Das Heißluftfritteuse Kochbuch – fettarm, schnell, lecker

Multifunktional, zeit- und energiesparend

Kochen, backen, grillen, „frittieren“ – all das kann man laut Buch mit der Heißluftfritteuse. Sie funktioniert ähnlich wie ein Mini-Umluft-Backofen mit heißer Luft und kann von herzhaft bis süß vielerlei Gerichte garen. Durch einen Heizkörper wird die Luft auf die richtige Temperatur gebracht (die man vorher am Gerät einstellen kann) und mithilfe eines Ventilators gleichmäßig im geschlossenen Garraum verteilt. Da dieser eher klein ist, kommt das Gerät schnell auf Betriebstemperatur, was Zeit und Energie spart. Dadurch wird weniger Strom verbraucht und das Essen steht schneller auf dem Tisch als mit Backofen oder Herd.

Die Fritteuse gart kross und knusprig, ist leicht per Knopfdruck zu bedienen und das Garen, das Timing und manchmal auch das Rühren gehen automatisch. Da man mit nur wenig oder keinem Fett auskommt, sind die Speisen nicht nur kalorienärmer, sondern auch geruchsärmer als mit einer herkömmlichen Fritteuse. Durch nur einen Garkorb ist das Gerät leicht zu reinigen, bei manchen Geräten dürfen Teile in die Spülmaschine. Der Eigengeschmack des Essens bleibt erhalten, ebenso mehr Vitamine und Nährstoffe durch das schonende Garen mit heißer Luft und niedrigerer Gartemperatur. Fett sparsam dosiert garantiert die Aufnahme der Vitamine, dient als Geschmacksträger und verhindert das Austrocknen der Speisen. Ungesunde Transfettsäuren werden vermieden, wenn gesündere Öle wie Kokos- oder Rapsöl zum Einsatz kommen.

Geräte mit mehreren Ebenen haben zudem den Vorteil, dass sich verschiedene Speisen gleichzeitig zubereiten lassen. Manche haben auch ein durchsichtiges Sichtfeld, sodass man den Garprozess besser im Blick hat. Aufwärmen und Aufbacken sind ebenfalls möglich. Pommes, Paniertes, knusprige Knabbereien, Popcorn, Fleisch, Fisch, Garnelen, Lachs, Gemüse, Nudeln, Reis, Couscous, Suppen, Eintöpfe, Pizza, Brote, Kuchen, Gebäck – die Bandbreite der in der Heißluftfritteuse gegarten Speisen ist groß.

Etwas mehr gesundes Fett darf es schon sein, sonst fehlt der Geschmack

Das Buch gibt eine sehr gut verständliche und auf den Punkt gebrachte Einführung über Funktion und Verwendungsweise der Heißluftfritteuse, sowie Tipps zum Umgang. Den meisten Punkten, die genannt werden, kann ich zustimmen. Die Handhabung ist einfach, zeit- und energiesparend und die verschiedenen Speisen garen schonend. Allerdings vermisse ich den Geschmack von etwas mehr Fett, da sich Fett und Essen nicht so gut verbinden wie z.B. in einer Pfanne. Kross werden die Speisen zwar, aber nicht so geschmackvoll wie mit mehr Fett. Der Kick zu wirklich gutem Essen fehlt mir also ein wenig. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass v.a. für Diabetiker die Fettreduzierung wenig bringt, da es v.a. auf die richtige Menge an Kohlehydraten ankommt. Auch wenn man abnehmen will, bringt die Reduzierung der Kohlehydrate, z.B. durch eine ketogene oder kohlehydratarme Ernährung, mehr als die Reduzierung von Fett.

Das Buch enthält neben den einführenden Kapiteln zur Benutzung einer Heißluftfritteuse v.a. Rezepte. Diese sind unterteilt in Vegetarisch, Mit Fleisch und Fisch, Süßes und Nachspeisen plus einem Rezeptregister. Großformatige Fotos zeigen appetitlich das fertige Gericht, wobei ich festgestellt habe, dass meine Ergebnisse der Rezepte doch etwas anders ausgesehen haben. Die Fotos sind also nicht ganz realistisch. Die Rezepte selbst sind übersichtlich und einfach gehalten, man kann sie gut nachkochen. Etwas mehr Zeit als angegeben sollte man allerdings mitbringen und bedenken.

Man kann mit der Heißluftfritteuse z.B. Hähnchengeschnetzeltes, Backhendl, Ananas im Speckmantel, Blätterteigschnecken, Gemüse-Muffins, paniertes Gemüse, Gemüsepuffer, Lachs-Quiche, Kaiserschmarrn, Mandelkekse, Apfelchips oder Krapfen mit Quark machen. Die Kalorienzahl steht immer mit dabei, außerdem sind die meisten Rezepte mit Tipps versehen. Eigentlich ist für jede*n etwas dabei. Bei manchen Rezepten habe ich persönlich allerdings noch etwas nachgewürzt oder mehr Zutaten verwendet, weil mir das dann einfach besser schmeckt. Mein 11-jähriger Sohn fand manches gut, manches nicht so gut. Man muss also auch mitbedenken, was Familien bzw. Kindern schmeckt, denn wie so oft ist auch dieses Buch auf Erwachsene ohne Familie ausgelegt. Das Bedienen der Heißluftfritteuse machte meinem Sohn allerdings Spaß; sie ist tatsächlich einfach zu bedienen und zu reinigen, was eine Menge Zeit spart.

Fazit

Verständliches, übersichtliches, schön bebildertes Kochbuch zum Umgang mit der Heißluftfritteuse, die sich einfach bedienen lässt und tatsächlich Zeit und Energie spart. Auch der Garvorgang ist schonender als bei Backofen, Fritteuse oder Herd. Allerdings schmecken die Gerichte mit mehr (gesundem) Fett besser als mit wenig oder keinem. Und Diabetiker sollten bedenken, dass es bei ihnen mehr auf die Kohlehydrate als auf das Fett ankommt.


Genre: Kochbuch
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Naturzauber durchs Jahr – Zauberhafte Deko-Ideen aus Naturmaterial

Die Autorin

Die Autorin studierte Werbegrafik und Kunst und ist im Bereich der Illustration und des Designs für Kinder unterwegs. Sie unterrichtete lange Zeit Kunst und Werken. Mittlerweile leitet sie Kurse für Lehrer und interessierte Erwachsene und unterrichtet Kunst und Musik. Außerdem war sie als Kind und später als Erwachsene viel im Wald/ in der Natur unterwegs, reist und fotografiert gern.

Naturdeko im Landhausstil

Das Buch beginnt mit Vorabinformationen, bevor es mit den Jahreszeiten losgeht, nämlich mit einer Auswahl an Materialien, mit denen man mit Fundstücken aus der Natur basteln und werken kann. Dann folgt eine Anleitung, wie man Naturmaterialien grundiert, wie man sie bestempelt, schattiert und schabloniert.

Den Großteil des Buches nehmen die verschiedenen Jahreszeiten ein und was man mit den dann vorhandenen Naturmaterialien kreativ machen kann. Frühlingszeit ist Osterzeit, also präsentiert die Autorin z.B. Häschen aus Baumscheiben, witzige Eierköpfe, ein Osternest aus Palmkätzchen, ein Gesteck mit Holzhase und Eiern, einen Hasen aus gebogenen Zweigen. Aber auch Holzvögel, Wiesenblumenkränze und andere frühlingshafte Bastelleien hat sie im Gepäck. Sommerliche Motive kann man basteln aus Steinen (z.B. Kakteen, Pilze); des Weiteren gibt es Holzhäuschen, Lavendel-Mäuse, Kirschkernkissen, Fischketten aus Holzfischen, Muscheln usw. und Leuchttürme aus Holzstäbchen. Der Herbst findet kreativen Ausdruck in Holzeulen mit Federn, Moosen, Zapfen, sowie Eichhörnchen aus Holz, Blätter-Mobile, Kürbisschnitzen, Engeln aus Mohnkapseln. Für den Winter präsentiert die Autorin Schneekristalle aus Ästen, Gräsern, Disteln, Sternanis, sowie Holzsterne, mit Serviettentechnik dekorierte Holzscheiben, Filzkugeln, Eisdeko, Bäume und Sterne aus getrockneten Orangen usw. Außerdem gibt sie am Ende des Buches Tipps für den Umgang mit Wiesenblumen (diese sind auch bebildert und beschriftet). Auch zu Gartenblumen und was man aus ihnen machen kann, gibt sie Tipps, ebenso für Blätter, Beeren, Früchte, Wald- und Strandmaterial. Im Buch ist auch ein Vorlagenbogen enthalten.

Insgesamt ist Pedevilla sehr bedacht darauf, reichlich Tipps zu geben, damit ihre Ideen beim Nachbasteln und Werken gut gelingen. Die Erklärungen und Anleitungen sind verständlich, übersichtlich und mit großen, schönen, stimmungsvollen Fotos der fertigen Werke gestaltet. Die Deko selbst ähnelt dem Landhausstil und ist für diesen natürlich eine tolle Ergänzung. Überhaupt sieht die Deko nicht wie eine Bastelei aus, sondern wie etwas, das man auch kaufen könnte. Vieles kann man mit den entsprechenden Materialien – die man z.T. aber erst besorgen muss, weil man sie nicht immer im Haus hat – gut nachbasteln, aber für manche Holzdeko sind Sägen und entsprechende Grundkenntnisse mit den einzelnen Sägen nötig. Die Ideen sind vielfältig und regen zu eigenen Kreationen an. Bei manchen, ansonsten sehr gut durchdachten Anleitungen habe ich mich allerdings das ein oder andere gefragt, was dann nicht erklärt wird, z.B.: Wie werden Orangen so getrocknet, dass sie nicht faulen oder schimmeln? Reicht eine gekaufte Alternative? Wie geht man mit einer Dekupiersäge um? Was muss man da beachten?

Die Werke sind z.T. auch zum Nachbasteln für größere Kinder geeignet. Kleinere können und wollen nicht einfach nachbasteln, was man vorgibt, deshalb sind diese Ideen für Familien mit kleineren Kindern nicht so geeignet. Sehr schön: Der Bezug zur Natur wird durch das Suchen und Verwenden von Naturmaterialien gefördert und vertieft, v.a. wenn man nach den Jahreszeiten bastelt.

Fazit

Für Bastelfans

  • die relativ einfach, aber stilvoll basteln wollen.
  • die die Natur und den Landhausstil lieben.

Genre: Deko, Natur, Sachbuch
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Das fabelhafte Pompom-Buch

Bildergebnis für Das fabelhafte Pompon-Buch. Größe: 163 x 185. Quelle: www.weltbild.at

Die Vielfalt der Pompoms – nicht nur für Kinder ein Spaß

Der Autor hat Grafikdesign studiert und ist Pompomkünstler und Unternehmer in Vietnam. Seit 2016 beschäftigt er sich begeistert mit Pompoms und hat mittlerweile sein Hobby zum Beruf gemacht. Er hat sich auf kleine Pompons spezialisiert, die man auch zu Ringen, Ohrhängern und Schlüsselanhängern verarbeiten kann. Wie man dabei vorgeht, zeigt er am Ende seines Buches: Das letzte Kapitel widmet er den Accessoires, die man aus Pompoms herstellen kann. Diese basieren auf den Formen, die er vorher im Buch beschrieben und vorgestellt hat.

Aber zunächst zum Anfang des Buches. In seinem Vorwort ermuntert er seine (erwachsenen!) Leser*innen, den Spaß am Fertigen von Pompoms zu entdecken und gibt eine kurze Einführung über seine Vorgehensweise in dem Buch. Auf den nächsten Seiten zeigt er jeweils in Großformat einzelne Pompombeispiele, wohl um den Appetit auf diese kleinen, süßen Kunstwerke anzuregen und um einen Einblick zu geben, welche Motive mit Pompoms möglich sind: Tiere, Nahrungsmittel, Smileys.

Bevor er mit den Leser*innen loslegt, informiert er sie verständlich in Wort und Bild darüber, welche Werkzeuge sie brauchen, welche Garnfarben es gibt und wie man seine Grafiken liest, die zur Anfertigung der Pompoms wesentlich sind. Die Grafiken muss man sich als Anfänger*in allerdings erst einmal genau anschauen, bevor man durchsteigt, wie sie zu verstehen sind. Ich hatte anfangs Schwierigkeiten damit, aber wenn man es einmal verstanden hat, sind sie gut zu lesen.

Um seine Leser*innen nicht zu überfordern, fängt er zunächst mit einfachen Motiven an und erklärt in einer Anleitung und einer bebilderten Schritt-für-Schritt-Folge, was genau man tun muss, bis man den fertigen Pompom in Händen hält. Er schafft damit die Grundlage für die Fertigung einzelner und miteinander verbundener Pompoms. Diese man wird später brauchen.

Dann unterteilt er seine Kapitel in Motiv-, Emoji-, Tier-, Frucht-, Lebensmittel-, Süßigkeiten-Pompons und -Accessoires. Mit fortschreitenden Kapiteln werden die Anweisungen kürzer, da Le wohl davon ausgeht, dass man mittlerweile immer mehr Übung im Wickeln der Pompoms und Lesen der Grafiken gewonnen hat. So beschränkt er sich schließlich auf die wesentlichen Neuerungen bei seinen Motiven, ohne dabei den ganzen Hergang genau zu beschreiben. Gerade bei den miteinander verbundenen Pompoms wie dem Hot Dog oder der Geburtstagstorte würde eine genaue Beschreibung eher ausufern und evtl. verwirren als helfen. Es ist also besser, sich an die Reihenfolge im Buch zu halten, damit man schon eine gewisse Übung hat, um sich an die schwierigeren Motive im Verlauf des Buches zu wagen.

Fazit

Insgesamt ein gelungenes Buch, das Wert auf Spaß legt und großen Wert darauf, dass die Leser*innen ein Erfolgserlebnis haben – die Anleitungen sind gut durchdacht und aufgebaut und letztlich auch für Anfänger*innen nachvollziehbar. Man muss allerdings beachten, dass die Fertigung dieser Motive für Erwachsene gedacht ist, nicht für Kinder.


Genre: gestalten, Pompoms, Sachbuch
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Das Herz des Feindes

https://i.weltbild.de/p/das-herz-des-feindes-319639724.jpg?v=1&wp=_maxKampf zwischen Normannen und Engländern, dazwischen eine „unmögliche“ Liebe

 

1069 im walisischen Grenzgebiet: Die Normannen überfallen den Landsitz Ashdyke und ermorden dessen Herren. Die schockierte Witwe Christen, gerade einmal 20 Jahre alt, muss sich sofort entscheiden, wie es weitergehen soll: Rutschen sie und die Überlebenden in einen ständigen Überlebenskampf ab oder akzeptiert sie den Heiratsantrag von Miles, dem jungen Normannen, der den Besitz zumindest anständig verwalten und vor weiteren Übergriffen schützen will? Schweren Herzens entscheidet sie sich zum Wohl aller für die zweite Option. Allmählich entdeckt sie, dass auch unter den Normannen Rivalitätskämpfe herrschen und Miles im Gegensatz zu seinem Rivalen FitzOsbern Ehrgefühl und ein anständiges Wesen besitzt. Seiner Intelligenz und seiner Weitsicht ist es zu verdanken, dass Christen und ihr Haushalt weiterhin ein relativ gutes Leben führen können. Und Christen merkt, dass Miles neben all dem ein gutes Herz hat, in das sie sich schließlich verliebt. Auch Miles ist seiner Ehefrau nach einer anfänglichen Vernunftehe sehr zugetan. Aber bevor sie ihr neues Glück genießen können, kommandiert König William Miles als Kundschafter ab, um weitere Gebiete zu erobern. Christen sieht einer unsicheren Zukunft entgegen und behält Recht. Ob sie Miles je lebend wiedersieht?

 

Der meist verächtlich gebrauchte Begriff „Frauenliteratur“ ist auch hier weder angebracht noch gerechtfertigt

 

Der in sich abgeschlossene Roman, der allerdings als Vorläufer zu und laut Autorin als Katalysator für „Die wilde Jagd“ gilt, taucht ein in die unsicheren Zeiten des frühen Mittelalters in Britannien und beschreibt diese anschaulich. Die Autorin selbst interessiert sich für das Mittelalter und ist Mitglied des Vereins „Regia Anglorum“, der das Leben und Wirken der Menschen zu dieser Zeit nachspielt. Und das merkt man dem Roman an, der Details zum täglichen Leben bietet, wo es gerade in die Handlung passt. Dieses tägliche Leben ist für Leser*innen interessant, die die Geschichte nicht nur auf Politik und Kriege beschränkt wissen möchten – meist ist beides leider meist in eins begriffen.

 

Wie üblich in historischen Romanen zeigt die Autorin das Leben einer starken Frau, die sich den beschränkenden patriarchalischen Traditionen, soweit in ihrem Rahmen möglich, widersetzt. Christen fügt sich dort, wo sie es für nötig hält, tut aber ihre Meinung kund, ebenfalls dann, wenn es ihr angebracht scheint. Sie lenkt in ihren Möglichkeiten die Entscheidungen der Männer zugunsten eines besseren sozialen (Über-)Lebens. In Kombination mit einem weitsichtigen und mit einem guten Charakter ausgestatteten Mann kommen beide und ihre Untergebenen besser aus schlimmen Situationen heraus als andere, die unter der Knute der tyrannischen Psychopathen stehen. Diese Männer, die das Patriarchat als Vorbild hochhält, die aber das absolute Desaster für jedwede funktionierende Gesellschaft darstellen und nichts als Verheerung und Leid in ihrem Kielwasser bereithalten, kommen in historischen Romanen – die meist von Frauen geschrieben werden – sehr schlecht weg. Die sozialen Männer hingegen werden hochgehalten.

 

Das entspricht dem Muster, dass die Autoren des Sachbuches „Die Wahrheit über Eva“ beschreiben: Wenn Frauen mindestens egalitär an Herrschaftsprozessen beteiligt sind und sich ihre Männer selbst aussuchen können, geht es der Bevölkerung gut. Die Jäger- und Sammlergesellschaften haben übrigens asoziale Männer vom Schlage eines Tyrannen diszipliniert: Sie wurden gemaßregelt, und wenn das nicht reichte, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen oder sogar getötet. Geduldet oder gar heroisiert wurden sie auf keinen Fall. Die Autorinnen von historischen Romanen greifen wohl mindestens instinktiv, möglicherweise sogar gezielt solche angeblich minderwertigen, in Wahrheit aber wertvollen Strukturen wieder auf, indem sie die patriarchalische Gesellschaft durch die Darstellung und Wahl ihrer Held*innen scharf kritisieren und die aus Jäger- und Sammlerzeiten stammenden Werte – wie eine ganzheitliche Struktur, schafsinnige, intelligente und starke Frauen und sozial agierende Männer – hochhalten. Letztere sorgten in Jäger- und Sammlerzeiten übrigens dafür, dass der Nachwuchs sich durch bessere Versorgung nicht nur vom Menschenaffen zum Menschen entwickeln, sondern auch insgesamt besser entfalten konnte als der, wo die Mütter alleinerziehend täglich kämpfen mussten. Für Diskriminierung war in solchen Gesellschaften schlicht kein Platz, denn für das Überleben wurde jede Hand und jede Fähigkeit gebraucht. Jegliche süffisanten Kommentare über die sogenannte (angeblich minderwertige) „Frauenliteratur“ sind also unangebracht und definitiv fehl am Platz! Auch dieser Roman bestätigt wieder, dass soziale Werte niemals totzukriegen sind und immer in irgendeiner Form weiterleben – zum Glück, denn sonst wäre die Welt schon längst vor die Hunde gegangen.

 

Der vorliegende Roman scheint der erste der Autorin gewesen zu sein, so wie sie es im Nachwort beschreibt. Das merkt man ihm auch an, denn an einigen Stellen habe ich mich über das Tempo gewundert, in welchem plötzlich tief sitzende Meinungen geändert oder sich die Liebe zwischen den Hauptfiguren entfaltet hat. Ansonsten aber ist es ein spannender Roman, der Fans von Romantik und Geschichte sicher gefallen wird.

 

Fazit

 

Mit ein paar wenigen Schwachstellen ein schöner, historischer Roman, der wie andere in dieser Kategorie auch die süffisanten Unkenrufe bzgl. „Frauenliteratur“ nicht verdient hat. Gründe hierfür s.o.


Genre: Historischer Roman
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Die besten Ideen von einem Blech

Alles auf einem Blech

Es hat Vorteile, wenn Gerichte auf einem Blech gemacht werden, und die hebt das vorliegende Buch hervor: Man muss nicht mit vielen verschiedenen Töpfen und Pfannen hantieren. Aufwand und Abwasch halten sich in Grenzen. Wenn das Gericht im Ofen ist, kann man auch etwas anderes machen. Das zahlt sich z.B. bei Partys aus. Alles ist gut vorzubereiten, gart gleichmäßig und liegt so dicht beieinander, dass die Aromen sich gut durchdringen können. Die Bleche lassen sich gut reinigen.

Das Buch geht außerdem auf die verschiedenen Betriebsarten von Backöfen und deren Vor- und Nachteile ein. Ebenso ist Backblech nicht gleich Backblech – auch da gibt es Unterschiede, was bei den Gerichten beachtet werden sollte, wie z.B. bei Fettpfannen und verstellbaren Blechen.

Auf den Blechen kann man alles Mögliche zubereiten, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Star ist allerdings das Gemüse, das nach Geschmack gewürzt, mit Öl vermengt und mit verschiedenen Käsesorten verfeinert werden kann. Es bildet im Backofen feine Röstaromen. Aber auch Fleisch am Knochen (so bleibt es saftig), ganzer Fisch und sogar Obst und Desserts lassen sich gut im Backofen zubereiten.

Meist ansprechende Rezepte

Dementsprechend sind die Rezepte gestaltet. Die meisten habe ich ausprobiert und sie schmecken sowohl mir als auch meinem Kind sehr gut. Einzig die Rezepte, die mir schon auf dem Foto recht trocken erschienen sind, habe ich ausgelassen. Das Gericht auf dem Cover z.B. finde ich aus mehreren Gründen nicht wirklich ansprechend, weil es zum einen ganze, ungeschälte Knoblauchknollen enthält (lieber geschält und geschnitten), Tomaten mit Rispen (die von den heißen Tomaten abzuklauben ist nicht mein Ding) und es mir, wie schon erwähnt, zu trocken erscheint.

Die Gerichte sind sehr übersichtlich gestaltet und mit großen Fotos bebildert. Es sind meist wenige Zutaten und überschaubare Zubereitungsschritte nötig, um das Gericht zuzubereiten. Es kostet damit tatsächlich relativ wenig Zeit. Das Argument, dass man zwischenzeitlich etwas anderes machen kann, stimmt zwar, aber weil das Backen doch meist noch einige Zeit in Anspruch nimmt, eignen sich Backofenrezepte eher weniger, wenn es mal schnell gehen muss.

Unterteilt werden die Rezepte ganz klassisch in Hauptgerichte, Snacks und Beilagen, Desserts und süßes Gebäck. Insgesamt sind sie fleisch- und fischlastig mit Gemüsebeilage; es gibt aber auch ein paar vegetarische Varianten, v.a. bei den Snacks und Beilagen, die z.T. aber auch als Hautgerichte durchgehen würden. Ein Rezeptregister rundet das Buch ab.

Fazit

Schmackhafte, übersichtlich gestaltete Rezepte süß und herzhaft für Fans der Backofengerichte. Manche Gerichte sind aber Geschmackssache, da sie schon auf dem Foto etwas trocken aussehen.


Genre: Koch- und Backbuch
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Kochen mit Martina & Moritz – Das Beste aus 30 Jahren (Unsere persönlichen Lieblingsrezepte)

 

Kochen Mit Martina Und Moritz - Das Beste Aus 30 Jahren Von Bernd Neuner-Duttenhofer, Martina Meuth, Gebunden, 2019, 3828929214Gutes mit Liebe kochen – das braucht Zeit

Dieses Hardcover-Kochbuch der aus dem WDR bekannten Fernsehköch*innen wartet mit allerlei Rezeptideen auf, die nicht nur aus den Kochtraditionen Deutschlands, sondern z.B. auch aus Asien kommen und von Martina und Moritz nach ihrem Geschmack variiert wurden nach dem Motto „Traditionelle Gerichte ja! Aber neu interpretiert“.

Das Buch beginnt mit einem informativen Vorwort, in dem die Köch*innen einen Einblick in die Fernsehgeschichte des Kochens geben und wie sie sie mitgestaltet haben. Auch ihre eigenen gut nachvollziehbaren Einstellungen zu den Nahrungsmitteln und zum Kochen an sich werden hier vermittelt.

Das mit oft großformatigen Fotos reich bebilderte Buch beginnt nach dem Vorwort mit Vorspeisen und Häppchen, macht weiter mit Suppen und Eintöpfen, um sich dann zu Pasta, Risotto und Kartoffeln vorzuarbeiten. Für die Vegetarier*innen gibt es das Kapitel „Hauptsache Gemüse“, wobei aber auch z.T. hier Fleisch und Fisch verarbeitet werden. Danach weiht Martina in die Geheimnisse der für sie attraktiven asiatischen Küche ein. Die Kapitel gehen weiter mit „Fisch und Meeresfrüchte“, sowie „Fleisch und Geflügel“, um schließlich zu den Desserts und zu Backrezepten zu kommen. Das Buch wird mit einem Rezeptregister abgeschlossen. Das Rezeptregister ist zwar sehr ausführlich, aber die Schrift fällt doch arg klein aus. Für nicht nur ältere Leser*innen mit Sehschwäche ist das nicht so gut zu entziffern.

Die Rezepte selbst sind in ihrer Anleitung gut verständlich. Die verarbeiteten Zutaten werden nicht nur in der Zutatenliste angegeben, sondern tauchen in anderer Farbe und fett unterlegt in der Zubereitungsanleitung wieder auf, was die Anleitung noch einfacher zu befolgen macht. Vor dem eigentlichen Rezept ist noch eine Info u.a. mit Tipps vorgeschaltet. Auch bei den Rezepten selbst sind immer wieder Hilfen in Form von Tipps zu finden, ebenso Verweise auf andere Rezepte, die mit dem gerade zu bearbeitenden verbunden sind. Des Weiteren finden sich unten auf der Seite ggf. Anregungen zu Beilagen und immer welche zu den passenden Getränken. Das alles macht es leicht, die Rezepte umzusetzen.

Allerdings sei hier auch erwähnt, dass viele der Rezepte Zeit brauchen; das sieht man schon an manchmal recht langen Zutatenlisten. Sie sind eher nichts für die schnelle Feierabendküche, sondern – dem Motto der beiden Fernsehköch*innen getreu – etwas zum Genießen. Der Kochvorgang an sich soll Spaß machen und dazu braucht es Zeit. Sie sind also eher etwas für ein Wochenende ohne viel zu tun, für einen extra Tag mit Gästen oder für die Ferien, wenn man nichts anderes vorhat. Martina und Moritz legen weiterhin Wert auf exzellente Ware, was sie mit ihrer immer mal wieder eingestreuten, informativen Warenkunde betonen. Das hat natürlich den Haken, dass so ein Gericht aufgrund der unbesehen guten Zutaten teuer werden kann und somit nicht für schmalere Geldbeutel geeignet ist. Ich persönlich hätte mir mehr Rezepte erhofft, die schneller und einfacher zu kochen sind und nicht so viel Geld kosten. Hinzu kommt, dass man gute Zutaten auch nicht überall findet. Wie gesagt, das alles kostet Zeit und ist damit weniger für die Alltagsküche, dafür aber für Zeiten und Geldbeutel geeignet, die diese zweifellos guten Menüs zulassen. Nach dem Lesen der Rezepte hatte ich persönlich den Eindruck, dass die beiden, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, den (stressigen) Alltag v.a. von Frauen ein wenig aus dem Blick verloren haben. Natürlich kann man Kochen auch als Meditation ansehen, aber das geht nicht mit Kindertrubel um sich herum und unendlichen To-Do-Listen im Nacken. Ich persönlich schaue mir gern mal die Fernsehshow an, bekomme dann auch Lust auf die Gerichte, komme aber bedauerlicherweise aus verschiedenen Gründen zu wenig dazu, sie nachzukochen.

Fazit

Die Rezepte sind von der Zubereitung bis hin zum Essen eher etwas für Genießer*innen mit Zeit und Geld als etwas für die schnelle (gesunde) Feierabendküche bzw. für die hungrige Familie, die sofort etwas zu essen haben will. Wer aber Zeit und Geld hat, dem sei das Buch empfohlen, denn es leitet einen umsichtig und gut verständlich durch den Kochvorgang.


Genre: Kochbuch
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Blitz-Abendessen Low Carb

 

Blitz Abendessen Low CarbInfos Low Carb

Das vorliegende Kochbuch gibt als Einstieg und Einleitung eine kurze Übersicht über die Ernährungsweise Low Carb: “Erfinder” dieser Art der Ernährung ist William Banting, der sein Übergewicht mithilfe des Verzichts auf zucker- und stärkehaltige Lebensmittel und der Umstellung auf Obst, Gemüse und Fleisch drastisch reduzieren konnte. “Vereinfacht gesagt geht es bei Low Carb darum, die täglich aufgenommene Kohlenhydratmenge zugunsten von Fetten und Proteinen zu reduzieren.” Es gehe nicht darum, diese Ernährungsform als Diät misszuverstehen (trotz des raschen Gewichtsverlustes). Es gehe auch nicht darum, ganz auf Kohlenhydrate zu verzichten, weil diese wie das Fett die Hauptenergiequelle des Körpers ausmachen. Es gehe darum, die “schlechten” kurzkettigen Kohlenhydrate wegzulassen, dafür in reduzierter Form die “guten” komplexen zu sich zu nehmen. Damit reduziert man neben dem Gewicht auch Folgekrankheiten wie Diabetes 2 und Bluthochdruck. Die Ernährung werde so sanft umgestellt.

Low Carb am Abend entscheidet über die Fettverbrennung in der Nacht. Das Abendessen sollte die leichteste Mahzeit am Tag sein, damit sich der Körper nachts erholen kann. Wer auf sein Gewicht achtet, sollte abends so essen, dass die Muskulatur mit vielen Eiweißen versorgt wird. Das Kochbuch empfielt, Nudeln, Reis und Kartoffeln durch Gemüsealternativen zu ersetzen, wie z.B. Zucchini-Zoodles, Blumenkohlreis oder Püree aus Topinambur, Sellerie oder Blumenkohl. Nachspeisen sollten mit Xylit (Birkenzucker) oder Erythrit gesüßt werden. Mehle aus Kokosnuss, Mandeln, Walnuss oder Sesam eignen sich ebenfalls für die Low-Carb-Ernährung. Ansonsten sollte man Kohlenhydrate durch Gemüse ersetzen, wie z.B. Brokkoli, Tomaten, Spargel, Gurken, Möhren usw.

Schmackhafte Rezepte

Den Löwenanteil des Buches machen die Rezepte aus. Diese sind unterteilt in: Schnelle Suppen und Salate, Fixes mit Fleisch und Fisch, Vegetarisches auf die Schnelle, Desserts im Nu. Mit einem Rezepteregister schließt das Buch ab. Man sieht, dass für fast jeden Geschmack etwas dabei ist. Da ich viele der Rezepte nachgekocht habe, kann ich sagen, dass sie zumindest für mich und meinen 9-jährigen Sohn schmackhaft sind. Die Zutatenliste ist meist überschaubar, und damit auch die Zubereitungszeit. Allerdings ist in die Zubereitungszeit nicht die Garzeit eingerechnet. Ein großer Vorteil der Rezepte sind die Zutaten, die man normalerweise nicht in speziellen Läden kaufen muss, denn es gibt sie im Supermarkt. Die Gerichte sind einfach, aber wie gesagt schmackhaft. Vorgestellt werden Gerichte wie Erbsensuppe, Quinoa-Salat mit Tunfisch, Fleischbällchen mit Blumenkohlstampf in Tomatensoße, aisatisches Fischcurry, Quinopfanne mit Shrimps, Gemüse-Wok mit Hähnchen, Tomaten-Schninken-Käse-Omelette, Zucchini-Möhren-Puffer, Ofen-Feta mit Oliven, würziger Blumenkohlreis, Shakshuka, überbackener Blumenkohl, schnelle Schoko-Mousse, Vanillepudding, Johannisbeer-Sorbet, Erdbeer-Limetten-Quark, Frozen-Joghurt-Popsicle, Himbeeren auf Vanillesahne, Tassenküchlein mit Blaubeeren.

Die Rezepte sind appetitlich bebildert und sehen nachgekocht ähnlich wie auf den Fotos aus. Sie sind mit Nährwertangaben versehen. Sie schonen meist auch den Geldbeutel (abgesehen von Shrimps o.ä.). Ich persönlich habe festgestellt, dass ich nach dem Genuss der Gerichte immer noch Hunger hatte und mir kälter war als sonst – ich brauche schlicht mehr Kohlenhydrate. Da sollte jede*r auf seinen Körper achten. Auch das Buch selbst ist kein strikter Verfechter des Low Carb, regt aber dazu an, zumindest eine Mahlzeit pro Tag, am besten die abendliche, ohne Kohlenhydrate zuzubereiten.

Fazit

Schmackhafte, recht leicht und schnell zuzubereitende Gerichte (mit Fleisch, Fisch, vegetarisch, Süßes) mit verständlichen Infos zur Low-Carb-Ernährung.


Genre: Kochbuch
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Vorsicht, heimliche Entzündungen!

Entzündungen, deren Folgen und wie man ihnen entgegenwirkt

Entzündungen sind mindestens unangenehm und können sogar gefährlich werden – v.a. wenn sie als sogenannte heimliche Entzündungen nicht erkannt werden. Vom Sinn her sind Entzündungen aber ein Abwehrmechanismus des Körpers, wodurch der Körper heilen kann. Wenn Entzündungen aber chronisch und evtl. noch dazu heimlich sind, treten häufig langfristige Schäden auf.

Im Buch werden akute, chronische und heimliche Entzündungen unterschieden. Akute treten kurzfristig auf, wenn der Körper feststellt, dass er sich selbst heilen muss. Sie sind in der Regel spürbar und schmerzhaft und von kurzer Dauer. Chronische Entzündungen bezeichnen einen monate- oder sogar jahrelangen Zustand. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, seine Entzündungsreaktionen zu regulieren. Sie sind gefährlich, weil sie gesunde Zellen, Gewebe und Organe schädigen, wodurch wiederum Krankheiten entstehen. Heimliche Entzündungen sind kaum spürbare Entzündungen, die oft lange verborgen bleiben. Es sind chronische Entzündungen im Hintergrund. Sie führen oft zu Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, Verdauungsproblemen und erhöhen die Anfälligkeit für Infekte. Sie schwächen auf Dauer das Immunsystem und schädigen die Organe. Sie gelten als Mitverursacher von schweren Krankheiten. Die Ursachen sind vielfältig, z.B. gehören Bewegungsmangel, schlechte Ernährung, Alkohol, Rauchen, Stress, zu wenig Schlaf, Gift- und Schadstoffe aus der Umwelt dazu. Weil heimliche Entzündungen v.a. durch einen ungesunden Lebensstil begünstigt werden, kann man diese aber zugunsten eines gesunden Lebensstils günstig beeinflussen.

Das Buch gibt neben grundsätzlichen und gut verständlichen Informationen auch Tipps, wie man Entzündungen günstig beeeinflussen bzw. sogar heilen kann. Mit einer Ernährungsumstellung kann schon viel ereicht werden: keine verarbeiteten Lebensmittel und kein Fast Food, dagegen aber Vollwertnahrung und ein Verzicht auf entzündliche Nahrungsmittel. Entzündliche Nahrungsmittel sind z.B. Zucker, Koffein, raffinierte Kohlenhydrate, fette Milchprodukte, zu viele Eier, zu viel rotes Fleisch und verarbeitete Wurst- und Fleischprodukte, hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren und/oder Transfettsäuren, falsche Fette wie Palmfett, Omega-6-Fettsäuren. Dagegen sollen in den Speiseplan mehr Omega-3-Fettsäuren aufgenommen werden, vollwertige Kohlenhydrate, ausreichend Balaststoffe und Vitamine und Mineralstoffe, sowie eine ausreichende Trinkmenge (pro Kilogramm Körpergewicht 30-35 ml Wasser täglich). Außerdem sollte man sich ausreichend bewegen und Übergewicht reduzieren, Stress abbauen und geung schlafen.

Entzündungshemmende Lebensmittel sind z.B. grünes Blattgemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten, Kräuter und Gewürze, gesunde Fette, Fisch und Meeresfrüchte, in Maßen auch mageres Fleisch aus Biohaltung. An weiteren Gemüsesorten haben sich Paprika, rote Beete, Sauerkraut, Tomaten, essbare Pilze, Zwiebelgemüse und Avocados bewährt. An Früchten sind folgende Obstsorten entzündungshemmend: Ananas, Kirschen, Weintrauben, Zitronen und Beerenobst.

Das Buch bietet viele Informationen rund um die o.g. Lebensmittel und untergliedert sie weiter.

Rezepte

Dem sehr informativen und gut bebilderten Teil, der die Entzündungen und deren Behandlung durch Eigeninitiative behandelt, schließt sich ein ausführlicher Rezepteteil an. An diesem fällt auf, dass er recht kohlenhydratarm daherkommt: Viele Speisen kommen völlig ohne Kohlenhydrate aus und schmecken nach meiner Erfahrung mit diesen Rezepten trotzdem. Sie machen mich aber nicht so langfristig satt wie die mit Kohlenhydraten.

Die Rezepte unterteilen sich in Suppen, Salate und Dressings, Gemüsegerichte, Fisch & Meeresfrüchte, Brote, Snacks und Dips, Getränke und Desserts. In den Rezepten für Salate wird auch z.T. mageres, helles Fleisch verarbeitet und in den Gemüserezepten z.B. Hackfleisch. Fleisch steht aber aufgrund seiner schlechten Beeinflussung von Entzündungen im Hintergrund. Eigentlich ist für jeden Geschmack etwas dabei, wobei aber natürlich Wert auf Gemüse und andere gesunde Lebensmittel gelegt wird. Die schön bebilderten Rezepte sind meist übersichrlich gehalten und kommen mit vergleichsweise wenigen Zutaten aus, sodass sie recht schnell angerichtet werden können. Meist sind den Rezepten noch hilfreiche Tipps angegliedert, sowie Nährwerte pro Portion. Am Ende des Buches gibt es noch eine Schnellübersicht zur besseren Auffindbarkeit der Rezepte. Die Rezepte selbst stammen von der Ernährungsberaterin Simone Fischer und dem Low-Carb-Koch Wolfgang Link. Beide werden im Buch kurz vorgestellt.

Fazit

Sehr informatives, gut verständliches Sachbuch über die verschiedenen Arten von Entzündungen und wie man ihnen mit einer Umstellung des Lebensstils auf gesunde Ernährung und Bewegung begegnen kann. Die Rezepte sind zumindest für mich schmackhaft und kommen mit recht wenigen Zutaten aus, was Zeit spart.


Genre: Sachbuch Gesundheit und Ernährung
Illustrated by Weltbild

Einfach abnehmen mit den genialen 0-Punkte-Lebensmitteln

Einfach abnehmen mit den genialen 0-Punkte Lebensmitteln0-Punkte-Lebensmittel, langfristige Ernährungsumstellung, Bewegung

Im Prinzip sagt Autorin Simone Fischer einem nichts Neues, belegt dies aber gut verständlich mit Beispielen: Gesunde Ernährung erhöht nicht nur die Gesundheit, sondern hilft auch beim Abnehmen. Deshalb wirbt sie für eine langfristige Ernährungsumstellung und gibt Hilfen an die Hand, wie man mit viel Gemüse (denn v.a. die meisten Gemüsesorten sind ideale 0-Punkte-Lebensmittel) und anderen gesunden Lebensmitteln mithilfe von täglichen Haupt- und Zwischenmahlzeiten ohne Heißhunger über die Runden kommt.

Aber zunächst einmal zu den 0-Punkte-Lebensmitteln selbst. Die Autorin versteht darunter ohne Kalorienzählen oder sonstige Diäten eine Ernährung mit Gemüse, Obst, Eiern, Geflügelfleisch, Fisch und fettarmen Milchprodukten. Dazu zählen auch gute Kohlenhydrate in Form von Vollkornprodukten und gesunde Fette, die zur Aufnahme von Vitaminen unentbehrlich sind. Sie empfiehlt zwei Portionen Obst am Tag (nicht mehr, weil Fructose sonst in Fett umgewandelt wird, die Fettverbrennung hemmt und das Sättigungsgefühl blockieren kann), so viel Gemüse, wie man nur essen kann und will (es steckt voller Vitamine, guter Kohlenhydrate, Eiweiß und Mineralstoffe, hat Ballaststoffe und ist kalorienarm – außer Kartoffeln), beliebigen Mengen Geflügelfleisch ohne Haut sowie Eier, mageres Rind-, Kalb- und Schweinefleisch ab und zu, Fisch und Meeresfrüchte in großer Vielfalt und fettarme Milchprodukte. Auch Pflanzenmilch und deren Produkte in ungesüßter Form, sowie Tofu sind erlaubt. An Süßungsmitteln empfiehlt sie Erythrit als gesunde, nahezu kalorienfreie Alternative und Flavour Drops. Außerdem rät sie dazu, viel Wasser zu trinken, auch aromatisiertes Wasser oder ungesüßten Tee, und Sport zu treiben, weil auch Muskelmasse mehr Energie verbraucht. Das fängt im Alltag mit mehr Bewegung an und endet mit einer Sportart, mit der man sich gut arrangieren kann (sie nennt als Beispiele Heimtrainer, Trampolin, Zumba, Joggen, Radfahren).

Zur gesunden Lebensweise kann man sich motivieren, z.B. mit Belohnungen für jedes (auch kleine) erreichte Ziel bzw. Zwischenziel. Das Ziel bzw. die Ziele soll(en) dabei realistisch sein. Ein realistisches und gesundes Ziel wäre z.B., wenn man pro Woche 300-500 g abnimmt. Dazu gehört auch das wöchentliche, nicht tägliche Wiegen zur selben Zeit. Um das Essen zu genießen, rät sie, sich Zeit für die einzelnen Mahlzeiten zu nehmen und jeden Bissen gut zu kauen. Außerdem rät sie, nur satt einkaufen zu gehen und nur das zu kaufen, was auf dem Einkaufszettel steht. Es sind also ganz lebenspraktische Tipps, die sich gut umsetzen lassen. Zur Hilfe hat sie Wochenpläne für die Mahlzeiten beigegeben. Das alles lässt sich gut umsetzen, wenn man Zeit hat. Wenn diese fehlt, wird es allerdings mit der Ernährungsumstellung schwierig, v.a. wenn man z.B. auf Mahlzeiten in der Kantine oder Schulessen aus Zeitmangel angewiesen ist.

Der angegliederte Rezepteteil unterteilt sich in die Kategorien Frühstück, Suppen, Salate, Gemüsegerichte, Geflügel/Fleisch/Fisch, Snacks für zwischendurch, Desserts und Gebäck und Getränke. Es ist also für so ziemlich jeden Geschmack etwas dabei. Die Rezepte sind auf 2 Portionen ausgelegt, oft mit informativen Tipps versehen und sind relativ schnell nachzukochen. Die Rezepte selbst sind vom Zutaten- und Zubereitungsteil her überschaubar. In den allermeisten Fällen sind es Zutaten, die man im Supermarkt unkompliziert kaufen kann. Die Rezepte sehen von den Fotos her lecker aus und für meinen Geschmack sind sie es auch. Außerdem sättigen sie mich. Dem Rezepteteil angeschlossen ist eine Rezepteübersicht mit Fotos und Seitenangabe zur schnelleren Auffindbarkeit eines Rezeptes.

Fazit

Alles in allem also ein gelungenes, gut verständliches Buch über eine gesunde Art und Weise abzunehmen mit leckeren Rezepten.


Illustrated by Weltbild

Artgerechte Ernährung – Das Kochbuch

Artgerechte Ernährung Kochbuch

Essen als Medizin

Ernährungs-Doc Dr. Matthias Riedl schreibt (nach jahrzentelanger Erfahrung und auf zahlreiche Studien gestützt), dass “die meisten Krankheiten verhindert, gelindert oder geheilt werden können, wenn wir die Ernährung als Schlüsselelement in der Therapie begreifen. In dem Moment, in dem sie artgerecht und auf die Bedürfnisse unseres Stoffwechsels angepasst sind, wird unser Essen zur Medizin[…] Es lohnt sich! Selbst im mittleren Alter können durchaus 10-15 Jahre längeres Leben im besseren Gesundheitszustand für Sie hinzukommen.”

Falsche Ernährung begreift er nach Hippokrates als Hauptursache von Krankheiten. Fast jede*r dritte Deutsche sei zu dick. Fast 80% aller Krankheiten seien durch ein Verhalten erworben, dass den Bedürfnissen des  Stoffwechsels widerspricht. Bei Krebs seien es schon fast 40%. Industriegefertigte Nahrung ist mit den Suchtstoffen Zucker und Salz viel zu stark versetzt. Zu viele ungünstige Fette und Zusatzstoffe machen die Sache nicht besser, ebenso das Snacken von Ungesundem, Diäten mit Jojo-Effekt, Bewegungsmangel und vieles Sitzen. Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebserkrankungen sind die Folge.

Empfohlene Maßnahmen:

  • (Grobe) Orientierung am BMI
  • sichere Eigendiagnose: Bauchumfang und Hüftumfang
  • Lernen von den gesündesten Ländern der Welt (hochwertige Lebensmittel, darmfreundliches Essen, wenig Fleisch am besten von Weidetieren, gesunde Fette, gemüsereiches Essen, viel Bewegung, Fisch aus nachhaltigem Fang, Bildung, saubere Umwelt, gemeinsame Mahlzeiten, bestens ausgestattetes Gesundheitssystem…)
  • “Die Grundlage aller Mahlzeiten bilden neben viel gesunden Ölen überall Gemüse und eher zuckerarmes Obst mit einer geringen Energiedichte, dafür aber einer hohen Nährstoffdichte.” => Beurteilung von Lebensmitteln nach ihrer Wirkung auf den Blutzuckerspiegel
  • langsam und genussvoll essen => Sättigungsgefühl nach ca. 20 Minuten
  • viel Wasser trinken
  • Grundregel Kohlenhydrate: “Gemüse muss, Kartoffeln und Co. können gegessen werden, denn sie sind zum Verbrennen da. Wer sich also wenig bewegt, braucht sie nicht, denn Gemüse, Obst und sogar Fleisch enthalten genug Kohlenhydrate.”
  • regelmäßige Entspannung
  • Hülsenfrüchte als Grundnahrungsmittel

Das Buch bietet viele weitere Tipps und Zusatzinfos zum gesunden Essen.

 

Infoteil und Kochbuch

Das Buch ist aufgeteilt in einen Informationsteil, in dem der Autor ausgehend von seinem anderen Buch “Artgerechte Ernährung”, das die vorgestellten Tipps ausführlicher behandelt, Ursachen und Krankheitsbilder erklärt und wie man ihnen mit einer gesunden Lebensweise und v.a. gesundem Essen entgegenwirkt oder schon vorhandene Krankheiten abmildert.  Der Infoteil ist aufgrund des schon erschienenen Buches kurz gehalten, vemittelt aber trotzdem anschaulich und verständlich die wichtigsten Ernährungsfallen und Ernährungstipps.

Mir kam beim Lesen des Buches immer wieder der Gedanke, den evtl. auch andere Haustierbesitzer*innen haben: Es gibt so viele Tipps für die artgerechte Haltung und Ernährung unserer Haustiere, aber wir selbst halten uns aufgrund von Bequemlichkeit oder Zeitmangel selbst wenig an unsere eigene artgerechte Ernährung… Andererseits machen viele das nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht können. Zeitmangel, Erschöpfung wegen Überlastung, wenig Geld und damit der Griff zum günstigen “Dosenfutter” oder der Gang zur mittäglichen Kantine (weil keine Zeit, in der halbstündigen Mittagspause zu kochen) torpedieren gesundes Essen nachhaltig.

Trotzdem gilt: Essen kann nicht nur krank, sondern auch gesund machen.

Der Rezepteteil nimmt den größten Umfang des Buches ein. Er ist aufgegliedert in “Artgerecht frühstücken”, “Artgerechte Hauptgerichte”, “Artgerechte Desserts und Snacks” und “Artgerecht trinken”. Die Rezepte enthalten immer Infos zum heilenden Gehalt bestimmter Zutaten. Die Rezepte sehen schmackhaft aus, für mich sind sie es im Großen und Ganzen auch (allerdings bin ich auch offen für Neues), meinem 9-jährigen Sohn schmecken sie eher nicht. Da habe ich zum Glück andere gesunde Rezepte, die ihm eher munden. Familiengerechte Rezepte, die auch Kindern schmecken, wären für dieses Buch empfehlenswert.

Um ehrlich zu sein müsste sich jemand, der bisher v.a. von Fertigessen und Fast Food gelebt hat, radikal umstellen, auch von seinen Geschmacksnerven her. D.h. es gibt eine Gewöhnungsphase an das neue Essen, die erst einmal durchgehalten werden muss. Ich persönlich würde empfehlen, das alte mit dem neuen Essen übergangsweise zu vermischen und immer mehr auf gesunde Alternativen umzusteigen, um den Übergang sanfter zu gestalten. Es gibt auch andere Kochbücher und Kochkurse für gesundes und schmackhaftes Essen, die einem vielleicht mehr zusagen.

Die Rezepte selbst sind ausgelegt für 2 Personen, wobei große Leute wie ich schon fast das 2-Personen-Rezept allein packen. Die Zubereitungszeit ist etwas optimistisch, man sollte schon ein paar Minuten mehr dazurechnen, denn die Zutaten müssen erst einmal rausgesucht und geschnitten werden. Natürlich wird bio empfohlen; wer es sich leisten kann, sollte auch bio kaufen. Da liegt aber wieder der Hund begraben: Für die Menschen, die es wohl am meisten betrifft, ist gesundes Essen nicht gerade günstig…

 

Fazit

Übersichtliches, anschauliches, informatives Buch mit zwei Teilen: Infoteil und Rezepteteil, wobei Letzteres den Großteil des Buches ausmacht. Die Rezepte sind Geschmackssache. Eine gewisse Offenheit für neue Geschmackserlebnisse wird vorausgesetzt, ebenso wie ein Geldbeutel, der sich die Zutaten leisten kann, und die Zeit, die man zum Kochen benötigt.

Hauptbotschaft: Essen kann nicht nur krank machen, sondern auch heilen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das stimmt. Von daher ist ein Umstieg auf gesunde Ernährung und das Wissen dazu, das auch in diesem Buch vermittelt wird, in jedem Fall empfehlenswert.


Illustrated by Weltbild

Zuckerfrei gesünder leben

Die Ernährungs-Docs - Zuckerfrei gesünder leben

Zuckerarten, Zuckerfallen, Zuckerreduktion, Rezepte

Das vorliegende Sachbuch in der günstigeren Weltbild-Hardcoverausgabe befasst sich, wie der Titel schon andeutet, mit Zucker, welche Arten von Zucker es gibt, welche dieser Arten gesünder sind als andere, wie man Zucker in der Ernährung reduzieren kann. Dazu ein paar eindrückliche Zitate aus dem Buch:

“80% aller Lebensmittel, die wir im Supermarkt kaufen, sind ‘verzuckert’!”

“Im Durchschnitt konsumieren die Deutschen viermal mehr Industriezucker als die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. Das kann der Körper kaum verkraften. Er wird krank und vorzeitig alt. Ein zu hoher Zuckerkonsum zählt zu den Top Five der Ernährungsfehler. Die Folgen sind dramatisch: Übergewicht, Diabetes Typ 2, Herzinfarkt.”

“… Karies, […], Bluthochdruck, Fettleber, Nierenschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und möglicherweise auch Krebs” sind weitere Schäden des zu hohen Zuckerkonsums. Die Autor*innen spüren im Buch den Zuckerfallen nach (auch denen, in denen man Zucker eher nicht oder wenig vermuten würde), erklären, wie Zucker gewonnen wird, und wieviel Zucker vertretbar ist. “Die […] WHO empfiehlt in ihrer aktuellen Richtlinie, in allen Lebensphasen höchstens 10 Prozent – am besten jedoch nur fünf Prozent – der täglichen Kalorien in Form von freiem Zucker aufzunehmen.”

Sie raten zur Vorsicht bei Light-Produkten, erklären, wo sich in den Zutatenlisten der Supermarktprodukte überall Zucker versteckt, lockern das Thema mit dem Exkurs “Kurioses und Wissenswertes” auf, bebildern einprägsam, wieviel Zucker in welchem Lebensmittel steckt und geben Tipps zum Zuckerentzug. Dabei vertreten sie das wohlbekannte Mantra der Bewegung und ausgewogenen Mischkost mit 3 Hauptmahlzeiten am Tag in einem gesunden Essensrhythmus. Sie geben Tipps zur erfolgreichen Ernährungsumstellung, zur ersten Hilfe gegen die Lust auf Süßes, erklären, wie es zu den zuckerbedingten Krankheiten im Detail kommt und raten zur natürlichen Süße.

Vertretene Tipps sind u.a.: sich zu den Hauptmahlzeiten mit viel Gemüse und ausreichend Eiweiß richtig satt essen, Essen frisch selbst zubereiten, gesunde Snacks, Wasser, ungesüßter Tee, insgesamt ausreichend trinken, sich überlegen: Wie kann ich mir Gutes tun, ohne Zucker zu essen?, Bitterstoffe als Appetitzügler. Ansonsten Naschen in den Alltag einplanen – erst gesund essen, dann den Nachtisch bewusst genießen. Damit sagt man den Leser*innen nichts wirklich Neues, aber die Zusammenhänge, die hergestellt werden, und die Detailgenauigkeit erhellen so manches, was einem vorher höchstens im Groben klar war.

Dem Ratgeberteil ist ein appetitlich bebilderter Rezepteteil angeschlossen, der auf Selbstgemachtes setzt. Die Rezepte sehen lecker aus und verführen zum Nachkochen. Dabei wird auf Vielfältigkeit gesetzt, um sowohl die täglichen Mahlzeiten als auch den Bedarf an Vitaminen und Co. abzudecken. Auch die Nachspeisen wurden nicht vergessen und treten zuckerreduziert auf. Die Kochzeit ist im Alltag aber doch länger als angegeben. Zudem steht dem gesunden Kochen meist der Zeitmangel (v.a. der der Frauen) gegenüber und der Fakt, dass vom Kita- über das Schulkind bis hin zum Berufstätigen die Menschen meist außerhalb essen (zumal die knappen Mittagspausen das Kochen und Essen eher nicht zulassen).

Fazit

Insgesamt gesehen erklärt das Buch gut verständlich und reich bebildert in übersichtlich aufgegliederten Themenbereichen , wie es zur Zuckersucht kommt, was der Zucker im Körper an Schäden anrichtet, welche Krankheiten daraus entstehen und wie man all dem entgegenwirken und sich gesünder im Alltag ernähren kann. Allerdings steht dem gesunden Lebenstil meist der Mangel an Zeit entgegen (v.a. der der Frauen und Familien), zumal die meisten Menschen, die Schule/Kita besuchen bzw. berufstätig sind, außerhalb essen.


Illustrated by Weltbild

Licht am Ende des Lebens – Bericht einer außergewöhnlichen Nahtoderfahrung

Licht am Ende des Lebens - Bericht einer außergewöhnlichen Nahtoderfahrung

Eine der ersten dokumentierten Nahtoderfahrungen

Autorin Betty J. Eadie war 31 Jahre alt, als sie nach einer Routine-Operation an der Gebärmutter starb und eine Nahtoderfahrung machte. Das ist nicht die erste in ihrem jungen Leben: Als kleines halb-indianisches Kind in einem katholischen Internat schenkten ihr die Schwestern keinen Glauben, als sie hochfiebrig war. Zu spät bei einem Arzt vorgestellt, diagnostizierte er Keuchhusten und eine schwere Lungenentzündung. Der Arzt verlor sie, aber Betty kam zurück. Voller unguter Vorahnungen trotz ärztlicher Beruhigungsversuche erinnerte sich Betty an dieses Erlebnis. Tatsächlich bewahrheiteten sich diese Vorahnungen und Betty starb zum zweiten Mal.

Dieses Erlebnis hatte nur am Anfang etwas Erschreckendes an sich, als der Körper wegen seines Zustandes Alarm schlug. Als sich Bettys Seele schließlich außerhalb ihres Körpers befand, bemerkte sie eine Reihe guter Dinge: Sie war völlig beschwerdefrei, extrem beweglich und konnte schweben. Auch von einem Ort zum anderen zu gelangen stellte kein Problem mehr da. So besuchte sie als Seele z.B. ihre Familie und bekam beruhigende Einblicke. Hilfe erhielt sie von Seelenfreunden, die sie schon von Anfang der Zeit an begleitet hatten. Durch einen heilenden Tunnel gelangte sie zu einem Licht, in dem sie Jesus erkannte. Die Liebe, die von ihm und anderen geistigen Wesen ausgeht, ist allumfassend und verurteilt nicht. Betty bekam in weiteren Verlauf Einblicke in das jenseitige Leben und Antworten auf alle ihre Fragen. Sie fühlte sich so wohl in diesem Seinszustand, dass sie nicht wieder zurückkehren wollte. Erst als ihr die Erinnerung an ihre Aufgabe auf Erden gewährt wurde, entschloss sie sich zurückzugehen.

Die wichtigste Botschaft dieser Erfahrung lautete: Liebt einander. “Die Einzelheiten meiner Erfahrung sind nur insoweit von Belang, als sie uns helfen zu lieben. Alles andere ist nebensächlich”, resümiert sie.

Embraced by the light

… der Originaltitel des Buches und ihrer Internetseite gibt viel besser wieder, worum es wirklich geht: alles umfassende, nicht wertende Liebe.

Schaut man sich die Nahtoderfahrungen der Patienten von Elisabeth Kübler-Ross und Raymond Moody und diese Nahtoderfahrung an, lässt sich sagen, dass sie sich in grundlegenden Dingen wie dem Tunnel, dem Licht, der Liebe, der außerkörperlichen Erfahrung,  und dessen, was die Seelen dann sehen, dem Hinweis, zu früh gestorben zu sein usw. ähneln. Natürlich gibt es Unterschiede in den Einzelheiten, z.B. in der Länge des Todes und der jeweiligen Intensität und Detailliertheit der Erlebnisse, aber die Grunderfahrungen gleichen sich trotzdem.

Außerdem fällt auf, dass die Nahtoderfahrungen (auch diese) am Beginn der Erfahrung dessen ähneln, was die Reinkarnationsforschung herausgefunden hat. Dort, wo die Toten nicht den kompletten Übergang vollziehen, macht die Reinkarnationsforschung (z.B. Beratungspsychologe und Hypnotherapeut Michael Newton, Psychiater Ian Stevenson und dessen Nachfolger Jim B. Tucker) weiter und gibt tiefere Einblicke in die jenseitige Welt. Die religiöse Ausrichtung spielt dabei keine Rolle. Eadie schreibt dazu: “Jede Glaubensrichtung erfüllt spirituelle Bedürfnisse, denen andere Kirchen womöglich nicht gerecht werden. Keine Kirche kann jedermanns Bedürfnisse auf allen Ebenen erfüllen.” Alles dreht sich um Erfahrungen und Wachstumschancen, auch in Hinsicht auf Religionen und evtl. den Wechsel von einer Religion zur anderen. Wenn man genauer hinschaut, dann glauben nicht nur klassische große Religionen wie der Hinduismus und der Buddhismus an Reinkarnation, sondern auch die Seitenlinien und mystischen Richtungen der monotheitischen, die oft als ketzerisch im Laufe der Zeit verurteilt wurden (s. z.B. die jüdische Kabbala, die christliche Gnosis und u.a. Kirchenlehrer Origenes von Alexandria, Druze und Alawi).

Eadie allerdings lehnt den Reinkarnationsgedanken ab. Man existiere zwar schon von Anbeginn an, aber es gebe nur eine Inkarnation, nach der man zu Gott zurückkehre. (Sie ist gläubige Katholikin, was kein Widerspruch zur Reinkarnationstherorie oder den Nahtoderfahrungen ist, denn die Erfahrungen werden anscheinend im Jenseits so angepasst, dass die Seelen sich nach ihrem Tod wohlfühlen. So sieht sie Jesus Christus, andere sehen Buddha usw. ) Allerdings gibt es viele Aspekte in ihrem Buch, die auch in der Reinkarantionstherorie auftauchen: die Wahl eines geeigneten Körpers, die Wahl der Umstände, in die man hineingeboren wird, die Begleitung der Lebenden eine Weile nach dem Tod und die Beobachtung der eigenen Beerdigung, wenn gewünscht, das Empfangskomitee nach dem Tod, die jenseitige Bibliothek, die Gedanken, die Realität erschaffen, die entgangenen Chancen bei einem Selbstmord, verschiedene spirituelle Entwicklungsstufen, Auswahl der Lebensaufgabe, Wahl der Begleiter auf der Erde, der Rat usw.

Fazit

Alles in allem ein lesenswertes Buch für Menschen, die offen mit dem Tod und dem, was danach kommt, umgehen können, und vielleicht auch ein Trost für diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben.


Genre: Religion, Spiritualität
Illustrated by Weltbild