Mit den elegischen Texten, die sie in diesem kurzen Lyrik-Prosa-Mix versammelt, spannt Elsa Rieger einen weiten Bogen von der Kindheit ins Altwerden.
Der Titel des Bandes „Sieben wilde Tage hab ich dir geschenkt“ spielt auf die ungezügelte Jugend der Dichterin an, in der Jim Morrison und die „Doors“ den Mond von Alabama besangen und den Weg zum nächsten Whiskey und dem nächsten Mädchen suchten.
Jahrzehnte später sind die wilden Geschichten Vergangenheit. Liebesangelegenheiten, die einst tief erschütterten, sind zum Hauch verblasst. Die Zeit wird knapp. Jedes Aufbrezeln gegen die zunehmende Geschlechtslosigkeit ist sinnlos geworden, wenngleich der Geist im tiefsten Inneren siebzehn, vielleicht achtzehn, höchstens zwanzig Lenze jung denkt. Aus einem jungen Ding ist eine ältere Dame geworden, deren Räume mit Erinnerungen und Vergangenem so verstopft sind, dass ihre Türen klemmen.
Elsa Riegers Texte sind voll Schwermut. Wehmütig beschreibt sie die zerrinnende Zeit, die immer wieder in Bildern aufsteigt und innere Saiten zum Klingen bringen.