Minnie&Daisy: Spy Power – Doppeltes Dilemma

 

Minnie freut sich: Endlich ist sie, wie ihre Freundin Daisy, an der begehrten Emil-Erpel-Universität angenommen worden! Schöne Zeiten stehen bevor, denn jetzt heißt es neben Studieren auch Partys feiern und neue Freunde finden. Aber Daisy wirkt überraschend distanziert, redet mit ihr nicht mehr über sich selbst und scheint stattdessen immer mehr Geheimnisse vor Minnie zu haben. Minnie beschließt herauszufinden, was mit ihrer Freundin los ist. Und gerät mitten hinein in einen Spionagefall.

 

Bewertung: Der in sich abgeschlossene Comic-Roman mit Appetizer auf eine neue Story am Ende ist tatsächlich wie angekündigt voller Frauenpower und Action und damit für Kinder, v.a. Mädchen, im Grundschulalter bis zur 6. Klasse spannend zu lesen. Wie auch im Band “Immer Ich – Vom Pech verfolgt” spielt der Comic-Roman mit Comic- und Roman-Elementen sowie Farben, die gekonnt ineinander übergreifen und so den Inhalt unterstützen.

Schön an diesem Comic-Roman ist das selbstbestimmte Frauenbild der Protagonistinnen, aber auch der Gegenspielerinnen und weiblichen Nebenfiguren. Es zeigt auf diese Art nebenbei, dass Frauen alles können (und dürfen), was sie sich vornehmen, vom Studium, über Fitness bis hin zum Beruf des Agenten, der in der Filmwelt mit James Bond eher männlich konnotiert ist und in der die Bond-Frauen leider eher das hübsche Beiwerk sind. Hier wird ein Frauenbild geschaffen, in dem es auch böse und ambivalente Frauen geben darf und die guten nicht bloß auf das hübsche Anhängsel eines Mannes reduziert werden, sondern selbst ihr Leben in die Hand nehmen. Männer spielen in diesem Comic-Roman dementsprechend eine untergeordnete Rolle.

Leider schlägt aber auch hier die Klischeefalle in Form der Farben zu: Rosa und Lila dominieren als Farbwahl. Wie schon anderweitig erwähnt, ist die Farben Rosa allerdings lange Zeit eine männliche Farbe gewesen, weil sie als das “kleine Rot” betrachtet wurde. Rot stand für Blut, Krieg und den Planeten Mars, wobei der griechische Gott Mars für den Krieg zuständig war. Sieht man die Farbe Rosa unter diesem Aspekt, passt sie aber auch wieder zur Story, in der sich die Heldinnen in Gefahr begeben und ganz ohne Mann “ihren Mann stehen”.

Fazit: Sieht man einmal von den klischeebeladenen Farben Rosa und Lila ab, stehen die weiblichen Figuren in dem Comic-Roman ganz ohne Mann ihren Mann und sind damit durchaus Vorbild für Mädchen.


Genre: Comic, Roman
Illustrated by Egmont Ehapa

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