Erschreckend realitätsnah geschrieben, Herzklopfen beim Lesen wird kaum ausbleiben.
Der Protagonist ist in diesem Thriller der Autor selbst, was von Anfang an eine persönliche Beziehung zu ihm entstehen lässt.
Andreas Winkelmann, erfolgreicher Autor im Bereich der blutrünstigen Romane, verliert seine geliebte Nichte Kathi durch einen Selbstmord.
Damit will er sich jedoch nicht abfinden und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. An der Todesart seiner Nichte besteht kein Zweifel, sie lag auf abgelegenen Bahngleisen und wurde von einem Zug überfahren. Aber geschah dies wirklich aus freien Stücken?
Als im Internet ein Video auftaucht, welches ihren Tod in allen Einzelheiten aufzeigt, wird klar, dass mehr dahinter stecken muss. Mit Hilfe von Michaela Sperling, einer Freundin Winkelmanns und Polizeianwärterin, und Jan Krutschig, einem Computerspezialisten, erfährt Andreas Einzelheiten über eine ominöse Internetseite namens „Deathbook“.
Immer mehr Menschen sterben auf mysteriöse Art und Weise, und jedes Mal tauchen Videos ihrer letzten Minuten im Internet auf.
Andreas begreift, dass sich das Leben seiner Nichte und vieler anderer Jugendliche zu einem großen Teil im Netz abspielt, vor allem auf Facebook pflegen sie Freundschaften wie im realen Leben, ohne zu bedenken, dass die scheinbare Intimität ihrer Gespräche dort nur allzu leicht zu durchbrechen ist.
Zum Ende des Buches verstrickt sich der Protagonist immer weiter in das Geschehen und macht sich selbst zum Hauptverdächtigen.
Eines sei versprochen: Am Ende werden alle losen Fäden schlüssig verknüpft und es kommt zu einem passenden Abschluss.
Dieses Buch ist der vierte von mir gelesene Thriller Winkelmanns, und bis jetzt konnte er mich nie hundertprozentig überzeugen. In diesem Fall ist es ihm gelungen: Ich finde das Buch wirklich großartig. Wie von Winkelmann gewohnt, beschreibt er besonders die Todesszenen sehr direkt und detailreich, aber dieses Mal ist es ihm auch geglückt, bei mir ein absolutes Spannungsgefühl zu erzeugen. Zugegeben, ganz kurz zwischendurch habe ich mich schon gefragt, woher ein normaler Mensch den Mut nimmt, sich so offensichtlich in Gefahr zu begeben, wie es der Protagonist mehrmals tut. Ein paarmal erschien es doch ein klein wenig überzogen.
Aber alles andere wirkte so überzeugend auf mich, dass ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe. Ich konnte von Anfang an mit (dem fiktiven) Andreas Winkelmann fühlen, seine Gedankengänge und Emotionen nachvollziehen und verstehen – endlich genau das, was mir in seinen vorherigen Werken gefehlt hat.
Die Idee, sich selbst zur Hauptfigur zu machen, gefällt mir sehr und auch die Beschreibungen der Schauplätze sind sehr bildreich dargestellt.
Das Internet mitsamt seiner Gefahren zum Thema zu machen hat einen aktuellen, realistischen Bezug und manch ein Facebooknutzer mag sich vielleicht ein bisschen wiedererkennen.
Zuerst hat der Autor dieses Buch als interaktive Ebook-Reihe herausgebracht, auf deren Einteilung auch die Kapitel in dem Gesamtbuch aufbauen.
Diese Rezension bezieht sich auf das zusammengefasste Buch, welches im Vergleich zu den Einzelwerken überarbeitet wurde.
Ist das die vollständige Ausgabe, die du rezensiert hast?
http://www.amazon.de/gp/product/B00G9OV2WG
Das Buch interessiert mich!
Ja, ist es, denke ich. Ich habe es als Print-Ausgabe gelesen, da Amazon aber von da aus auf dieses Ebook verweist, wird es wohl das Richtige sein.
Und wie ist das mit den interaktiven Teilen? Habe bei Amazon gelesen, dass das Buch nicht für den Kindle Paperwhite geeignet ist, gerade dort würde ich es aber gerne lesen. 😉
Keine Ahnung 😉 Ich habe nur gelesen, dass die einzelnen Bände Links, z.B. zu Videos beinhalten, kenne sie aber nicht. Und leider bin ich auch kein Kindle-Nutzer, wenn ich auf Ebooks ausweichen muss (was nicht meine erste Wahl ist ;-)) lese ich sie auf dem Handy. Ich kann dir da also leider gar nicht weiterhelfen.
Die Frage nach der Interaktivität finde ich auch interessant. Du kannst E-Books mit der kostenlosen Kindle-App übrigens auf jedem Rechner öffnen. Dort müsste sich diese »Interaktivität« darstellen, auf dem Handy allerdings auch …
Aber nur mit WLAN, meint zumindest ein Amazon-Rezensent.