Wenn´s mal so einfach wäre…
Ein Toter wird aufgefunden. Er sitzt in einem Lesesessel, die Hose samt Unterhose heruntergezogen. Ein Schuss hat ihn ins Jenseits befördert. Dieser Schuss traf ihn in sein linkes Auge. So weit so unschön. Commissario Salvo Montalbano schließt aus dem Arrangement des Tatortes das Nahegelegene und sucht nach einer Frau, einer Geliebten, einer Hure, was auch immer. Ist es ein Eifersuchtsdrama, oder wurde der Tote gar von der Frau selbst, beim Liebesspiel…
Wer mit diesem neuen Fall, den der sizilianische Ausnahmekommissar des Autors Andrea Camilleri zu lösen hat, nicht sein erstes Buch aus der mittlerweile umfangreichen Reihe liest, glaubt sowieso nicht an eine einfache Auflösung.
Auf dem Weg zur Seite 260 erfährt man viel über Moral und Doppelmoral, über Familienstrukturen und über die Vorherrschaft des Mannes auf Sizilien. Das klingt so lapidar, dass die Leserinnen und Leser denken mögen: Na und? War doch klar. Lassen Sie sich auf diese Geschichte ein – es wird Ihnen mittendrin ziemlich mulmig werden.
Ansonsten: Souverän erzählt, hochspannend und immer unterhaltsam mit hinreissendem Humor geschrieben. Ein Muss für alle Fans, eine Freude auch für alle, die die Geschichten um Montalbano noch nicht kennen.