Auf Schiene

Auf Schiene. 33 Bahntouren durch Mitteleuropa

Auto-, stau- und abgasfrei reisen. Das kann man, wenn man will. Mit dem Zug! Trend-Journalist Othmar Pruckner hat Bahnverbindungen ausfindig gemacht, die es schon mehr als 100 Jahre gibt, aber durch das Fliegen verdrängt wurden. Dank Pandemie wurden sie nun von ihm wiederentdeckt und einem neuen, jüngeren Publikum auf charmante Weise zugänglich gemacht: als Reise-Buch!

Bahn fahren neu entdecken

Einige der Highlights gleich vorneweg: ans Schwäbische Meer, ins liebenswerte Kamptal, auf die Spitze der Zugspitze, für ein Budweiser nach Budweis, mit dem Reblausexpress von Retz ins kleine Drosendorf sowie mit der Wachaubahn nach Spitz. Hallstatt wird sogar per Zug und Schiff bereist. Dazu gibt es literarische Vorbilder wie Fritz von Herzmanovsky-Orlando auf einer Waldbahn-Radtour im Hintergebirge, mit Thomas Bernhard zum Schloss Wolfsegg oder auf den Spuren von Ferdinand Raimund nach Gutenstein und natürlich mit Gustav Klimt an den Attersee. Die Taurachbahn im Lungau, die Zahnradbahn auf den Schneeberg und schließlich eine Pilgerreise nach Mariazell sowie eine Begehung der Semmeringstrecke gehören zu den weiteren unvergesslichen Stationen dieses lesenswerten Reise-Führers. Darüber hinaus werden aber auch Anschlusstouren an die Zugfahrten und Ausflugsziele vorgeschlagen: Stadt- und Landbesichtigungen, Spaziergänge, Wanderungen, Radtouren quer durch Österreich, vom Neusiedler- bis zum Bodensee, von Südkärnten bis zum nördlichen Waldviertel, vom hohen Schneeberg bis zum fröhlichen Zillertal.

Vom Meer ins Gebirge

Mit der Bahn kann man sogar ans Meer fahren, ohne Österreich je zu verlassen. Das “Schwäbische Meer” ist selbstverständlich nichts anderes als der Bodensee und teilt sich auf Deutschland, Schweiz und Österreich auf. Wer einen Ausflug über die Landesgrenze nach Lindau wagt, kann – als ganz besondere Attraktion – Österreich sogar auf dem Seeweg erreichen. Das gibt es sonst nirgends mehr. Wer der Eisenbahn lieber treu bleibt, nimmt das “Wälderbähle” in Bezau und schafft es damit bis auf die Bergstation Baumgarten auf 1650 Meter Seehöhe. Aber auch das Montafon hat seine eigene Bahnlinie, das “Muntafunar Bähnle”, das inzwischen als S4 sogar von Bregenz aus bis nach Schruns fährt. Vom äußersten Westen des Landes bringt uns das 3. Kapitel dann an den Schneeberg (2076m), des Wiener liebsten Hausberges. Von Wien aus fährt man nach Puchberg am Schneeberg und passiert dabei auch das weltberühmte Bad Fischau. Beeindruckt wird man schon während der Zugfahrt, die 300 Höhenmeter bewältigt, von der Hohen Wand. Die Schneebergbahn ist eine der letzten drei Zahnradbahnen Österreichs, die Station Hochschneeberg auf 1796 Metern der höchstgelegene Bahnhof Österreichs.

Zu Nachbarn und Freunden

Aber auch für Kurzausflügler ist in vorliegendem reich bebilderten und mit Karten ausgestatteten Zugführer einiges dabei. Vielleicht begnügt sich der eine oder andere sogar mit einem Bier in Budweis? Ob man über die Franz-Josefs-Bahn und Ceske Velenice oder mit der sog. Summerauer Bahn durchs Mühlviertel via Linz anreist, so oder so, schafft man es von Wien aus an einem Tage hin und retour. Weitere Stationen führen den werten Leser ins Marchfeld, auf einen Spaziergang von Mödling nach Baden oder auch nach Wien, Bratislava, Neusiedl am See – Um den See – Esterházy-Stadt Eisenstadt – Sopron und ein Abstecher nach Győr und viele andere Ort mehr. Und das alles ohne CO2 Abdruck!

 

Othmar Pruckner
Auf Schiene. 33 Bahnreisen durch Österreich und darüber hinaus. Ein Reisebuch. Reihe Kultur für Genießer Falter Verlag
2022, 320 Seiten
ISBN: 9783854397076
Falter Verlag
€ 29,90


Genre: Reiseabenteuer, Reisen
Illustrated by Falter

Prag Stadtabenteuer

Prag Stadtabenteuer. Ein etwas anderer Reiseführer

Stadabenteuer Prag: Viele versteckte Stadtabenteuer zeigt die Autorin Renate Zöller in ihrem Reiseführer über Prag: die Barrandov-Studios, in denen die berühmten Märchenfilme, aber auch Casino Royale gedreht wurde, ein Saunaboot mit Blick auf die Skyline, oder den „Schwarzen Ochsen“. Aber natürlich kommen auch die klassischen Sights und Spots der tschechischen Hauptstadt nicht zu kurz.

Das Stadtabenteuer Prag

„Zlata Praha“ nennen die Bewohnerinnen und Bewohner selbst ihre Stadt, denn die „goldene Schwelle“ war immer schon der Mittelpunkt Europas und liegt sogar westlicher als Wien. Lange Zeit durch die politische Großwetterlange an den Rand Europas gedrängt, erlebt Prag seit der Wende eine neue Blütezeit, denn die seit dem 11. Jahrhundert bestehende Stadt zeigt wohl wie nirgends sonst in Mitteleuropa die verschiedensten Baustile und Epochen dicht nebeneinander: Renaissance, Jugendstil, Gotik, aber auch Moderne wie etwa Gehry u.a. Als Ausgangspunkt ihres Prag-Spaziergangs wählt die Autorin das kubistische Prag . Dieser endet im romantischen Innenhof an der Festungsmauer beim Café Cekarna unterhalb des Vysehrad. Sie zeigt dem Leser aber auch andere versteckte Plätze wie etwa die Ice Bar, die tatsächlich aus Eis besteht und 7 Grad minus auf der Skala anzeigt – selbst die Whiskygläser sind aus Eis. Der Prager Jazz ist ebenso legendär wie seine ihn improvisierenden Künstler und wer gerade in der Jazzrebublic zu Besuch ist, sollte einen Blick um die Ecke wagen. Dort „hängt“ nämlich ein gewisser Sigmund Freud vom Dach – oder zumindest eine Skulptur des enfant terrible Künstlers David Cerny, der in der Prager Stadtarchitektur schon an vielen anderen Orten seine Spuren hinterlassen hat.

Die Goldene Stadt Prag

Aber auch einige exotische Touren hat Prag anzubieten. Etwa die „Corrupt Tour“, die auf den Spuren der großen Korruptionsskandale durch die Prager Innenstadt führt. Hier wird die Geschichte vom einzigen korrupten Prager erzählt oder die von Mirek und Marek, die durchaus noch aktuell ist. Das komplett verwanzte Hotel Jalta sowie die in der Nähe befindliche Hauptpost sind ebenso einen Besuch wert wie die sogenannte „Aufschwemmstelle“ Naplavka. Die Partymeile Nummer eins findet zum Teil auf stillgelegten Booten in der Abendsonne statt und auch sonst ist hier immer was los: Flohmarkt, Farmermarkt, Wein-Tasting oder Open-Air-Konzert. Oder doch lieber ein Kaffee in Cernys Lieblingscafé Mlynska? Aber auch die neuen Trendzonen im ehemaligen Romaviertel Karlin kann man mit Renate Zöller entdecken. Hier gibt es etwa eine Kaserne, die mit Open Air Kino Gärten zum Verweilen einlädt, aber auch viel Kunst. Das legendäre Akropolis in Zizkov oder neuerdings auch Vinhhrady sind ebenfalls tolle Weggehviertel, in denen Renate Zöller einige weitere tolle Treffpunkte entdeckt hat. Weitere Hits sind ein Besuch bei den Barrandov-Filmstudios, die Kulturbrache Pragovka und der Riesenflohmarkt U Elektry. In Prag ist eben alles möglich.

Renate Zöller
Prag – Stadtabenteuer. Reiseführer.
Michael Müller Verlag, 240 Seiten, farbig, 33 Stadtabenteuer zum Selbsterleben,
ISBN 978-3-95654-827-7
14,90 EUR (D)/15,40 EUR (A)/22,90 CHF
1. Auflage 2020
14,90 EUR
Michael Müller Verlag

 

 


Genre: Reiseabenteuer, Reiseführer, Stadtabenteuer, Stadtführer
Illustrated by Michael Müller Verlag Erlangen