Kami Kami Kaeshi 1-5

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Inhalt Band 1 bis 5: Mashiro lebt als Miko eingesperrt in einem Zimmer, weil sie eine besondere Aufgabe hat: Sie gewährt den shintoistischen Gottheiten – Kamis – in ihren Haaren eine Auszeit, bis diese wieder fit genug für ihre Aufgaben sind. Was sie nicht weiß: Die Kamis in ihrem Haar sind versiegelt, weil ihre eifersüchtige Tante Mashiros die eigene Familie wieder als Hauptfamilie und damit als Sitz der Götter etablieren will. Sie und ihr Zweig der Familie verfolgen egoistische Ziele, weil sie die Kamis für ihr eigenes Wohl ausbeuten wollen. Eines Tages schafft es trotz aller Hindernisse ein Kami, aus Mashiros Haar herauszukommen. Feuergott Hinokagu und Mashiros Diener Hayate befreien sie und fliehen zu Hinokagus Schrein, der mittlerweile ziemlich heruntergekommen ist. Außerdem will die Schreindienerin Asagi Hinokagu nicht als ihren Gott anerkennen. Trotzdem freunden sich Mashiro und Asagi zögerlich an. Mashiro fängt nach einiger Zeit an, am ganz normalen Teenageralltag teilzunehmen und hat dabei so ihre Schwierigkeiten, da sie diesen nicht kennt. Und sie muss immer noch fürchten, dass ihre Tante und deren Schergen sie und ihre gefangene Mutter umbringen wollen. Bei mehreren dieser Mordversuche steigen weitere Kamis aus Mashiros Haar, die sie beschützen. Die Hauptfamilie hat inzwischen eine weitere Miko gefunden, die Kamis in ihrem Haar beherbergen kann. Das macht es für Mashiro noch gefährlicher, denn die schwarze Miko will die Kamis in Mahiros Haar einsammeln und unterwerfen und schneidet Mashiro zu diesem Zweck eine Strähne ab. Tatsächlich gehorchen die so gefangenen Kamis der schwarzen Miko und kehren durch ihre Unterwerfung ihre schlechteste Seite hervor. Schließlich finden Hayate und Mashiro den Schrein, in dem ihre Mutter gefangen gehalten wird. Aber dieser ist durch starke Bannkreise geschützt. Außerdem hat Hayate einen Schwur mit Mashiros Cousin Midori abgeschlossen, den er allerdings nicht einhalten kann. Damit ist auch Hayates Leben in Gefahr. Nur der Spiegel „Yata no Kagami“ kann ihn retten. Damit nicht genug fällt auch die mächtigste Kami, Amaterasu, in die Hände der Tante Mashiros.

Der Manga spart nicht an spannenden und actionreichen Momenten, sodass es von dieser Seite aus nicht langweilig wird. Außerdem erhält der Leser/ die Leserin nebenbei Wissen zu den zahlreichen shintoistischen Göttern, die allerdings der Story angepasst werden. Die Figuren, männlich wie weiblich, sind ansprechend gestaltet und der Manga mutet durch die vielen Gottheiten, die sich um Mashiro bemühen, wie ein Haremsmanga an. Da liegt allerdings auch der Hund begraben: Mashiro bleibt eine passive, naive weibliche Hauptfigur, die ständig gerettet werden muss und Lolita-Komplexe auslöst (die sogar im Manga erwähnt werden). Sie erfüllt damit alte Rollenklischees. Gut, dass es noch Asagi gibt, sie ist wesentlich selbstbestimmter ist als Mashiro. Auch Mashiros Mutter ist trotz ihrer Gefangenschaft eigenständig, denn sie setzt ihren Willen durch. Und Mashiros Tante als Clanoberhaupt nimmt ihr Schicksal und das ihres Clans selbst in die Hand. Sie wird nicht dem Rollenklischee entsprechend und entgegen ihres lieblichen Äußeren als liebende Mutter und Tante gezeigt, sondern als knallhartes Oberhaupt. Die Männer sind sowohl als Menschen als auch als Götter insgesamt wesentlich selbstbestimmter und körperlich stärker als die Frauenfiguren. Das entspricht ebenfalls dem Rollenklischee, zumal alle männlichen Götter, die aus Mashiros Haar kommen, und Hayate Mashiro beschützen. Eine Ausnahme stellt Yamato Takeru dar, der Gott der Schönheit. Er ist, nach japanischem Bild, so schön wie eine Frau und sieht auch wie eine zarte Frau aus. Er spielt mit diesem Aussehen, das ihn weiblich-schwach wirken lässt, um dann diese vermeintliche Schwäche auszuspielen und seine wahre Stärke zu demonstrieren.

Insgesamt wirkt der Manga wie eine Vorlage für ein Game. Schade, dass der Plot es nötig hat, die weibliche Hauptfigur in die Rolle des passiven Opfers zu drängen. Das und der eher vorhersehbare Plot sind zwei große Schwachpunkte dieses Mangas. Daher nur leichte Kost, die wegen der deutlich hervorgekehrten Rollenklischees zu Ungunsten der Frau mindestens ein Geschmäckle hat.


Illustrated by Egmont Ehapa

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