Italienische Paläste. Der 1953 in Florenz geborene Fotograf Massimo Listri weiß, was Schönheit heißt. Er hat bereits über (!) 70 Fotobände veröffentlicht und stellt seine Werke weltweit aus. In “Palazzi italiani”, das in einer mehrsprachigen Ausgabe bei TASCHEN erschienen ist entführt er die Kulturbegeisterten in die schönsten Bibliotheken der Welt. Und das in XXL.
Identifikationsorte des Adels und Bürgertums
Von Mailand im Norden bis Palermo im Süden reicht diese prächtige Publikation, die die Paläste des wohl schönsten Landes der Welt vorstellt. Zu einer Definition von “Palast” in Abgrenzung zu Haus, Villa oder Burg erklärt Robert Stalla in seiner lehrreichen Einführung zu vorliegender Publikation, dass das Wort eigentlich auf den Palatin, den Hügel der Regierung im Alten Rom zurückgeht. Palatin, Palladium, Palazzo bezeichnete “in prominenten Lagen stehende, monumentale die Umgebung dominierende Baukomplexe”, so Stalla. Häufig waren diese Vierflügelanlagen frei stehend, mit großen prachtvollen Innenhöfen, aufwendiger Gliederung sowie erlesenem Interieur. Die vorliegende Publikation ermöglicht es nunmehr, die Palazzi nicht nur von außen zu bewundern, sondern sie auch zu betreten und ihr Inneres zu bestaunen.
Kommunale Paläste in der Renaissance
Die Anfänge der Palazzi wurden von den mittelalterlichen Kommunalpalästen in Florenz und Siena gemacht, die als kommunale Identifikationsorte Sinnbilder der Staatsmacht verkörperten. Anfangs wurden diese ebenso wie die Kirchen mit Türmen ausgestaltet, die ebenbürtig mit diesen, das klassische Stadtbild der Renaissance zu prägen begannen. Siena hatte sogar eine behördliche Anordnung, dass kein Kirchturm jenen des Rathauses überragen durfte. Die Wandmalereien in diesen Palästen waren oft Propagandainstrumente des Narrativs des vorherrschenden Adels- oder Bürgergeschlechts. Im berühmten Florentiner Palazzo Vecchio ritterten etwa Leonardo da Vinci (1452-1519) und Michelangelo (1475-1564) quasi gleichzeitig und die Ausgestaltung der imposanten Deckengemälde.
Italienische Paläste von Nord- bis Süditalien
Der Geschäftsmann Cosimo de Medici (1389-1446), dessen Familie die Geschicke Florenzs für 300 Jahre lenkte, versammelte eine Künstlergruppe, die die Idee der “Rinascità”, der Wiedergeburt der Antike, propagierte. Als Humanist wollte Cosimo die Kunst in all ihren Erscheinungsformen – auch Architektur – fördern. Neben Venedig war auch Genua eine der vier mächtigsten Seerepubliken, die vor allem durch die 1407 gegründete Banca di San Giorgio den anderen drei den Rang ablief. Wie Niccolò Macchiavelli (1469-1527) es ausdrückte sah er in der Bank die dominierende politische Institution Genuas, mit der die Stadt “sogar Venedig überlegen sei”, so Roberto Stalla in seiner Einführung.
Vom Veneto bis Sizilien
Die Bank finanzierte 163 Palazzi in Genua, die auch als Unterkünfte für Staatsgäste eine repräsentative Funktion hatten. Ein Sonderstellung im italienischen Palastbau hatte übrigens Andrea Palladio (1508-1580) inne. Seine Bauten in Venedig waren zwar nur sakraler Natur, die Palazzi im Veneto jedoch zeigen ein deutlich anderes Gesicht. 1577 hatte derselbe Palladio den Vorschlag gemacht, den nach einem Brand beschädigten Dogenpalast gänzlich abzureißen. Aber damit hatte er sich wohl nicht sonderlich beliebt gemacht. Die vorliegende Publikation folgt den italienischen Palästen bis ans Ende des Stiefels und zeigt in bisher nie veröffentlichten Fotografien das ganze Spektrum der Prachtentfaltung des italienischen Bürgertums und Adels.
Viele Details in Großaufnahme
Eigene Exkurse zu einzelnen Palazzi in Venedig oder Mantova et al ergänzen die Ausführungen Stallas im Vorwort und gehen auf weitere Details des jeweiligen Bauwerks ein. So erfahren wir etwa über den Palazzo Ducale, den Dogenpalast, dass er auf einer Grundfläche von 75×100 Metern steht und an San Marco angrenzt und somit das politische und das religiöse Zentrum der Stadt eine Einheit bildeten. Beim Brand 1577 gingen sämtliche Gemälde von Giovanni Bellini, Vittore Carpaccio und Tizian verloren und Tintoretto und Veronese ersetzten die vorangegangenen Meisterwerke. Massimo Listri hat bei TASCHEN auch “The World’s Most Beautiful Libraries” publiziert. Listris Fotografien in “Palazzi” zeigen die schönsten architektonischen Details und vermitteln die einzigartige Atmosphäre der italienischen Paläste.
Massimo Listri
Italian Palaces
Ausgabe: Mehrsprachig (Deutsch, Englisch, Französisch)
2025, Hardcover, XXL, 29 x 39.5 cm, 7.54 kg, 640 Seiten
ISBN 978-3-8365-9693-0
Taschen Verlag
€ 175







David LaChapelle. Mit Good News und Lost + Found komplettiert der TASCHEN Verlag die auf fünf Bände angelegte David-LaChapelle-Anthologie. Die beiden neu aufgelegten Bände erweitern das knallbunte Portofolio des fantasievollen Pop-Fotografen aus Hartford, Connecticut, USA.
In Lost + Found sind u.a. zu sehen: Pamela Anderson, Julian Assange, Isabella Blow, David Bowie, Naomi Campbell, Hillary Clinton, Frances Bean Cobain, Miley Cyrus, Lana Del Rey, Lady Gaga, Sharon Gault, Daphne Guinness, Whitney Houston, Kris Jenner, Kendall Jenner, Bruce Jenner, Kylie Jenner, Dwayne Johnson, Khloe Kardashian, Kim Kardashian, Eartha Kitt, David LaChapelle, Amanda Lepore, Nicki Minaj, Katy Perry, Sergei Polunin, Keith Richards, Rihanna, Chris Rock, Amber Rose, Britney Spears, Uma Thurman, Andy Warhol, Kanye West, Pharrell Williams, Amy Winehouse und viele andere mehr.
Franz Kafka: Ein Landarzt. Kleine Erzählungen. Seit 2016 erscheint bei Galiani die liebevoll gestaltete Ausgabe der Illustrierten Lieblingsbücher. Band 1 war damals Franz Kafka’s Landarzt, der – längst vergriffen – nun aus Anlass des 100. Kafka Jubiläums vom Verlag neu aufgelegt wurde. Abgesehen von den zahlreichen Illustrationen von Kat Menschik befinden sich neben dem Landarzt auch viele andere bekannte Kurzgeschichten Kafkas in dieser farbenfrohen Lektüre. Werke der Weltliteratur und andere Lieblingstexte, in Szene gesetzt von Kat Menschik.
abgeleitet für “abraten” oder “widerraten”. Das hauptwörtliche Odradek wäre dann ein Abrater oder Meckerer, wie Max Brod erläutert. Aber in der Geschichte seines Schützlings, Franz Kafka stellt sich der Erzähler selbst die Frage, was aus dem Odradek einmal werden soll, wenn er nicht mehr ist. “Alles was stirbt, hat vorher eine Art Ziel, eine Art Tätigkeit gehabt und daran hat es sich zerrieben”, klagt der Erzähler, aber ein Odradek? Zumindest is eines sicher: der Odradek wird ihn überleben. Kat Menschik hat natürlich auch diesen Odradek abgebildet, für alle die sich darunter noch nichts vorstellen können. Noch viel bunter wird es in der Geschichte “Elf Söhne”, denn Menschik hat den Ehrgeiz entwickelt gleich alle elf auf einer Doppelseite unterzubringen. Der Vater ist auch drauf, aber der steht abseits, fast deplatziert, an den Rand gedrängt. Der elfte Sohn weiß Bescheid, er ist der letzt dem er vertraut, aber wenigstens der Letzte. Auch das ein Privileg. Denn er wird noch leben, wenn alles gut geht, wenn alle anderen schon das zeitliche gesegnet haben. Um einiges brutale geht es dann schon in der nächsten Geschichte “Ein Brudermord” weiter. Hier blitzt gleich das blanke Messer noch bevor die Erzählung richtig los geht, gruselt es schon.
“Wenn dein starker Arm es will, dann stehen alle Räder still“, hieß es in einem Lied der internationalen Arbeiterbewegung. Heute scheint das Industriezeitalter zwar durch die Digitalisierung ersetzt worden zu sein. Allerdings nur in der sog. Ersten Welt, wie u.a. auch Salgados Arbeit zeigt.
Das Stefan Zweig Album. “Stefan Zweig hat mich zu seinem dauernden Oberhaserl ernannt. Mehr will ich nicht, möge er sich ab und zu eines Unterhaserls erfreuen. Ich gönn ihm die Andere und ihn der anderen. Wenn ich nur immer sein Oberhaserl bin.“, vertraute Friederike von Winternitz ihrem Tagebuch im November 1916 an. Wegen ihm hatte sie sich scheiden lassen, schließlich war Stefan Zweig damals schon ein berühmter Schriftsteller dessen Texte auch international erschienen und übersetzt wurden. Und das Haus am Kapuzinerberg in Salzburg in dem sie mit ihm wohnte war auch nicht ohne.

Die ursprüngliche Idee entstand schon 1923, als der junge Redner aus Los Angeles eine monatelange Reise um die Welt unternahm. Damals noch mit dem Schiff. Hall umrundete Ägypten, China und Indien und vertiefte sich in philosophische und religiöse Geschichten und Praktiken dieser Länder. Sieben Jahre soll er dann an seinem Werk gearbeitet haben, das nun als minutiös restaurierte Version von Halls “Großem Buch” beim TASCHEN Verlag, rund 100 Jahre nach seinem Entstehen, vorgelegt wird. 1934 gründete Hall die Philosophical Research Society (PRS), deren Präsident er bis zu seinem Tod war. Die Philosophical Research Society verfolgt weiterhin seine Mission, die Quellen für all diejenigen zu erforschen, die grundlegendes und praktisches Wissen für das 21. Jahrhundert suchen. Laut ihren Statuten ist die PRS auch heute noch “dedicated to the ensoulment of all arts, sciences, and crafts”. Halls Vermächtnis wird von der PRS mit folgenden Worten zusammengefasst: “With faith, honesty, and common sense we can build a better world than any we have known.”
Das Begleitbuch ergänzt das Werk mit Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel der Secret Teachings sowie neu entdeckten Kunstwerken, seltenen Fotografien aus Halls Archiven und Essays von den Journalisten Mitch Horowitz und Jessica Hundley.

Montblanc, die Jungfrau, das Matterhorn. “Nichts lässt sich mit den Alpen vergleichen“, wusste schon der berühmte französische Historiker Jules Michelet 1868. Gerade um diese Zeit wird das riesige Alpenmassiv im Herzen Europas vermehrt besucht. Der Tourismus, der schon im späten 18. Jahrhundert einsetzte, nimmt an Fahrt auf, insbesondere natürlich durch den unaufhaltsamen Aufschwung des Wintersports.




The Cure. Dunkelbunte Jahre: 2019 wurden The Cure in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Das bisher letzte, aktuelle, 13., Studioalbum von der Band aus dem südenglischen Crawley erschien 2008, also schon vor mehr als zehn Jahren. Da es also mit Album #14 noch etwas dauern könnte, können sich die Fans die Zeit bis dahin mit „The Cure. Dunkelbunte Jahre“ vertreiben. Das reich bebilderte, großformatige Werk orientiert sich in seiner Erzählung an der Chronologie der Studioalben. Ideal also auch als Nachschlagewerk für Fans und die es noch werden wollen.






Hitchcock’s Blondes: „Fake it!“, habe Hitchcock seiner Lieblingsschauspielerin Ingrid Bergman zugerufen, als diese sich einmal während der Dreharbeiten zu Notorious beklagt hatte, mit ihrem Kleid nicht durch die Türe zu passen. So legendär wie dieser Ausspruch sind auch Alfred Hitchcocks Vorlieben für blonde Frauen, die allesamt in vorliegender hochwertiger Publikation des Schirmer Mosel Verlages mit ihren Filmen vorgestellt werden: Joan Fontaine, Ingrid Bergman, Grace Kelly, Shirley MacLaine, Doris Day, Vera Miles, Kim Nowak, Eva Marie Saint, Janet Leigh, Tippi Hedren, Julie Andrews und Karin Dor.


Blutgräfin Báthory: „Was? Wenn so eine kleine Menge Blut die Schönheit so sehr zu steigern vermag, welche Wirkung wird erst eintreten, wenn ich mich ganz darin bade?“, soll Elisabeth Báthory laut dem Jesuitenpater László Turóczi einmal gesagt haben. Die sog. Blutgräfin wurde 1988 durch einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde „geehrt“ und 2018 mit diesem Bildband des für mystische Fotografie bekannten Gerald Axelrod. Auf 128 Seiten zeigen 135 Abbildungen Fotografien aus der Slowakei, Österreich und Ungarn Originalschauplätze an denen sie gelebt und gewütet haben soll.
schreckliche Fantasien, um sich von der eigenen traumatischen Vergewaltigung zu befreien. Und da ihr niemand Einhalt bot, konnte sie ihr unheiliges Treiben fast zwei Jahrzehnte lang fortsetzen. Nach ihrer Verhaftung wurden 306 Zeugen befragt und die Verhörprotokolle sind bis zum heutigen Tage erhalten geblieben. Die Fotografien in diesem Buch zeigen erstmals ausnahmslos alle Burgen, Schlösser und Orte, an denen sich die Blutgräfin nachweislich aufgehalten hat und das noch dazu in Farbe im Großformat 30,0 x 24,0 cm. Eine Karte sowie ein Quellenverzeichnis schließen diesen prächtigen Fotoband ab.
Andrej Tarkovskij: Der Regisseur von Filmen Iwanowo detstwo (Iwans Kindheit), Andrej Rubljow, Soljaris (Solaris), Serkalo, Stalker, Nostalghia und Offret (Sacrificatio; Opfer) ist zwar schon seit mehr als 30 Jahren tot, sein Werk wird aber wohl die Ewigkeit überdauern. In einer neuen Publikation des Schirmer/Mosel Verlages wird nun noch einmal Rückblick und Einkehr gehalten, auf das Vermächtnis einer der bedeutendsten Regisseure unseres Jahrhunderts. Das Werk ist auf Deutsch und Englisch mit unterschiedlichen Titeln erhältlich.