Micky Maus Magazin (MM) 16

Inhalt

Dagobert Duck „Der verlorene Schatz“: Dagobert will nach dem zweiten Teil der Schatzkarte des Augustus suchen. Ihm dicht auf den Fersen sind Klaas Klever, mit dem er eine Wette abgeschlossen hat, und die Panzerknacker. Dagoberts und Donalds Suche führt alle Beteiligten nach Deutschland in die Städte Berlin und Köln und endet mit einer Überraschung.

Donald Duck „Supernavi“: Donald will Daisy mithilfe von Daniel Düsentriebs Supernavi finden. Ob das gut geht?

Tick, Trick und Track „Die Kraftprobe“: Die Drillinge und ihr Freund Ole treten gegen die beiden Kraftprotze der Schule an.

Donald Duck „Voller Tatendrang“: Auf einem Camping-Urlaub entdeckt Donald seinen Tatendrang.

Minnie Maus „Starker Stubentiger“: Minnie Maus‘ Freundin, die Tierärztin ist, sorgt sich um ihre neueste Patientin, denn die Tigerdame will trotz guter Behandlung nicht genesen.

Donald Duck „Donald und die Detektive“: Donald nimmt einen Job als Babysitter eines verwöhnten Bengels an. Das ist nicht so einfach wie gedacht, birgt aber für alle ein Abenteuer und eine positive Überraschung.

Die Ducks in Deutschland

Das Magazin wartet nicht nur mit vielen Abenteuergeschichten auf, sondern auch mit einer Geschichte, die in Deutschland spielt. Das ist das Besondere dieses Heftes. Ein wenig erinnert die Geschichte an „80 Tage um die Welt“, aber das Muster, dass Dagobert mit Rivalen wettet, ist schon aus anderen Geschichten bekannt. Die Wette als Klassiker verspricht Spannung, und die ist im Comic gegeben.

Mehr Abenteuer mit Mädchen und Frauen! Diversität sichtbar machen!

Wie schon ersichtlich, spielen Frauen und Mädchen nur eine marginale Rolle in diesem Band des Magazins. Meistens stellen Jungen und Männer die Hauptfiguren – schon die schiere Anzahl der Comics mit Donald, Dagobert und den Drillingen spricht für eine Fokussierung auf männliche Fans. Nur ein einziges Abenteuer ist Minnie Maus gewidmet. Dabei könnte man, wenn man wollte, durchaus genügend Geschichten um die weiblichen Hauptfiguren stricken (z.B. um Klarabella, Oma Duck oder Daisy), um so ein ausgewogenes Verhältnis herzustellen. Sollte als Gegenargument kommen, dass männliche Leser nicht so viele „Frauengeschichten“ lesen wollen – Leserinnen müssen sich schon seit Jahrzehnten mit dem Männerüberschuss im Comic arrangieren! Außerdem wäre wünschenswert, wenn sowohl männliche als auch weibliche Protagonist*innen weniger Rollenklischees transportieren und sich gegenüber der immer schon vorhandenen natürlichen (die Natur strotzt geradezu vor Diversität/Vielfalt!) und damit auch menschlichen Diversität öffnen würden.

Ein Anfang ist in diesem Band immerhin schon durch einen Rollstuhlfahrer gemacht. Natürlich wäre mehr in dieser Hinsicht ein Gewinn für die schon immer vielfältige Gesellschaft (auch wenn sich z.B. Homosexuelle früher und auch heute noch aufgrund von Strafverfolgung und Diskriminierung nicht outen konnten, aber es gibt sie seit Menschengedenken), deren Akzeptanz und deren Abbildung im Comic. Was „Die Kraftprobe“ schön zeigt: Menschen mit Handicap sind nicht behindert, werden aber von der Gesellschaft behindert. Und der angeblich Behinderte hat trotz Vorurteilen seine Stärken – auch körperlich. Dass das hervorgehoben wird, ist wichtig, denn Menschen mit Handicap kompensieren ihre Schwächen so, dass andere Sinne, Körperteile usw. zu ihren Stärken werden. In diesem Fall sind es die muskulösen Arme des Rollstuhlfahrers, die ihm einen Vorteil verschaffen. Ebenfalls gezeigt wird in diesem Comic, dass auch gegenüber den körperlich Starken Vorurteile herrschen können nach dem Motto „dumm, stark, wasserdicht und destruktiv“: Die körperlich starken Zwillinge sind entgegen aller Erwartungen gute Verlierer und erkennen die Stärken anderer an. Solche Comics würde ich mir mehr wünschen, denn sie transportieren mit leichter Hand und spannend Werte wie in diesem Fall u.a. Akzeptanz und Vielfalt und räumen Vorurteile aus.

Das Abenteuer mit Minnie stellt Tiere in den Mittelpunkt: Tiergerechte Haltung und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Tiere kommt allen Beteiligten zugute. Dass auch Tiere einsam sein können und Gefühle haben, wird hier schön gezeigt. Der Mensch muss weg vom Speziesismus (d.h. der Mensch sieht sich als Maß aller Dinge und alle anderen Wesen sind ihm untergeordnet) hin zu einer ganzheitlichen, die Umwelt als Ganzes begreifenden Denkweise, wenn dieser Planet – und damit auch der Mensch! – überleben soll. Mehr Comics in Richtung Umweltbewusstsein und sozialem, kritischem Verhalten und Denken täten not, denn auch Comics übertragen Werte, sowohl konstruktive als auch destruktive, die die Kinder beim Lesen bewusst oder unbewusst adaptieren. Die Verlage stehen also durchaus in einer gesellschaftlichen Verantwortung und täten gut daran, nicht nur an Gewinnmaximierung zu denken.

Sonstiges

„Das Supernavi“ nimmt unkritische Technikgläubigkeit aufs Korn. „Donald und die Detektive“ zeigt das Dilemma Erwachsener auf: Geldverdienen hat im Notfall Vorrang vor Versprechen an die Kids und Pubertierende sind schwer zu händeln. Allerding zeigt das Abenteuer auch, dass Zusammenhalt u.a. in kritischen Situationen einiges bewirken kann.

Das Magazin wartet als Extra mit vier Reisespielen auf. Abwechslung bietet es durch die Rätselcomics „Der Wollpullover“ und „Flucht auf dem Motorrad“, Witze, dem Enten-Kurier, witzigem, informativem, kuriosem Extra-Wissen und Basteltricks.


Genre: Comic, Comic-Magazin
Illustrated by Egmont Ehapa

Lustiges Taschenbuch (LTB) 573: Traumreise

„Auf nach Tiki Tok“: Donald will endlich Urlaub und aus dem verregneten Entenhausen heraus. Eine dergestaltige Anfrage an Onkel Dagobert geht allerdings naxh hinten los: Er soll statt Urlaub zu nehmen Luxusreisenden zur Hand gehen. Die aber haben allerlei lästige Sonderwünsche. Auch die Panzerknacker wollen ein Stück vom Luxuskuchen. Weiterlesen


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

Lustiges Taschenbuch Sonderband Sommer 13

Urlaubsfeeling?

„Ferien mit Pipo“: Onkel Dagobert gibt Donald und Daisy den Stoffpinguin Pipo mit, ein Kuscheltier eines wichtigen Klienten, das auf Reisen gehen soll. Anfangs ist Donald nicht begeistert, aber er entwickelt sich schnell zu einem begeisterten Influencer. Aber dann wird der kleine Pinguin von einem Adler entführt!

„Am falschen Ende gespart …“: Donald hat wie immer kein Geld, will aber trotzdem in Urlaub fahren. Also gibt er seine wenigen Kröten dem günstigsten Unternehmen. Ob das wirklich eine gute Idee war?

„Heimliche Helden im Hotel“: Dussel und Donald sollen für Onkel Dagobert in einem seiner Luxushotels als „Bübchen für alles“ auf Probe arbeiten. Pleiten, Pech und Pannen begleiten seitdem die beiden Unglücksenten – aber als Glück im Unglück.

„Ein Meer an (Un-)Glücksfällen: Die Panzerknacker wollen Gustavs Glück ausnutzen. Also investieren sie viel Geld, damit Gustav am Strand bleibt und ihnen mit einem teuren Fund Reichtum beschert. Allerdings ist das Glück nicht so zuverlässig, wie die Panzerknacker es gern hätten.

„Verschwendete Ferien“: Steuerschulden bei gut gefüllten Konten veranlassen Onkel Dagobert zu drastischen Maßnahmen – Urlaub und dabei Geld verprassen. Mit beidem hat es der Geizhals aber ganz und gar nicht. So entwickelt sich der Urlaub anders als geplant.

Fragwürdiger Humor und wieder reine Manpower

8 Deutsche Erstveröffentlichungen von 16 Geschichten: 50% neue Geschichten sind eine ganz gute Ausbeute für den Band. Extras: Mit Reliefprägung auf dem Cover und Postkarte.

Das Thema Urlaub wird enger und weiter gefasst, sodass man Abwechslung beim Lesen hat. Spannung und Humor kommen gerade für jüngere Leser*innen nicht zu kurz. Allerdings beruht der Humor oft auf dem Prinzip der Schadenfreude: Donald und Dussel müssen mit dem nicht besonders sozialen Verhalten anderer Figuren und Pechsträhnen dafür herhalten, dass die Leser*innen etwas zu lachen haben. Mein Sohn (11) findet das „asozial“, Donald werde manipuliert und ausgenutzt, was ihn beim Lesen nicht froh stimmt. Ich finde, er hat Recht. Humor sollte eigentlich auf dem Prinzip beruhen, dass man freundschaftlich gemeinsam lacht und nicht darauf, dass andere über einen lachen. Da Geschichten bewusst wie unbewusst einen Lerneffekt erzeugen und Kinder aus Vorbildern lernen (auch bzgl. Medien, egal welcher Art) ist das m.E. der falsche Lerneffekt, der damit erzielt wird. Mein Sohn sieht das Ganze kritisch, weil er auch so erzogen worden ist, dass er Dinge hinterfragt. Aber es gibt genügend andere, die sich darüber keine Gedanken machen und unkritisch alles konsumieren, was ihnen vorgesetzt wird. Ob das Geschäftemachern gefällt oder nicht: Nicht nur das Geld darf beim Verkauf eine Rolle spielen. Die soziale Verantwortung ist mindestens ebenso wichtig!

Das Gleiche lässt sich auch über Rollenklischees sagen: Darüber habe ich in anderen Rezensionen zu den LTBs schon einiges geschrieben. Es geht (nicht nur) heutzutage einfach nicht mehr, dass die LTBs Frauen und Männer klischeehaft darstellen und Frauen fast immer nur eine Randerscheinung in der Story sind…


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

Lustiges Taschenbuch (LTB) Abenteuer 1: Die Hüter des Baums

Reichtum und Abenteuer

Die Hüter des Baums: Angeblich soll das Volk der Bucoli goldene Papayas gezüchtet haben. Das interessiert Onkel Dagobert natürlich sehr. Also macht er sich zusammen mit seinen Neffen zu einer Abenteuerreise auf, um die goldenen Samen der Papayas zu finden.

Der Genuss des großen Khan: Onkel Dagobert ist hinter dem Rezept von Gianluca Gusto her, weil dieser dem Großen Khan einen außergewöhnlichen Gaumenschmaus beschert hatte. Das verspricht einiges an Talern – und an Schwierigkeiten.

„Die Geister von Gold City“ sind Lebenden nicht gut gesinnt. Donald soll sie im Auftrag von Onkel Dagobert dazu bringen, mit ihm zu kooperieren, denn er will die Stadt kaufen. Aber dann kommt es anders als geplant.

„Der Schatz der Steinmenschen“ lockt Onkel Dagobert in unbekannte Gefilde. Er will einen Schlüssel finden, der das Tor zum Schatz öffnet. Mit Gustavs Glück finden sie den Schatz problemlos. Dann aber tun sich andere Schwierigkeiten auf.

Kristall des Glücks: Goofinicus und Mickolomino geraten im antiken Arabien in eine Verschwörung.

Abenteuer für Milliardäre: Onkel Dagobert und Klaas Klever haben eine Wette laufen – Onkel Dagobert, der nichts von technischem Schnickschnack hält, wettet, dass Klever kein Abenteuer ohne technische Hilfsmittel bestehen kann. Ob das gutgeht?

Der Korallendrache: Mickeys Onkel Maximilian hat einen Korallenanhänger gestohlen. Mickey will wissen warum und macht sich mit Minnie auf dem Weg zu seinem Onkel, dem schwarzen Schaf der Familie. Dort erfährt er von einem Piraten-Geheimbund: Der Geheimbund des Roten Drachen.

„Die Glocke der McPennypinchers“ soll Onkel Dagobert das Leben erleichtern: Die Glocke warnt nämlich zuverlässig vor Kriminellen. Aber dazu muss Dagobert die Glocke erst einmal finden – und dem geizigen Besitzer abschwatzen.

Der Ring des Reichtums: Onkel Dagobert findet ein Buch mit dem Titel „Der Ring des Reichtums“. Das weckt sofort sein Interesse. Allerdings ahnt er nicht, dass er einer Falle von Gundel Gaukeley aufgesessen ist.

Die Eine-Million-Taler-Münze: Onkel Dagobert rühmt sich, in seiner Münzsammlung alle seltenen Münzen zu besitzen. Allerdings gibt es eine, die er nicht hat: die eine Tonne schwere „Eine-Million-Taler-Münze”. Und die gilt es zu beschaffen.

Aufgewärmtes und fast reine Manpower

Der erste Band der neuen Serie enthält zehn Abenteuer, davon zwei längere, die zweigeteilt sind. Für manche mag es schön sein, dass Abenteuer der verschiedenen Bände zusammengefasst werden, aber mir tun sich zwei Fragen auf. Zum einen: Warum eine Extra-Serie mit Abenteuern, wenn sowieso die meisten Geschichten rund um Dagobert und Donald Abenteuer sind? Zum zweiten: Warum nimmt man zumindest im ersten Band nur aufgewärmte Geschichten und keine (deutschen) Erstveröffentlichungen? Natürlich sind die Abenteuer für Fans und Kinder spannend, wenn man sie zum ersten Mal liest. Aber für Fans, die die LTBs sammeln, stellen sie keinen echten Mehrwert dar. Für weibliche Fans schon gar nicht, denn auch hier drehen sich die Abenteuer v.a. um die männlichen Figuren; die weiblichen, sofern überhaupt vorhanden, sind eher Randfiguren. Nur in den Micky-Maus-Geschichten dieses Buches wird Minnie eine größere Rolle zugestanden, die beweist, dass Frauen nicht nur schmückendes Beiwerk sind. So wenig Frauenpower ist ärgerlich und nicht mehr zeitgemäß!


Genre: Abenteuer, Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

Asterix: Im Reich der Mitte

Asterix in China

Eines Tages kommen eine chinesische Prinzessin, ihre Leibwächterin und der Neffe des phönizischen Händlers Epidemais, Genmais, in das kleine gallische Dorf. Sie suchen die Hilfe der unbesiegbaren Gallier, weil Prinzregent Deng Zin Qin einen Umsturz plant. Die chinesische Kaiserin und ihre Tochter Wun Da sollen gestürzt werden, weil Wun Da den Prinzregenten nicht heiraten will. Die Kaiserin selbst befindet sich in Gefangenschaft und ihre Tochter will sie retten. Aber Majestix stellt sich erst einmal quer, weil er es satt hat, jedem X-Beliebigen zu helfen – bis Gutemine ihm den Marsch bläst.

Auch Cäsar hat Schwierigkeiten mit seiner Kleopatra, weil er ihr nicht bekannt genug ist. Deshalb beschießt er, China zu erobern. Das gelingt ihm auch – bis auf die Eroberung eines Gebiest, das dem Eindringling immer noch Widertand leistet. Nach einer längeren Reise mit einigen Prügelleien erreicht die Gruppe um Asterix Shanghai und verhindert die Hinrichtung der Kaiserin. Auf der Flucht erreichen sie das widerständige Gebiet und helfen Prinz De Bi Li, sich gegen Deng Zin Qin und Cäsar zu wehren. Aber kann eine Armee von 10.004 gegen 80.000 Römer bestehen?

Halbgarer Text, gute Bebilderung

Der vorliegende Band ist kein Comic, sondern eher eine bebilderte Zusammenfassung des neuen gleichnamigen Asterix-Realfilmes, der am 18. Mai diesen Jahres in die Kinos kommen soll. Er mutet mit seiner sehr einfachen Sprache und der groben Zusammenfassung der Handlung wie ein Bilderbuch für Kinder an oder ein Büchlein in einfacher Sprache für Menschen mit geistigem Handicap. Für Erwachsene ist das Ganze definitiv zu simpel gestrickt. Auch die Witze funktionieren in so einem Umfeld nur bedingt, ebenso die Anspielungen. Eine solche ist z.B. am Anfang des Textes Asterix‘ plötzlicher Widerstand, Zaubertrank zu trinken, weil er nicht sicher ist, ob dieser dem Körper schadet. Und die einseitige Ernährung mit Wildschwein, die Asterix ebenfalls anprangert. Das erinnert natürlich an das, was aktuell als gesunde Ernährung gilt und die insgesamt kritische Einstellung zu dem, was andere (v.a. die Nahrungsindustrie) uns als Essen vorsetzen. Allerdings verkommt diese Anspielung hier zu einer eher uninspirierten Episode – es fehlt an Esprit und Tiefgang.

Insgesamt wirkt der Text also eher halbgar und langweilig auf Erwachsene; für Kinder ist er unter diesen Bedingungen eher geeignet. Dagegen sind die Zeichnungen so, wie man sie von den Comics gewohnt ist. Als Comic hätte das Ganze vielleicht besser funktioniert.

Frauen- und Männerbild

Das Männer- und Frauenbild ist gemischt. Dass Männer den schwachen Frauen zu Hilfe eilen und sie retten sollen, ist bis ins Mark patriarchalisch. Leider wird dieser Topos weiter und immer weiter verwendet, was der Frau, die in der Realität alles andere als schwach ist (man denke an die Mehrfachbelastung mit Mental Load, die sie – und nicht der Mann! – tagtäglich stemmen und insgesamt das Leben und das Fundament der Gesellschaft, nämlich alles Soziale, organisieren und meistern muss), immer noch das Genick bricht. Auch körperlich ist die Annahme einer schwachen Frau verfehlt, denn sie schleppt Einkäufe, Kinder und alles, was mit Familie, Kindern und Alltag zu tun hat, durch die Gegend, ganz abgesehen von den Schwangerschaften mit zusätzlichem Blut, Fruchtwasser, Kind und Pfunden – wo der Mann nach einer halben Stunde des Tragens eines Neugeborenen schon unter Rückenschmerzen leidet, ganz zu schweigen von der harten Versorgungs- und Erziehungsarbeit, vor der sich vielerorts die holde und da auf einmal zart besaitete Männlichkeit nur zu gern drückt.

Wenigstens ist die Frau an der Seite der Prinzessin eine Leibwächterin, die sich so auch körperlich zu wehren weiß. Würde man Frauen mehr Selbstbewusstsein zusprechen und die Erziehung entsprechend ausrichten, sähe die Sache auch mit dem körperlichen Sich-zur-Wehr-Setzen ganz anders aus – was das patriarchale System aber überhaupt nicht will; man denke nur an Männer, die vor starken Frauen Angst haben (was wiederum für deren mangelndes echtes männliches Selbstbewusstsein spricht). Leider kann man der Asterix-Reihe auch nur sporadisch eine etwas modernere Weltsicht und v.a. eine gleichberechtigte zusprechen. Oft wird das emanzipatorische Bestreben der weiblichen Figuren eher ins Lächerliche gezogen, anstatt dass echte Gleichberechtigung eine wertvolle Rolle für beide Geschlechter spielt.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

LTB Crime 13: Die dritte Staffel

Allerlei Verbrechen

Das Wüten der Wächter: Donald und Dussel treten ihren Dienst als Nachtwächter eines Museums an. Dabei erschrecken sie vor ihrem eigenen Schatten, treiben aber nebenbei echte Diebe in den Wahnsinn.

Die Rache des Hannibal Haderlomp: Inspektor Hunter hat seit Jahrzehnten eine Rechnung mit dem einflussreichen Bürger Hannibal Haderlomp offen, denn der lässt sein Geld für sich sprechen und achtet das Gesetz nicht. Außerdem wird noch Micky Maus entführt. Ob das etwas mit der Fehde zwischen Hunter und Haverlomp zu tun hat?

Kampf dem Karriereknick: Momentan laufen die Geschäfte nicht so gut für Kater Karlo. Ob eine neue Bande ihn aus der Misere retten kann?

Das Wahlversprechen: Entenhausen hat nicht nur einen offiziellen Bürgermeister, sondern auch einen Bürgermeister der Unterwelt. Und der plant einen außergewöhnlichen Cup.

Das kulinarische Komplott: Privatdetektiv Hubert Bogart und Dussel haben einen neuen Fall zu lösen. Sie sollen das Rezept eines berühmten Gourmet-Kochs bewachen, während dieser an einem Wettbewerb teilnimmt. Dabei geht aber einiges schief.

Die Herausforderung: Trudi, Karlos Freundin, und Petunia, die Frau von Hunter, haben es beide satt, dass ihre Männer nie Zeit für sie haben – weil sie damit beschäftigt sind, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Also beschließen die beiden Frauen, gemeinsam etwas zu unternehmen.

Humorvoll, aber bzgl. Frauen- und Männerbild veraltet

15 Geschichten rund um vielerlei Arten von Verbrechen bietet die Sonderserie, davon 7 als Erstveröffentlichungen, was eine gute Ausbeute an neuen Stories ist. Am 23.3. ist eine weiterer Band im Handel erhältlich. Die Geschichten sind kurzweilig und humorvoll. Allerdings spielen auch hier die Frauen wieder nur eine Nebenrolle; die meisten Geschichten drehen sich um die männlichen Protagonisten. Es wird also wieder missachtet, dass es auch Leserinnen gibt, die die LTBs mögen. Das LTB-Universum ist noch in veralteten Rollenklischees verhaftet und nimmt kaum neue Einflüsse der Gegenwart bzgl. Rollenfindung von Mann und Frau auf. Das ist schade und nicht mehr zeitgemäß.


Genre: Comic, Crime
Illustrated by Egmont Ehapa

Lucky Luke Bd. 101: Rantanplans Arche

Lucky Luke Nr. 101 - Rantanplans Arche

Tierschutz und vegetarische/vegane Lebensweise

In Cattle Gulch, wo Lucky Luke seinen neuen Auftrag bekommen soll, muss er erst einmal die Menge vor einer Lynch-Aktion abbringen. Olive Byrde, der Gerettete, entpuppt sich als wahrer Tierfreund, der zuhause eine Ranch voller geretteter Tiere versorgt. Außerdem hat er aus Mitgefühl für Tiere dem Fleischgenuss abgeschworen und ernährt sich nur noch vegetarisch – was durchaus auch köstlich ist, wie Luke trotz seines Hungers auf ein ordentliches Steak feststellt. Luke ist beeindruckt von Byrdes Lebensweise und den glücklichen Tieren auf dessen Farm, aber leider steht er mit dieser Bewunderung ziemlich allein da, denn der tierliebe Mann wird von allen anderen als Spinner verschrien und sogar tätlich angegangen. Trotzdem gibt Byrde nicht auf und findet sogar hin und wieder Unterstützerinnen. Aber nachdem Luke den wieder einmal verirrten Rantanplan im Gefängnis abgesetzt und dort von Byrde erzählt hat, macht sich ein Gauner dessen Gutmütigkeit zunutze und bringt in Byrdes Namen Terror über Cattle Gulch, das sich jetzt Veggie Town nennt. Tacos Cornseed trommelt dazu die schlimmsten Verbrecher*innen des Westens zusammen, um mit striktem Vegetarismus Geld zu verdienen. Byrde ist zwar froh, dass die Bewohner von Veggie Town auf einmal dem Fleisch und der schlechten Tierhaltung abgeschworen zu haben scheinen, aber selbst ihm entgeht nicht, dass sich trotzdem alles zum Schlechteren wendet. Das bemerkt auch Lucky Luke, als er von seinem Auftrag zurück ist, und er muss um das Leben seines Pferdes Jolly Jumper fürchten.

 

Der Weg zu einer heileren Welt

Der in sich abgeschlossene Comic nutzt als Ausgangsbasis für seine Story die wahre Gründungsgeschichte von Tierschutzvereinen in den USA und bietet am Ende ein kurzes Portrait zu Henry Bergh, der den Grundstein für die Tierschutzbewegung in Amerika legte. Außerdem stellt der Band den Deutschen Tierschutzbund kurz vor.

In diesem Band vereint sich vieles. Man fühlt sich z.B. sofort an die 80er erinnert, in denen Vegetarier*innen aufgrund ihres Lebensstils verlacht und verspottet wurden, ohne dass sich die Fleischesser meist männlichen Geschlechts gefragt hätten, ob an diesem Lebensstil nicht doch etwas dran ist. Das wird im Comic deutlich, indem die Farm von Byrde eine eigene Welt darstellt, die zudem von Cattle Gulch abgelegen und somit auch räumlich getrennt ist. Es gibt eigentlich keine Berührungspunkte, bis Tacos den vegetarischen Lebensstil gewaltsam durchsetzt. Aber auch dann finden nur Tierliebhaber*innen den Weg zur Farm und nicht das „normale“ Volk.

Anders Luke. Er ist offen genug, sich den „Spinner“ und seine Lebensweise einmal anzusehen und erlebt eine glückliche und geradezu heilsame Art und Weise, wie Tiere und Menschen miteinander umgehen könnten. Diese heile Welt springt geradezu von den Panels auf die Leser*innen über und vermittelt Glücksgefühle. Luke wird zwar trotzdem wohl weiterhin Hunger auf sein Steak haben, aber er kennt jetzt auch einen anderen Ernährungsstil und geht insgesamt achtsamer mit anderen Lebewesen um. Verstärkt wird das noch durch den in Lebensgefahr geratenen Jolly Jumper.

Außerdem drücken in den Panels die Tiere ihre Gefühle sowohl im Positiven als auch im Negativen (Angst, Qual) sehr gut aus – so wird im wahrsten Sinn des Wortes bildlich dargestellt, dass alle Lebewesen Gefühle haben und damit Subjekte und keine Objekte sind, mit denen man machen kann, was man will. Das muss sich in letzter Konsequenz auch in der Gesetzgebung niederschlagen.

Auch Kinder sind schon empfänglich für Ethik, wenn es um Tiere geht. Im Comic wird das durch „Flinker Lauch“, das Kind eines der Stämme der Indigenen, gezeigt. Er weigert sich Fleisch zu essen, weil der Kleine den Vortrag eines Tierschützers gehört hat. Ich selbst erinnere mich an einen Jungen in der Kita, der, als er erfahren hatte, dass seine Mahlzeit aus dem Fleisch von Tieren gemacht ist und deswegen Tiere getötet werden mussten, kein Fleisch mehr essen wollte und das auch durchzog. Mit vier Jahren!

Nebenbei werden noch sehr realistisch die Eltern“freuden“ dargestellt, denn entgegen allem Mythos ist das Elterndasein alles andere als ein Zuckerschlecken. Allerdings geht in diesem Fall auch das Unverständnis der Eltern und überhaupt der Gesellschaft mit Menschen einher, die empathischer und mitfühlender sind als andere. Diese werden leider oft gemobbt, ausgelacht, beschimpft, abgewertet, lächerlich gemacht, anstatt das Potential zu sehen, das solche Menschen in sich tragen und mit dem sie die Welt ein Stück besser machen würden. Mittlerweile kommt es zum Glück immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an, dass zu viel Fleischkonsum ungesund, umfassend umweltschädlich, mitverantwortlich für den Hunger der Welt und aufgrund der Massentierzucht ethisch nicht vertretbar ist.

Allerdings zeigt der Comic auch, wohin Fanatismus führt. Byrde ist ein herzensguter Mensch, aber sein Idealismus und sein verzweifeltes Wollen einer besseren Welt führen dazu, dass er blind ist für seine Angestellten, die aus lauter Verbrechern bestehen. Dass sie Namen aus der pflanzlichen Nahrungswelt tragen, blendet Byrde ebenfalls. So erwächst aus einer eigentlich guten Sache etwas Ungutes, in diesem Fall der unter Todesstrafe gestellte Zwang, auf Fleisch zu verzichten und an der Lebensrealität vorbeizuleben. Mit Zwang erreicht man kein Verständnis. Übertragen auf unsere Welt hieße das, dass Aktionen von Umweltschützer*innen, die Dingen oder Menschen schaden (z.B. Gemälde beschädigen) eher das Gegenteil von dem auslösen, was sie eigentlich erreichen wollen. Ausgerechnet die Kunst zu wählen, die von jeher ein Mittel der kritischen Auseinandersetzung mit der Welt ist und diese intelligent spiegelt, geht völlig am Umweltschutzgedanken vorbei und spielt dazu noch denjenigen in die Hände, gegen die die Umweltschützer* eigentlich vorgehen wollen, wie z.B. Öllobbyisten.

Ansonsten ist der Humor wie üblich pfiffig, scharfsinnig und treffend. Allerdings geht er im Fall der Gemüsetotems völlig an der Kultur der Indigenen vorbei, denn Tiertotems spielen eine wichtige Rolle in der Spiritualität: Sie sind Beschützer und Vermittler zwischen Natur, Diesseits und Jenseits und stellen archetypische Tiere dar. Wohlwollend könnte man die Gemüsetotems im Comic vielleicht noch als Versuch werten, auch den Pflanzen ihre Bedeutung als Lebe- und spirituelle Wesen zuzugestehen. Humoristisch bekommen allerdings beide Seiten (die der Fleisch- und Pflanzenesser) ihr Fett weg, wobei der Blick auf Vegetarier wohlwollender ist.

Die Arche steht hier für die letzte Zufluchtsstätte der Tiere, wo sie noch so sein und leben dürfen, wie sie sind.

 

Fazit

Intelligent und humorvoll gestaltete Auseinandersetzung mit den Themen Tierschutz und Vegetarismus.


Genre: Comic, Tierschutz, vegetarische/vegane Lebensweise
Illustrated by Egmont Ehapa

Lustiges Taschenbuch Royal 7 (Best of Royal): Das Thronjubiläum und andere königliche Geschichten

news royal 7

Nicht ganz so adeliger Adel

„Adel, wie die Zeit vergeht“: Königin Elisabeth kann v.a. eins: königlich winken. Zumindest denken das ihre Untertanen. Wenn sie wüssten, wie es im Palast wirklich zugeht…

„Ein fahrender Ritter“: Entenburg um 1300 n. Chr. Verwalter Dagobertus hält seinen Herzog und dessen Land knapp bei Kasse, auf dass sich die Münzen in der Schatzkammer vermehren. Aber der Herzog ist der übertriebenen Sparsamkeit überdrüssig und ersinnt eine List: Ein fahrender Ritter, der zudem noch aus Dagobertus‘ Blutslinie stammt, soll dessen Amt als Verwalter übernehmen. Und Dagobertus‘ Neffe Donald freut sich nur zu sehr darauf, endlich den raffgierigen Klauen seines Onkels zu entkommen.

„Die drei Mausketiere – Seiner Majestät neuer Hut“: Da die frisch gebackenen Mausketiere bisher nur langweilige Arbeiten im Palast erledigen, wollen sie endlich einmal beweisen, was in ihnen steckt. So kommt Micky d’Mausignan auf die Idee, dass die drei Mausketiere den berüchtigten Pariser Huträubern den Garaus machen könnten.

„Junker Donaldus‘ Narreteien“: Der vom Pech verfolgte Junker Donaldus will endlich hoch hinaus. Aber das läuft anders als geplant, denn er soll Dussulus‘ Posten als Hofnarr übernehmen. Der aber will seinen alten Posten wiederhaben und stellt Donaldus eine Falle nach der anderen.

„Herzog Habenichts und der Feuerschlüssel“: Herzog Donaldus Ducknichtgut ist chronisch knapp bei Kasse, weshalb er vom Volk nur „Herzog Habenichts“ genannt wird. Schon seit Jahren versucht er, an den Familienschatz zu kommen. Doktor Danilus soll ihm mit seiner neuesten Erfindung helfen.

„Im Dienste Ihrer Majestät“: Musketier Donaldamis soll für seine Königin einen gefährlichen Auftrag ausführen und ihr ihre Juwelen wiederbeschaffen. Aber aufgrund unglücklicher Verstrickungen endet diese Suche für alle Parteien in einer Überraschung.

„Die drei Mausketiere – Des Königs Maskenball“: Die drei Mausketiere leiden unter ihren schäbigen Uniformen. Eine saftige Belohnung zur Ergreifung von zwei Flüchtigen könnte die Rettung der Gardeuniformen sein.

„Donald und die Räuber“: Graf Karl, der Neffe von Graf Dago Duckmoor, wird mehr oder weniger aus Versehen Anführer einer Räuberbande. Während Karl denkt, dass er mit seiner Bande Gutes tut, plündern die Räuber alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Derweil ereignen sich schreckliche Dinge auf dem Schloss des Grafen Duckmoor.

Viel Wiedergekäutes

Wieder einmal fällt ein LTB dieser Kategorie durch Anspielungen auf, diesmal mit Anspielungen auf die Literatur und das englische Königshaus. Dabei bleibt es aber spannend, denn die Geschichten kopieren nicht 1:1 die Vorlagen, sondern wandeln sie nach Entenhausener Manier um. Ich persönlich finde es gut, dass Kultur in den LTBs aufgegriffen und verarbeitet wird – das birgt die Chance, dass die großen und kleinen Leser*innen auf das Original neugierig werden. Bei meinem Sohn hat das schon gefruchtet.

Nicht so gut finde ich allerdings, dass nur eine einzige Geschichte, dazu noch ein Einseiter, eine deutsche Erstveröffentlichung ist. Alle anderen sind aus den LTBs Royal 2,3 und 4 recycelt. V.a. die Geschichten rund um die Mausketiere kommen öfter in LTBs vor. Da fühlt man sich als Leser*in dann schon veräppelt.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

LTB Spezial 105: Am Hofe

news ltb spezial 105

Illustre Adelsgesellschaft…

„Der Graf von Quackham“: Auf Quackham Manor, einem idyllischen englischen Landsitz, kümmert sich Sir Dagobert um das Vermögen seines Schwagers Graf Basil Quackley, der seit rund 30 Jahren verschollen ist. Abgesehen vom Geiz des Sir Dagobert geht es allen dort Lebenden gut. Aber eines Tages findet sich ein legitimer Erbe des Grafen – ein amerikanischer Bürgerlicher mit Namen Donald Duck. Sir Dagobert ist geschockt, seine Nichte Daisy dagegen begeistert. Auch das Personal kann Donald durch seine offene und liebenswürdige Art für sich gewinnen. Allerdings gibt es auch viele Geheimnisse in Quackham Manor, die nicht ans Licht dringen dürfen: Das Personal übt heimlich für eine Theateraufführung und Daisy darf sich nicht bei ihrer Geschäftsfrauentätigkeit erwischen lassen – Frauen haben kein Recht auf Männerarbeit. Außerdem gibt es da noch einen seltsamen Landstreicher, der Kost und Logie in Quackham Manor gefunden hat. Und Claas Clever will Sir Dagobert wieder einmal ein lukratives Geschäft streitig machen.

„Daisy von Duckenburg“: Dienstmagd Daisy bittet Graf Donald von Undzu nach Hause zurückzukehren, um seiner betagten Tante Gesellschaft zu leisten. Graf Donald kommt der Bitte nach, soll aber noch einen Brief von Konsul Knauserle an Hauptmann Hallodrius übergeben. Was Donald nicht weiß: Dieser Brief hat es in sich, benennt er doch alle Verschwörer gegen den König. Damit heften sich sofort allerhand Gegner auf seine Fersen, um ihm den Brief wieder abzujagen. Dabei kommt es zu allerlei Verwicklungen und einer spontanen Liebe zu Daisy – von der Graf Donald nicht weiß, dass sie keine Adlige ist.

„Kampf um die Krone“: Dagobert Duck erfährt, dass sich sein Erzrivale Klaas Klever einen Adelstitel erkauft hat. Das lässt Dagoberts Ansehen im Milliardärsklub auf einen Schlag sinken. Dann aber kommt er überraschenderweise in den Besitz eines Adelstitels und einer Diamantenmine. Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt…

„Seiner Majestät neuer Hut“: Die drei Musketier-Anwärter Goofos Goofamis, Micky de Mausignan und Rudios Lecheval haben sich ihre Aufgaben als Anwärter spannender vorgestellt als nur den Vorkoster, Hundesitter und Golfjunge zu mimen. Also beschließen sie, Schurken auf frischer Tat zu ertappen. Leider erwischen sie die falschen, sodass die echten Schurken mit der neuesten Hutkreation für den König entkommen können. Die drei Mausketiere beschließen, den Fehler wiedergutzumachen und heften sich den Dieben an die Fersen.

„Der aristokratische Rivale“ (deutsche Erstveröffentlichung): Onkel Dagobert will mit einem Aristokraten lukrative Geschäfte machen. Dabei erhält Donald nicht nur einen neuen Rivalen um Daisys Gunst, Phantomias kommt außerdem unsauberen, adligen Praktiken auf die Spur.

… alles andere als fehlerfrei

9 Geschichten weist das 512 Seiten starke LTB-Spezial auf. Davon sind zwei als Fortsetzungen konzipiert, die aber im Band ihr Happy End (?) finden. Die Episoden rund um „Graf von Quackham“ kommen als deutsche Erstveröffentlichung daher; die Episoden von „Daisy von Duckenburg“ wurden überarbeitet. Zudem beinhaltet der Band die beiden ersten Episoden der Mausketiere. Recht, Gerechtigkeit (was nicht immer das Gleiche ist), Demokratie, ungerechte Hierarchie, Frauenrechte und immer wieder der Kampf um eine bessere Welt zeichnen diesen Band aus. Frauenrechte und selbstbestimmte Frauen in Männergesellschaften kommen in mehreren Geschichten vor („Die Wirtin von Venedig“, „Daisy von Duckenburg“, „Der Graf von Quackham“) und im Gegensatz zu den Episoden rund um die Musketiere spielen sie keine nachgeordnete, sondern eine gleichberechtigte Rolle als Hauptfiguren. Zudem wird das asymmetrische Verhältnis zwischen Volk und Adel angesprochen und kritisch, aber auch humorvoll beleuchtet. Ebenso wird spannend und humorvoll, dabei aber auch kritisch der Adel als ebenso im Guten wie im Bösen menschlich dargestellt. „Rummel in Rolabola“ zeigt auf, dass ein despotischer Herrscher zwar ein Land erobern kann – aber ob er es auch hält, ist die ganz andere Frage. Der genetisch verankerte Sinn für Gerechtigkeit bricht immer wieder hervor und verteidigt demokratische Grundwerte. Damit hat die Geschichte auch einen aktuellen Bezug zu den diversen despotisch regierten Regionen der realen Welt und aktuell zum Ukraine-Krieg.

Empfohlen.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

LTB Spezial 104: Nachts in Entenhausen

Vielfältige nächtliche Aktivitäten

Zwischen „Schein und Schimären“ und der Realität muss Phantomias unterscheiden, denn der Schein trügt im Fall der Panzerknacker, die wieder eine neue Niederträchtigkeit ausgeheckt haben, um an Onkel Dagoberts Geld zu kommen.

„Eine unruhige Nacht“ verbringt nicht nur der schlaflose Donald, sondern auch ganz Entenhausen, weil Donald nächtens Hilfe sucht.

„Unliebsame Verpflichtungen“ müssen Micky und Kommissar Hunter eingehen, um den lieben Frieden innerhalb der Liebes- und Freundesbeziehungen zu wahren.

Ein „Besuch zur Geisterstunde“ lässt Donald an seinem Verstand zweifeln.

„Die lange Nacht der Follower“ ist ein Resultat des sinkenden Ruhmes von Phantomias. Der muss sich dringend überlegen, wie er seinen Ruf wieder aufpoliert. Das funktioniert aber völlig anders als geplant.

Die „gesunde Sorge“ um seine „kläglichen Ersparnisse“ bringt Onkel Dagobert um seinen Nachtschlaf. Damit es wieder heißt „Schlaf gut, Onkel Dagobert!“, muss sich seine Familie etwas einfallen lassen.

 

Positives und Negatives

11 deutsche Erstveröffentlichungen von insgesamt 27 Geschichten und satte 512 Seiten bietet dieser Band an Geschichten rund um den (Nicht-)Schlaf und anderen vielfältigen gewollten und ungewollten nächtlichen Aktivitäten. Ich persönlich hätte mir zwar mehr Erstveröffentlichungen gewünscht, dafür hatte dieser Band aber eine angenehme Nebenwirkung auf Schlafgestörte wie mich: Das ständige Mantra der „Gute-Nacht-Geschichten“ mit all den Schlüsselwörtern wie „Schlaf“, „Nacht“ und den dunkelblau gehaltenen Hintergrundfarben wirkte tatsächlich schlaffördernd.

„Spannend, gut, cool“ findet mein Sohn den Band. Er findet es auch positiv, dass viele Geschichten nicht nur nachts spielen, sondern auch Episoden am Tag haben – das ist abwechslungsreicher.

Neue Perspektiven, Korrekturen von Fehleinschätzungen und Freundschaften können sich durchaus und vielleicht gerade zu ungewohnten Zeiten außerhalb der Komfortzone ergeben, wie mehrere Geschichten schön veranschaulichen („Im Namen des Mondes“, „Die richtige Richtung“, „Nacht der tollen Träume“). Aber auch Anspielungen werden verarbeitet und zu neuen Geschichten umgeformt, z.B. das Märchen „Dornröschen“ in „Gefangen im Dornröschenzauber“ und „Die Nacht des Werwolfes“. „Schlaflos in Entenhausen“ verdeutlicht humorvoll, aber auch hintersinnig, was passiert, wenn eine ganze Gesellschaft unter Schlafstörungen leidet – Deutschlands Realität mit Dauerstress und damit verbundener Dauerschlaflosigkeit lässt grüßen!

Das Cover soll mit Fluoreszenz wohl cool wirken, aber mit einem verschreckten Onkel Dagobert und den fies grinsenden Panzerknackern wirkt es eher beunruhigend und triggert möglicherweise Schlafgestörte. Es passt zwar zu manchen Geschichten, aber eben nicht zu allen, und vermittelt damit eher das Bild, dass es im Band um unruhige Nächte mit den Panzerknackern geht. Wie gesagt, das trifft bei manchen Geschichten durchaus zu, aber eben nicht bei allen. Die Bandbreite der nächtlichen Aktivitäten in diesem Band ist weitaus größer als das Cover es vermuten lässt.

Schade auch, dass Frauen wieder einmal nur marginal vorkommen. Es wird durchgehend aus männlicher Perspektive erzählt, was besonders gut (aber nicht nur) in der Geschichte „Unliebsame Verpflichtungen“ zu sehen ist.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

Asterix und der Greif 

Asterix und der Greif. Das inzwischen fünfte gemeinsame Asterix-Album der Goscinny/Uderzo Nachfolger. Dieses mal verschlägt es die Gallier nach Barbaricum, weit im wilden Osten, eine fiktiv barbarische Landschaft in Osteuropa, deren BewohnerInnen ebenso stolz und eigensinnig sind, wie unsere Helden aus Armoricum, die einem gallischen Dorf leben, das von den vier Römerlagern Aquarium, Babaorum, Laudanum und Kleinbonum belagert wird.

Im Land der Sarmaten

Zu Beginn des neuen Abenteuers kommt Julius Cäsar selbst zu Wort, der in seinem “De Bello Gallico” von Einhörnern in Germanien geschrieben hatte. Auch damals war sein Berater, Sarmatin, der einem bekannten zeitgenössischen französischen Schriftsteller übrigens ziemlich ähnlich sieht. Dieser Sarmatin soll nun eine Expedition anführen, die Cäsar den Greifen bringt. Das einzige Zeugnis der Existenz dieses Wesens befindet sich auf einem bemalten Tonkrug, den Sarmatin vorsichtshalber auf der ganzen Expedition mit sich führt, sicher ist sicher. An der Spitze der Expedition steht Zenturio Bruderkuss, der Geograf Globulus und der berühmte Venator Ausdimaus (sic), ein auf Tierkämpfe spezialisierter Gladiator mit einem etwas beschränkten Horizont. Mit sich führen sie die gutaussehende blonde Hündin Kalaschnikowa, ihre Gefangene, die sie durch die Landschaft zu ihrer Sippe führen soll. Natürlich hat sie das nicht vor. Gleichzeitig sind aber auch unsere beliebten Gallier, Asterix, Obelix, Miraculix und Idefix auf der Reise nach Barbaricum um die Aufständischen dort mit ihrem Zaubertrank gegen die Römer zu unterstützen.

Ein winterliches Abenteuer in der Taiga

Dummerweise ist es auf der Reise in das ferne Barbaricum allerdings so kalt, dass der Zaubertrank friert und dadurch komplett unbrauchbar wird. Bevor also Miraculix einen neuen brauen kann, sind die drei anderen Gallier auf sich gestellt. Das heißt eigentlich auf sich alleine. Denn Idefix freundet sich mit einem wilden Rudel Wölfe an und ward nicht mehr gesehen. So versuchen nun Asterix und Obelix im Alleingang die Römer zurückzudrängen, was angesichts der Tatsache, dass es keine Wildschweine gibt vor allem Obelix schwer fällt. Aber dafür gibt es vergorenen Milchkäse und einen ganzen Trupp berittener weiblicher Amazonen, die sie tatkräftig unterstützen. Dass ausgerechnete die wilden osteuropäischen Stämme im Matriarchat leben mag zwar überraschen, aber ansonsten spielt sich auch dieses Asterix-Abenteuer in gewohnter Manier ab. Die Pointen sind gut gelungen, ebenso die eisige Winterlandschaft, die teilweise von einer bekannten Serie inspiriert worden sein dürfte. Aber das macht gar nix, denn Asterix ist und bleibt der beliebteste Comic-Held (aus Gallien) und immer wieder eine Reise wert. Das 40. Abenteuer erwarten wir alle schon sehnsuchtsvoll, hoffentlich noch bevor das Eis schmilzt!

 

Jean-Yves Ferri/Didier Conrad

Asterix und der Greif

2021, Softcover, 48 Seiten, Format 294mm (Höhe) x 221mm (Breite)

ISBN: 978-3-7704-2439-9

Egmont Comic Collection


Genre: Abenteuer, Asterix, Comics
Illustrated by Egmont Ehapa

Lucky Luke: Zarter Schmelz – Hommage 5

Lucky Luke - Zarter Schmelz: Eine Hommage von Ralf König - HC Egmont Comic

Schokolade und Cowboys

Lucky Luke braucht einen neuen Job. In einem Jobcenter hofft er den zu finden. Aber er findet nicht nur den Auftrag, lila Schweitzer Kühe zu hüten, sondern auch Bud. Bud wartet eigentlich nur auf seine Bekanntschaft Terence, bekommt aber dafür den Job als Cowboy zusammen mit Lucky Luke. Auf wunderschönen Weidegründen in ruhiger Lage erzählt Bud einem verständnisvollen Lucky Luke von seinem Liebeserlebnis mit Terence und den Vorurteilen, denen sie danach begegnet sind. Terence hat das nicht gut verkraftet und fordert Bud zum Duell, um seinen Ruf wiederherzustellen. Aber ob Bud auf Terence tatsächlich schießen kann?

Die neueste Hommage auf den seit mittlerweile 75 Jahre existierenden Comichelden beschäftigt sich – für Ralf König typisch – mit der Homosexualität. Den Löwenanteil macht die männliche Homosexualität aus: Die Geschichte von Bud und Terence (die ein wenig an Bud Spencer und Terence Hill erinnern – zumindest was Statur und Größe angeht) nimmt den Großteil der Geschichte ein. Leider nur am Rande wird die weibliche Homosexualität dargestellt: Calamity Jane und Sitting Butch haben einen vergleichsweise winzigen Auftritt. Schön an dieser Darstellung ist allerdings, dass weder die homosexuellen Männer noch die lesbischen Frauen Schönheiten sind, sondern ganz normale Menschen mit ganz normalem Äußeren. Außerdem sprengen die Frauen, v.a. Calamity Jane, die Rollenklischees so richtig schön in die Luft. Am Ende des Comics wird als Extra noch angemerkt, dass der Wilde Westen um einiges diverser war, als man gemeinhin glaubt. So gab es durchaus schwule Cowboys, lesbische Revolverheldinnen und queere Native Americans.

Humorvoll und mit anzüglichen Anspielungen verbunden wird diese Thematik mit der der Schweizer Schokolade, sodass der Covertitel “Zarter Schmelz” doppeldeutig zu verstehen ist. Allein die Idee, dass die (empfindlichen) Schweitzer Kühe vor lauter Zugfahrt lila vor Übelkeit geworden sind, lässt einen automatisch schmunzeln. Ralf König nimmt in diesem in sich abgeschlossenen Comic die Schokoladenindustrie der Schweitzer, aber auch die Homosexuellen liebevoll aufs Korn. Auch Autogrammkartenjäger bekommen ihr Fett weg, ebenso die Daltons. Und er baut die Lucky-Luke-Comics als solche in die Geschichte mit ein. Umrahmt wird das Ganze von den mittlerweile stark gealterten Cowboys Bud und Terence, die fiktiven Zuhörer*innen ihre (Liebes-)Geschichte in Zusammenhang mit Lucky Luke erzählen.

 

Fazit

Runde Sache. Der Comic verbindet unter dem Dach der Homosexualität und der Hommage an Lucky Luke humorvoll verschiedene Themenbereiche. Leider kommt die weibliche Homosexualität nur am Rande vor.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

LTB Nr. 6 Extra: Tooor!

LTB Extra 6 - Tooor - Ehapa Media , Z: 0-1 (ungelesen)

Immer wieder Fußball!

“Onkel Dagobert und seine Epische Elf + 1”: Um wieder einmal einen finanziellen Cup zu landen, hat sich Onkel Dagobert etwas Besonderes überlegt. Er will die berühmte Epische Elf wiederauferstehen und sie gegen die aktuelle Elf der Entenhausener Fußballmannschaft antreten lassen. Daniel Düsentriebs Erfindung einer Verjüngungsmaschine soll es möglich machen, die mittlerweile stark gealterte Mannschaft wieder in jugendlichem Glanz erstrahlen zu lassen. Aber dann verletzt sich einer der Stammspieler und der einzige Ersatzmann der damaligen Epischen Elf ist unauffindbar.

“Der verwandelte Elfmeter” ist ein Gedankenspiel Donalds, als er sich in einer Schlüsselsituation wiederfindet: Von ihm als Stürmer hängt der Sieg seiner Mannschaft ab. Was passiert, wenn er den Ball verschießt? Was, wenn er trifft? Und was wäre, wenn er einfach nur Spaß am Fußballspielen hat?

“Immer dem Ball nach” rennen Dussel und Donald, als sie Onkel Dagoberts heiligen Fußball verschießen und deshalb eine Katastrophe nach der anderen passiert.

“Das Nachwuchstalent” Trick ist als einziger der Drillinge auserwählt worden, für die Nachwuchsspieler des Vereins “Real Duck” zu spielen. Zunächst läuft alles gut, aber dann beginnt Trick unter Größenwahn zu leiden.

“Tor im Tangotakt”: Micky Maus fährt als künftiger Angestellter einer Eisenbahnlinie im Jahr 1872 nach Argentininien. Als Ehrengast des englischen Clubs in Bueno Aires stößt Micky auf Karlo, der mit ihm eine Fußballwette abschließt. Einziger Haken: Karlo ist Kapitän der hauseigenen englischen Fußballmannschaft, während in Argentinien selbst dieser Sport noch völlig unbekannt ist. Und Micky muss innerhalb eines Tages eine komplette Fußballmanschaft vor Ort zusammenstellen, um zum Spiel antreten zu können.

Eine “Lektion für einen Helden” muss Phantomias einstecken, als er für ein berühmtes Fußballspiel eine Freikarte ergattern will. Nur der echte Phantomias bekommt eine der begehrten Karten – aber jeder will der echte sein!

“1:0 für Onkel Dagobert”: Onkel Dagobert soll die Fußballjugend von Entenhausen sponsoren. Zum Erstaunen aller willigt er ein. Aber Onkel Dagobert wäre nicht Onkel Dagobert, wenn er nicht Hintergedanken hätte.

“Fußballprofis unter sich”: Donald will mit Gustav und Dussel einen anregenden Fußballabend vor dem Fernseher verbringen. Aber während Gustav tatsächlich am Spiel interessiert ist, liegen sich Dussel und Donald schon nach kurzer Zeit wegen ihrer Lieblingsvereine in den Haaren.

“Das Freundschaftsspiel” zwischen Klaas Klevers Mädchen-Mannschaft und der von Onkel Dagobert droht alles andere als freundschaftlich zu enden.

Zur EM viel Entenhausener Fußball

Mal mehr und mal weniger dreht sich alles um das runde Leder, dessen viele verschiedene Facetten diese Geschichten kurzweilig und amüsant zeigen. Insgesamt 11 Geschichten bietet der Comic, genauso viele, wie Stammspieler auf dem Platz spielen. Davon sind ganze 8 deutsche Erstveröffentlichungen, davon auch die erste “Onkel Dagobert und seine Epische Elf + 1”, die in 5 Kapiteln daherkommt. Ein wenig Pädagogik wird auch geboten: Talent sollte niemandem zu Kopf steigen, v.a. nicht in einem Mannschaftsspiel. Fußball ist ein Spiel, und deshalb steht der Spaß im Vordergrund, kein Dissen der Spieler oder anderer. Außerdem ist Fußball ein faires Spiel, das nicht durch unsaubere Tricks pervertiert werden sollte. Fußball kann Menschen und Kulturen vereinen – besonders, wenn Musik ebenfalls eine Rolle spielt. Und: Fußball ist ein (aktiver) Sport für Alt und Jung, solange man sozial spielt. Auch Ideenreichtum kommt gut an.

Insgesamt also wieder kuzweiliger Lesespaß, diesmal rund um das Thema Fußball.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

Lustiges Taschenbuch 546: Anpfiff in Europa

Lustiges Taschenbuch Nr. 546 - Anpfiff in Europa (Entenhausen)

Mixed Pickles mit Fußball

Anpfiff in Europa – oder besser böser Anpfiff in Entenhausen, denn die Entenhausener Dribbelkünstler sind nicht auf Spur. Stürmer Donald sieht sich durch Neuzugang Hubbe Wechselklotz bedroht. Der Streit eskaliert und so muss Trainer Mark Marter zu extravaganten Mitteln greifen.

Die Ballade eines Reisenden: Goofson und Mickel, zwei Wanderarbeiter, sind froh, wieder zuhause zu sein. Aber dort hat sich O’Karlo breit gemacht, der Schulden durch Grundstückskonfiszierung eintreibt. Auch Mickels Grundstück will er konfiszieren. Aber Mickel wehrt sich.

“Der gläserne Irrgarten” treibt Onkel Dagobert und seine Familie in den Wahnsinn. Trotzdem will der reiche Knauser den Schatz, der sich in diesem Irrgarten befindet, nicht aufgeben.

“Der Wachstumsgenerator” wird Entenhausen zum Verhängnis, als ausgerechnet Franz von ihm getroffen wird.

Entgegen Donalds Wissen und Willen will ein gewinnsüchtiger Geschäftsmann “Phantomiasland” eröffnen. Donald will sich das nicht bieten lassen, vergisst aber durch eine von Daniel Düsentriebs Pillen, dass er eine Doppelidentität hat. Daniel Düsentrieb will ihm wieder auf die Sprünge helfen. Ob das rechtzeitig gelingt?

Der Quantenstaubsauger: Entenhausen ist im Jagdfieber. Alle verfolgen die digitalen Megaminis. Der Erfinder dieses Spiels will aber noch ein Stück weiter gehen: Durch seinen Quantenstaubsauger werden neue schwarze Löcher entstehen, die sein Spiel noch lebensechter machen sollen. Professor Wunderlich warnt vor unabsehbaren Folgen.

Ordnung ist das halbe Leben: Daisy schreckt vor Donalds Unordnung zurück. Deshalb will sie seinen Dachboden aufräumen. Aber ob das bei sommerlichen Temperaturen eine gute Idee ist?

App in die Zukunft: Daniel Düsentrieb baut aus seinen misslungenen Erfindungen kleine, technische Spielereien. Eine dieser Spielereien ist ein Handy, das in die Zukunft sehen kann. Und das bekommt ausgerechnet Claas Klever in die Hände.

Unterhaltung und Kritik

Neben kurzweiliger Unterhaltung für jüngere und ältere Fans bietet diese Ausgabe hintergründig auch ein paar Dinge zum Nachdenken: Wie sieht es aus mit Urheberrechten? Darf man die einfach aushebeln? Wie erreicht man Gemeinschaftssinn innerhalb verfeindeter Lager? Was ist besser: Digitale oder reale Welt? Dürfen sich Wirtschaft und skruppellose Geschäftsleute über das Wohl der Menschen hinwegsetzen? Ist es gut, in die Zukunft sehen zu können?

Anspielungen gibt es natürlich auch wieder, z.B. in vergleichsweise harmloser Form auf King Kong.

Fazit

Kurzweilige Unterhaltung mit Hintergedanken.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa

LTB Sonderedition 2021 “Film ab!” Film 1

Lustiges Taschenbuch Sonderedition Film Nr. 01

Entnet, Park der Monster, Kampf der Piraten

“Der legendäre Huntron”: Goofy verschlägt es nach einem Stromschlag ins Entnet. Dort geht er mit Mickybyt, einem Antivirusprogramm der neuen Generation, gegen die Virusprogramme von Verbrecherorganisationen vor.

“Die große Reise”: Micky und Donald reisen wegen der dringenden die Bitte eines hasenfüßigen Zauberers in die magische Mittelwelt, in der sie einen Drachen vertreiben sollen.

“Der verschwundene Regisseur”: Micky und seine Freund*innen spielen in den Filmen von Alfred Mitchcock mit. Am Tag der Filmvorstellung ist der bekannte Regisseur allerdings verschwunden. Micky und die anderen machen sich auf die Suche nach Hinweisen.

“Kampf der Piraten”: Daniel Düsentrieb hat einen flüchtigen Stoff namens Belebdvidum erfunden. Der soll den Mars wieder in seinen fruchtbaren Urzustand zurückversetzen, damit Onkel Dagobert aus dem Planeten Kapital schlagen kann. Aber die Rakete mit dem Belebdvidum stürzt ab und landet im späten 17. Jahrhundert. Die Ducks wollen durch die Zeit reisen, um den kostbaren Stoff zurückzuholen. Daisy geht durch Donalds Verschulden versehentlich vorzeitig auf Zeitreise und endet als Piratin, die sich an ihre Vergangenheit als Daisy Duck nicht mehr erinnern kann. Schaffen es die Ducks, sowohl Daisy als auch das Belebdvidum zu retten?

“Der Park der Monster”: Dagobert Duck hat eine neue Geschäftsidee, die er seinem Neffen Donald vorstellt. Er hat einen Monsterpark mit lebensechten Roboter-Monstern kreiert, die die Besucher*innen das Gruseln lehren sollen. Aber bei der Besichtigung des Parks spielen die Monster verrückt.

Vergnügliche Anspielungen auf bekannte Filmklassiker

10 Abenteuer bietet der erste Band der Sonderedition, davon sind die Hälfte deutsche Erstveröffentlichungen. 4 Bände der Sonderedition werden insgesamt veröffentlicht. Die Geschichten selbst sind von der Thematik her abwechslungsreich: Western, Piraten, PC, Historienfilme, Aliens sorgen für immer neue Spannung. Natürlich gibt es auch Anspielungen auf Filmklassiker wie z.B. auf “Piraten der Karibik” (ebenfalls Walt-Disney-Produktion), Westernklassiker, Jurassic Park, Der Hobbit u.a., die aber wie meist nicht 1:1 übernommen, sondern amüsant und mit neuen Blickwinkeln versehen durch den Entenhausener Fleischwolf gedreht werden.

Insgesamt eine gelungene, kurzweilige Unterhaltung für Groß und Klein.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Ehapa