Festbankett Asterix – Das offizielle Kochbuch

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Die Welt des Asterix geht durch den Magen

Das vorliegende, übersichtlich gestaltete Kochbuch greift laut Autor die in den Asterix-Bänden angesprochenen Gerichte auf und verarbeitet diese als Rezepte zum Nachkochen. Dabei teilt der Autor die Rezepte in verschiedene Regionen ein: Die gallischen Gerichte, Die Speisen der Nachbarvölker, Rezepte aus Rom, Spezialitäten aus fernen Ländern. Unterfüttert wird das Ganze mit einem verständlichen, über das Buch verteilten Küchenglossar und einem Kräuterlexikon des Miraculix, das einem Herbarium ähnelt. Die Bebilderung der Rezepte ist großzügig, mit z.T. doppelseitigen Fotos der appetitlich aussehenden Gerichte. Das Register hilft beim Auffinden des jeweiligen Rezepts.

Allerdings sind die meisten Rezepte eher nichts für die schlanke Linie und sehr fleischlastig (auch einige Fischgerichte sind dabei), also nur in Teilen etwas für Vegetarier*innen. Das Augenmerk liegt auf Hauptgerichten und Süßspeisen. Die Gerichte sind in 3 Schwierigkeitsgrade unterteilt, wobei es viele einfach zuzubereitende Speisen gibt, die sich tatsächlich bzgl. der Zutatenliste und des Zeitaufwandes in Grenzen halten.

Aber die Zutatenliste hat einen Pferdefuß: Viele Zutaten sind speziell. Ich habe z.B. keine Toulouser Bratwurst zuhause oder Brocciu, Rindernierenfett, Kastanienhonig, Verbene, Austern, ein ganzes Spanferkel. Ad hoc im Supermarkt zu finden und günstig sind sie auch nicht. Ich bin als Kompromiss dazu übergegangen, die Gerichte als Anregung zu betrachten und das holen, was ich mir leisten kann und was ohne viel Zeitaufwand aufzufinden und zuzubereiten ist.

Außerdem speisten die Legionäre entschieden nicht so feudal wie die entsprechenden Rezepte vermuten lassen: Ein Meeresfrüchtesoufflé wie auf S. 88 wird es wohl schwerlich gegeben haben. Im Gegenteil: Im Band “Asterix als Legionär” beschweren sie sich bitterlich über das schlechte Essen. Das Kochbuch versucht diesen Zwiespalt etwas abzudämpfen, indem es meint, dass Rezepte solcherart bestimmt die Legionäre motiviert hätten. Überhaupt fallen die Rezepte oft durch Exklusivität auf, was mit den sehr einfachen Gerichten in den Comics wenig zu tun hat. Der Autor wollte wohl sicherstellen, dass die heutigen Leser*innen genussvoll speisen.

Schön sind die kleinen Einleitungen zu den Rezepten, die Erklärungen zum Gericht in Verbindung zu den Comics enthalten. Infos, was man braucht und wie lange man braucht, gibt es ebenfalls.

Fazit

Hübsches, übersichtliches und informatives Kochbuch, das sehr fleischlastig und herzhaft ist, aber viele Zutaten enthält, die nicht so einfach zu beschaffen sind. Allerdings gibt es auch viele einfach zuzubereitende Gerichte mit gängigen Zutaten. Schmackhaft sind sie auch. Also: Haut rein!


Genre: Kochbuch
Illustrated by Egmont Comic Collection

Asterix – Die goldene Sichel

Druide Miraculix zerbricht seine goldene Sichel. Jetzt steht seine Teilnahme am jährlichen großen Treffen der Druiden im Karnutenwald auf dem Spiel. Asterix und Obelix wollen ihm helfen und eine neue Sichel kaufen. Das ist aber komplizierter als gedacht, denn Obelix’ Vetter Talentix, der landesweit die besten goldenen Sicheln herstellt, ist verschwunden. Asterix muss all seine Intelligenz einsetzen, um Talentix aufzuspüren.

Der 2. Band der Reihe (in Deutschland der 5. Band) kommt in einer limitierten Softcover- und Hardcover-Sonderausgabe zum 50. Geburtstag dieses Bandes daher. Diese beinhaltet 16 redaktionelle Zusatzseiten, in denen der Fan vieles Interessante zum Asterix-Universum erfährt, und die Original-Coverzeichnung der Erstausgabe am 2. Juli.

Da dieser Comic wie ein Krimi aufgezogen ist, behandeln die zusätzlichen Seiten u.a. Asterix’ kriminalistische Talente in diveren Abenteuern. Der geneigte Fan erfährt aber auch, dass es in Frankreich eine Zeichentrickserie rund um Idefix und seine tierischen Freunde gibt (“Idefix und die Unbeugsamen”), die in Lutetia vor seiner Zeit bei Obelix spielt.

In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant ist der reale Nachbau der Uferstraße von Lutetia, die Thierry Rétif mit seinem Team als Gemisch aus dem Design des Comics und einer mittelalterlichen Thematik gestaltet und umgesetzt hat, und als Tourist/in besucht werden kann. Weiterhin enthalten sind Beispiele vom Szenario zur Zeichnung, die originale Bleistiftskizze für die neue Coverzeichnung 2006, die Entstehung des Asterix’schen Lutetias, sowie die Entstehung des Mythos Asterix und Infos zu den Schöpfern.

Wer Fan der Serie ist, erhält mit diesem Sonderband zusätzliche interessante Infos für kleines Geld. Aber auch wer seine zerlesene Ausgabe mit diesem neuen Band ersetzen will, ist gut bedient. Insgesamt gelungen.


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Comic Collection

Asterix – Tempus fugit: Wahre Mythen und falsche Fakten

Dieser Sonderband widmet sich der Frage, welche Fakten in den Asterix-Bänden tatsächlich historisch belegt sind und welche nicht. Aßen die Gallier – wie Obelix – hauptsächlich Wildschwein? Galt das Rausstrecken der Zunge als gallische Provokation? Hätte Asterix Olympiasieger werden können? Traten Gallier in die römische Legion ein? Führten alle Wege nach Rom? Gab es “echte” unbeugsame Gallier? Wurde aus gallischen Männerfreundschaften manchmal Liebe? Organisierten die Römer einen Teil ihres Lebens in den Thermen? Waren die gallischen Barden gefürchtet? Spielten die Briten damals schon Rugby? War das Essen der römischen Legionäre miserabel? Weiterlesen


Genre: Comic
Illustrated by Egmont Comic Collection

Asterix – Das Geheimnis des Zaubertranks

Nach einem schmerzhaften Sturz von einem Baum merkt der Druide Miraculix, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Er fasst den Entschluss, das Geheimnis des Kräfte verleihenden Zaubertranks an einen jüngeren Druiden weiterzureichen. Dadurch soll sich das kleine gallische Dorf auch in Zukunft gegen angreifende Römer zu verteidigen wissen.

Gemeinsam mit den beiden Helden Asterix und Obelix wird ganz Gallien auf links gedreht: Es wird nach einem talentierten Druiden gesucht.

Eine wahrlich schwere Aufgabe, da das Rezept nur in vertrauensvolle Hände gelangen darf. Das ruft einen Erzrivalen von Miraculix auf den Plan, der das Geheimnis vom Kräfte verleihenden Zaubertrank an sich reißen möchte.

Während die Helden gemeinsam mit dem Druiden nach einem Nachfolger suchen, bekommt Cäsar vom Erzrivalen gesteckt, dass dem Dorf der Zaubertranksmeister fehlt. Der Imperator lässt umgehend seine Truppen gegen das kleine gallische Dorf marschieren, welches von den restlichen Einwohnern vehement und unter Einwirkung des Zaubertranks verteidigt wird. Jedoch schwindet der Vorrat des stärkenden  Tranks schnell, und das gesamte Unterfangen gestaltet sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

Veröffentlichung

Die Erstauflage von „Asterix – Das Geheimnis des Zaubertranks“ erschien am 7. März 2019 und beinhaltet 48 Seiten als gebundene Ausgabe. Als Vorlage für diesen “Comic” diente die Verfilmung des gleichnamigen Animationsfilms, der in deutschen Kinos am 14. März 2019 startete.

Die Originalgeschichte von Alexandre Astier, welche für den Film, Roman und diesen “Comic” Pate stand, hätte den Zauber haben können, eine würdige Fortsetzung der unbesiegbaren gallischen Helden sein zu können. Zeichentechnisch überzeugen die Bilder von Fabrice Tarrin voll und ganz, wobei wir direkt beim Hauptkritikpunkt ankommen.

Wenn dem Leser “Der Himmel auf den Kopf fällt!”

Es handelt sich bei der neuesten Ausgabe nicht mehr um einen klassischen Asterix und Obelix-Comic, sondern um ein Bilderbuch, welches “nur” noch ein- oder doppelseitige Zeichnungen vorzuweisen hat.

Bei diesen sehr guten Zeichnungen vermisst man schmerzlich typische Elemente wie Sprechblasen (ZACK! BUMM!) sowie aus den Latschen fliegende Römer. Eine genaue Namenszuweisung oder Vorstellung der Helden fehlt darüber hinaus fast komplett. Es wird wohl vorausgesetzt, dass der Leser jeden Akteur kennt und diesen auch einordnen kann.

Story

Die Story hat das Potenzial eines Rohdiamanten, jedoch fehlt es an Parallelen zum realen Leben. Ich hätte mir Namen wir Rationix und Aspirix (beide als Druidennamen zum Beispiel als Anspielung zu ähnlich klingenden Pharma-Riesen) gewünscht. Nach nur 20 Minuten Lesezeit hatte ich den faden Beigeschmack, lediglich ein Script vorgelegt bekommen zu haben, da ich mir selber viele Bilder im Kopf ausmalen musste.

Die Urväter

Der Erfinder und vor gut 43 Jahren verstorbene René Goscinny hätte diese neue Art von Comic sehr wahrscheinlich nicht gemocht. Ebenso sein noch lebender Kollege, Albert Uderzo, der seit 1951 den gallischen Helden von Goscinny Farbe verlieh. Dieser produzierte seit dem Tode Goscinnys die Erzählungen um die beliebten Gallier mit dem 1979 gegründeten Unternehmen “Éditions Albert René” selber. Dabei wurden die Texte von Uderzo im Vergleich zu denen von Goscinny wiederholt kritisiert.

Im Jahr 2008 veräußerte Uderzo seine Anteile des Unternehmens an den französischen Verlag Hachette. Seitdem begann die qualitative Talfahrt der Geschichten rund um die unbeugsamen Gallier.

Erfinder GOSCINNY und UDERZO werden hier erneut nicht würdevoll vertreten.

Beim Teutates, beim Lesen dieser Geschichte ist mir der Himmel auf den Kopf gefallen.

(Anmerkung: Bei starken Unwettern ist dies das Einzige, was Galliern Angst macht.)

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Genre: Bilderbuch, Comics
Illustrated by Egmont Comic Collection