Die Autorin schildert in ihrem Buch Begegnungen mit unseren heimischen Vögeln. Sie beschreibt die glücklichen Momente des Beobachtens und vermittelt eine andere Herangehensweise an unsere Umwelt als es klassische Bestimmungsbücher machen.
Schon in frühester Jugend wurde Johanna Romberg durch die Veröffentlichung von Heinrich Frielings Klassiker »Was fliegt denn da?« angesprochen, sich als Hobby-Ornithologin zu versuchen. Schritt für Schritt lauschte sie sich in die Welt unserer gefiederten Mitbürger ein und erschloss sich ohne wissenschaftlichen Anspruch über die Vögel die übrige Natur.
Dabei wurde ihr bewusst, dass Meldungen, wonach Vogelstimmen zunehmend verstummen und der Himmel leerer wird, ihre Berechtigung haben. 421 Millionen Vögel sind nach Aussagen der Statistiker in den vergangenen 30 Jahren aus Europas Wäldern, Feldfluren, Dörfern, Städten, Küstengebieten und Flusslandschaften verschwunden. Klimawandel, Intensivierung der Landwirtschaft, Zersiedelung der Landschaft, Einsatz von Pestiziden und nicht zuletzt die Vogeljagd in südlichen Ländern zerstören kontinuierlich Naturreichtum und Artenvielfalt.
Vögel beobachten bedeutet für die Autorin in erster Linie, Vögeln zuzuhören. Jeder Vogel besitzt seinen individuellen akustischen Fingerabdruck und oft sind es die Unsichtbaren und Verstecktesten, die am lautesten und markantesten singen. Um aus dem oft vielstimmigen Chor der gefiederten Sänger einzelne Stimmen herauszuhören, empfiehlt sie die Wintermonate. Die Natur ist stiller, schon weil keine Blätter rauschen und die Vogelwelt überschaubar bleibt.
Schritt für Schritt teilt Johanna Romberg ihre Erfahrungen mit dem Leser und schildert auch, welche Probleme sie selbst anfänglich hatte, das Gezwitscher zu differenzieren. Sie empfiehlt, sich schrittweise in die Natur hineinzuhören, um anfangs die Familien der Vogelwelt kennenzulernen, bevor es an die Einzelbestimmung geht. Die Autorin erklärt, warum manche Vögel häufiger sind als andere, und was wir Menschen damit zu tun haben. Und in einer kleinen Sehschule erläutert sie ganz praktisch, wie man mithilfe der Meisen den richtigen Umgang mit Ferngläsern lernt.
Das Schöne an »Federlesen« ist die Gelassenheit, mit der die Autorin den Leser von der Magie des Beobachtens überzeugt und ihn allein durch ihre Erzählweise an die Hand nimmt. Die Lektüre vermittelt Demut vor unseren gefiederten Begleitern, schärft die Sinne mit jeder Beobachtung, macht achtsamer und schenkt damit letztlich Glück.
Wer ein klassisches Bestimmungsbuch sucht, greift ins Leere. »Federlesen« erzählt von magischen Glücksmomenten, die eine Beschäftigung mit der Natur und insbesondere mit der Vogelwelt bescheren kann.
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Du liest ja eigenartige Bücher. Meine Mutter sitzt auch immer am Fenster und erzählt mir, was für Vögel sie gesehen hat.
Von Drohnen hat sie bisher nichts gesagt, doch, dass Drohnen einen Flughafen lahm gelegt haben.
Um Drohnen geht es in dem Buch leider nicht. Aber vielleicht würde deiner Mutter das Buch Freude schenken.