Milch ohne Honig

Ursachen und Folgen des Insektensterbens – aber auch Lösungen

Was passiert, wenn dem Land von Milch und Honig der Honig ausgeht? Oder andersherum gefragt: Was passiert mit den Lebewesen der Erde, wenn Bienen und andere Insekten unsere Pflanzen nicht mehr bestäuben? Diesen Fragen geht Hanna Harms in ihrem mit dem Ginco Award in der Kategorie „Best Non Fiction“ ausgezeichneten Graphic-Novel-Debüt nach. Mit einfachen, aber punktgenauen Sätzen und ebenso einfachen, aber pointierten Zeichnungen, die bestens miteinander harmonieren, beschreibt sie zunächst die Biene und ihre Lebensweise, bevor sie auf andere Insekten eingeht und dann analysiert, wieso es zum Insektensterben gekommen ist.

Da rückt v.a. die konventionelle Landwirtschaft in ein unrühmliches Licht: Monokulturen auf ausgedehnten Flächen, die den Tieren und damit den Insekten viel zu viel Lebensraum wegnehmen, sind ebenso zu nennen wie die Gifte, die bis in die Pflanzen eindringen und bei Bienen unwiderrufliche Schäden anrichten. Monokulturen bedrohen auch die Vielfalt der Pflanzen und damit der Insekten, da einige Pflanzen und Insekten aufeinander spezialisiert sind. Hinzu kommen Viren und Bakterien, vom Menschen eingeschleppt, die Bienenvölker bedrohen. Es gibt hierzulande kaum noch freilebende Honigbienen. Und die hier leben, werden wenig artgerecht gehalten (im Comic nur angedeutet, aber in einer Doku, die ich vor ein paar Jahren gesehen habe, weiter ausgeführt) und leiden z.T. unter Überzüchtung. Der Honig, den sie sammeln, ist pestizidverseucht.

Auch Lichtverschmutzung, Versiegelung durch Städte und Klimawandel machen den Insekten und damit den Honigbienen zu schaffen. Durch den rasanten Schwund der Insekten ist die Ernährung der Welt bedroht – ohne Pflanzen keine Tiere und Menschen. Dies alles stellt Harms umfassend dar: Der Mensch stört und zerstört lebenswichtige Netzwerke der Natur. Weiter ausgeführt und eingeordnet werden die Informationen der Graphic Novel durch Experte Jürgen Tautz, zudem gibt es am Ende des Werkes eine Liste mit weiterführender Literatur.

Aber Harms rückt nicht nur die äußerst negativen Folgen des Insektensterbens in den Fokus. Sie deutet auch Lösungswege an: Allen voran die nachhaltige, ökologische Landwirtschaft. Aber auch Einzelne können etwas für Insekten tun, indem sie naturnahe Gärten pflegen oder insektenfreundliche Blühpflanzen auf dem heimischen Balkon, der Terrasse oder auf den Fenstersimsen pflanzen. Da möchte ich noch hinzufügen, dass es mittlerweile auch (oft durch Frauen angestoßen) naturfreundliche Städteplanungen gibt, um mehr Grün, und damit mehr Lebensqualität für Mensch und Tier in die Stadt zu holen. Vom kühlenden Effekt der städtischen Bäume und Parks ganz zu schweigen. Auf Dächern z.B. gibt es schon heute Imker*innen, die für Bienen eine Wiese angelegt haben. Die Politik kann solche Lösungen fördern, anstatt sie zu verschleppen, und der konventionellen Landwirtschaft sowie den umweltverschmutzenden Ölkonzernen endlich einmal den Geldhahn zudrehen!

 

Fazit

Sehr gelungene Graphic Novel über das Insektensterben, dessen Ursachen und Lösungen. Auch für die Schule als Lehr- und Lernmaterial geeignet.

Edit

Weitere Infos z.B. hier:

https://www.spektrum.de/news/5-jahre-krefeld-studie-was-hat-sich-beim-insektensterben-getan/2070240?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE


Genre: Graphic Novel, Insektensterben
Illustrated by Carlsen Hamburg

The Second Princess – Vulkanherz

Von Prinzessinnen und Dämonen

Saphina als drittgeborene ist die jüngste Prinzessin aus dem Hause der königlichen Bell-Dynastie. Damit bleibt sie von Regierungsgeschäften weitgehend verschont, denn die älteste Prinzessin erbt den Thron. Als aber Maylin, die zweitälteste Prinzessin und Saphinas Lieblingsschwester, stirbt, muss Saphina Maylins Erbe antreten. Und das ist ein geheimes und dunkles Erbe, wie sie bald darauf erfahren muss: Sie soll die Insel als Herrscherin über dne Vulkan vor Dämonen schützen. Anders als Maylin wurde Saphina aber  nicht ihr Leben lang auf diese Aufgabe vorbereitet. Jetzt soll Dante, ein Adelssohn und enger Vertrauter der Familie, es richten. Er hat schon mit Maylin trainiert und muss jetzt Saphina auf ihre neue Aufgabe vorbereiten. Aber die Zeit ist knapp, denn Dämonenkönig Zandor lauert nur auf die Chance, wieder frei zu kommen.

Um erst einmal etwas Positives zu sagen: Der Roman ist flüssig geschrieben, liest sich also gut. Auch die Idee, dass eine reine Frauendynastie herrscht und sich die Prinzessinnen ihren Gatten selbst auswählen können, ist prima; ebenso die Idee, dass es letztlich einzig in der Hand einer Frau liegt, die lebensbedrohliche Gefahr abzuwenden. Damit wird dem weiblichen Geschlecht mehr Macht und Stärke zugestanden als in manch anderen Fantasy- oder Mysteryromanen. Aber leider schlägt trotzdem das Klischee zu. Auch Saphina braucht eine Art Beschützer, in dem Fall Dante, der die hitzköpfige und unüberlegte Prinzessin einweist und und vor Gefahren retten muss. Der Charakter Dantes ist ebenfalls klischeebeladen: sarkastisch, düster, extrem selbstbewusst. Die Liebesgeschichte der beiden ist dementsprechend durchschaubar, weil schon in anderen Romanen sattsam erzählt. Es wimmelt von gutaussehenden Frauen und Männern mit wenig ausgefeilten Charakteren.  Neue Ideen oder Tiefsinnigkeit sind rar gesäht. Damit hebt sich der Roman kaum vom Mainstream ab, weil er Altes eigentlich nur wiederkäut. Wem das genug ist, kann sich eine seichte Feierabendlektüre gönnen, die kaum zum Nachdenken anregt. Mir persönlich reicht das allerdings nicht.

Fazit

Gut geschriebenes, aber seichtes Lesefutter, dass es in ähnlicher Art schon hundertfach zu kaufen gibt.


Genre: Jugendroman
Illustrated by Carlsen Hamburg

K-Pop Confidential

Der Traum, ein Star zu sein

“Candace kann singen – und zwar richtig gut. Nur weiß kaum jemand davon. Genauso wenig wie von ihrer Begeisterung für K-Pop. Heimlich nimmt die 15-Jährige an einem Casting teil – und ergattert prompt einen Trainee-Platz bei der weltgrößten K-Pop-Schmiede in Seoul. Eine Riesenchance!

Doch die Ausbildung ist hart, mit strengen Regeln und unerbittlichen Trainern, die Candance an ihre Grenzen bringen. Und als sie YoungBae kennenlernt, den sie wegen des strikten Dating-Verbotes eigentlich nicht treffen darf, beginnt sie zu zweifeln. Kann sie sich selbst treu bleiben und gleichzeitig ein K-Pop-Star werden?” (Inhaltsangabe des Verlags)

Unmenschlicher Drill

Die in sich abgeschlossene deutsche Erstausgabe hat es in sich, und zwar in mehrerlei Hinsicht. Das Cover deutet es schon an: Das, was man in der Öffentlichkeit zu sehen bekommt, ist leichtfüßig und soll gute Laune verbreiten – damit die Kasse klingelt. Wie das Pink und helle Blau im Cover ist es aber nur ein Bruchstück dessen, was K-Pop ausmacht: Der größte Teil (im Cover dunkel bis schwarz) ist der harte Teil des Trainings eines Trainees und später des unter (Knebel-)Verträgen stehenden Pop-Stars, dem letztlich keine Rechte zugesprochen werden. Er gehört buchstäblich seinem Label und seinen Fans.

Die Trainingsmethoden kann man ungeschminkt als Folter bezeichnen: permanenter Schlaf- und Essensentzug sollen vordergründig fitte und schlanke Tänzer*innen hervorbringen, hintergründig sorgen sie aber durch den permanenten Hunger und die Erschöpfung für ein Verhalten, das Aufbegehren unmöglich macht. Ebenso das konsequente Anbrüllen und Entwerten der Trainees, das ihnen das Selbstbewusstsein rauben und sie zu widerstandslosen Puppen machen soll. Der Schlaf- und Essensentzug ist perfide und gesundheitsschädlich: Nur 4 Stunden Schlaf pro Nacht wird den Jugendlichen zugestanden! Den Rest des Tages (und der Nacht) verbringen sie mit Unterricht und stundenlangem harten Training. Und das angeblich gesunde Essen besteht (v.a. für die Mädchen) aus Ei und Süßkartoffeln zum Frühstück, in der harten Variante nur aus einer Süßkartoffel, weil gerade die Mädchen angeblich zu fett sind!

Das muss man sich mal vorstellen: Die sich im Wachstum befindlichen Jugendlichen (v.a. die Mädchen, die sich entwickeln und ihre Periode bekommen) verhungern wegen Mangelernährung vor aller Augen bei den wenigen Kalorien, die sie zu sich nehmen dürfen und die sofort durch das extrem harte Training wieder verbraucht werden! Die Jungen werden zwar auch nicht mit Samthandschuhen angefasst, scheinen aber trotzdem mehr Privilegien zu genießen als die Mädchen. Diskiminierung ist anscheinend Alltag in der K-Pop-Schmiede. Der Psychoterror, dem die Trainees permanent unterliegen, tut sein Übriges zu der alles andere als gesunden Arbeitsatmosphäre, bei der jedes Menschen- und Kinderrecht, allen voran das der Würde, gebrochen wird. Mir kamen beim Lesen unwillkürlich Vergleiche mit den Arbeitslagern der diversen Ideologien.

Dazu ein paar Zitate aus dem Buch:

“Obwohl ich in meiner ersten Woche bestimmt nicht mehr als drei Stunden pro Nacht geschlafen habe, kann ich eigentlich nicht behaupten, dass ich müde bin. Ein Gefühl der Panik versetzt mich ständig in höchste Alarmbereitschaft.”

“Mr Choi gibt uns das Gefühl, Puppen zu sein, mit denen er spielt.”

“Ich fühle mich so beurteilt. Grelle, heiße Scheinwerfer sind auf mich gerichtet, ein berühmter Modefotograf verweist auf meine Makel, mustert jede meiner Bewegungen und Gesichtsausdrücke. Keines der anderen Mädchen macht den Mund auf und Managerin Kong ebensowenig: Sie tippt auf ihrem Handy herum. Doch der Hauptgrund: Ich bin verdammt hungrig und erschöpft. Diese ganze Schönheitssession hat so lange gedauert, dass wir Mittag- und Abendessen haben ausfallen lassen, und ich bin kurz davor umzukippen.”

“Niemals würde sie sich anmerken lassen, dass ihr vom vielen Bleichen die Kopfhaut brennt, ihr von den Kontaktlinsen die Augen jucken und sie unter den vielen Schichten ‘Natural Look’-K-Beauty-Makeup aussieht, als hätte sie seit Wochen nicht geschlafen – denn das hat sie nicht.”

“Dann dämmert es mir: K-Pop ist kein bisschen anders als Hollywood; es ist immer die Frau, die die Konsequenzen tragen muss. One.Js Namen wird nicht von Hatern skandiert, aber QueenGirl musste sich auflösen. Für HyunTaek und RubiKon läuft alles weiter wie bisher, während Iseuls Kariere ruiniert ist und WooWee nur verzweifelte Versuche unternehmen kann, um zu überleben.”

Erinnern an die Menschenrechte

Candace’ Mutter, von der ihre Tochter anfangs wenig hält, die sich aber im Laufe des Romans als starke Frau entpuppt, gibt ihr die entscheidenen Worte mit auf den Weg:

“Wenn dich hier irgendjemand schikaniert oder verletzt, dann finde bitte einen Weg, es mir zu sagen.”

“Vergewissere dich, dass sie dich wie jemanden behandeln, der das Wichtigste in jemandes Leben ist. Denn das bist du.”

Daran hält sich Candace. Sie beobachtet das Ganze, macht es bis zu einen gewissen Grad auch mit, bis sie erkennt, dass man  andere Menschen so nicht behandeln darf und beschließt, ein solch menschenverachtendes System nicht mehr zu stützen. Damit ist sie Vorbild, um den Teufelskreislauf der “Hoffnungsfolter” (Hwemang Gomun) zu durchbrechen. Dieser Begriff meint, “dass die Hoffnung auf Erfolg aufrecht erhalten wird, einem aber immer mehr und mehr abverlangt wird, und man am Ende dennoch nicht weiß, ob man sein Ziel erreicht.” Auf dieser Hoffnungsfolter gründet das ganze ausbeuterische System der K-Pop-Industrie, das der Roman wunderbar offenlegt.

Durch die Figur von Candace verfolgen die Leser*innen bis ins Detail, wie die menschenverachtende K-Pop-Maschinerie funktioniert, wie sie am Laufen gehalten wird  – und wie sie gebrochen werden kann. Denn auch die Fans sind Teil der Maschinerie, die das System am Laufen halten.

Fazit

Der Verdienst dieses Buches: Es macht den dunklen Sumpf, die üblen Missstände (im Buch bildlich dargestellt durch die von der Außenwelt abgesperrte Trainee-Etage, die einem trostlosen Bunker gleicht) sichtbar, dem die Trainees und Idole (v.a  die weiblichen) permanent hilflos ausgesetzt sind. Die Hauptfigur Candace macht es vor, wie man sich verhalten sollte, wenn einem alle Rechte geraubt werden: Sie begehrt dagegen auf, prangert in aller Öffentlichkeit die Missstände an und steigt genauso öffentlichkeitswirksam aus.  Sie nutzt ihre Beliebtheit, die sie sich schon erworben hat, um für Menschlichkeit zu kämpfen. Candace’ Mutter ist ebenso mutig: Sie stellt sich wie eine kampfbereite Bärin vor ihre Tochter, als der wütende CEO ihr an den Kragen will. Die Branche verhält sich gegenüber Frauen und Mädchen diskriminierend und im Buch sind es (wie im wahren Leben) die Frauen, die Stärke beweisen.


Genre: Jugendroman
Illustrated by Carlsen Hamburg

I had that same dream again

https://www.comicplanet.de/media/image/c9/9d/b8/i-had-that-same-dream-again-1.jpg

Die zehnjährige Bücher liebende Nanoka lebt in ihrer eigenen Welt. Sie hat in der Schule kaum Freunde, ist aber trotzdem ein positiv eingestellter Mensch. Denn obwohl sie allein ist, ist sie nicht einsam: Eine alte, nette Frau ersetzt ihr die Großmutter, Frau Abazure die Eltern, und ihre Lehrerin ist auch immer freundlich zu ihr. Begleitet wird sie von der schwarzen Katze Merle.

Eines Tages entdeckt Nanoka bei einem ihrer Streifzüge eine ruppige Teenagerin in einer alten Bauruine. Könnte auch sie ihre Freundin werden? Und was ist mit ihrem schüchternen Klassenkameraden?

Dem 1. Band gelingt ein Spagat: Er erzählt aus der Sicht der 10-jährigen Protagonistin, die als Kind entwicklungsbedingt noch nicht alle realen Gegebenheiten und Details ihrer Umwelt mitbekommt, v.a. nicht die negativen. Alles, was sie nicht versteht, wird in ihr Weltbild so eingepasst, dass es eine für sie einfache und positive Deutung bekommt.

Auf der anderen Seite bekommt die Leserin/ der Leser aber die hintergründigen Infos durchaus mit und bemerkt so, dass die Welt um Nanoka herum kompliziert und z.T. leidvoll ist.

Die Story wird an einem Schulaufsatz aufgehängt, den die Protagonistin schreiben soll: Was ist für sie Glück? Sie bespricht das mit ihrem schüchteren Klassenkameraden und befragt ihre erwachsenen Freundinnen dazu. Sie selbst hat keine Vorstellung vom Glück, bringt aber mit ihrem direkten, offenen und fröhlichen Wesen andere Menschen dazu, glücklich zu sein. Denn die Erwachsenen haben es schwer: Die alte Frau ist einsam, Frau Abazure arbeitet als Prostituierte und die Teenagerin ist depressiv und verletzt sich selbst.

Aber Nanoka ist für alle ein Lichtblick in ihrem Leben. Der Manga plädiert so für das kleine, beständige Glück, dass man immer dann findet, wenn man die Augen offen hält und andere Menschen in sein Leben einlässt. Nanoka ist das Licht, das u.a. die Bauruine erhellt. Das Autorenpaar benutzt gern Symbole und Details wie diese Ruine, um z.B. die Innenwelt der Figuren zu unterstreichen oder Traditionen zu hinterfragen. Merles schwarze Katze z.B. würde als Unglücksbringer gelten, aber Merle ist eine solche Deutung egal. Sie interessiert sich nur für den Charakter und den eigentlichen Wert ihres Gegenübers. Damit ist sie definitiv ein Vorbild. Sie erinnert uns an die wirklich wichtigen Dinge – und dass auch in der größten Dunkelheit ein Licht scheinen kann.

Berührende, tiefsinnige Geschichte um ein optimistisches Mädchen, das anderen Menschen mit seiner Offenheit und freundlichem Wesen den Tag leichter macht. Gelungen!

 


Genre: Manga
Illustrated by Carlsen Hamburg

Es waren einmal – Schwarze Gedanken

Es war einmal – Schwarze Gedanken

Auf die Frage, warum er denn so schreckliche Zeichnungen mache antwortete Franquin einmal ganz galliger Humor: „In erster Linie wohl aus dem simplen Vergnügen heraus, das man an Grimassen findet… Wenn man etwas tiefer schürft, mag es sich erweisen, dass womöglich das Bedürfnis dahintersteckt, die Angst vor dem Alter, der Krankheit, dem Sarg in Witze zu verwandeln!“ Die in vorliegenden Band versammelten Zeichnungen sind ein Meilenstein des Franquinschen schwarzen Humors, der zum 40-jährigen Jubiläum als 128seitiger Sonderband mit unveröffentlichtem Material erschien. Zudem finden sich viele Interviews und Hommagen (u. a. Gotlib und Luz) anderer Zeichne und die auch die klassischen Strips abgedruckt und es gibt einen Gastauftritt von Gaston.

Schwarze Gedanken Reloaded

Mit Popeye und Snuffy Smith aufgewachsen begann der in Brüssel geborene Zeichner mit Märchenillustrationen und erfand bald eine Vielzahl von eigenen Figuren, darunter Gaston, Marsipulamo, Spirou und viele „Monster“, sein erklärtes Lieblingssujet. In einem Gesprächsinterview mit Isabelle Franquin, seiner Tochter, wird betont, dass Franquin nicht nur der „traurige Clown“ war, wie er in den Siebzigern beschrieben wurde, sondern sehr wohl auch sehr engagiert war. Seine Tochter umschreibt sein Erfolgsgeheimnis in genanntem Interview mit folgenden Worten „Die Schwarzen Gedanken sind letztlich das Resultat dieses Denkprozesses, Franquin hatte ein Verständnis vom Leid der Menschen und genügend Empathie, um sich in sie hineinzuversetzen.“

Schwarzer Humor, der ins Schwarze trifft

Einer seiner Strips soll hier exemplarisch beschrieben werden, um die Art von Franquins Humor auch mit Worten zu veranschaulichen: Eine Haiflosse ist auf dem Meeresspiegel zu sehen, unter der sich der schwimmende Protagonist befindet. Ein Mädchen kommt schwimmend auf ihn zu, aber unter Wasser sieht man, was sich wirklich unter dem Wasser unter dem Mädchen befindet. Einige Hommagen an Franquin sind ebenfalls im vorliegenden Band abgedruckt, darunter von Gotlib, Pixel Vengeur, Edika, Goossens, Foerster, Luz oder zu Schwerpunkthemen wie Todesstrafe, Poesie oder Selbstmord.

André Franquin
Es waren einmal Schwarze Gedanken
(Hardcover)
2018, 128 Seiten, Alter ab 12 Jahren
D: 24,99 €/A: 25,70 €
Größe: 22,30 x 30,00 cm
ISBN: 978-3-551-76529-1
Carlsen Verlag


Genre: Comic, Graphic Novel
Illustrated by Carlsen Hamburg

Harry Potter

Harry Potter total (Band I – VII) in drei magischen Minuten

Zehn Jahre hat die britische Autorin Joanne K. Rowling an ihrer siebenteiligen Harry-Potter-Saga geschrieben. Wer sich an die Lektüre der einzelnen Bände erinnern, wer überlegt, die Heptalogie in einem einzigen Rutsch (noch einmal) zu lesen, oder wer einfach nur mitreden möchte, dem mag die folgende Zusammenfassung des Gesamtstoffes dienlich sein. Abrakadabra! Auf geht es ins Land der Zauberer und Hexen: 4.000 zauberhafte Buchseiten in drei magischen Minuten.

1. Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone)

Das Waisenkind Harry Potter wächst in der spießigen Familie Dursley in Little Whinging, Surrey, heran und glaubt, er sei ein ganz normaler Junge. Doch an seinem elften Geburtstag erfährt er, dass er ein verwaister Abkömmling einer Zaubererfamilie ist und in eine Schule für Hexerei und Zauberer aufgenommen werden soll. Die Dursleys hatten ihm seine Herkunft verschwiegen und versuchen mit allen Mitteln, ihm seine magische Zukunft zu verwehren.

Rubeus Hagrid, Wildhüter und Schlüsselbewahrer von Hogwarts, hilft Harry, in die Welt der Zauberei einzutauchen. Der Halbriese führt ihn in die Winkelgasse, eine geheimnisvolle Einkaufsmeile für Magier und solche, die es werden wollen, um Zauberstab, Hexenkessel und Schulbücher zu kaufen. Das Zauber-Internat Hogwarts erreicht der frisch gebackene Lehrling Potter mit einem geheimnisvollen Expresszug vom Gleis 93/4 des Londoner Bahnhofs Kings Cross. Menschen, von den Zauberern Muggel genannt, können diesen Zug nicht sehen und wissen auch nichts von der omnipräsenten Dimension der Zauberer.

Der Erstklässler wird von einem sprechenden Hut einem von vier Schulhäusern (Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin) zugeteilt. Fasziniert macht er Bekanntschaft mit der geheimnisvollen Welt der Schule, seinen neuen Schulkameraden und mit Schulleiter Albus Dumbledore, einem mit allen Wassern gewaschenen Zaubermeister. Er wird in verschiedenen Disziplinen der Zauberkunst unterrichtet und entwickelt sich zum Meister im »Quidditch«, einem magischen Ballspiel, das auf fliegenden Hexenbesen gespielt wird. Erstmals erfährt er, dass der Schwarzmagier Lord Voldemort seine Eltern Lily und James ermordete und ihm dabei eine blitzförmige Narbe auf die Stirn brannte.

Harry und seine engsten Freunde aus dem Hause Gryffindor, Ron Weasley und Hermine Granger, verdächtigen den Professor für Zaubertränke, Severus Snape, den Stein der Weisen für Voldemort stehlen zu wollen. Dabei handelt es sich um einen magischen, ewiges Leben spendenden Stein, von dessen Existenz die Schüler eigentlich nichts wissen dürften. Bei Kämpfen mit der Angeberclique um Draco Malfoy von den Slytherins entdecken die drei den großen, dreiköpfigen Hund Fluffy, der auf Anordnung des Schulleiters den Stein der Weisen bewacht.

Mit Hilfe eines wertvollen Tarnumhangs, den Harry als Erbstück seiner ermordeten Vaters erhält, gelingt es den drei Schülern, unbeschadet an Fluffy vorbei zu kommen und verschiedene Rätsel zu lösen. Am Ziel trifft Harry allein auf Lord Voldemort, der sich im Körper eines Mitgliedes des Lehrkörpers versteckt hält. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod, wobei Harry überlebt und den Stein der Weisen rettet.

2. Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter and the Chamber of Secrets)

Der Hauself Dobby versucht alles, um Harry Potter davon abzuhalten, rechtzeitig nach den Ferien wieder zum zweiten Schuljahr nach Hogwarts zu kommen, weil diesem dort Unheil drohe. Harry schafft es dennoch mit Hilfe von Ron und seinen Brüdern Fred und George, die ihm in einem fliegenden Auto zur Flucht aus dem Hause der Dursleys verhelfen, zu seiner geliebten Schule zu gelangen.

In Hogwarts vernimmt Harry plötzlich eine seltsam zischende Sprache: die Schlangensprache Parsel. Außerdem erfährt er von dem Gerücht, eine sagenumwobene »Kammer des Schreckens« sei geöffnet worden und ein grauenhaftes Etwas treibe sein Unwesen in den Gemäuern der ehrwürdigen Schule. Mit Hilfe eines Verwandlungstrunkes mischt sich Harry unter die Slytherins, um heraus zu finden, ob diese die Kammer geöffnet haben.

Bald kommt es zu plötzlichen Versteinerungen von Schülern, und als die Kids erleben, dass Harry sich auf die Schlangensprache versteht, halten sie ihn für den Erben des Bösen, der die Kammer geöffnet hat und Unheil über Hogwarts bringt. Die Schulleitung erwägt, das Institut zu schließen, um die Kinder zu sichern. In einem von Hermine entdeckten Buch findet Harry einen Bericht über einen »Basilisk«. Dieser »König der Schlangen« verfügt über einen tödlichen Blick. Die Schüler hatten das Glück, seinem Blick nur im Spiegel zu begegnen, weshalb sie »nur« versteinerten, (um später mit Heilkräutern von guten Feen wieder erweckt zu werden).

Mit Hilfe der Schlangensprache gelingt es Harry, einen geheimen Gang zu öffnen, der tief unter Schloss Hogwarts führt. In einem tempelartigen Gewölbe erwartet ihn der Geist von Tom Vorlost Riddle, ein Anagramm von »Ist Lord Voldemort«, und damit dieser selbst. Er gibt sich als Sohn einer Hexe und eines Muggels zu erkennen, deren Rasse er aus den Zaubererrängen tilgen will, weil sein Vater die Mutter verließ. Da seine bisherigen Mordanschläge auf den ebenfalls muggelstämmigen Harry Potter misslangen, erkennt Voldemort ihn als seinen gefährlichsten Widersacher an.

Mit Hilfe der Schlangensprache ruft der Dunkle Lord den Basilisk zur Hilfe, um Harry zu erledigen. Dieser jedoch wird unterstützt von Dumbledores Phönix Fawkes, welcher der Bestie die Augen aushackt. Aus dem Sprechenden Hut zieht Harry das Schwert des Zauberers Gryffindor und erschlägt den Basilisk.

3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban)

Aus dem von Dementoren bewachten Zaubereigefängnis Askaban, ist der angeblich höchst gefährliche Schwarzmagier Sirius Black ausgebrochen. Das Zaubereiministerium hält es für möglich, dass Black, dem Böses unterstellt wird, Harry töten will und verschärft die Sicherheitsvorkehrungen rund um Hogwarts, wo Harry sein drittes Schuljahr antreten soll.

Sirius trifft auf Harry und öffnet ihm die Augen, dass er unberechtigt in Askaban eingekerkert war. Tatsächlich ist er Harrys Pate und beschützt ihn seit dem Tod seiner Eltern. Mit Hilfe einer Zeitmaschine verhelfen Harry und Hermine dem entflohenen Häftling auf Hagrids Hippogreif Seidenschnabel zur Flucht.

4. Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter and the Goblet of Fire)

Das vierte Schuljahr beginnt für Harry sportlich: Er wird zu den internationalen Quidditch-Meisterschaften eingeladen, bei denen sich Zauberschüler aus verschiedenen Ländern messen. Beim neuen Lehrer für »Verteidigung Gegen Die Dunklen Künste«, Alastor »Mad Eye« Moody, lernt er drei verbotene, Flüche, mit der Kontrolle über andere Wesen ausgeübt werden kann.

Weiter geht es mit einem Trimagischen Turnier, für das Harry ausgewählt wird, obwohl er mit 14 Jahren noch zu jung dafür ist. Potter muss als erste Prüfung ein goldenes Ei aus dem Nest eines echten Drachens stehlen. In einer weiteren Aufgabe muss er stundenlang unter Wasser tauchen und dabei eine lieb gewordene Person retten. Schließlich wird der Zauberlehrling in einen verwunschenen Irrgarten geführt, in dessen Mitte ein magischer Pokal wartet.

Dieser Pokal erweist sich indes als verzauberter Portschlüssel, der den Jungen auf einen düsteren Friedhof führt. Harry wird dort Zeuge der Wiederauferstehung von Lord Voldemort im Kreis seiner getreuen Totesser. Der Oberboss aller bösen Geister foltert den Knaben blutrünstig und trinkt von seinem Blut, um sich zu stärken. Nur mit zauberischer Hilfe kann Potter fliehen und sein Leben retten.

5. Harry Potter und der Orden des Phönix (Harry Potter and the Order of the Phoenix)

In seinem fünften Schuljahr erfährt Harry Potter erstmals zarte Gefühle junger Liebe. Der Backfisch gerät aber auch in neue handfeste Auseinandersetzungen mit seinem Hauptfeind, dem tödlich gefährlichen Lord Voldemort. Der Dunkle Lord formiert mächtige Truppen, doch auch Zauberlehrling Harry sammelt Streiter, die sich pfiffig in den Dienst von Hogwarts bedrohtem Schulleiter Dumbledore stellen. Das Böse gewinnt inzwischen erheblichen Einfluss im Zaubereiministerium, in der Presse, in der Schulverwaltung und versucht schließlich, Harry selbst für seine Zwecke zu benutzen, indem es in seine Träume eindringt.

Professor Dumbledore ruft die Vereinigung »Orden des Phönix« ins Leben. Dieser Bund hat sich den Kampf gegen den Dunklen Lord zum Ziel gesetzt hat. Vom Zaubereiministerium, das immer noch nicht an die Rückkehr Voldemorts glauben mag, wird der Schulleiter als »vertrottelt« dargestellt. Harry wird verspottet und als unglaubwürdig abgestempelt. Als weitere Schutzmaßnahme gründen Harry und seine Freunde einen Geheimbund, »Dumbledores Armee«.

Wie bereits in den ersten vier Bänden der Saga muss der jugendliche Held atemberaubende Abenteuer bestehen, die wiederholt Menschenleben kosten. Nach rund tausend Buchseiten erfährt der Leser in diesem Band auch, auf welche Weise der Zyklus beendet werden könnte. Doch das ist so grauenerregend, dass eigentlich kein Ende der Geschichte geschrieben werden darf …

6. Harry Potter und der Halbblutprinz (Harry Potter and the Half-Blood Prince)

Im Zauberinternat Hogwarts wird im sechsten Schuljahr heftig geflirtet und geknutscht. Ron ist über beide Ohren in eine Mitschülerin verliebt, Hermine zerspringt fast vor Eifersucht, und Harry entgeht nur knapp einem Liebestrank, den ihm eine Verehrerin einflößen will, um seine heimliche Bindung an die von ihm umschwärmte Ginni zu zerstören. Potter entdeckt in einem geheimnisvollen Zauberbuch, das einem ominösen Halbblutprinzen gehörte, Rezepte für Zaubertränke, die sein Wissen erweitern.

Neben diesen Schauplätzen nimmt der Angriff des durch Harrys Blut wieder zum Leben erweckten Dunklen Lords und seiner getreuen Todesser den Leser gefangen. Voldemort hat seine Getreuen nach Hogwart eingeschleust, Harry verdächtigt Drago Malfoy und den unheimlichen Professor Snape, für das Böse tätig zu sein, doch keiner will seinen Beobachtungen Glauben schenken. Durch konservierte Erinnerungen erfährt Harry viel über die Familie und Jugend Voldemorts, der sich als Tom Riddle danach sehnte, an Hogwart zu unterrichten.

Er beginnt auch zu verstehen, worin Voldemorts Unsterblichkeit gründet: der Dunkle Lord hat durch Morde seine Seele in sieben Teile gespalten und diese als Horkruxe an verborgenen Orten deponiert hat. Einen davon habe Harry bereits vernichtet, es handelte sich dabei um das Tagebuch von Tom Riddle, einen weiteren konnte Dumbledore unschädlich machen, nämlich den Ring von Riddles Großvater Vorlost Gaunt, ein Erbstück von Salazar Slytherin. Mit Dumbledore gemeinsam will Harry den vermeintlich dritten Horkrux, ein Medaillon, aufspüren und zerstören.

In ihrer Abwesenheit greifen die von Drago ins Schloss geleiteten Todesser Hogwarts an …

7. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Harry Potter and the Deathly Hallows)

Harry feiert seinen 17. Geburtstag und wird volljährig. Damit ist er vor den Verfolgungen seiner Feinde, die von Lord Voldemort beauftragt wurden, ihn lebend zu fangen, nicht mehr sicher. Die gespenstische Bande versucht alles, ihn in ihre Gewalt zu bringen und schreckt weder vor Mord noch vor Verschwörung zurück. Entsprechend turbulent verlaufen die dramatischen Ereignisse im vorerst letzten Band der Geschichte um den Jungen mit der Narbe auf der Stirn.

Um Voldemort endgültig zu vernichten, bleibt Harry kaum noch Zeit, die Horkruxe zu finden und zu zerstören, in die der Dunkle Lord seine Seele gespalten hat. Potters ehemaliger Schulleiter, Albus Dumbledore, der bei einem Gefecht mit den Todessern von dem rätselhaften Professor Snape umgebracht wurde, hinterlässt dem Jungen sowie seinen engsten Gefährten, Hermine Granger und Ron Weasley eine Reihe rätselhafter Artefakte, die ihnen bei ihrer Suche helfen sollen. Leider werfen die Erbstücke mehr Fragen auf als Antworten zu geben.

Auf der sich nun entwickelnden abenteuerlichen Hetzjagd kommt es mehrfach zu tödlichen Begegnungen zwischen den verfeindeten Parteien. Harry verliert mehr als ein Dutzend seiner treuesten Freunde und Begleiter. Als der Junge in höchster Not von den »Heiligtümern des Todes« hört, die sein Mentor Dumbledore angeblich Zeit seines Lebens gesucht hat, eröffnen sich neue Perspektiven für den Kampf gegen den übermächtigen Gegner und die in seiner Macht stehenden Todesser, Hexen, Riesen und Dementoren.

Im Final Countdown entschließt sich Harry, sein Leben dem Wohl der Gemeinschaft zu opfern, um auf diese Weise die finsteren Mächte zu stoppen. Doch ob ihm dieses selbstlose Unterfangen gelingt? – Wer es schafft, der atemberaubenden Spannung des Bandes zu folgen und die abschließende Schlacht, die das halbe Zauberinternat zum Einsturz bringt, ohne Herzkasper zu überstehen, wird es erfahren …

Fazit:

Es gibt in der Literaturgeschichte nur sehr wenige Autoren, die wie Joanne K. Rowlings in der Lage waren, eine Heptalogie, so wird ein siebenteiliges Gesamtkunstwerk genannt, zu schaffen. Marcel Proust zählt mit seinem Siebenteiler »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« ebenso dazu wie Stephen King »Der Dunkle Turm».

Rowlings Geschichte um Harry Potter führt vom elften zum siebzehnten Lebensjahr des Zauberschülers und nutzt dabei das Schuljahr als Zeitmaß. Es handelt sich um eine sorgfältig konstruierte Entwicklungsgeschichte in sieben Teilen, die von der ersten bis zur letzten Zeile knisternde Spannung garantiert.

Hunderte handelnde Figuren sind sorgfältig ausgemalt und kunstvoll zueinander in Beziehung gesetzt. Bei vielen Charakteren wird erst in den allerletzten Augenblicken deutlich, auf welcher Seite sie tatsächlich stehen und aus welchen Motiven sie agieren. Bezüge zu Ereignissen in den verschiedenen Bänden werden sorgfältig hergestellt.

Das Gesamtwerk ist eine Ode an den Zusammenhalt und die Freundschaft, und es macht auch dem Schwachen Mut, zu Grundsätzen zu stehen und das Böse abzuwehren. Schon unter diesem Aspekt ist die siebenbändige Reihe um dem Zauberschüler mit der Blitznarbe uneingeschränkt empfehlenswert.

Hexenmeisterin Joanne K. Rowling, die das siebenköpfige Werk in ihrem heimischen Kessel gebraut hat, schuf ein Juwel der Abenteuer- und Unterhaltungsliteratur, das erhaben auf weiter Flur steht und weithin leuchtet. Jetzt endlich ist es möglich, die Heptalogie in einem einzigen, gewaltigen Rutsch zu lesen. Millionen Leser in aller Welt freuen sich darauf!

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Genre: Abenteuer
Illustrated by Carlsen Hamburg

Tim und Struppi

Hergé, der Vater der legendären Comic-Figuren Tim und Struppi sowie ihrer Freunde und Gefährten Kapitän Haddock, Professor Bienlein, Schulze und Schultze wäre am 22. Mai 2007 hundert Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums gibt Carlsen Comics eine Sonderausgabe des Bandes »Tim in Tibet« als kleinformatiges Hardcover für nur € 3,95 heraus. Dies erlaubt eine Begegnung mit den herrlichen Figuren in einer lobenswert preiswerten Ausgabe.

Der 1983 im Alten von 75 Jahren verstorbene belgische Comic-Autor und Zeichner Hergé, eigentlich Georges Prosper Remi, vollendete insgesamt 23 Bände seiner Erzählungen um Tim und seinen vierbeinigen Begleiter Struppi. Im Durchschnitt arbeitete er jeweils ein Jahr an einem Band. »Tim in Tibet« gilt als Lieblingsalbum des Künstlers, der wie kaum ein anderer die Comic-Kultur des letzten Jahrhunderts prägte, und sie ist eine der großartigsten Geschichten.

In der lebensfeindlichen Gebirgswelt des Himalaya suchen Tim und Kapitän Haddock nach ihrem Freund Tschang, mit dem sie sich in »Der Blaue Lotos« angefreundet hatten. Auf dem Weg nach Europa zerschellte das Flugzeug des jungen Chinesen an einem Berggipfel und stürzte ab. Obwohl es keinerlei Anzeichen gibt, dass jemand diesen tragischen Unfall überlebt haben könnte, spürt Tim die Gegenwart seines Freundes. Unbeirrt setzt er für diese innere Gewissheit sein Leben aufs Spiel …

Die Hergé-Stiftung, die den Nachlass und die Rechte an den Comics verwaltet, verhinderte 2001, dass der Band »Tim in Tibet« in der Volksrepublik China unter dem Titel »Tim und Struppi im chinesischen Tibet« erschien. Dafür wurde der Stiftung im Mai 2006 der »Light of Truth Award« durch den Dalai Lama verliehen.

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Genre: Comics
Illustrated by Carlsen Hamburg

Harry Potter und der Orden des Phönix

In seinem fünften Schuljahr erfährt Harry Potter, der längst kein Erstklässler mehr ist, erstmals zarte Gefühle junger Liebe. Der Backfisch gerät aber auch in handfeste Auseinandersetzungen mit seinem Hauptfeind, dem tödlich gefährlichen Lord Voldemort. Der Dunkle Lord formiert mächtige Truppen, doch auch Zauberlehrling Harry sammelt Streiter, die sich pfiffig in den Dienst von Hogwarths bedrohtem Schulleiter Dumbledore stellen. Das Böse gewinnt inzwischen erheblichen Einfluss im Zaubereiministerium, in der Presse, in der Schulverwaltung und versucht schließlich, Harry selbst für seine Zwecke zu benutzen, indem er in seine Träume eindringt.

Wie bereits in den ersten vier Bänden der Potter-Saga muss der jugendliche Held atemberaubende Abenteuer bestehen, die sogar Menschenleben kosten. Nach rund tausend Buchseiten erfährt der Leser auch, auf welche Weise der Zyklus beendet werden könnte. Doch das ist so grauenerregend, dass eigentlich kein Ende der Geschichte geschrieben werden darf.


Genre: Kinder- und Jugendbuch
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Harry Potter und der Halbblutprinz

Im Zauberinternat Hogwarts wird in diesem Schuljahr heftig geflirtet und geknutscht. Ron ist über beide Ohren in eine Mitschülerin verliebt, Hermine zerspringt deshalb fast vor Eifersucht, und Harry entgeht nur knapp einem Liebestrank, den ihm eine Verehrerin einflößen will, um seine heimliche Bindung an Ginni zu zerstören. Neben diesen Nebenschauplätzen nimmt der Angriff des durch Harrys Blut wieder zum Leben erweckten Dunklen Lords und seiner getreuen Todesser den Leser im sechsten Abenteuer des Jungen mit der Narbe auf der Stirn gefangen. Voldemort hat seine Getreuen nach Hogwart eingeschleust, Harry verdächtigt Draco Malfoy und den unheimlichen Professor Snape, für das Böse tätig zu sein, doch keiner will seinen Beobachtungen Glauben schenken. Durch konservierte Erinnerungen erfährt Harry viel über die Familie und Jugend Voldemorts, der früher Tom Riddle hieß und sich danach sehnte, an der Zauberschule zu unterrichten. Er beginnt auch zu verstehen, worin Voldemorts Unsterblichkeit gründet: der Dunkle Lord hat durch Morde seine Seele in sieben Teile gespalten und diese als Horkruxe an verborgenen Orten deponiert. Mit Dumbledore gemeinsam will er einen dieser Horkruxe aufspüren und zerstören. In ihrer Abwesenheit greifen die von Draco ins Schloss geleiteten Todesser Hogwarts an …


Genre: Kinder- und Jugendbuch
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