Philip K. Dick war ein Maniac. Sein Werk umfasst 108 Geschichten und 43 Romane, von denen diverse verfilmt worden sind. In dieser fünfbändigen Werkausgabe sind sämtliche Geschichten in chronologischer Reihenfolge enthalten. Dies erlaubt es, die Entwicklung des legendären Science-ficition-Autors zu verfolgen.
Dicks erster veröffentlichter Text, »Roog« von 1953, schildert die verquere Welt eines treuen Hundes, der nach faszinierendsten Leckereien duftende Mülltonnen bewacht und einmal die Woche Alarm schlägt und in Gefechtsposition geht, wenn seine ärgsten Feinde, die Müllmänner, die seinem Schutz anvertrauten Köstlichkeiten rauben.
Dick schafft es, die Wahnvorstellung des Hundes, dass seine Besitzer den Müll für wertvoll halten, zum Thema seiner Geschichte zu machen, muss der Vierbeiner doch annehmen, er lebe auf einem Planeten voller Verrückter, die nicht bemerken, wie ihnen regelmäßig das Allerheiligste gestohlen wird. Das Weltbild des Hundes erscheint damit vollkommen logisch, wenn es sich auch von dem der Zweibeiner unterscheidet.
Schon in dieser ersten Erzählung macht der Autor deutlich, dass er sich gern philosophischer Grenzfragen stellte, die er in seinen Texten verarbeitete. So geht es nur vordergründig um Raumexpeditionen auf Planeten, die ihre Eroberer verschlingen, um mechanische Nannies, die ihre Konkurrentinnen umbringen, um der Industrie neue Absatzmärkte zu schaffen, um Zeit- und Bewahrungsmaschinen.
Es stehen stets grundsätzlichere Fragen im Hintergrund, auf die sich der Leser einlassen mag oder auch nicht.
Hinsichtlich der Vielfalt seiner Themen und der immer wieder spannenden Art, wie er seine Geschichten auflöst, ist Philip K. Dick in der Literaturgeschichte des Quanten-Zeitalters einer der ganz Großen.
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