Klappentext zu Band 1, Totenfrau
Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Das Wichtigste in ihrem Leben ist plötzlich nicht mehr da. Ihr Halt, ihr Glück. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt, dass fünf einflussreiche Menschen seinen Tod wollten.Blum sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos. Warum sie das tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück.
Rezension:
Eine Thriller-Trilogie, die polarisiert.
Die einen finden das Stakkato, in dem Aichner erzählt, abscheulich, literarisch auf dem Nullpunkt, den Plot absurd und mies.
Die anderen, zu denen ich mich zähle, haben die 3 Bände – Totenfrau, Totenhaus, Totenrausch – verschlungen.
Brünhilde Blum, die Protagonistin, ist eine Heldin der besonderen Art. Ihre Heldenreise ist mörderisch. Wie eine griechische Tragödin im Amphitheater schlachtet sie die Bösen, und jedes Mal habe ich ihr gern dabei zugesehen und ihr im Geiste applaudiert. Anfangs hat auch mich die Erzählsprache irritiert, die Bücher sind wahnsinnig schnell, atemlos. Als ich mich daran gewöhnt hatte, liebte ich die Art Aichners, die Geschichte zu erzählen und finde den Schachzug genial, genau so die Blutspur, die Blum über drei fette Bände hinweg legt, zu schreiben.
»Jetzt wird gleich alles gut, sagt sie. Blum. Versorgt die Toten und die eigenen Wunden. Die äußerlichen. Blum.« (Stammt nicht aus dem Buch, habe ich nur nachempfunden.)
Irgendwas muss Aichner richtig gemacht haben; Das Buch wurde in sehr viele Sprachen übersetzt. Ich halte die Erzählsprache für ungewöhnlich und überaus literarisch. Ich vermute, dem Autor geht es wie vielen Künstlern der jeweiligen Zeit: Was neu und ungewöhnlich formuliert, gemacht, gedacht ist, wird zunächst abgelehnt.
Ich jedenfalls bin schwer beeindruckt, die Figuren sind stark, die Trilogie ist ein Kracher, aber sicher kein Mainstream, wie man an den vielen negativen Rezensionen bemerken kann. Was für ein Glück. Für mich.