’ProductCarousel’ store=’literaturzeit-21′ marketplace=’DE’ link_id=’eef3b904-c984-48f4-8f00-5e20e5d18d40′]
Eine Billion Dollar
Ein italo-amerikanischer Pizzabote erbt ein über fünfhundert Jahren aus Zins und Zinseszinsen zusammen gespartes Vermögen von einer Billion Dollar. Verbunden mit diesem ungewöhnlichen Erbe ist eine testamentarische Verpflichtung, die Menschheit zu retten. Es entspannt sich eine unterhaltsame Reise durch Geldwesen und Volkswirtschaft, wobei der Erbe von den Reizen des Goldes ebenso verleitet wird wie von bösen Fanatikern, die unersättlich sind. Letztlich will er der Welt einen volksdemokratisch gewählten Weltpräsidenten schenken, um damit die aus den Fugen geratene Weltordnung wieder ins Lot zu bringen. Kurz vor dem ersten Wahlgang wird dieser jedoch von seinen ärgsten Widersachern ins Jenseits befördert.
Der Schatten des Windes
In dieser Liebeserklärung an das morbide Barcelona übernimmt der junge Sohn eines Buchhändlers die Patenschaft für das Buch eines unbekannten Autors, der ihn bald in den Bann zieht und zu Nachforschungen über dessen Leben inspiriert. Dabei gerät er in einen Strudel von Namen und Ereignissen, die ihn schließlich selbst gefährden. Der verschlungen angelegte, hoch literarische Krimi schlägt den Leser schnell in Bann und lässt ihn atemlos den Ereignissen folgen.
Tod aus der Tiefe
Eine tödliche Gefahr aus dem Ozean beschäftigt eine Gruppe leidenschaftlicher Meeresbiologen. In einem Wettlauf mit der Zeit versuchen sie, ein unbekanntes Bakterium, das eine eigene Lebensform zu bilden scheint und sich vor allem vom warmen Blut der Säugetiere ernährt, zu bekämpfen. Der blutrünstige Tiefseekrimi spielt auf mögliche Umweltkatastrophen durch biologische Kriegsspielzeuge und unkontrollierbare Experimente an, die hunderttausende Küstenbewohner gefährden könnten.
Anselm im Glück
Amüsante Geschichte eines Schnorrers, der auf der Flucht vor seinen Schuldnern nach Italien reist, sich dort verliebt und mit Hilfe italienischer Mafiosi, einer reichen Witwe und seltsamer Zufälle ins Happy-End rutscht. Lustig und besonders geeignet für Leser, die sich gern an den morgendlichen Kater nach einem Einsatz im Kampftrinken erinnern.
Die Insel des zweiten Gesichts
Schelmenroman des Ex-Sekretärs von Harry Graf Kessler über seinen fünfjährigen Mallorcaaufenthalt 1931-1936.
Anspruchsvoll geschrieben, unterhaltsam erzählt, farbenfroh geschmückt bietet die voluminöse Autobiographie auch demjenigen Lesevergnügen, der keine Auszeit auf der Insel der (vermeintlichen) Ruhe genossen hat.
Der Text ist sprachlich anspruchsvoll, und der Schinken verlangt vom Leser einige Konzentration. Aufgrund der sprachkünstlerischen Eigenleistung des Autors fällt es bisweilen schwer, dem eigenwilligen Stil des Werkes treu zu bleiben.
Sind aber erst einmal die ersten hundert Seiten überstanden und findet man sich mit dem permanenten Eigenlob Thelens über Redekunst und Einfallsreichtums seines Vigoleis ab, dann eröffnet sich ein selten farbenprächtiges Bild vom Leben auf der Insel, das einem Spitzweg-Gemälde in nichts nachsteht.
Thelens Art, schreibend zu monologisieren, entwickelt eine eigene Sogwirkung, und nach fast tausend Seiten ist es fast bedauerlich, dass der Erzähler vor dem deutschen Zugriff in Spanien flieht und ins Exil geht.
Tod einer roten Heldin
Ein Kriminalroman aus einer gänzlich anderen Welt ist dieses filigrane Werk um Oberkommissar Chen, der in Schanghai den ungewöhnlichen Tod einer vorbildlichen Modellarbeiterin aufklären will. Der Polizist verletzt bei seinen Ermittlungen die Privatsphäre einflussreicher Parteibonzen und gerät in ihr heimliches Beziehungsgeflecht. Seine Ermittlungen werden dadurch erheblich behindert. Chen muß sich ständig bei Parteisekretären und Vorgesetzten absichern, in welche Richtung er ermitteln darf, und welches Ergebnis präsentiert werden soll. So nimmt der Fall die unerwartete Wendung, dass aus dem Jäger der Gejagte wird und es zu einer Entscheidungsschlacht über das berufliche Schicksal des Ermittlers selbst kommt.
Dieser inhaltlich wie stilistisch außergewöhnlich lesenswerte Krimi veranschaulicht das Leben im heutigen China, das zwischen kommunistischen Ansprüchen und kapitalistischen Verlockungen hin und her taumelt. Letztlich ist es ein Kampf zwischen alten Kadern, die ihre ererbten Privilegien giftig verteidigen und einem China im Aufbruch, das zumindest vor dem Gesetz Gleichheit aller Bürger anstrebt und den Begriff Demokratie ernst nimmt.
Der illustrierte Mann
In der Tradition von H.G. Wells erzählt der amerikanische Autor Ray Bradbury von der Zukunft, von der Sucht der Raumfahrt, von Liebe und Einbildungskraft auf anderen Planeten, vom einsamen Tod im Raum, von der Endlichkeit und Unendlichkeit der Dinge.
Die in dem Band gesammelten achtzehn Geschichten sind mit der Idee vom illustrierten Mann gebunden, dessen Körper über und über mit lebenden Bildern tätowiert ist, die zu erzählen beginnen.
In dem Band findet sich mit »Das Kinderzimmer« eine der stärksten Kurzgeschichten der fantastischen Weltliteratur.
Zwei Kinder leben in einem ultramodernen Haus, das jeden technischen Schnickschnack bietet. Die Wände des Kinderzimmers sind sogar in der Lage, Gedanken seiner Bewohner in konkrete Bilder umzusetzen. So entsteht eine täuschend echte afrikanische Savanne, in der wilde Tiere herrschen und das Gebrüll der Löwen durch Mark und Bein geht.
Den Eltern wird die Fantasie ihrer Sprösslinge unheimlich, und sie drohen damit, die Technik abzuschalten. Da locken die Kinder sie in ihr virtuelles Reich und schließen sie darin ein …
Schrecklich amüsant — aber in Zukunft ohne mich
Im Auftrag einer Edelgazette unternimmt der Autor eine Luxuskreuzfahrt in die Karibik. Mit messerscharfem Beobachtungsvermögen seziert er das Geschehen an Bord des schwimmenden Palastes.
Entstanden ist eine literarische Reportage, die sich vor allem den grotesken Auswüchsen des Verwöhntourismus widmet.
Foster Wallace erkennt in dem professionell freundlichem Amüsierservice in engelhaftem Weiß, der sich ihm unter einer lapislazuliblauen Himmelskuppel bietet, eine der Hauptursachen dafür, dass er froh ist, wieder von Bord gehen zu dürfen ohne vorher zu verzweifeln.
Für jeden, der plant, erstmals eine organisierte Schiffsreise zu buchen, ist die Lektüre des Essays eine genussreiche Trockenübung.