Lustiges Taschenbuch Sonderband – Advent 2

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Ein „Wunderbares Weihnachtsfest“ hätte es werden können, wenn Onkel Donald nicht vergessen hätte, den Wunschzettel seiner Neffen dem Weihnachtsmann zu geben. Und dann verunfallt der Weihnachtsmann auch noch, als er in Onkel Donald reinfährt. Zumindest glauben das seine Neffen. Als Donald die herumliegenden Päckchen sieht, beschließt er, einen der Adressaten zum Weihnachtsmann zu machen, um seine Neffen zu überraschen. Aber das ist schwerer als gedacht, denn alle hassen Weihnachten. Über „Geklaute Geschenke“ regt sich Onkel Dagobert auf. In seinen Warenhäusern verschwinden gerade in der Weihnachtszeit immer wieder Geschenke. Als Donald sieht, dass sich seine Neffen an den Videospielen eines der Warenhäuser zu schaffen machen, glaubt er, die Diebe gefunden zu haben. Aber alles läuft anders als vermutet. In ein „Zauberhaftes Mahl“ geraten Donald und seine Neffen, als sie sich verfahren und in einem Spukschloss Rast machen. Dort warten die ehemaligen Bewohner darauf, erlöst zu werden. „Wunder im Sack“ will Goofy den Kindern schenken, weil er dieses Jahr in einem Kaufhaus den Weihnachtsmann spielen darf. Aber der Leiter des Kaufhauses hat andere Pläne. „Unverhofft kommt oft“, als sich Onkel Dagobert unversehens unter Bettlern wiederfindet, die ihm ein unvergessliches Weihnachtsfest bescheren.

24 Geschichten zum Selbstöffnen auf 296 Seiten präsentiert der Sonderband des LTB – an je einem Tag darf man eine Geschichte aufreißen, die in ihrer Gesamtheit Weihnachten unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchten; sogar Grusel ist dabei. Darunter sind 6 Erstveröffentlichungen, die im Buch gekennzeichnet sind: „Zauberhaftes Mahl“, „Doppelt hält besser“, „Weihnachtsschmuggel“, „Weihnachtsfreuden“, „Zu viel Dankbarkeit“ und „Die Weihnachtsüberraschung“. Die Geschichten machen wie immer Spaß zu lesen und versetzen die LeserInnen in Weihnachtsstimmung, inklusive Botschaften wie Nächstenliebe und die Fähigkeit, hinter die Fassade zu schauen. Keine der Geschichten kommt im 1. Advents-Sonderband vor. Das Cover mit seinem Goldglanz und den verkleideten Neffen verbreitet ebenfalls Weihnachtsstimmung. Einzige Wehrmutstropfen sind der Preis -12 Euro lässt einen schmalen Geldbeutel eher geschlossen bleiben – und die Tatsache, dass nur 6 der Geschichten neu sind.


Illustrated by Egmont Ehapa

70 Jahre Lucky Luke – Limitierte Sonderauflage

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Inhalt „Die Daltons in der Schlinge“: Die Daltons sollen aufgrund ihrer vielen Verbrechen gehängt werden. Die einzige Möglichkeit, dieser Strafe zu entkommen, ist eine Heirat. Aber keine Dame will einen Verbrecher heiraten. Deshalb sucht Ma Dalton 4 Bräute aus dem Stamm der Plattköpfe für ihre Söhne aus. Aber die haben es in sich.

Inhalt „Die Daltons bewähren sich“: Wenn die Daltons es schaffen, einen Monat auf Bewährung durchzuhalten, erlangen sie endgültig ihre Freiheit. Lucky Luke soll ihre Bewährungshelfer sein. Tatsächlich reißen sich die Brüder zusammen und werden zu mustergültigen Bürgern. Allerdings eilt ihnen ihr Ruf als Verbrecher voraus, sodass die Bewährung an einem seidenen Faden hängt.

Inhalt „Die Daltons auf Schatzsuche“: Diesmal brechen die Daltons aus dem Gefängnis aus, weil sie von einem Mitinsassen von einem Schatz erfahren haben. Aber die Schatzsuche gestaltet sich als schwierig – und paradoxerweise müssen sie schließlich in ein Gefängnis einbrechen, um an ihn heranzukommen.

Für das Special zum 70-jährigen Jubiläum der Lucky-Luke-Reihe hat Ehapa vier Geschichten rund um die Daltons ausgesucht (Nr. 17, 27, 30, 80), die der Verlag mit neuen Covern versehen und limitiert aufgelegt hat. Auf jedem der vier Cover ist einer der Daltons auf einem Steckbrief zu sehen. Vergnüglich sind alle vier, auch wenn sie eigentlich nur ein Aufguss der schon erschienenen Abenteuer sind. Die Anspielungen (z.B. in „Die Daltons bewähren sich“ wird in der Hochzeitsfeier auf „Asterix“ und dessen Festmähler verwiesen) geben den Storys Tiefe und lassen den Leser/die Leserin ebenfalls schmunzeln. Wenn man die vier Geschichten hintereinander liest, fallen sofort die unterschiedlichen Zeichenstile ins Auge, die – je nach Geschmack der LeserInnen – nicht unbedingt gefallen müssen. Gerade Bd. Nr. 17 aus der frühen Zeit ist vom Stil her für meinen Geschmack gewöhnungsbedürftig. Die limitierte Auflage ist mit einem Vorwort von Horst Berner versehen, das in jedem der vier Bände zu finden ist. Ich persönlich finde das schade, denn der Fan hätte gern mehr rund um das Thema Dalton erfahren. Die Neuauflage hätte sich, gerade bei vier Alben, dazu angeboten, den Fans ein je verschiedenes Vorwort mit Infos zu bieten. So hat die Auflage den etwas faden Nachgeschmack einer schnell zusammengeschusterten Geldmaschine zum Anlass des Jubiläums. Schade, da hätte man sicher mehr aus dem Thema Daltons rausholen können.


Illustrated by Egmont Ehapa

Findet Dorie – Das Magazin zum Film

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Das Magazin erscheint zweimonatlich und richtet sich laut Ehapa an Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Das scheint mir eine zu große Spannweite zu sein, zumal die meisten Rätsel und auch die Comics eher von Kindern ab 4 ½ Jahren (eher noch später) verstanden werden können. Da muss man sich als Elternteil eines dreijährigen Kindes schon einiges einfallen lassen, um das alles auf diese Altersstufe herunterzubrechen. Es richtet sich vom Schwierigkeitsgrad und auch von den Extras (eine zerbrechliche Angel mit ebenso zerbrechlichen Dingen, die geangelt werden können) eher an 5- bis 6-Jährige, die etwas zarter mit den Sachen umgehen können (wenn sie wollen) und schon von der Entwicklung der Intelligenz und des Verstandes weiter sind. Mein Sohn, 4 Jahre und 8 Monate, z.B. mag die Comics sehr gern, aber ich merke, dass er sie noch nicht richtig verstehen kann. Die Rätsel haben ihn diesmal fast gar nicht interessiert, obwohl er normalerweise Rätsel liebt. Bei genauerer Betrachtung habe ich festgestellt, dass er sie instinktiv verworfen hat, weil seine kognitive Entwicklung schlicht noch nicht so weit ist, um z.B. das Rätsel „Von Herzen“ auf S. 16 lösen zu können. Das hat Grundschulniveau. Bei diesem Heft braucht man auch bei den Basteleien sehr intensive Hilfe der Eltern, um damit zurecht zu kommen. Die Altersangabe müsste also nochmal überdacht werden, damit die Kinder tatsächlich Spaß an dem Magazin haben und nicht frustriert aufgeben.

Das Heft ist also eher geeignet für Grundschüler ab sechs Jahren; für Jüngere leider nur dann, wenn die Eltern viel helfen und vieles weglassen.


Illustrated by Egmont Ehapa

Votes for Women: Der Marsch der Suffragetten

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Großbritannien vor dem Ersten Weltkrieg: Sally Heathcote ist ein ganz normales Dienstmädchen, das sich nicht sonderlich für Politik interessiert. Als sie aber für ein politisch engagiertes Pärchen arbeitet, weckt ihre Arbeitgeberin ihr Interesse an der Bewegung „Votes for Women“, die das Wahlrecht und mehr Freiheit für Frauen fordern. Schließlich schließt sich Sally den Suffragetten an. Dort erlebt sie am eigenen Leib, wie Frauen wegen ihrer Forderungen geschlagen, inhaftiert und von den Männern nicht ernst genommen werden. Täglich setzt sie ihre Gesundheit und teilweise ihr Leben für die Suffragetten aufs Spiel. Weil die Frauen kein Gehör in der zutiefst patriarchalischen Welt finden, werden sie immer radikaler. Elsie Howery, eine der Suffragetten, geht während ihrer Gefangenschaft in Hungerstreik. Sie wird daraufhin zwangsernährt und erleidet dadurch bleibende Verletzungen am Kehlkopf. Sally wird ebenfalls zwangsernährt, als sie in den Hungerstreik tritt. Andere Frauen werden am „Schwarzen Freitag“ zusammengeschlagen. Mary Clarke, die Schwester einer der Anführerinnen, stirbt daraufhin an ihren Verletzungen. Im Laufe der Zeit zerfällt die Bewegung in mehrere Fraktionen.

Autorin Mary Talbot ist eine international anerkannte Wissenschaftlerin, die sich auch mit Gender Studies beschäftigt. So wundert diese Graphic Novel nicht, die sich eines wichtigen Themas annimmt: der Geschichte des Wahlrechts der Frauen, beispielhaft an der englischen Geschichte gezeigt. Der Comic präsentiert beeindruckend, wie hart die Frauen um ihr Recht zu wählen und eine Stimme zu bekommen kämpfen mussten. Da rührt es besonders, wenn das letzte Panel Sallys Enkelin zeigt, die am Krankenbett ihrer Großmutter steht und der es völlig egal ist, dass sie schon mit 18 Jahren wählen darf. Dieser hervorragend gewählte Schluss bleibt der Leserin /dem Leser besonders im Gedächtnis, hat sie/er doch schon die ganze Härte des Kampfes und Sallys Leben vorab verfolgen können. Der Comic schont die Leserin/ den Leser zu keinem Zeitpunkt, er stellt ohne zu beschönigen den Kampf der Suffragetten dar. Auffällig hierbei die Wahl der Farben: Sie sind zumeist dunkel, gerne grau, mit wenigen gezielt gesetzten Farben wie Sallys rotes, durch den grauen Hintergrund flammendes Haar, das so in Szene gesetzt Kampfsymbolik hat und Sallys Brennen für die Suffragetten verdeutlicht. Der Comic verschweigt auch nicht, dass nicht alle Frauen mit dem Wahlrecht einverstanden sind. Sally verliert eine Freundin, weil deren Großmutter den Suffragetten feindlich gesinnt ist. Auf der anderen Seite unterstützen einige wenige Männer den Kampf der Frauen. Ein weiterer Pluspunkt: Dem Hauptteil ist eine Art Glossar angeschlossen, der zu den Szenen die passenden historischen Fakten bereithält. Allerdings gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt: Der Comic schreitet teilweise zu schnell voran, sodass man das Gefühl hat, Ereignisse nicht oder nicht zur Gänze mitzubekommen.

Zu diesem Thema gibt es auch einen gleichnamigen Film: http://www.kino.de/film/suffragette-2016/

Insgesamt ein Thema, das berührt, v.a. weil die Gleichberechtigung der Frau auch in den westlichen Ländern leider noch nicht abgeschlossen ist, wie die Themen „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ und wenige Frauen in Führungspositionen zeigen. Auch die (finanzielle) Anerkennung von sozialen Berufen, die meist von Frauen ausgeführt werden (wie Altenpflegerin, Erzieherin), lässt noch zu großen Teilen auf sich warten. Ganz zu schweigen von der fehlenden (auch finanziellen) Anerkennung der Erziehungsarbeit der Mutter, v.a. derjenigen, die wegen der Kinder entweder Teilzeit oder gar nicht arbeiten – Altersarmut ist deswegen ein vorwiegend weibliches Problem. Männliche Unterstützung beim Thema Erziehungsarbeit (oder gar der Vater als Hausmann) hat noch viel Potential nach oben. Der Comic verdeutlicht, welche Anstrengungen Frauen unternehmen mussten (und noch müssen), um sich ihre Rechte zu erkämpfen.


Illustrated by Egmont Ehapa

Kami Kami Kaeshi 1-5

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Inhalt Band 1 bis 5: Mashiro lebt als Miko eingesperrt in einem Zimmer, weil sie eine besondere Aufgabe hat: Sie gewährt den shintoistischen Gottheiten – Kamis – in ihren Haaren eine Auszeit, bis diese wieder fit genug für ihre Aufgaben sind. Was sie nicht weiß: Die Kamis in ihrem Haar sind versiegelt, weil ihre eifersüchtige Tante Mashiros die eigene Familie wieder als Hauptfamilie und damit als Sitz der Götter etablieren will. Sie und ihr Zweig der Familie verfolgen egoistische Ziele, weil sie die Kamis für ihr eigenes Wohl ausbeuten wollen. Eines Tages schafft es trotz aller Hindernisse ein Kami, aus Mashiros Haar herauszukommen. Feuergott Hinokagu und Mashiros Diener Hayate befreien sie und fliehen zu Hinokagus Schrein, der mittlerweile ziemlich heruntergekommen ist. Außerdem will die Schreindienerin Asagi Hinokagu nicht als ihren Gott anerkennen. Trotzdem freunden sich Mashiro und Asagi zögerlich an. Mashiro fängt nach einiger Zeit an, am ganz normalen Teenageralltag teilzunehmen und hat dabei so ihre Schwierigkeiten, da sie diesen nicht kennt. Und sie muss immer noch fürchten, dass ihre Tante und deren Schergen sie und ihre gefangene Mutter umbringen wollen. Bei mehreren dieser Mordversuche steigen weitere Kamis aus Mashiros Haar, die sie beschützen. Die Hauptfamilie hat inzwischen eine weitere Miko gefunden, die Kamis in ihrem Haar beherbergen kann. Das macht es für Mashiro noch gefährlicher, denn die schwarze Miko will die Kamis in Mahiros Haar einsammeln und unterwerfen und schneidet Mashiro zu diesem Zweck eine Strähne ab. Tatsächlich gehorchen die so gefangenen Kamis der schwarzen Miko und kehren durch ihre Unterwerfung ihre schlechteste Seite hervor. Schließlich finden Hayate und Mashiro den Schrein, in dem ihre Mutter gefangen gehalten wird. Aber dieser ist durch starke Bannkreise geschützt. Außerdem hat Hayate einen Schwur mit Mashiros Cousin Midori abgeschlossen, den er allerdings nicht einhalten kann. Damit ist auch Hayates Leben in Gefahr. Nur der Spiegel „Yata no Kagami“ kann ihn retten. Damit nicht genug fällt auch die mächtigste Kami, Amaterasu, in die Hände der Tante Mashiros.

Der Manga spart nicht an spannenden und actionreichen Momenten, sodass es von dieser Seite aus nicht langweilig wird. Außerdem erhält der Leser/ die Leserin nebenbei Wissen zu den zahlreichen shintoistischen Göttern, die allerdings der Story angepasst werden. Die Figuren, männlich wie weiblich, sind ansprechend gestaltet und der Manga mutet durch die vielen Gottheiten, die sich um Mashiro bemühen, wie ein Haremsmanga an. Da liegt allerdings auch der Hund begraben: Mashiro bleibt eine passive, naive weibliche Hauptfigur, die ständig gerettet werden muss und Lolita-Komplexe auslöst (die sogar im Manga erwähnt werden). Sie erfüllt damit alte Rollenklischees. Gut, dass es noch Asagi gibt, sie ist wesentlich selbstbestimmter ist als Mashiro. Auch Mashiros Mutter ist trotz ihrer Gefangenschaft eigenständig, denn sie setzt ihren Willen durch. Und Mashiros Tante als Clanoberhaupt nimmt ihr Schicksal und das ihres Clans selbst in die Hand. Sie wird nicht dem Rollenklischee entsprechend und entgegen ihres lieblichen Äußeren als liebende Mutter und Tante gezeigt, sondern als knallhartes Oberhaupt. Die Männer sind sowohl als Menschen als auch als Götter insgesamt wesentlich selbstbestimmter und körperlich stärker als die Frauenfiguren. Das entspricht ebenfalls dem Rollenklischee, zumal alle männlichen Götter, die aus Mashiros Haar kommen, und Hayate Mashiro beschützen. Eine Ausnahme stellt Yamato Takeru dar, der Gott der Schönheit. Er ist, nach japanischem Bild, so schön wie eine Frau und sieht auch wie eine zarte Frau aus. Er spielt mit diesem Aussehen, das ihn weiblich-schwach wirken lässt, um dann diese vermeintliche Schwäche auszuspielen und seine wahre Stärke zu demonstrieren.

Insgesamt wirkt der Manga wie eine Vorlage für ein Game. Schade, dass der Plot es nötig hat, die weibliche Hauptfigur in die Rolle des passiven Opfers zu drängen. Das und der eher vorhersehbare Plot sind zwei große Schwachpunkte dieses Mangas. Daher nur leichte Kost, die wegen der deutlich hervorgekehrten Rollenklischees zu Ungunsten der Frau mindestens ein Geschmäckle hat.


Illustrated by Egmont Ehapa

A silent voice 1

 U_8996_1A_EMA_A_SILENT_VOICE_01.IND75Shoko ist von Geburt an taub und stumm. Sie kann sich mit ihren Klassenkameraden nur über geschriebene Zettel oder Plakate verständigen. Die nutzen ihre Hilflosigkeit aus und machen sich über sie lustig, allen voran Shoya, der nur Unsinn im Kopf hat. Er schwingt sich zum Anführer derjenigen auf, die Shoko immer schlimmer mobben. Aber Shokos Mutter lässt sich das nicht gefallen. Sie tritt entschieden in der Klasse auf und geht sogar zu Shoyas Mutter, um mit ihr über das Verhalten ihres Sohnes zu reden. Mobbing wird Thema in der Klasse – und die Verhältnisse kehren sich um. Shoko zieht zwar weg, aber ihre Klassenkameraden ernennen sich zu Rittern der Gerechtigkeit und mobben stattdessen Shoya, allen voran dessen ehemals beste Freunde.

Der erste Band der Reihe, die mit dem Osamu-Tetsuka-Kulturpreis ausgezeichnet worden ist, nimmt sich der Themen Andersartigkeit und Mobbing an und gestaltet z.T. bis ins Detail aus, was mit Menschen passiert, die anders sind und die auf ein intolerantes Umfeld stoßen. Die andere Seite der Medaille: Die selbstgerechte Art derjenigen, die zuerst Shoko und dann Shoya mobben, verursacht Übelkeit, v.a. weil man als LeserIn nur zu gut weiß, dass es genau so kommen kann. Das tut jedem empathischen Menschen schon beim Lesen weh, erst recht, wenn er selbst Mobbing kennt – und wer tut das nicht, denn in so gut wie jeder Klasse gab und gibt es Außenseiter, die von den anderen nicht akzeptiert werden. Der Manga zeigt auch, was passiert, wenn jemand vom Mobbing betroffen ist und dass zumeist das Opfer die Klasse verlässt und nicht der/die Mobber, die eigentlich in ein anderes Umfeld versetzt werden müssten, um diese Mobbingstruktur aufzubrechen. Zum Glück ist Mobbing im Gegensatz zu früher mittlerweile Thema an den Schulen, welches im Unterricht und durch Theaterstücke aufgearbeitet wird. Auch dieser Manga ist durchaus dazu geeignet, im Unterricht behandelt zu werden. Er zeigt, dass jeder Opfer von Mobbing werden kann – sogar die Mobber selbst. Im Fall von Shoya bewirkt das jahrelange Mobbing eine Art Sinneswandel: Er beklagt sich nicht über die fiesen Streiche und die Ausgrenzung, weil er weiß, dass er Shoko genauso behandelt hat. Und er beschließt, sich mit Shoko auszusprechen, nachdem er sein Leben als Versager vor sich gesehen hat: „Ich sterbe ja irgendwann sowieso. Da kann ich vor meinem Tod noch erledigen, was zu tun übrig ist.“

Der Manga bekommt von mir wegen der o.g. Punkte eine uneingeschränkte Empfehlung.


Illustrated by Egmont Ehapa

Toradora 1 bis 6

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Inhalt 1. Band: Taiga sieht klein, süß, niedlich und unschuldig aus, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Sie schreckt auch vor Gewalt nicht zurück, um ihr Ziel zu erreichen. Ganz anders Ryuji. Er sieht mit seinem bösen Blick brandgefährlich aus, ist aber ein netter Kerl, der verantwortungsbewusst seine Mutter, die abends in einem Lokal jobbt, umsorgt. Die beiden treffen sich durch Zufall, als der große Ryuji die winzige Taiga über den Haufen rennt. Ab da ist nichts mehr so wie vorher: Taiga macht Ryuji zu ihrem persönlichen Diener, der sich in seiner Freizeit um sie kümmern muss. Aber die beiden treffen auch ein Arrangement: Wenn Taiga Ryuji hilft, bei ihrer Freundin Minori zu landen, dann hilft Ryuji ihr, bei seinen besten Freund Kitamura zu punkten. Und Ryuji entdeckt bei Taiga auch verletzliche Seiten.

2. Band: Da Taiga und Ryuji viel Zeit miteinander verbringen und immer vertrauter miteinander werden, glauben ihre Angebeteten Minori und Kitamura, dass die beiden ein Paar sind. Das geht natürlich gar nicht und Taiga und Ryujin schmieden hastig Pläne, um dieses Missverständnis aus der Welt zu schaffen. Taiga macht Kitamura sogar ein Liebesgeständnis, aber der lässt sie abblitzen. Dann kommt auch noch das Model Ami Kawashima in ihre Klasse und macht den beiden Ärger.

3. Band.: Ami ist ausgerechnet die Kindergartenfreundin Kitamuras. Und sie hat zwei Gesichter: ein oberflächlich nettes Gesicht und ihr wahres hinterhältiges. Kitamura bittet Taiga, sich mit Ami anzufreunden, was Taiga nur äußerst widerwillig macht, da Ami und sie sich nicht ausstehen können. Und Ryuji steht zwischen den Fronten, weil Ami sich an ihn heranmacht. Da Ami Taiga immer wieder beleidigt, entschließen sich Taiga und Minori zu einem Gegenschlag. Aber auch Ami ist nicht ohne: Taiga und Ryujis Mutter erwischen Ami und Ryuji in einer pikanten Situation.

4. Band.: Taiga ist verärgert, weil sie einen Schwimmwettbewerb gegen Ami gewinnen muss. Der Haken an der Sache: Sie kann nicht schwimmen. Und in einem Schwimmanzug sieht ihr Busen aus wie ein flaches Brett – im Gegensatz zu Ami, die mit ihrer großen Oberweite sehr sexy wirkt. So kann sie sich vor ihrem Schwarm Kitamura nicht zeigen. Aber Ryuji hat schon eine Idee…

5. Band.: Taiga, Ryuji, Kitamura, Ami und Minori fahren ans Meer. Dort soll Ryuji endlich Minori näherkommen. Die hat Angst vor Spukgeschichten und so beschließen die beiden, Minori in Angst und Schrecken zu versetzen, damit sie in Ryujis Arme sinken kann. Aber der Schuss geht nach hinten los.

6. Band.: Die Klasse von Taiga und Ryuji plant ein Schulfest. Zur Auswahl stehen ein Maid-Café, ein Spukhaus und eine Pro-Wrestling-Show. Alles läuft ganz normal – bis Taigas Vater auftaucht und seine Tochter auffordert, zu ihm und seiner neuen Familie zu ziehen. Aber Taiga ist stinksauer auf ihn und will ihr bisheriges Leben nicht aufgeben.

In dieser Story werden zwei beliebte Motive des chinesischen Tierkreiszeichnes verarbeitet: Tiger und Drache. Taiga als Tiger und Ryuji als Drache ergeben immer wieder Stoff für neue Situationskomik und Spannungsbögen. Natürlich sorgen auch das Aussehen und die damit verbundenen Erwartungen, die nie erfüllt werden, für neue Wendungen, Komik und Spannung, ebenso die romantischen Dreiecksgeschichten. Sogar ein wenig Tiefe wird geboten, wenn die Leserin/ der Leser hinter die Fassaden Amis, Ryujis und Taigas blicken darf. Die Cover geben je im Duo die wichtigsten Persönlichkeiten des Mangas und deren Charakter wieder. Dabei zeigen sie auch diejenigen Seiten einer Figur, die man erst einmal nicht vermuten würde. Sie verweisen also auf den Inhalt, ohne zu viel zu verraten, sodass sie als gelungen einzustufen sind. Die Zeichnungen selbst sind in Ordnung und unterstützen den jeweiligen Storyverlauf sehr gut, u.a. mit SD (super deformed), was die Komik erhöht.

Insgesamt leichte, nette Unterhaltung für Teens in den Pubertätswirren. Aber mich persönlich hat die Serie nicht ganz überzeugt, denn ich verspüre nicht das Bedürfnis, sie weiterzuverfolgen. Dazu sind mir die Charas außer den beiden Hauptfiguren etwas zu blass geraten und die Story zu betont dynamisch-witzig. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, sodass diese Serie trotzdem bei einigen MangaleserInnen gut ankommen wird.


Illustrated by Egmont Ehapa

Asterix bei den olympischen Spielen – Limitierte Sonderausgabe

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Claudius Musculus ist die olympische Hoffnung des Lagers Aquarium – bis er bei seinem Lauftraining im Wald Asterix und Obelix begegnet, die ihn in allem übertrumpfen. Völlig mit den Nerven fertig verweigert Musculus das weitere Training, während sich die Gallier nach der Begegnung mit dem Legionär mit dem Gedanken tragen, an den olympischen Spielen teilzunehmen. Da sie offiziell als Römer gelten, dürfen sie teilnehmen. Also reist das ganze Dorf nach Griechenland zu den Spielen, um Asterix und Obelix zu unterstützen. Allerdings haben die Gallier nicht damit gerechnet, dass es schon im alten Griechenland Dopinggesetze gibt.

 

Die limitierte Sonderausgabe wartet mit 16 zusätzlichen Seiten auf, die unter dem Titel „Asterix bei den olympischen Spielen unter die Lupe genommen“ viele Zusatzinformationen rund um die Autoren und den Hit „Asterix“ liefern. Die Rezeptionsgeschichte von „Asterix“ wird genauso beleuchtet wie die Entstehung einer Auswahl von Zeichentrickfilmen zu Asterix, Ideen für Parodien im Heft, Selbstdarstellung der Autoren in ihrem Asterix-Universum, handschriftliche Notizen und Zeichnungen Goscinnys und Uderzos, Coverentwürfe, reisende Gallier in den Asterix-Heften, die Entwicklung von Methusalix, Touristik in den Abenteuern, Anspielungen auf Sportler der 60er, Meisterschaften in den Asterix-Heften und Alternativcover. Die Texte sind leicht verständlich, recht amüsant und informativ geschrieben und das alles im Softcover für 6, 50 Euro und in der Hardcover-Version für 12 Euro zu haben. Da kann und sollte man nicht meckern, wenn man sein abgegriffenes altes Heft gegen eine aufgepimpte Neuversion tauschen will oder dieses Abenteuer noch in der Sammlung fehlt.


Illustrated by Egmont Ehapa

Micky Maus 24/25

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Heft 1: „Spielen oder Spülen“ heißt es für Donald, der gegen einen Schachmeister antreten will. Verliert er, darf er lange Zeit im Hause Donald das Geschirr spülen. „Alles höchst verdächtig“ erscheinen Micky Maus die Aktivitäten in Nachbars Garten. Als er nachforscht, erwartet ihn eine böse Überraschung. „Kampf um die Karten“ heißt es für Donald und seine Neffen beim EM-Eröffnungs- und Rätselratespiel. „Furchtlos wollen sich Tick, Trick und Track den Mädels gegenüber präsentieren. Aber der Schuss geht nach hinten los. „Gefährliche Gäste“ erwarten die Panzerknacker, als diese wieder einmal in Onkel Dagoberts Geldspeicher einbrechen wollen. Gustav Gans hat „Kriminell viel Glück“, als ihn Ganoven verfolgen. „Ein Reicher reicht“ denkt sich Dagobert Duck, als er seine Klone nicht mehr ertragen kann.

Heft 2: Donald „Verduftet“ gern, wenn es um Arbeit geht. Aber diesmal kommt er nicht drumherum: Er muss Schiri spielen im Spiel 1. FC Entenhausen gegen die brutalen Spartak Brutopia. Da kann nur noch der Erfindergeist Daniel Düsentriebs helfen. „Schöner schauen“ heißt es für Donald – in zweierlei Hinsicht. Zum „Autogrammjäger“ mutiert Donald für seine Neffen, denen er ein solches vom FCE versprochen hat. „In der Oper“ ist Fußball unerwünscht: Das muss Donald leidvoll erfahren.

Das MM-Heft 24/25 steht ganz im Zeichen der EM: Zumindest das Sonderheft, das neben Donald’schen Fußballgeschichten ein Interview mit Manuel Neuer, EM-Rekorde, eine Rezension zum EM-Game, einen Spielplan, ein Quiz, die Vorstellung der Stars und Premieren-Teams, sowie Texte und Fotos zu den einzelnen EM-Mannschaften bietet. Die Texte sind einfach und verständlich, damit kindgerecht für Grundschüler gehalten. Die Texte über die Teams bieten neben (recht wenigen) Infos Prognosen, wie für sie die EM laufen könnte. Meinen Sohn (4 Jahre) haben die Texte noch nicht begeistern können (kein Wunder bei dem Alter, aber er wollte sie ja unbedingt vorgelesen haben), dafür umso mehr das Schiri-Set, das als Extra beiliegt. Die roten Karten, der Bleistift und v.a. die Pfeife sind der Renner für ihn: Fouls pfeifen, Karten verteilen und sich Notizen machen – wie die Schiris im Fernsehen. Sohnemann ist derzeit im Fußballfieber, das auch durch diverse Jumpers, Stickeez und Stickers in der Kita grassiert. Da kommen solche Extras natürlich gerade recht.

Das klassische Heft bietet viele Stories außerhalb des Fußballs, die schön zu lesen sind. Außerdem sind wieder Witze, Rätsel, Experimente und Texte über die zweckentfremdete Verwendung von Badewannen und andere Kuriositäten dabei, die den MM-Fan unterhalten, sowie Wissenswertes und leicht Verständliches über die Sommersonnenwende. Der „Entenkicker“ auf der Rückseite bietet amüsante Artikel rund um den Entenhausener Fußball.

Insgesamt zwei gelungene Hefte, die nicht nur Grundschülern Spaß machen.


Genre: Comics
Illustrated by Egmont Ehapa

LTB 481: Elf Enten müsst ihr sein

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12 Geschichten beinhaltet das LTB mit einem deutschen und einem österreichischen Cover, das auf die EM 2016 Lust machen will. Schade nur, dass in nur drei der Geschichten der Fußball ein zentrales Thema ist: „Elf Enten müsst ihr sein!“, „Die Schreck-Schraube“ und „Mit viel Gefühl“. „Elf Enten müsst ihr sein!“ heißt es so schön mannschaftlich, allerdings geht es v.a. um eine Ente, nämlich Hermann Hattrick. Der ist zwar so breit wie tumb, dafür aber ein genialer Fußballer – allerdings nur, wenn er sein Maskottchen dabei hat. Ersatzballjunge Donald muss dem mangelnden Selbstbewusstsein des Torgenies auf die Sprünge helfen, sonst verliert der FC Entenhausen alle wichtigen Spiele. „Die Schreck-Schraube“ treibt Rudi Ross in den Wahnsinn: Ausgerechnet beim Supercupspiel ruft Klarabella an und braucht unbedingt jetzt eine neue Schraube für ihren defekten Wäscheständer. Rudi eilt schnell zum Baumarkt – und endet in einer Odyssee. „Mit viel Gefühl“ sind sogar Fußballfans dabei, wenn es um ihren Sport geht. Selbst wenn Fußballhasserin Daisy das gar nicht nachvollziehen kann. Ihr Donald könnte sich nämlich mehr um sie als um das runde Leder kümmern. Nach einem Streit eskaliert die Sache und die beiden reden nicht mehr miteinander. Dann aber erhält Daisy einen Auftrag von ihrer Firma, bei der es um Leben und Tod geht: Wenn sie nicht innerhalb eines Tages alle Fußballregeln drauf hat, springt die wichtigste Kundin ab.

Eins muss man den drei Fußballgeschichten lassen: Sie decken so ziemlich alle Felder ab. Es geht um die Fußballspieler selbst, um die Fans und um die Beziehungen der Fans zum Fußball und zu ihren Frauen. Allerdings werden da auch viele Klischees bemüht, denn natürlich mögen alle Frauen keinen Fußball, dafür umso mehr Klamotten und Mode. Alle Männer sind fußballverrückt und stellen das runde Leder fast noch über ihre Partnerin. Dass dem gottseidank nicht so ist, beweist die Realität, denn sonst gäbe es keine Fußballerinnen (wo bleibt da bitte ein LTB zur Frauen-WM oder EM?) oder Männer, die sich, wie in den USA, eher für Football oder Basketball interessieren.

Die in großer Mehrheit vorhandenen Nicht-Fußballgeschichten decken ein breites Spektrum ab: eine Karikatur von Hollywood alias „Hollyholz“, schreibende und sonstige Helden, eine Zeitmaschine in die 50er, getarnt als Themenpark („Zurück in die Zukunft“ lässt grüßen), einen Garten Eden für alle Dagobert Ducks, Privat-Detektive, die gern mal mit einem Auftrag groß rauskommen würden (und das nebenbei während eines kleinen auch tun, nur merken sie’s nicht), ein Vortrag über Katastrophen, garniert mit Dussel, ein Lachomat, der gar nicht zum Lachen ist, und ungewollte Romanzen mit heiklen Geschäftsabschlüssen.

Alles in allem ein Rundum-Sorglospaket, denn die abwechslungsreichen Storys bereiten großen wie kleinen LeserInnen einen heiteren Feierabend. Weniger Klischees dürften es dann aber doch sein. Wer noch mehr Fußballgeschichten rund um Entenhausen lesen will: Im LTB Extra Nr. 4 “Und wir holen den Pokal!” dreht sich alles um das Runde, das ins Eckige soll.


Illustrated by Egmont Ehapa

30 Jahre Wendy

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Zum 30-jährigen Jubiläum hat Egmont Ehapa eine Wendy-Jubiläumsausgabe herausgegeben. Die Ausgabe wartet mit sechs hübschen Pferdepostern auf, darin enthalten eins, das Wendys Welt zeigt, sowie einem Extra, das an die Tamagochis der 90er erinnert: Die Spielerin kann zwischen 99 Tierbabys wählen und eines aufziehen. Dazu muss sie sich regelmäßig um das Tier und seine Bedürfnisse kümmern. Meine Meinung dazu ist zwiegespalten: Einerseits ist das sicher besser als ein echtes Haustier, an dem man früher oder später das Interesse verliert und das dann in einer Kinderzimmerecke dahinvegetiert und leidet, weil sich keiner mehr richtig um es kümmern will. Als Probe vor der Anschaffung eines echten Tieres wäre so ein Tamagochi evtl. geeignet. Auch für Nostalgiefans bestimmt nett, da das Tierbaby die typische alte Pixelung hat. Andererseits ist das Kind an das Digi-Tier gebunden, egal, was es gerade machen will/muss. Das könnte zur Sucht ausarten (und außerdem die Umgebung/Eltern mitterrorisieren). Und es gibt mit Handy, PC, Fernsehen usw. genug, um Kinder (und Erwachsene) von der Realität abzulenken. In Maßen genossen und kritisch damit umgegangen ist das alles sicherlich was Nettes und zuweilen Hilfreiches, aber momentan steckt die Gesellschaft bzgl. Digitalisierung noch in den Kinderschuhen. (Ich sehe mit Schaudern all die Handy-Zombies, die kaum noch das Handy aus der Hand legen können/wollen, und sowas muss man nicht unbedingt fördern, auch nicht mit der Neuauflage eines (Terror-)Tamagochis.)

Als weiteres Extra gratulieren Promis wie Rebecca Mir oder Helen Langehanenberg dem Magazin. Beim Durchlesen der Texte fragt man sich allerdings bei Lina Larissa Strahl, ob sie wirklich mit Wendy und Pferden viel am Hut hat. Der Text klingt eher nicht so. Für einen Oh-Effekt sorgen die Infos darüber, dass z.B. mit allen Wendy-Magazinen die Erde komplett bedeckt werden könnte. Das sind Infos, die zwar nicht unbedingt nötig, aber nett zu lesen sind. Etwas mehr Infos hätte ich mir dagegen über ein soziales Projekt gewünscht, das im Heft vorgestellt wird: Die Pferdeklappe hätte mehr Platz verdient als bloß unten auf der Seite nach einer Buch- und CD-Besprechung das Schlusslicht zu bilden. Als weiteres Extra wird You-Tube-Star Mia (11) von „Mias Welt“ vorgestellt und nebenbei bestimmte Begriffe bzgl. Videos erklärt. Ihr widmet Wendy eine ganze Seite, und durch ihr Alter und ihre Pferdebegeisterung spricht sie wohl die Zielgruppe der Sieben- bis Elfjährigen direkt an. Auf der Internetseite des Magazins gibt es noch viele weitere Extras wie ein Wendy-Expertenquiz, weitere Comics oder einen Charaktertest. Als Pferde werden diesmal zwei Gegensätze vorgestellt: Die Wasser liebenden Carmague-Pferde und die in der Wüste lebenden Namib-Pferde. Schon dieser Kontrast macht neugierig auf die Texte. Diese sind einfach gehalten und vermitteln die wichtigsten Infos im Einklang mit vielen Fotos. Schön auch der Artikel zu den Pferdekunststücken, der erklärt, dass die Dressur und viele Kunststücke auf natürlichen Bewegungen des Pferdes beruhen. Auch hier sind die Texte einfach, informativ und interessant gehalten. Bei der Rubrik „Wahre Geschichte“ zu wahren Begebenheiten, die neu im Heft ist, werden außergewöhnliche Geschichten von Leserinnen vorgestellt. Auch das liest sich gut.

Der Wendy-Comic basiert für meinen Geschmack zu sehr auf dem Gut-Böse-Schema: Vanessa ist die dumme Zicke und Wendy das liebe, reife Mädchen, das sogar noch für die Zicke ein gutes Wort hat. Wendy ist damit zwar ein Vorbild, aber ein recht realitätsfernes, denn nicht einmal Erwachsene verhalten sich so reif. Die Fotostory ist diesbezüglich etwas differenzierter: Die „böse“ Reiterin dort hat eine Hintergrundgeschichte, die ihr Verhalten verständlich macht und für deren Verhalten es eine Lösung gibt. Auch gut: Andere Reiterinnen sind bereit, hinter die Fassade zu blicken (und nicht gleich zu verurteilen), um sich ein realistisches Bild von einem Menschen machen zu können.

Das Gewinnspiel verspricht eine Woche Reiterferien wie auf dem Wendy-Hof. Für Leserinnen sicher eine schöne Sache.

Insgesamt ein schönes Heft. Es gibt zwar Makel, aber die sind behebbar. Was ich mir als ehemalige Leserin allerdings noch im Heft selbst gewünscht hätte: eine interessante Aufbereitung der 30-jährigen Geschichte von „Wendy“.

Anbei die Presseerklärung von Egmont Ehapa zum Jubiläumsheft:

Egmont Ehapa feiert das “Wendy”-Jubiläum: Am 3. Juni wird das erste
und zugleich erfolgreichste Pferdemagazin Deutschlands 30 Jahre alt!
“Wendy” legte 1986 den Grundstein für das Genre der
Pferdezeitschriften im Mädchensegment und begeistert seit
Generationen zahlreiche sieben- bis elfjährige Leserinnen.

Wichtigster Bestandteil des Magazins war und ist die Vermittlung von
Grundlagenwissen über Pferde. Daneben finden die Leserinnen im Heft
auch tolle Reportagen über Haustiere und vor allem die realitätsnahen
Fotostorys sind sehr beliebt. Mit lustigen Spiel- und Spaßseiten
sowie tollen Postern und einem großartigen Extra aus der Pferdewelt
dreht sich bei Deutschlands beliebtestem Pferdemagazin “Wendy” nach
wie vor alles um das liebste Hobby der Mädchen.

Ehapa veranstaltet im Rahmen des Jubiläumsmagazins einen aufregenden
Traumpferd-Contest und schenkt allen Lesern außerdem als Heftextra
ein digitales Haustier! Daneben überrascht das Magazin mit
zahlreichen spannenden Geschichten aus 30 Jahren “Wendy” und erfreut
sich auch prominenter Glückwünsche.

In 30 Jahren stellte “Wendy” so einige Rekorde auf: So gelangt man
mit allen bisher erschienenen “Wendy”-Magazinen übereinandergestapelt
bis Mond und sogar wieder zurück. Außerdem ließe sich mit allen
gedruckten Seiten der “Wendy” die Erdoberfläche einmal komplett
verhüllen – Christo lässt grüßen!

“Wendy” erscheint mit einer Auflage von 90.000 alle drei Wochen und
ist im Handel zu einem Preis von 3,50EUR erhältlich.“

 


Illustrated by Egmont Ehapa

Wonderland Date

wonderland date

Als Arisu wieder einmal von Adligen verfolgt und bedrängt wird, fällt er in einen Brunnen – und landet im Wunderland. Dort empfängt ihn der verrückte Hutmacher Rihito mit einem „Willkommen daheim!“ und einem Kuss. Arisu ist entsetzt und will so schnell wie möglich wieder zurück in seine Welt, denn Rihito hält ihn offensichtlich für seinen Geliebten „Alice“ und will ständig mit ihm schlafen. Nach langer Abwehr beginnt aber auch Arisu etwas für Rihito zu empfinden – und fängt an, sich an die Zeit im Wunderland zu erinnern.

„Alice im Wunderland“ hat schon viele Bearbeitungen im Comic- und Manga- (und dort auch im erotischen) Bereich erfahren/erlitten. Diese Bearbeitung ist auf Shonen Ai zugeschnitten, aber von der Story her leider ziemlich einfallslos geraten. Außerdem wirkt sie etwas an den Haaren herbeigezogen und bedient die üblichen Klischees im Shonen-Ai-Genre wie das des blondhaarigen naiven, aber süßen Jünglings, der von einem geheimnisvollen dunkelhaarigen und sehr selbstbewussten Mann umgarnt wird. Aus der Bearbeitung des ursprünglichen Stoffes hätte man bestimmt mehr herausholen können. Die Männer sind gewohnt hübsch wie schwul. Zu „Wonderland Date“ gibt es noch das Sequel „Wonderland Love“, das die homosexuelle Beziehung des Roten und des Weißen Königs zueinander behandelt.

Insgesamt kein wirklich schlechter Shonen-Ai-Manga, aber leider auch kein wirklich guter. Ich würde ihn als unteren Durchschnitt bezeichnen.


Genre: Manga
Illustrated by Egmont Ehapa

Kuroneko – Spiel mit mir!

kuroneko

Shingo ist ein schwuler Katzenmensch und liebt erotische Abenteuer. Eines Tages trifft er auf den arroganten Fernsehstar Kagami, der sich nicht darum schert, ob Shingo ihn gut findet oder nicht – Kagami schleppt ihn einfach ab. Obwohl Shingo Kagamis arrogant-dominante Art nicht mag, verfällt er ihm zusehends.

Der in sich abgeschlossene Manga, der zu einer Reihe von Mangas Sakos über Werkatzen gehört, bedient die Sparte Porno: Die Handlung ist oberflächlich und die Sexszenen zahlreich und explizit, daher nicht für Minderjährige geeignet. Die pornografische Darstellung lässt leider auch ein problematisches Klischee nicht aus, das Frauen momentan auch bei Change.org in Bezug auf die Gesetzgebung gegenüber Vergewaltigung anprangern: Ein „Nein“ heißt im Porno eben nicht „Nein“, sondern wird hier als versteckter Wunsch dargestellt, mehr oder weniger hart rangenommen zu werden. Das verfälscht die Wirklichkeit, egal, ob es sich um Mann oder Frau handelt, denn es verringert die Wertschätzung gegenüber dem anderen und geht von falschen Voraussetzungen aus, die in der Realität dem (Sex-)Partner schaden, wenn dessen „Nein“ nicht akzeptiert wird. Nicht nachvollziehbar ist für mich folglich Shingos Reaktion, der die Vergewaltigungen auch noch gutheißt und Kagami unterstellt, er würde sich um ihn kümmern.

Daher ein klares „Nein“ zu diesem Manga, denn schädliche Klischees unterstütze ich nicht.


Genre: Manga
Illustrated by Egmont Ehapa

Glücksbärchis 1/2016

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Glücksbärchis” sind kunterbunte, süße Bärchen, die sich durch ihre Bauchsymbole voneinander unterscheiden und dadurch ganz besondere Fähigkeiten besitzen.

Da der böse Fiesi im regenbogenbunten Wolkenland den Schlüssel für
die Smaragdbrücke gestohlen hat, werden die Glücksbärchis immer
wieder auf die Probe gestellt. Mit vereinten Kräften schaffen
Hurrabärchi, Schmusebärchi, Brummbärchi und Co. jedoch immer wieder
das Böse zu besiegen.“ (so der Verlag Egmont Ehapa)

Das neue 36-seitige Magazin mit einer Auflage von 60.000 Stück richtet sich laut Hersteller an Kinder zwischen drei und fünf Jahren. Ich würde diese Spanne noch erweitern auf Kinder, die schon lesen können, denn manche der Aufgaben wie das Freundschaftsquiz sind erst so richtig möglich, wenn man schon lesen und schreiben kann. Ansonsten ist der Schwierigkeitsgrad dem Alter ungefähr angemessen. Mein vierjähriger Sohn ist sofort auf das Magazin angesprungen, weil er, seit er 3 ist, gern Vorschulaufgaben löst. Die bietet das Magazin in Form von Suchbildern, Labyrinth, Zuordnungsaufgaben. Ein Comic und eine Vorlesegeschichte runden das Bild ab und sind von meinem Sohn angenommen worden. Manchmal muss man allerdings Zusammenhänge erklären, die weggelassen worden und für so kleine Kinder nicht ersichtlich sind. Gut hierfür auch, wenn man wie ich die Glücksbärchis schon aus der eigenen Kindheit kennt. Hilfreich ist aber auch das Glücksbärchis- Who’s who, das ein paar der Charaktere vorstellt. Wer gern (aus-)malt, wird hier ebenfalls mit Ausmalbildern bedient.

Auch ans Basteln denkt das Magazin – die Armbänder sind nett und werden sogar von meinem Jungen gemocht. (Kinder sind zum Glück vorurteilsfreier als Erwachsene, weshalb ich meinen Sohn frei aussuchen lasse, was er spielen und vorgelesen haben will.) Auch ein Glücksbärchi-Würfelspiel beinhaltet das Heft, das mein Sohn zwar gern gespielt hat, das aber für ihn nach zweimaligem Spielen zu einfach war. Für Dreijährige ist es aber optimal. Schön findet er auch die Walkie-Talkies, die beiliegen, und hat sofort eine Runde mit mir damit gespielt. Sie sind zum Glück stabil genug, um nicht gleich bei der ersten Benutzung kaputt zu gehen wie viele andere Extras, die Magazinen beigegeben werden. Oft beachten die Macher nicht, dass Kleinkinder entwicklungsbedingt sehr ruppig spielen, vor allem Jungen, und dass gerade Jungen Spielzeuge gern auseinandernehmen, um zu sehen, wie sie aufgebaut sind. Eltern dürfen sich nach diesem Entdeckerdrang damit herumschlagen, das Zeug wieder zu reparieren oder können es gleich wegwerfen.

Mein Sohn fand auch die beigelegten Sticker toll; er hat seine Walkie-Talkies gleich damit beklebt. Verwirrung gestiftet hat die Aufgabe, 3 Glücksbärchis anzukreuzen, die auch im Suchbild zu finden sind. Denn es sind nur zwei Bärchis, die tatsächlich im Bild vorkommen, dafür ist ein Freund der Glücksbärchis im Bild zu sehen. Eine präzisere Aufgabenstellung wäre hier hilfreich gewesen. Die Poster waren für ihn fast gänzlich uninteressant. Die Glücksbärchi-Freundschaftsbänder zum Ausschneiden muss man kopieren oder man zerschneidet die Aufgaben auf der nächsten Seite. Außerdem wäre es gut, diese Bänder zu verstärken, damit sie nicht gleich zerreißen.

Insgesamt ein gelungenes Magazin, das sich Mühe gibt, auf die Bedürfnisse von Kindergartenkindern einzugehen – wenn sie schon lesen und schreiben können, wie ein paar Aufgaben voraussetzen. Ob das Kind etwas damit anfangen kann, hängt vom Charakter, den Vorlieben und der Tagesform des Kindes ab, denn so kleine Kinder haben eine geringe Aufmerksamkeitsspanne. In jedem Fall ist es besser als das Kind vorm Fernseher zu parken, denn mit den Aufgaben werden die Aufmerksamkeit und Konzentration sachte geschult. Für den Preis von 3, 50 Euro in Ordnung. Allerdings befürchte ich, dass weitere Extras sofort bei Benutzung durch Jungen oder lebhaftere Mädchen kaputtgehen werden, wenn es mehrteilige Spielsachen oder insgesamt fragilere Sachen als die aktuell beiliegenden Walkie-Talkies sind.


Genre: Comics
Illustrated by Egmont Ehapa

Akuma no Riddle 1

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Die 15-jährige Tokaku Azuma wird zur Attentäterin ausgebildet. Ihr erster Auftrag lautet, dass sie eine Schülerin in der Myojo-Akademie umbringen soll. Den Grund hierfür erfährt sie nicht, aber sie findet bald heraus, dass alle anderen Mitschülerinnen in der schwarzen Klasse außer dem Zielobjekt Haru ebenfalls Attentäterinnen sind – mit dem gleichen Auftrag. Tatsächlich machen sich schon die ersten daran, Haru umzubringen. Dank Tokaku bleibt es aber bei dem Vorhaben. Die nämlich empfindet gegen ihren Willen immer mehr Sympathie für Haru und kommt schließlich zu dem Entschluss, Haru beschützen anstatt umzubringen zu wollen. Damit gerät aber auch Tokaku ins Visier der anderen Mitschülerinnen und der Ausbilder Tokakus.

Der 1. Band weckt, wenn auch entfernt, unangenehme Assoziationen an reale Terrorcamps und deren Auswirkungen. Außerdem gibt es neben dem gleichnamigen Anime noch einen, der ein ähnliches Thema aufgreift: Assassin Classroom. Zum Glück scheint die Hauptperson in Akuma no Riddle allmählich die Gewalt und deren Hintergründe zu hinterfragen, sodass die Gewalt nicht ganz so schlimm glorifiziert wird.

Das zweite Thema dieses Bandes ist die homosexuelle Beziehung zwischen zwei Frauen, die bisher aber nur zart aufscheint. Es gibt inzwischen eine Fülle von Mangas auch im deutschsprachigen Raum, die die homosexuelle Liebe zwischen Männern zum Thema hat, aber im Vergleich dazu ist die Auswahl an Vergleichbarem im weiblichen Bereich dürftig. Da darf man leider nicht wählerisch sein, wenn man zu diesem Thema etwas lesen möchte. Trotzdem gibt es einige Dinge an dieser Art von Literatur, die definitiv stören, wenn nicht sogar Klischees bedienen: Die lesbische Liebe findet fast immer innerhalb eines geschlossenen Raumes statt, meist eines Mädcheninternats. Sie hat damit noch nicht einmal in der Literatur die Chance, als normale sexuelle Veranlagung im Alltag Eingang zu finden. Zum zweiten wird diese Art von Liebe nicht als natürlich betrachtet, sondern hat einen Auslöser, meist unangenehme Erlebnisse mit Männern, die sogar bis zum Hass führen können. Was dabei nicht bedacht wird: Die Veranlagung zur Bi-, Homo- und Heterosexualität ist von Geburt an da. Eine Heterosexuelle kann also trotz schlimmer Erfahrungen mit Männern nicht einfach auf homo oder bi umschalten. Was dagegen gezeigt wird (wenn auch oft nur angedeutet), sind die Schwierigkeiten, die mit Homosexualität verknüpft sind. Von der Frau wird in einer konservativen Gesellschaft erwartet, dass sie heiratet und Kinder bekommt; stärker noch als bei einem Mann. Das klappt nicht oder nur erschwert in homosexuellen Beziehungen. Außerdem machen sich die Figuren machen Gedanken darüber, was ist, wenn andere ihre lesbische Beziehung herausfinden. Es gibt aber auch Mangas, in denen die Liebe in der Art der mittelalterlichen Minne verhaftet bleibt. (Vgl. zu diesem Thema z.B. die Mangas „Wir beide!“, „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“, „Cherry Lips“, „Ballerina Star“, „Blue“.)

Zu den Verkaufszahlen der Mangas mit lesbischer Liebe meint Ehapa: „Dass es – übrigens auf globaler Ebene, nicht lediglich hierzulande – wesentlich mehr Shounen Ai-Titel gibt, liegt schlicht an der Nachfrage. Unserer Erfahrung und den Verkaufszahlen zufolge wird das Genre Shounen Ai zum größten Teil von heterosexuellen Frauen gelesen, während Shoujo Ai und Yuri zwar von Männern bevorzugt werden, trotzdem aber weitaus niedrigere Absatzzahlen aufweisen. Dies erklären wir uns damit, dass sich das männliche Publikum in erster Linie für Titel aus dem Bereich Action, Abenteuer, bzw. Shounen allgemein interessiert, weniger aber für romantische Inhalte. Hinzu kommt, dass Yuri-Mangas im Vergleich zum Yaoi-Genre meist weitaus weniger explizites Bildmaterial enthalten. Obwohl wir als Verlagshaus natürlich ökonomisch handeln müssen, haben wir auch immer wieder Shoujo Ai- und Yuri-Titel (z.B. Akuma no Riddle, Love Flag Girls!!, Highschool Girls, etc.) in unserem Programm, in denen lesbische Beziehungen thematisiert werden.“

Zurück zu Akume no Riddle: Die raue Gangart dieses Mangas wird wohl eher ein männliches Publikum ansprechen. An Frauentypen werden demnach eher Männerträume zeichnerisch umgesetzt als Realität abgebildet: Das Opfer, die Kühle, der Vamp, die Niedliche usw. sind doch sehr klischeebehaftet. Frauen können sich damit weniger identifizieren, es sei denn, sie entsprechen einer dieser Typisierungen. Ansonsten wird der Umschwung im Denken Tokakus zwar immer mal wieder eingeflochten, geht aber trotzdem ein wenig zu schnell, um glaubhaft zu wirken.

Mich persönlich spricht der Manga nicht an, denn er ist mir zu brutal und die Frauenbilder sind zu eindimensional.


Illustrated by Egmont Ehapa