Inhalt
Feinschmeckercomic „Erfolgsrezept“: Onkel Dagoberts Restaurant läuft nicht gut. Die Leute wünschen sich einfaches, schmackhaftes Essen und keine überteuerte, gehobene Kulinarik. Donald fühlt sich aufgrund seiner Kocherfahrungen mit Hausmannskost zu Höherem berufen und bietet an, für das Restaurant zu kochen. Seine Neffen und Daisy helfen mit, aber Donald verschätzt sich und die Neueröffnung wird ein Desaster. Starkoch Nelson Knüller soll es richten, aber bekommt er dieses Chaos überhaupt noch in den Griff?
„Duell der Drohnen“: Rudi hat sich eine Drohne gekauft, die er ausprobieren will. Dabei kommt er einem Mini-Raumschiff in die Quere, das nach einem Zusammenprall abstürzt.
Donni Duck „Zeitungszoff“: Der kleine Donald alias Donni will unbedingt ein neues Spiel haben, aber Oma Duck gibt ihm nicht das Geld dafür. Das soll er sich als Zeitungsjunge selbst verdienen. Weil aber seine Lieblingsfeindin Raffaela schon als Austrägerin eingestellt ist, verhandelt Donni mit ihr: Er fährt für einen bestimmten Betrag die Tour – bis er merkt, dass er über’s Ohr gehauen wurde.
„Die widerspenstige Henne“: Oma Duck hat eine Henne im Stall, die macht, was sie will. Und brüten will sie nicht. Was tun?
„Das Geheimnis der Dinos“: Um sein Vermögen zu mehren, macht Onkel Dagobert mit seinen Neffen einen Krater im Meer ausfindig, in dem ein Asteroid eingeschlagen ist. Aber er hat nicht damit gerechnet, dass er dort auch noch Dinos vorfindet.
Geschichten mit Botschaften: sozial, tierfreundlich, gegen Ausbeutung, aber zu wenig People of Color
Das Magazin wartet mit 2 Rätselcomics, einem Interview mit Starkoch Nelson Müller und einem Rezept, Witzen, Tipps, Tricks, dem Entenkurier, Extrawissen zu wichtigen Monatstagen und 5 unterschiedlichen Geschichten auf.
In der Titelgeschichte „Erfolgsrezept“ tritt Starkoch Nelson Müller als Nelson Knüller auf. Es ist gut, dass Menschen mit anderer Hautfarbe Eingang in das Entenhausener Universum finden. Allerdings würde ich mir genau das deutlich mehr wünschen, denn obwohl das Walt-Disney-Universum aus Amerika stammt und sehr viele Afroamerikaner*innen in den USA leben, kommen andersfarbige Darsteller*innen kaum vor; im Übrigen auch keine Indigenen. Da besteht dringend Nachholbedarf! Selbst wenn hier Nelson Müller einen Auftritt hat, ist es leider doch nur ein kurzer Gastauftritt – kaum ist er im Restaurant, schon wird er von Donald wieder hinauskomplimentiert. Und Donald glänzt in dieser Geschichte nicht mit Menschlichkeit, sondern ist nur auf sein eigenes Wohlergehen bedacht und sich nicht zu schade, Ideenklau zu betreiben. Da denkt man doch automatisch an Ideenklau im Internet oder in wissenschaftlichen Arbeiten…
In „Duell der Drohnen“ lernt Rudi das gute Gefühl zu schätzen, hilfsbereit zu sein. Hilfsbereitschaft ist essentiell für ein soziales Miteinander. Der Comic spricht allerdings auch die Kehrseite an: Es gibt immer Leute, die Hilfsbereitschaft ausnutzen, damit asozial handeln und dazu beitragen, dass anstatt Vertrauen sich Misstrauen breitmacht – mit den entsprechenden Konsequenzen. Die Ausnutzer*innen von denen zu unterscheiden, die wirklich Hilfe brauchen, ist allerdings manchmal nicht so einfach.
In „Zeitungszoff“ sieht man im Kleinen das Prinzip des reinen Kapitalismus ohne die soziale Marktwirtschaft: Unterbezahlung und das ständige Über’s-Ohr-Hauen kommen einem in der Realität doch sehr bekannt vor. Und der Comic zeigt sehr eindrücklich, wohin so ein Mist letztlich führt: Echte Wertschätzung bzgl. der Finanzen und der Arbeitskraft sehen definitiv anders aus.
„Die widerspenstige Henne“ zeigt, dass auch unter guten Bedingungen gehaltene Hennen (Bio-Haltung) letztlich nur dazu dienen, Eier zu liefern – in Dauerschleife, ohne Pause. Dagegen wehrt sich eine Henne und macht Oma Duck klar, dass sie ein Lebewesen und keine Maschine ist. Das erinnert sehr daran, was der Tierschutz immer bzgl. Haltungsbedingungen und Speziesismus beklagt. Aber auch gerechte Arbeitsverteilung ist ein Thema: Die Frau (Oma Duck) macht die ganze Arbeit, während sich der Mann (Franz) ausruht. Irgendwann führt das dazu, dass die Frau eine solche ungerechte Arbeitsteilung nicht mehr mitmacht, wie Oma Duck beweist.
„Das Geheimnis der Dinos“ zeigt, dass man nicht immer alles zu Geld machen muss – und die geldgierige Vorgehensweise etwas viel Wertvolleres zerstört, nämlich archäologische Funde.
Fazit
Die Geschichten sind eingängig und spannend, aber auch hintersinnig, wenn man sich mit den versteckten Botschaften beschäftigt.