Der Roman beschreibt die Geschichte einer Schwarzen Familie in einer kleinen neu-englischen Stadt am Meer, Salt Point, in den fünfziger Jahren. Cinthy, zu Beginn 13 Jahre alt, erzählt in Ich-Form.
Schnell wird klar, dass Salt Point eine Stadt für Weiße ist. Aber der Vater, ein begeisterter Bücherwurm und Lehrer, hat hier seine Anstellung gefunden. Die Eltern, hatten aus Gründen, die sich nach und nach erschließen, Damascus in Delaware verlassen, nachdem die große Schwester Ezra geboren war.
Vieles, was dort geschehen war, tragen sie wie eine Last mit sich herum: Die Mutter braucht täglich Alkohol als „Medizin“, sie hat eine „Fehde“ mit ihrer Mutter Ginny, will sie nicht sehen und weigert sich, Fotos der beiden Mädchen zu schicken. Der Vater fühlt sich schuldig, an dem Unfall, bei dem er seinen kleinen Bruder und einen Arm verlor.
Hier, in Salt Point hatten sie nie vor, die weiße Ordnung zu stören: sie bauten ihr Häuschen außerhalb, suchen keinen gesellschaftlichen Anschluss, sind nur mit der anderen Schwarzen Familie, den Junketts, befreundet. Er ist Hausmeister der Schule, sie haben 4 Kinder. Sie kamen aus Virginia nach Salt Point, da die weißen Männer hier freundlicher sind, als sie es dort zu ihnen waren. Innerhalb der Schwarzen Familien herrschen Respekt, Anerkennung und Liebe. „Promise“ ist der Titel des Originals, so hätte es bleiben können, wie im promised land, eben.
Nur Ezra ist mit Ruby befreundet, dem weißen Nachbarskind, gleichaltrig, sie hatten zur selben Zeit ihre erste Menstruation erlebt. “Ruby war weiß, aber arm, wodurch sie nicht viel mehr Ansehen genoss, das verbindet.“ Sie träumt davon, Pilotin zu werden. Rubys Eltern sind loser. In dieser Familie herrschten Gewalt und Respektlosigkeit, der Vater prügelt. Ruby beneidet die Schwestern.
Dann beginnt der Untergang, erst im kleinen Salt Pont. Die Pubertierenden dürfen keine Shorts mehr tragen, müssen sich vor den Augen der Männer verstecken. Und von außerhalb kommen im Radio Nachrichten von Schwarzen, die Bürgerrechte fordern, Martin Luther King wird bekannt.
Als dann noch eine Lehrerin stirbt, aus unbekannter Ursache, wird sie durch eine neue ersetzt, eine Verwandte des Schulbetreibers. Sie mobbt die Mädchen und den Schulmeister, und setzt damit ein Beispiel, andere machen es nach.
Die Dinge überstürzen sich, in der Kleinfamilie sterben die Eltern. Im Prozess der Trauer werden die einzelnen Vorfahren mit ihren Geschichten vorgestellt. Sie hatten unter den Verhältnissen gelitten, aber ihren Weg gemacht. Sie hatten die Liebe ihrer Familie. Und Cinthy sieht sich als deren stolze Nachfahrin. Es wird schwärmerisch.
Im Kontrast dazu der Niedergang von Rubys Familie, auch sie geht unter, aber jämmerlich. Ihnen fehlt die Liebe. Ruby, wird von ihren Eltern weiteren Demütigungen ausgesetzt, auch von der Mutter.
Die Übersetzung dieses gewaltig ausholenden Werkes mit seinen vielen Füllwörtern ist der Übersetzerin gelungen. Nicht nachvollziehbar die Übersetzung des Wortes Nigger, das gelegentlich vorkommt. Während Rachel Eliza es ausschreibt, so als wollte sie beschreiben, wie es in den fünfziger Jahren war, wird es hier ausgeschrieben, und gleichzeitig durchgestrichen.
Das Buch endet pathetisch, als Cinthy fünfzehn ist: “Meine Familie glaubte, wusste, dass ich stark genug war, um mich selbst und die Kräfte, die mich an diesem Ort geschickt hatten, zu kennen. (Sie lebt inzwischen in Damascus.)
Ich würde weitermachen und, umringt von lobenden Ahnen den Gesang, das Lachen und den Mut feiern, den es brauchte, um das bittersüße Festmahl der Liebe zu verschlingen.“
Kann man da guten Appetit wünschen? Manche Fünfzehnjährine neigen einfach zum Kitsch… Mir ist es zu schwülstig.