Ein wundervoll poetischer Roman über den Niedergang des mallorquinischen Landadels von einem der großen Literaten der Insel, Llorenç Villalonga. Die besondere Originalität des Werkes besteht darin, das spätfeudale Weltbild einer zum Untergang verurteilten Klasse auf äußerst anschauliche Weise für die Nachwelt aufgezeichnet zu haben. Die Ereignisse im Hause von Bearn wird aus der Sicht eines unmittelbar Betroffenen berichtet. Es handelt sich dabei um den Hauskaplan der Eheleute Bearn, Don Joan Mayol.
Don Joan sieht sich vor die ihn belastende Aufgabe gestellt, die Memoiren des Senyors Bearn heraus zu geben, die dieser vor seinem Tod in seine Hände gelegt hat. Einige der Thesen und Auffassungen des Autors dieser Memoiren wirken auf den Kaplan schockierend, und so richtet er seinen Bericht unter dem Siegel des Beichtgeheimnisses an einen Jugendfreund, der ebenfalls Priester ist. Immer wieder kommt dabei das geheimnisvolle Puppenkabinett im Hause der Bearns zur Sprache, das seit dreißig Jahren verschlossen ist und von niemandem betreten wird. Ob das Geheimnis mit dem Ableben der letzten beiden aus dem Geschlecht derer von Bearn gelöst wird?
Kees Popinga, ein braver Prokurist und untadeliger Familienvater, erfährt vom betrügerischen Konkurs des Seehandelsunternehmens, dem er sein bisheriges Leben gewidmet hat. Über Nacht bricht seine Existenz vollständig in sich zusammen. Das, woran er bislang glaubte, gerät ins Schwanken. Er flieht in einem Zug nach Amsterdam und weiter nach Paris, wo er versucht, sich eine neue Identität aufzubauen. Dabei gerät er in die Halbwelt. Polizei und Presse setzen ihm nach, denen er sich nahezu zwanghaft schriftlich erklären möchte. Wie in einem guten Schachspiel bewegen sich die Parteien damit Zug um Zug aufeinander zu. Doch kann Popinga die Partie gewinnen?
Simenon, der Erfinder des „Kommissar Maigret“ schuf mit diesem Roman eine kunstvoll gebaute Erzählung mit psychologischem Hintergrund.
Ich-Erzähler Rudolf versucht, eine Arbeit über Felix Mendelssohn-Bartholdy zu beginnen, auf die er sich seit einem Jahrzehnt vorbereitet. Doch es gelingt ihm nicht einmal, auch nur den ersten, alles Weitere auslösenden, Satz niederzuschreiben. Mal quält ihn die Hölle des Alleinseins, dann wiederum fürchtet er die Rückkehr der Schwester, die er selbst eingeladen hat, ohne sie ertragen zu können. Schließlich flieht er aus seiner Gruft nach Palma, wo er hofft, sein Werk endlich beginnen zu können. Dort erinnert er sich an eine zufällige Begegnung mit Anna, einer jungen Frau, die ihren erst dreiundzwanzigjährigen Mann verloren hatte, der auf dem Zentralfriedhof von Palma beigesetzt wurde. Rudolf besucht noch einmal den riesigen Friedhof und entdeckt entsetzt in den fürchterlichen, siebenstöckigen Betonschubladen, den letzten Ruhestätten der Palmenser, dass die Frau Selbstmord begangen hat und nun neben ihrem Mann im Beton ruht. Das versetzt ihn in lähmende Angst.
In einem gewaltig langen Gedankengang spult der Autor sein Verhältnis zu den Klaviervirtuosen Wittgenstein und Glenn Gould ab. Dabei gelingt es ihm brillant, das Genie Goulds zu beschreiben und dazu die Verlorenheit des Pianisten Wittgenstein abzugrenzen, dessen Weltbild zusammenbrach, als er Gould erstmals hörte.
Es geht Bernhard bei dieser Arbeit um Talent und dessen Grenzen, um Fleiß und Ehrgeiz, um das Erkennen der eigenen Fähigkeiten und die Erschütterung bei der Erkenntnis, dass andere vielleicht viel mehr Talent haben. Insofern ist der Text übertragbar auch auf andere Künste, steht er quasi stellvertretend für die Welt der glücklos Talentierten, die von begnadeten Genies mühelos ausgestochen werden, und die Schwierigkeiten damit haben, ihren eigenen Platz zu finden.
In dieser Liebeserklärung an das morbide Barcelona übernimmt der junge Sohn eines Buchhändlers die Patenschaft für das Buch eines unbekannten Autors, der ihn bald in den Bann zieht und zu Nachforschungen über dessen Leben inspiriert. Dabei gerät er in einen Strudel von Namen und Ereignissen, die ihn schließlich selbst gefährden. Der verschlungen angelegte, hoch literarische Krimi schlägt den Leser schnell in Bann und lässt ihn atemlos den Ereignissen folgen.
Auf der Suche nach dem Weg, den ihm ein Traum von einem Schatz weist, kehrt der Hirte Santiago an seinen Ausgangspunkt zurück. Eine wundervolle Parabel, die es auch als von Otto Sander gelesenes Hörbuch gibt. Durch die in Aussicht stehende Verfilmung wird der Roman noch einmal auf alle Ladentische kommen und zum Vergleich mit der filmischen Umsetzung einladen.
»Sag deinem Herz, dass die Furcht vor dem Leiden schlimmer ist, als das Leiden selbst«, antwortet der Alchimist. »Und dass noch nie ein Herz auf der Suche nach seinen Träumen gelitten hat, weil jede Sekunde der Suche eine Sekunde der Begegnung mit Gott und der Ewigkeit ist.«
Genre: RomaneIllustrated by Diogenes Zürich