Frau Berndt ist Wissenschaftsjournalistin und schreibt anschaulich, wie Individuen sich ein- und umstellen können, um die kommenden Belastungen besser ertragen zu können—also, wie sie ihre eigene Resilienz verbessern können.
Dabei zitiert sie Wissenschaftler, die in nicht-wissenschaftlichen Medien interviewt werden, gerne aus der Süddeutschen Zeitung, als Quellenangabe. Allerdings gibt es zu jedem Kapitel ausführliche Lese Empfehlungen, insgesamt über zwanzig Seiten.
Das Buch ist in neun Kapitel eingeteilt, mit passenden Überschriften, wie „Ein heißes Thema“ oder „Gefährlich frische Luft“, über Artensterben und das gleichzeitige Auftreten neuer Schädlinge.
In den ersten Kapiteln werden die Veränderungen aufgezählt. Heißer wird es: da hilft schwitzen. Das kann man lernen, indem man öfter in die Sauna geht. Aber, wenn die Luft zu feucht ist, wird Schwitzen schwerer. Der neue „Klimaschick“ sei helle Kleidung, gerne weißes Leinen. Und natürlich viel trinken, da wird Einiges empfohlen. So gibt es eine Fülle von Tipps, die vor allem für Ältere gelten, denn sie sind, wie man weiß, besonders gefährdet.
Als ehemalige Kinderärztin möchte ich die Gefahren für Kinder und Jugendliche herausstellen, denn von ihnen wird hier auch gesprochen.
Es gibt Bekanntes: Nicht in der Anwesenheit Schwangeres rauchen, Stillen, aber Kaiserschnitte nur, wenn nötig! Das empfiehlt auch die WHO. Da das früher eines meiner Themen war, habe ich gegoogelt: In der BRD sind es stabil gut ein Drittel der Geburten, die WHO empfiehlt weniger als die Hälfte davon, besonders schnittbereit sind Geburtshelfer im Saarland, da sind es doppelt so viele. 60%!
Die natürliche Geburt hilft Kindern bei der Ausbildung eines stimmigen Immunsystems und schützt so vor Allergien. Dieses Thema wird, in seiner Widersprüchlichkeit ausführlich und mit neueren Erkenntnissen behandelt.
Auch Erwachsene leiden vermehrt unter Allergien, ein Grund sind die verlängerten Blühzeiten der allergenbildenden Pflanzen.
„Wider das schlechte Gewissen“ zeigt die Schädlichkeit von Fernreisen auf. Wussten Sie, dass private Propellermaschinen noch schädlicher sind? Und dass Taylor Swift Menschen verklagt, die von ihren Privatflügen berichten?
Es kommen Warnungen vor Greenwashing bei Kompensationsangeboten, www.goldstandard.org ist eine gute Adresse, wenn Flugscham auf das Gewissen drückt.
„Luft für die Seele“ zeigt Möglichkeiten auf, um sich vom Klimastress nicht zu sehr runterziehen zu lassen.
Dies gilt für alle, ein Psychiater wird zitiert: “Der Klimawandel ist ein der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit, auch für die Psychiatrie.“
Besonders sind auch hier wieder Jugendliche betroffen, die Psychologists for future sehen eine Zunahme an Depressionen und anderen Störungen.
Deshalb sei es wichtig, die Bedrohung auch immer mit Handlungsmöglichkeiten für dem Einzelnen zu begleiten, auch wenn es nur eine wenig ist, der Seele hilft es. Und auf Erfolge hinzuweisen, etwa, dass das Ozonloch durch gemeinsame weltweite
Anstrengungen wieder geschlossen ist.
Hier das Schlusswort: „Für den Zustand der Erde gilt somit ebenso wie für die Seele des Menschen: Es gibt sie, die Chancen zur Resilienz, auch in Zeiten des Klimawandels. Sie sind überall. Man muss sie nur ergreifen.“