The Shining. Der Roman von Stephen King, der 1977 erstmals in den USA erschien, habe in Bret Easton Ellis den Wunsch geweckt, Schriftsteller zu werden, wie er in seinem neuen Roman, “The Shards“, der 1981 spielt, freimütig bekennt. Seine Beschreibung seines ersten Shining-Kinobesuchs liest sich so spannend, wie das Meisterwerk von Stanley Kubrick schon im Auftakt ist. “Nie zuvor hatte ein Film mit so wenig Blutvergießen einen derartigen Gruselfaktor“, wissen die Herausgeber.
Shining: Gruselhorror vom Feinsten
Denn das Grauen, der Horror, spielt sich hauptsächlich im Hauptdarsteller
selbst, dem Hausverwalter und ehemaligen Lehrer Jack Torrance (Jack Nicholson) ab. Auch er möchte nämlich gerne Schriftsteller werden, aber den einzigen Satz, den er auf seiner deutschen Adler-Schreibmaschine zustande bringt lautet: “All work and no play makes Jack a dull boy“. In der deutschen Version wiederum „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“, was man ohne weiteres als nicht ganz so treffend bezeichnen könnte. Kubrick habe den Satz eigenhändig mehrmals auf mehrere Seiten Papier geschrieben, erzählen damals einige Insider. Der Film kommt zwar ohne Blutvergießen aus, aber natürlich nicht ohne Blut, wie eine der eindringlichsten Szenen erinnert: der Blutaufzug.
Neue Details über den Film des Jahrzehnts
Die vorliegende exklusive XXL Publikation des TASCHEN Verlages eröffnet ungeahnt tiefgründige Einblicke in den Entstehungsprozess eines filmischen Meisterwerks, das Kubrick selbst allerdings gehasst haben soll. Das und noch viel mehr erfährt man aus Hunderten von Stunden an exklusiven Interviews mit den Darstellern und der Crew, aus denen für diesen Band die spannendsten Passagen ausgewählt wurden. Manche werden den Kultklassiker von 1980 nun in einem völlig neuem Licht sehen, etwa wenn man die Details über die mysteriösen Feuer, die während der Dreharbeiten in den Elstree Studios ausbrachen, erfährt oder mehr über die Technik des berüchtigten „Blutaufzugs“ erfährt. Kubricks bahnbrechender Einsatz der Steadicam machte ebenso Schule wie die endlosen Drehbuchänderungen und die unzähligen Takes, die der Perfektionist Kubrick seiner Crew abverlangte. Auch heutige Schauspieler:innen könnten ein Lied davon singen.
Die Macher und Fans
Der Oscar-prämierte Regisseur Lee Unkrich, den The Hollywood Reporter als den „führenden Shining-Kenner“ bezeichnet hat. Die vorliegende limitierte Collector’s Edition von 1.000 nummerierten Exemplaren mit einem begleitenden Textbeitrag von Bestsellerautor J. W. Rinzler herausgegeben. Die dreibändige Sammlung umfasst Hunderte von unveröffentlichten Set- und Backstage-Fotografien, seltene Originaldokumente, Kubricks private Korrespondenz sowie Szenenbildentwürfe aus dem Stanley Kubrick Archive und den Privatarchiven der Darsteller und der Crew sowie exklusives Set mit Faksimiles von Ephemera aus dem Film. “Sie müssen dieses Buch lesen und dann The Shining noch einmal anschauen. Es ist egal, ob Sie den Film schon 50 Mal gesehen haben, Sie werden ihn nie wieder auf dieselbe Weise sehen. Das Buch verändert alles.“, so Regie-Kollege Steven Spielberg über die vorliegende Publikation.
Lee Unkrich, J. W. Rinzler
Stanley Kubrick’s The Shining
Box mit 2 Bänden und einem Ephemera-Set mit
Faksimile-Reproduktionen und originalen
Artwork-Büchern, 36,5 x 42,4 cm, 19,9 kg, 2198
Seiten, XXL Formatt
ISBN 978-3-8365-7717-5
TASCHEN Verlag
€ 1.500 | CHF 1.500


50 Jahre Der Pate. 14. März 1972: Weltpremiere “Der Pate“. Der Pate auch als The Godfather im deutschen Sprachraum bekannt wird 50. Gemeint ist weder die Figur des Vito “Don” Corleone” noch die Romanvorlage, sondern der Film von Francis Ford Coppola, der 1972 veröffentlicht wurde. Der Roman selbst kam wenige Jahre vorher, 1969, auf den Markt. Ein guter Grund für eine Re-Lektüre. “Jeder kennt den grandiosen Film. Nur wenige wissen: Der Film ist so gut, weil die Romanvorlage genial ist. Jetzt zum Wiederentdecken!” So wirbt der Verlag für seine schöne Ausgabe in scharlachrotem Cover. Mit Blutstropfen am Revere.
Der Trafikant: Die Literaturvorlage zu diesem Film lieferte Robert Seethaler in seinem gleichnamigen Roman und scheinbar scheint er damit einverstanden gewesen zu sein, da es auch einen cameo Auftritt des Autors gibt. Die Handlung spielt im Wien der Jahre 1937/38, also vor dem Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland. Österreich hatte bereits ein protofaschistisches Regime, das die Opposition und das Parlament ausgeschalten hatte. Antisemitismus gab es auch schon, aber er war noch nicht so mörderisch wie nach dem Anschluss.
Man könnte auch über die Besetzung der Sigmund Freud Rolle durch Bruno Ganz streiten, aber vielmehr ist doch gesagt, wenn man bemerkt, dass Szenen, die in der Berggasse (Freuds Wohn- und Arbeitsstätte) im neunten Wiener Gemeindebezirk Alsergrund spielen im dritten Bezirk hinter dem Heumarkt gedreht wurden. Ich meine, wenn schon ein Film an Originalschauplätzen, warum dann nicht gleich an der richtigen Stelle? Vielleicht ist das ja alles beabsichtigt und es soll alles so künstlich wirken oder man muss einfach vorher den Roman gelesen haben, um diese Verfilmung als gelungen bezeichnen zu können. Und da ich das (noch) nicht habe, wollte ich diesen Film zumindest vorstellen, denn als Anschauungsmaterial für die Schule ist er allemal geeignet, wie ein Blick ins Internet offenbart.