Jeder Tag eine neue Herausforderung
Tatsu ist weiterhin ein engagierter Hausmann. Deshalb hilft er einer befreundeten Hausfrau, ihre Finanzen in den Griff zu bekommen. Eines Tages fragt ihn eine Dame aus der Hausfrauenvereinigung, ob Tatsu dieser Vereinigung nicht beitreten wolle. Aber bevor er beitreten darf, wird er von den hartgesottenen und lebenserfahrenen Hausfrauen auf Herz und Nieren geprüft. Außerdem steht ihm eine erneute Prüfung bevor: Für seine Göttergattin soll er Goodies ihres Lieblingsanimes besorgen und sich dafür ins Fangetümmel stürzen – was so gar nicht sein Fall ist. Neu für Tatsu ist auch die temporäre Versorgung eines Hundes. Aber das erschließt ihm neue Einsichten und Bekanntschaften. Seine Kenntnisse sind auch bei einem Café-Besitzer gefragt: Tatsu soll ihm helfen, eine auch die junge Generation ansprechende Speisekarte zu entwickeln. Und Tatsu entpuppt sich wieder einmal als väterlicher Freund, wenn er einen jungen Rowdy zum Zahnarzt begleitet.
Als Hausfrau ein ganzer Kerl
Auch der sechste Band ist wieder voller humoriger Situationen, die sich v.a. aus dem Kontrast seiner Yakuza-Vergangenheit und seinem jetzigen Leben als Hausmann ergeben. So zählt er Yakuza, wenn er nicht einschlafen kann, vergleicht automatisch die hartgesottenen Hausfrauen der Hausfrauenvereinigung mit Gangsterbossen und stellt beeindruckt fest: „Das sind also die acht Drachen!“ Dramatische Situationen wie der Hundevergleich zwischen Gangstern werden überraschend mit einer Spielwiese aufgelöst. Die Haushaltsschürze mit Teddybär, die Tatsu, ganz der pflichtbewusste Hausmann, ständig trägt, versinnbildlicht an dem muskulösen Männerkörper mehrerlei: Die süße Schürze ist als Kennzeichen der vermoderten 50er-Jahre-Frauenrolle eigentlich für junge, hübsche, naive, schwach gehaltene Frauen gedacht, die v.a. als Repräsentantin und „Frau von“ agieren und sich ansonsten hingebungsvoll um ihren Mann kümmern sollen. Sie sollen auf Haushalt und Kindererziehung beschränkt bleiben, keine eigene Meinung haben und ihre Bedürfnisse aufopferungsvoll für andere zurückstellen. Tatsu verkörpert vordergründig in vielerlei Hinsicht dieses Frauenbild: Er vergöttert und umsorgt seine hart arbeitende Frau, kümmert sich eifrig um den Alltag zuhause, hält alle Sorgen von seiner Frau fern und ist ein junger, knackiger Kerl. Nur würde ihm niemand unterstellen, dass er schwach sei, dass er naiv sei oder dass er bloß „Mann von“ sei. Er verkörpert ein neues Hausfrauen- und Hausmännerbild: Standfestes Selbstbewusstsein und eine stets völlig freiwillige Hingabe an die alles andere als nebenbei zu erledigende Hausarbeit, die einen vielfältig fordert. Er hat großen Respekt vor der Leistung altgedienter Hausfrauen, die durch ihre Lebenserfahrung mit allen Wassern gewaschen sind. Der in früheren Zeiten respektvolle Umgang mit alten Frauen scheint hier wieder durch und wird positiv besetzt – von diesen Frauen kann man(n) viel lernen! Außerdem durchbricht er die reine Aufopferung, indem er betont, dass Hausfrauen und -männer sich für all die harte Arbeit selbst belohnen und sich Dinge gönnen dürfen. Sie leisten genauso ihren Anteil an Arbeit wie diejenigen, die für ihren Anteil an Arbeit bezahlt werden. Also stehen ihnen Belohnungen, Respekt und Gleichwertigkeit genauso zu.
Neben all dem Humor wird also auch immer wieder deutlich, dass das völlig unterschätzte Hausfrau- bzw. Hausmanndasein nach dem Motto „Das bisschen Haushalt macht sich doch von allein!“ ein Fulltime-Job ist, wenn frau oder man(n) es richtig machen will. Tatsu hat sich inzwischen reichhaltige Kenntnisse in allen möglichen Situationen des fordernden Alltags erworben und gibt sie als wandelndes Lexikon weiter.
Fazit
Neben all dem Humor, den die Serie durch den Konflikt Yakuza versus Hausmann generieren kann (der Manga gewann 2020 den Will Eisner Comic Industry Awards in der Kategorie “Best Humor Publication”), wird immer wieder deutlich, dass das Hausfrauen- bzw. Hausmanndasein alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Tatsu als gestandener Mann zollt Frauen stets Respekt für ihre Leistungen, kann sich ohne Murren erfahrenen Frauen unterordnen und von ihnen lernen und nimmt damit eine Vorbildrolle ein.