Mutter Jenkins möchte Singleferien machen. Doch wohin mit ihren halbwüchsigen Kindern Tyler und Lucinda? Die Nachbarin muffelt und müffelt, ein Sommercamp ist unbezahlbar. Rettung naht in Gestalt des alten Onkels Gideon Tinker, der die Kinder brieflich zur Sommerfrische auf seine Tinkerfarm lädt. Niemand hat bisher von diesem Onkel gewusst, aber das macht ja nichts. Zumindest der Mutter nicht. Da können Tyler und Lucinda noch so oft betonen, dass Heuwagen-fahrten nicht die Erfüllung ihrer Träume sind, ehe sie sich versehen, sitzen sie im Zug und harren der Kühe, die sie dort bestimmt melken und dem Mist, den sie kratzen müssen. Und Internet oder eine Playstation gibt es dort bestimmt auch nicht. Dafür sind sie angehalten, im Zug eine eigenartige Anleitung des Onkels zur Pflege von Kühen zu studieren. Dass sie dabei Asbestanzüge tragen sollen, macht sie nun doch neugierig.
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Die Drachen der Tinkerfarm
Shadowmarch 4 • Das Herz
Im vierten und letzten Band der Tetralogie »Shadowmarch« bringt Tad Williams sein Desaster-Epos vom Aufstieg, Fall und Untergang mächtiger Reiche zu voller Blüte. Die Geschichte gipfelt in einem gewaltigen Krieg, den keiner gewinnen kann und der selbst ärgste Feinde zu Verbündeten macht. Quar und Funderlinge schließen sich zusammen gegen den wahnsinnigen Autarchen Sulepis, Gottkönig des Großreiches Xis, der in der Mitsommernacht mit dem Blut von König Olin dunkle Götter erwecken will, die voller Zorn auf alles Lebende sind. Weiterlesen
Shadowmarch 3 • Die Dämmerung
Prinzession Briony, die sich unter einer Gauklertruppe versteckt hielt, ist in die Hände syanesischer Soldaten gefallen. Als »Gast« wird sie am Hofe von König Enander festgehalten und entgeht nur knapp mehreren Mordanschlägen. Weiterlesen
Felis Vigor
Lediglich seinen Namen erinnert der junge Nurel, als er dem Tode nahe von drei Kämpfern in einem Waldstück aufgelesen und gepflegt wird. Alles andere liegt verschüttet im Brunnen seiner Erinnerung, und er erfährt nur stückweise seine Biographie. Danach wurde er in einem dunklen Verließ gefangen gehalten und mit schwarzmagischen Ritualen gequält. Alles deutet darauf hin, dass der Knabe in einen Katzenmenschen verwandelt werden soll.
Angela Planert beschreibt in ihrem Roman das Sich-Entdecken des jungen Helden Nurel, der hin und her gerissen ist zwischen den Kräften heller und dunkler Mächte. Die schwarze Macht wird mit Hilfe geheimnisvoller roter Mondsteine ausgeübt von einem bösen Zauberer und seiner Helferin Kujana, die den Jungen abhängig machen und in verbrecherische Dienste stellen wollen. Die helle Macht hingegen, über die einige seiner neuen Freunde verfügen, bedient sich heilkräftiger weißer Mondsteine. Überhaupt spielt der Mond und sein Einfluss eine wesentliche Rolle in diesem Fantasy-Roman, den die Schriftstellerin, gemeinsam mit ihren inzwischen drei weiteren Romanen als »Selenorische Bücher« bezeichnet. Den Begriff leitet sie von der mythologischen Mondgöttin und Titanin Selene ab.
Die Autorin, die sich in ihrem Weblog selbst »Nurel« nennt und damit ihre Identifikation mit dem Protagonisten des vorliegenden Romans verdeutlicht, legt mit »Felis Vigor« eine atemberaubend spannende Erzählung vor. In lebendigen Dialogen wird das Wechselbad der Gefühle deutlich, die der Hauptheld durchlebt. Dabei versteht es die Autorin geschickt, den Spannungsbogen zu halten und ihn durch immer neue Ereignisse und Figuren stark zu steigern. Am Ende des 332 Seiten starken Werks weiß Nurel zwar einiges über sich und seine vermutliche Herkunft, doch der inzwischen ebenfalls veröffentlichte Roman »Vigor« beschreibt sein weiteres Schicksal, und das dürfte kaum weniger spannend sein.
Beachtlich ist, dass Angela Planert spontan und ohne jedes Exposé oder lektorale Hilfe ihre Romane schreibt. Angeregt von einer Freundin und motiviert durch die amerikanische Autorin Julia Cameron setzt sie sich in ihrer freien Zeit an den Schreibtisch und schreibt spontan los, wobei sie nach eigenen Angaben der Fortgang der Handlung überrascht. Das vorliegende Ergebnis ist beachtlich und wurde zu Recht beim 1. Fantasy-Award ausgezeichnet.
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Shadowmarch 2 • Das Spiel
Mit dem Vormarsch einer Riesenstreitmacht der elbischen Qar unter Führung von Fürstin Yassamez gegen Südmark scheint die Welt aus den Fugen zu geraten. Im Reiche König Olin Eddons, der selbst gefangen in Hierosol sitzt und gegen ein hohes Lösegeld ausgetauscht werden soll, findet ein heimlicher Umsturz statt, der die Tolly-Brüder an die Macht bringt. Weiterlesen
Otherland 4 • Meer des silbernen Lichts
Der vierte und letzte Band der »Otherland«-Reihe reißt die auf der Suche nach den verlorenen Kindern befindlichen Gefährten vollständig auseinander und lässt sie in verschiedenen Simwelten wieder auftauchen. Sie erleben dort atemberaubende Verfolgungsjagden und hasten von einem lebensbedrohenden Abenteuer in Märchen- und Mythenwelten in die nächste Umgebung. Weiterlesen
Otherland 3 • Berg aus schwarzem Glas
Im dritten Band des vierstöckigen Werkes gehen Renie und ihre im Netz gefangenen Freunde auf die Suche nach einem Schwarzen Berg aus Glas, von dem sie die Lösung aller Rätsel erhoffen. Darin vermuten sie das Betriebssystem des Netzes. Weiterlesen
Eragon
Der junge Eragon entdeckt beim Jagen einen geheimnisvoll schimmernden Stein. Der seltsame Fund entpuppt sich als Ei eines Drachens, das ihm die Magie des Zufalls in die Hände gespielt hat. Tatsächlich springt die Eischale auf und eine junge Drachendame schlüpft: Saphira. Mit Hilfe eines alten Geschichtenerzählers erfährt Eragon die Bedeutung seines Funds: er ist zum Drachenreiter bestimmt. Drachenreiter schienen ausgestorben und wurden vom regierenden Diktator Galbatorix vernichtet, der sich damit seine düstere Herrschaft sicherte.
Die Kunde von der Wiedergeburt der Drachenreiter weckt Hoffnung auf Befreiung. Sie lockt aber auch allerlei Gegner und Feinde, die Eragons Familie weitgehend auslöschen, um den Jungen in ihre Gewalt zu bekommen. Ihm bleibt keine andere Wahl, als zu fliehen. Auf seiner weiten Reise ins Unbekannte trifft er Menschen, Ungeheuer, Elfen, Zauberer und lernt im Umgang mit ihnen, seine Fähigkeiten zu schulen und zu entwickeln. Er befreit eine Elfenprinzessin und schafft es im letzten Augenblick, seinen blutrünstigen Verfolgern zu entkommen und bei den Zwergen und Varden Unterschlupf zu finden.
Doch bald greifen die Mächte der Finsternis seinen Aufenthaltsort an und führen einen gewaltigen Schlag gegen das Reich der Zwerge. Eragon muss alle Kräfte und Fähigkeiten einsetzen, um seinen neuen Freunden beizustehen und den sicheren Untergang abzuwenden.
Der erste Band der Fantasy-Saga liest sich trotz seiner 730 Seiten geschmeidig und spannend. Das Werk ist ein echtes Jugendbuch. Es empfiehlt sich für diejenigen Leseratten, denen Tolkiens »Herr der Ringe« zu intellektuell und Tad Williams »Shadowmarch« zu vielschichtig ist. Aber auch ältere Leser können viel Freude bei der Lektüre empfinden. Serviert wird spannende Unterhaltung, und wer den ersten Band verschlungen hat, wartet gespannt auf die Fortsetzung der dramatischen Odyssee.
Interessant ist, den Werdegang des Bestsellers zu beleuchten. Christopher Paolini verfasste den ersten Band seiner Saga im zarten Alter von fünfzehn Jahren. Seine Familie unterstützte ihn mit Lektorat und brachte den Band schließlich im Eigenverlag heraus. Gemeinsam mit seiner Mutter unternahm der junge Autor, der nie eine öffentliche Schule besucht hat, eine gigantische Leserreise durch die USA und gewann tausende begeisterte Anhänger. Schließlich entdeckte ein Großverlag das Buch und nahm es in sein Programm auf. Als schließlich der Buchkonzern Random House den Autor unter seine Fittiche nahm, konnte der weltweite Drachenflug Eragons starten. Inzwischen ist das Buch verfilmt und der zweite Band in deutscher Sprache erschienen.
Der Ritter
In einem Brief an seinen Bruder berichtet ein Junge, den es in die Welt von Mythgarthr verschlug, über seinen Werdegang zum Ritter. Sir Able of The High Heart nennt sich der junge Held, der langsam erwachsen wird und viele Abenteuer in unterschiedlichen Sphären wie Alfarin und Muspel erlebt. Sein Ziel ist, das magische Schwert Eterne zu finden, um damit ein richtiger Ritter zu werden. Mit einem riesenhaften Wolfshund und einer magischen Katze sowie weiteren geheimnisvollen Gefährten besteht er Abenteuer, die ihn schließlich in das Reich der Frostriesen führen. Dort führt er gegen den Drachen Grengarm einen Kampf auf Leben und Tod …
In seltsam subtilem Stil erzählt der in seinem Sprachraum hoch gelobte Autor die Geschichte seines jungen Helden. Der Leser zieht an Sir Ables Seite durch die Ereignisse, um immer wieder festzustellen, dass viel geschieht, ohne dass es explizit beschrieben wird. Mit der lapidaren Art, mit der Schlachten und Kämpfe als selbstverständlich angesehen, aber eben nicht geschildert werden, soll der Leser angeregt werden, sein Phantasie zu benutzen. Das unterscheidet den Autor klar von den gängigen Fantasy-Schreibern, denen das Blut literweise aus der Feder tropft. Die ersten zweihundert Seiten des Bandes wirken leider wenig zusammenhängend, erst allmählich kristallisieren sich Handlungsstränge heraus, denen es zu folgen lohnt. Natürlich gibt es jede Menge Ungeheuer, Zauberschwerter, Drachen, Riesen, Questen, es geht auch um Liebe, Ehre und Edelmut — all die vertrauten Elemente des Genres werden berücksichtigt und eingewoben
Der Briefroman ist leserfreundlich in viele kleine Kapitel geteilt. Ausgesprochen billig wirkt allerdings, dass lediglich vier Vignetten geschaffen wurden, die sich endlos wiederholen … wobei diese Unsitte zu allem Überfluss auch noch im zweiten Band der Geschichte fortgesetzt wird …
Der Zauberer
Im Kampf gegen den Drachen Grengarm ist Sir Able of The High Heart gefallen und wird in den Götterhimmel Skai aufgenommen, wo er lange Zeit verbringt. Doch er sehnt sich nach seiner geliebten Prinzessin Disiri, deren Ritter er ist. Auf seine Bitten entlässt ihn der Walvater noch einmal nach Mythgarthr. Ihm wird allerdings das Gelübde abgenommen, von den zauberischen Fähigkeiten, die er inzwischen erlangt hat, keinen Gebrauch zu machen.
Sir Able trifft auf eine Welt, die in Auflösung begriffen ist. Die Frostriesen greifen an, und ein Drache aus Muspel will das Land unter seine Kontrolle bringen. Der inzwischen zum Mann gereifte Junge tritt wieder als einfacher Kämpfer den Gefahren entgegen, allerdings hat er jetzt eine Erfahrung und einen Hintergrund, der ihm zum Vorteil gereicht. Außerdem hat er Freunde und Getreue, deren Schicksalsfäden bereits im ersten Band gesponnen und nun wieder aufgenommen werden.
Der zweite und letzte Band der Geschichte aus Mythgarthr ist ebenfalls als Brief des Helden an seinen Bruder Ben verfasst. Er knüpft nahtlos an die Geschehnisse des ersten Buches an und rundet die Geschichte zu einem Fantasy-Werk der besonderen Art.
Shadowmarch 1 • Die Grenze
Garstige Lindwürmer überqueren die Grenze, grimmige Vögel mit Eisenschnäbeln schlagen Schafe, und graue Reiter legen im Auftrag des blinden Qar-Königs Ynnir ein geheimnisvolles Findelkind in der Südmark ab, über die König Olin Eddon dynastisch herrscht. Das ausgesetzte Kind wird von Chert und Opalia aufgenommen, einem Ehepaar vom Zwergenvolk der Funderlinge, das im Feld unter der Burg lebt. Sie nennen das geheimnisvolle Findelkind Flint. Weiterlesen
Otherland 2 • Fluss aus blauem Feuer
Im zweiten Band der vierteiligen Cyberspace-Saga entdecken die Gefährten, die in das virtuelle System von »Otherland« eingedrungen sind, die verbindende Bedeutung des Flusses. Dieser Fluss aus blauem Feuer ist die einzige stabile Nahtstelle zwischen den verschiedenen Welten der virtuellen Realität, die sie durchqueren. Weiterlesen
Otherland 1 • Stadt der goldenen Schatten
Die wohl umfangreichste Erzählung über ein Leben im virtuellen Raum ist Tad Williams Monumentalwerk »Otherland«. In dem Werk geht es darum, dass immer mehr Kinder Opfer ihrer Netzsucht werden und nicht mehr offline gehen können. Um diese Kinder zu retten, beschließen Jugendliche und Erwachsene aus unterschiedlichen Kulturen, sich in den virtuellen Raum zu begeben und nach ihnen zu suchen. Sie erleben eine atemberaubende Weltenschöpfung und geraten in gefährliche Auseinandersetzungen. Weiterlesen
Der Ring der Nibelungen
Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein und sein Co-Autor Torsten Dewi erzählen die Geschichte vom legendären Ring der Nibelungen auf eigene Weise. Die Story beginnt mit der Geburt von König Siegmunds Sohn Siegfried, der als Waise in einer einsamen Waldschmiede aufgezogen wird. In Burgund verliebt sich der kräftige junge Mann in Kriemhild, die stolze Tochter des Königs von Burgund. Mit seinem Schwert Nothung besiegt er den Drachen Fafnir und verschafft sich Zugriff zum legendären Gold der Nibelungen inklusive Tarnhelm und Ring.
Als der Drachentöter von seinem Erbrecht auf das Königreich Xanten erfährt, stattet er mit dem Gold eine Söldnerarmee aus und zieht an der Seite von Burgunds König Gunther nach Xanten, um sein Erbe einzufordern. Dort will er zusammen mit Kriemhild regieren. Doch ein altes Gesetz fordert zuerst die Vermählung des Königs von Burgund, und als dieser Brünhild, die Regentin von Island, gewinnen will, nimmt das mit dem Ring des Nibelungen verknüpfte Unglück seinen Lauf …
Das blutrünstige Drama um Mord, Totschlag, Rache und Verrat endet mit Kriemhilds Rache. Ganz im Gegensatz zu Tolkiens »Herr der Ringe« geht es bei der Nibelungen-Saga nicht um Freundschaft, Beistand und moralische Werte sondern um die niedrigsten Triebe der Menschen: Gier, Neid, Missgunst und Eifersucht. Hohlbein arbeitet das gewaltige Heldenepos äußerst trivial auf, und seine viel gerühmte Erzählkunst wirkt merkwürdig flach gegenüber dem mächtigen Stoff, aus dem die Geschichte um die Nibelungen gewoben ist.
Der dunkle Turm
Der siebte und letzte Band der gewaltigen Serie „Der dunkle Turm“ führt die Helden, soweit sie die bisherigen dramatischen Ereignisse überlebten, unerbittlich ihrem Ziel entgegen. Doch je näher sie ihm kommen, desto schneller läuft die Zeit und desto schrecklicher werden die Gefahren. Weiterlesen