Boys run the Riot 2

Boys Run the Riot 2: Ein persönlicher, aufrichtiger und inspirierender Coming-of-Age-Manga (2)„Aus tiefster Seele sträubt sich alles in mir gegen den Anblick meiner selbst“ (Ryo)

Nachdem trans Junge Ryo und seine Freunde Jin und Itsuka eine klare Absage bei einem großen Verkäufer für ihre selbst kreierte Mode erhalten haben, beschließen sie, das Geld für deren Vermarktung selbst zu verdienen. Ryo will in seiner Trans-Identität einen Job bekommen, scheitert aber. Schließlich findet er eine Arbeit in einem Lokal, das als Arbeitskleidung unisex-Kleidung anbietet. Gleich am ersten Tag durchschaut ihn seine Kollegin Mitsuki sofort – sie spürt, dass Ryo äußerlich zwar ein Mädchen, aber innerlich ein Junge ist. Von da an scheint es für Ryo gut zu laufen, denn Mitsukis spielerische Art, mit diesem Faktum umzugehen, hilft ihm auch bei seinen Arbeitskollegen. Dann aber verliebt sich einer der Kollegen in Ryo – und zwar in Ryo als Mädchen. Ryo ist zunächst verzweifelt und gibt dem Mann einen Korb, aber nach einem Gespräch mit Mitsuki entwickelt er eine Strategie, um wieder unbefangen mit seinem Kollegen umgehen zu können. Außerdem lernt er die Trangender-Frau Tsubasa kennen, die im Gegensatz zu ihm offen mit ihrer Identität umgeht. Tsubasa will den drei Freunden helfen, ihr Modelabel bekannter zu machen – und stößt unerwartet an Ryos Grenzen.

Anderssein verlangt Mut und (Selbst-)Reflexion – tagtäglich

Der 2. Band geht wieder einfühlsam auf die inneren und äußeren Turbulenzen ein, die Ryo durchmachen muss, und wie mühsam und (zu) oft frustrierend das Leben tagtäglich ist, wenn man anders ist als andere. Ryo hat große Selbstwertprobleme, weil sein Erscheinungsbild nicht mit seinem inneren Geschlecht übereinstimmt und seine Umgebung ihm normalerweise spiegelt, dass er ein Mädchen ist und sich dementsprechend anzuziehen und zu verhalten hat. Wie Shimada, der Ryo ganz deutlich sagt, dass er ihn nur als Mädchen sieht und zudem unkritisch Rollenklischees transportiert. Nur ganz wenige Menschen nehmen Ryo so, wie er ist – und das ebenso selbstverständlich wie alle anderen ihn leider nicht so nehmen, wie er ist. Durch seine Art und den Zuspruch seiner Freunde erweitert Ryo aber allmählich seinen Radius und findet langsam mehr Zugang zur Welt und die Welt Zugang zu ihm.

Zu den fundamentalen Identitätsproblemen kommen noch Liebeswirren. Dass Ryo ein Liebesgeständnis von einem Mann, Shimada, erhält – der in ihm aber nur die Frau sieht – verwirrt und verletzt ihn. Er hatte sich auf eine gute neue Freundschaft eingestellt und nicht auf eine Liebesbeziehung. Dass dieser Mann nach Ryos Zurückweisung nicht mehr normal mit Ryo umgeht, verletzt den Transgender-Jungen. Aber da macht der Manga Mut, seinen eigenen Weg des Umgangs mit einer solchen Situation zu finden und sich u.a. Rat bei anderen zu holen, die einem wohlgesinnt sind. In diesem Fall sind das sowohl Mitsuki als auch Tsubasa. Mitsuki macht Ryo klar, dass dessen Herz für Frauen schlägt. Außerdem stellt sie ihm die Frage, ob Ryo auch äußerlich ein Mann sein muss, um Frauen zu lieben. Tsubasa stellt Ryo die Frage, was so schlimm daran wäre, sich in Männer zu verlieben. Allerdings sagt sie dann etwas, was wohl kein*e Trangender über das eigene biologische Geschlecht sagen würde: „Ich bin ein Mann und ich stehe auf Männer!“ Das irritiert, denn dann würde sich die Transgenderfrau in ihrem männlichen Körper wohlfühlen, was normalerweise nicht der Fall ist.

Aber abgesehen von diesem nicht unwesentlichen Fauxpas ist das ein gelungener Manga über das Thema Transgender, verbunden mit den Themen Mode und Kunst als Selbstverwirklichung, Freundschaft und Liebe


Genre: Manga, Mode, Selbstverwirklichung, Transgender
Illustrated by Carlsen Manga!

Helmut Newton. A Gun for Hire

Helmut Newton. A Gun for Hire

Helmut Newton. A Gun for Hire. “Auftragskiller” („A Gun for Hire“) nannte sich Helmut Newton selbstironisch und meinte damit seine Auftragsarbeiten, Werke der kommerziellen Fotografie. Er selbst unterschied weder kompositorisch noch stilistisch zwischen seiner Arbeit für Zeitschriften und den Aufträgen von Werbekunden. In einer überarbeiteten Neuausgabe des legendären Buches von June Newton erscheint die von der Helmut Newton Stiftung Herausgegebene TASCHEN Ausgabe im Format 23 x 30,5 cm mit 1,85 kg und 240 Seiten.

Helmut Newton. A Gun for Hire

Die fotografische Arbeit mancher Menschen ist Kunst. Meine nicht. Wenn meine Fotos zufällig in einer Galerie oder einem Museum ausgestellt werden, soll es mir recht sein. Aber das ist nicht der Grund, warum ich sie mache. Ich bin ein `Auftragskiller´.“, so das vollständige Zitat eines der bekanntesten Fotografen der Moderne in einem Interview Newsweek mit 2004. Aber ganz im Gegensatz zu seinem ironischen Bonmot “killte” er seine “shooting beauties” nicht, sondern verlängerte ihnen ihr Leben sogar bis in die Ewigkeit. Denn die Fotografien von Helmut Newton werden nicht nur von seiner Stiftung gehütet wie ein Schatz, sondern vielmehr noch von internationalen Sammlern gesucht. Ein Grund mehr, sich dieses Großformat des TASCHEN Verlages zuzulegen, denn so günstig kommt kein anderer Newton. Helmut Newton (1920–2004) war sicherlich einer der einflussreichsten Fotografen unserer Zeit. Seine Modelle standen nicht im Studio, sondern in Alltagssituationen, Innenräumen und auf der Straße. Seine Inszenierungen waren oft provokant, eine Mischung aus widersprüchlichen Szenarien, kühler Beleuchtung und bemerkenswerter Bildkomposition.

Brandploitation: Helmut Newtons Modefotografie

Auf 240 Seiten werden in “Helmut Newton. A Gun for Hire” eine Auswahl von Newtons Auftrags- und Modefotografien der frühen 1960er-Jahre bis 2003, u.a. für BiBA (erster Modekatalog 1962), Chanel, Yves Saint Laurent, Versace, Thierry Mugler, Blumarine, Villeroy & Boch und Absolut Vodka, sowie seine letzten Bilder für die amerikanische und italienische Vogue im Format 23 x 30,5 cm gezeigt. Eine Einleitung von Matthias Harder und Statements von June Newton, Pierre Bergé, Tom Ford, Josephine Hart und Anna Wintour ergänzen die großformatigen Abbildungen seiner Fotografien, die er selbst nie als Kunst bezeichnet hätte. Zeitgleich zur Veröffentlichung von “Helmut Newton. A Gun for Hire.” findet in der Helmut Newton Stiftung, Berlin die Ausstellung HELMUT NEWTON. BRANDS vom 3. Dezember 2022 bis 14. Mai 2023 statt. In der Ausstellung werden über 200 Fotografien Helmut Newtons, darunter viele unbekannte Motive aus seinen Kooperationen mit international renommierten Marken wie u.a. Swarovski, Saint Laurent, Wolford, Blumarine, Chanel, Absolut Vodka und Lavazza präsentiert. Der Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres ist also nach wie vor präsent und kommt auch mehr als bald 20 Jahre nach seinem Tod zu großen Ehren. Mehr als die meisten anderen Auftragskiller jedenfalls.

Helmut Newton, June Newton, Matthias Harder
Helmut Newton. A Gun for Hire
2022, Hardcover, 23 x 30,5 cm, 1,85 kg, 240 Seiten
ISBN 978-3-8228-4643-8
(Deutsch, Englisch, Französisch)
TASCHEN Verlag
€ 50 | CHF 50


Genre: Fotografie, Kunst, Mode
Illustrated by Taschen Köln

Boys run the Riot 1

Darf ich mich zeigen, so wie ich bin?

Ryo hat ein Problem: Er findet die Mädchenuniform seiner Schule fürchterlich – v.a. weil er sie selbst tragen muss. Denn Ryo ist transgender, ein Junge im Körper eines Mädchens. So ist er tagtäglich gezwungen, sich Ausreden zu überlegen, warum er nicht in Uniform sondern in Sportkleidung in die Schule kommt, muss die schrägen Blicke ertragen, wenn er mit Jungs abhängt und Mädchen toll findet. Nur seine Kumpeline Chika ist vom Charakter her offen und gegen jede Ungerechtigkeit. Aber selbst ihr kann Ryo seine wahre Identität nicht anvertrauen. Dann allerdings ändert sich sein Leben grundlegend, als Sitzenbleiber Jin in die Klasse kommt. Jin pfeift auf Konventionen, er will sein eigenes Leben leben – und er sieht Ryo, wie Ryo wirklich ist. Weil Rin alles so sieht, wie es wirklich ist, hat er auch keine Vorurteile und ist in der Lage, die Qualitäten und den Charakter eines jeden Menschen sofort wahrzunehmen. Deshalb bietet er Ryo spontan an, mit ihm ein Modelabel zu gründen, denn Ryo hat eine Begabung für alles Künstlerische. Aber Ryo ist noch misstrauisch, denn er hat mittlerweile zu viele Narben davongetragen, um noch jemandem zu vertrauen.

 

Der Gesellschaft einen unbequemen Spiegel vorhalten

Der 1. Band der Reihe lässt sich sehr gut an. Er bietet Einblicke in die Gedankenwelt derjenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen – und entlarvt gleichzeitig durch die reine Präsentation der Charaktere, wie die Gesellschaft wirklich tickt: arrogant, egoistisch, engstirnig, diskriminierend, gewalttätig. Diese Charakterzüge nämlich tragen die besonders beliebten Jungen der Schule, während Ryo, Rin und im weiteren Verlauf der begabte Fotograf und ebenfalls Außenseiter Todo zwar menschliche Schwächen und Macken haben, aber in der Lage sind, sich selbst und anderes zu reflektieren, den Mut zur Selbstfindung aufbringen, einen guten Kern haben, den eigenen Schwächen ins Auge zu blicken und den Mut anderer wertzuschätzen, ebenso wie sie lernen, nicht nur sich selbst, sondern auch andere aufgrund ihrer menschlichen Qualitäten zu schätzen. Und ausgerechnet Rin, der vom Aussehen her das Schlägerklischee in jeder Hinsicht erfüllt, ist Lehrmeister für Ryo und Todo. So lernen die beiden, ehrlich zu sich selbst und anderen zu sein und sich für ihre Werte einzusetzen.

Der Manga bringt also allmählich ans Licht, worauf es wirklich ankommt: Menschlichkeit, Selbstfindung und das Kämpfen für eine gerechte und barmherzige Welt. Denn die jetzige ist noch weit davon entfernt, wenn sie Gewalttätigkeit und Diskriminierung nicht nur zulässt, sondern sogar gutheißt und destruktive Menschen hohes Ansehen genießen. Der Manga hält der Welt den Spiegel vor und zeigt die Destruktivität der Menschen, für die das zum normalen Leben gehört. Und er bricht eine Lanze für die Kunst, die schon immer Selbstausdruck war, intelligent die Geschehnisse der Zeit beleuchtet, bricht, kritisiert, seziert, mögliche (Lösungs-)Wege aufzeigt und damit ein fundamental wichtiger Teil der Gesellschaft und deren Gewissen ist. Da Mangas ebenfalls Ausdruck von Kunst sind, kann man hier also von der Form her eine Ebene in der Ebene beobachten. Kunst drückt sich in diesem Manga nicht nur in qualitativ hochwertigen Graffitis und Fotos aus, sondern auch in der Mode – sofern diese eine Botschaft hat, dem Selbstausdruck dient und die Herzen der Menschen berührt. Natürlich wollen die drei mit ihrem Traum auch Geld verdienen, aber für Geld verbiegen sie sich nicht, sondern nutzen die Mode als ihr Sprachrohr.

 

Insgesamt also ein sehr gelungener, tiefgründiger Auftakt einer hoffentlich im weiteren Verlauf guten und wichtigen Serie!


Genre: Anderssein, Kunst, Manga, Mode, Selbstfindung, Transgender
Illustrated by Carlsen Manga!

Alexander McQueen – Unseen

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Robert Fairer war lange Zeit Fotograf für die Vogue und öffnet in der vorliegenden Prachtpublikation des Schirmer/Mosel Verlages sein Privatarchiv, eines der wohl bestgehüteten Geheimnisse der Modebranche. Der Designer Alexander McQueen steht als weltbekannter Designer etwa für „Plato’s Atlantis“. Das Vorwort von Sally Singer, Creative Digital Director von Vogue, erzählt die Geschichte der legendären Shows des Star-Designers als Gesamtkunstwerk. In ihrem Narrativ spielt die rasante technische Entwicklung eine große Rolle, ohne die vieles auch in der Modewelt nicht möglich geworden wäre. Modeschauen seien früher hauptsächlich private Angelegenheiten gewesen, heute gäbe es instagram, twitter, snaps, pins, live streams, apps oder sogar Insta-Images.

McQueen: Atlantis für Modebewusste

Das vorliegende Buch sei ein „hinreißendes Protokoll einer untergegangen Welt“, das sich atemberaubend, aufregend und anmutig schön betrachten lasse. Der britische Fotograf Robert Fairer hat in beinahe zwanzig Jahren bis zu 100 Modenschauen pro Saison fotografiert und davon zehn Jahre exklusiv für die amerikanische Vogue. Für den Designer Alexander McQueen (1969-2010) hat er viele Aufträge übernommen, angefangen bei dessen ersten düster-morbiden Laufsteg-Inszenierungen in London in den 1990er Jahren bis zur letzten Kollektion „Plato’s Atlantis“.

Edles Tuch, schöner Sch(r)ein

Der allein schon durch sein Cover durchaus als opulent zu bezeichnende Bildband „Alexander McQueen – Unseen“ ist als deutsche Ausgabe bei Schirmer/Mosel erschienen und zeigt in 376 Fotografien von Robert Fairer was Mode alles kann. Federn, Metall, vergoldete Tiergerippe, mit Swarovski-Eiern bestückte Vogelnester oder auch alte Getränkedosen wurden von McQueen für seine phantasievolle Kreationen instrumentalisiert. Auf turmhohen Plateausohlen schickte er seine Modells durchs Wasser wateten oder er ließ einen Roboter ein Model in weißem Kleid mit Farbe besprühen.

Stil und Mode für Voyeure und Flaneure

Die Essays von Sally Singer (Vogue) und Claire Wilcox (Victoria & Albert Museum) machen das vorliegende Buch „Alexander McQueen – Unseen“ auch zu einem Insiderbericht über die Modewelt und verstehen sich ebenfalls als eine opulente Hommage an eine untergegangene, äußerst elitäre Welt auf der einen und an die einzigartige Schönheit von McQueens Kreationen auf der anderen Seite. Ein ganz besonderes Buch für alle Mode-Aficionados, Fashion Week-Interessierte und auch ein bisschen für Voyeure und Flaneure.


Genre: Biographien, Fotografie, Mode
Illustrated by schirmer/mosel

Brigitte Bardot

bardot_081956 hatte die Bardot schon 18 Filme gedreht und mit „Und immer lockt das Weib“ von Roger Vadim, der vor genau 60 Jahren in die Kinos kam, schon damals Kinogeschichte geschrieben und sich zur Ikone der Weiblichkeit nicht nur stilisiert, sondern auch inszeniert. Die 1934 Geborene hat das vorliegende Buch des renommierten schirmer/mosel Verlages sogar mitgestaltet und mit den schönsten Photographien aus ihrem Privatarchiv ergänzt. Das Vorwort hat sie ebenso beigesteuert wie ein exklusives Interview, das nur in der vorliegenden Publikation ungekürzt erhältlich ist.

Die Schöne und das Biest

Angefangen hatte sie als Mannequin und Tänzerin, später wurde sie zur Schauspielerin und Fotomodell einer bestimmten Epoche, die seither immer wieder mit ihr assoziiert wird, da sich gerade heute wieder Menschen nach dieser sorglosen Zeit sehnen: die Sechziger. Als Ehefrau von Gunter Sachs, dem Playboy und Industriellensohn, wuchs sie damals auch dem deutschen Publikum ans Herz, obwohl ihr „typisch“ französischer Schmollmund, ihr Pfirsichteint und ihre Samthaut und ihre Figur sie ohnehin schon zum erklärten Liebling des Wirtschaftswundermannes machte. 90-50-89 waren die Maße die damals die Welt aus den Angeln heben konnte und ihr auch von ihren Kollegen viel Lob und Bewunderung einbrachten. Francoise Arnoul, Mylène Demongeot, Marisa Berenson oder Pamela Anderson kommen in diesem Buch ebenso zu Wort wie die Ikone selbst. 189 Abbildungen auf 256 Seiten erzählen die Geschichte einer ganzen Epoche, die in Mode-, Film-, Foto- und Stil eindeutig französisch war.
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Stilikone mit Sauerkrautfrisur

„Et Dieu créa la femme“ machte aus der BB „die“ Bardot und das obwohl sie auch heute noch beteuert, nichts anderes als sich selbst gespielt zu haben oder gewesen zu sein. Sie habe sich nie einem Stil oder einem Trend untergeordnet oder etwas getan, um modisch zu sein. Als natürliche Frau stellt sie sich auch heute noch gerne Frau, die eben einfach nur so sei, „wie Gott sie schuf“. Was für die Bardot damals ganz natürlich erschien führte etwa in den Vereinigten Staaten zu Vorführungsverboten, da man Farbige „um ihr Blut nicht zu sehr zu erhitzen und Vorfällen vorzubeugen“ von Kinos, die den Film zeigten, ausschloß. Im Interview zeigt sich BB allerdings nicht besonders gesprächig und antwortet zumeist in kurzen Hauptsätzen. Ihre „Sauerkraut“-Frisur mag besonders in Frankreich anstößig gewirkt haben, und auch ihr Auftritt im Regierungspalast Élysée in Hosen war revolutionär. Im Laufe des Gesprächs wird Bardot immer gesprächiger und zeigt, dass sie niemand anderer ist, als die, die sie eben nicht vorgibt zu sein. Das Geheimnis der Bardot wird hier schon verraten: sie habe das Gesicht einer kleine Katze und das war perfekt für die Leinwand, so der französische Philosoph Edgar Morin.

Bardot: Traumfrau vieler Philosophen

Ihr Stil ist die Noblesse, die Unschuld, schreibt Anne Vernon, der Sex-Appeal sei Marlene Dietrich, der Glamour Ava Gardnbardot_cover_fuller, ihr „Oomph“ Jane Russell und der Pepp Marilyn Monroe, meint Georges Baumes, Chefredakteur von Cinémonde. Mit letzterer hatte sie nur ihre ursprüngliche Haarfarbe gemein. „Brigitte Bardot“, die Publikation, ist eine Hymne an die Frau. Selbst Jean Cocteau streckte die Waffen vor ihr und bezeichnete sie als etwas „Göttliches“, Woody Allen sah in ihr „die schönste Frau der Welt“ – für immer! Henry-Jean Servat zeigt in seiner Publikation mehr als nur 189 Abbildungen, er zeigt auch, wie die Welt die Bardot damals empfand.

Henry-Jean Servat
Brigitte Bardot
schirmer/mosel Verlag
189 Abbildungen, 256 Seiten


Genre: Mode
Illustrated by schirmer/mosel