Anna Zollinger wächst zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Tochter eines Seidenhändlers am Zürichsee auf. Sie ist rebellisch und unbeugsam. Ihre Stiefmutter schickt sie ins Kloster nach Rüti, wo sie abscheuliche Dinge erlebt und den Glauben verliert. Sie brennt mit einem deutschen Pilger durch, der aus Eifersucht einen Reisläufer erschlägt und fliehen muss. Anna trifft auf die attraktive Dirne Brida, mit der sie zusammen lebt und erste Diebeszüge unternimmt. Die beiden begegnen einer Fischerstochter, mit deren Boot sie auf dem Zürichsee Handelsschiffe überfallen. Eines Tages entern sie ein Boot, das sie bereits einmal überfallen hatten. Dessen Besatzung erkennt die Frauen, und es kommt zu einem tödlichen Handgemenge. Es sollte nicht das letzte gewesen sein.
Tja eigentlich brauche ich gar keine Rezension mehr zu schreiben denn viel mehr gibt es zu diesem Buch auch fast nicht zu sagen. Ich habe noch nie erlebt dass ein Klappentext so viel über den Inhalt eines Buches aussagt/preisgibt wie hier. Anna hat in Ihrem Leben wahrhaftig viel erlebt und auch viele, schlimme Dinge ertragen müssen aber der Autor hat sich dazu entschlossen diese ganzen Ereignisse und Schicksalsschläger im Zeitraffer durch zu knüppeln.
Ich stehe total auf ausschweifende Geschichten in Form von dicken Schmökern, bei denen man sich richtig in die Figuren hineinversetzen, mit ihnen mitfiebern kann und sogar das Gefühl hat mit Ihnen auf Reisen zu sein aber leider ist das hier absolut nicht der Fall.
Das schlechte Verhältnis zu Ihrer egoistischen und heimtückischen Stiefmutter, der Aufenthalt im Kloster und die damit verbundenen Qualen aus Missbrauch und Prügel, die kurze Liebe zu einem Pilgerer, die romantische Beziehung zu einer Hure, der Einstieg in das Leben als Gesetzlose und die Rache am Kloster, das alles packt der Autor auf gerade einmal 280 Seiten. Er hetzt geradezu durch die Geschichte, ich hatte das Gefühl dass er möglichst viel Abwechslung rein bringen möchte, erreicht damit aber nur Oberflächlichkeit.
Man bekommt keinen richtigen Draht zu den Figuren und hat teilweise wirklich das Gefühl eine Zusammenfassung und keine komplette Geschichte zu lesen. Der Autor hätte entweder mehr Herzblut in die Geschichte legen und sie wesentlich intensiver erzählen sollen, oder er hätte ein paar Stationen in Annas Leben einfach weglassen sollen um den anderen Stationen dafür wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Weniger ist halt manchmal mehr, das wird hier wieder einmal ziemlich deutlich. Mich hat das Buch jedenfalls nicht wirklich gefesselt und ich war auch nicht traurig als ich es durch hatte, was bei guten Büchern sonst oft der Fall ist.
Leider kann ich dieses Buch nur als mittelmäßig einstufen, obwohl man bestimmt einiges aus der Geschichte hätte machen können.
Kann man lesen, muss man aber absolut nicht…
Danke für die Warnung 😉
Gerne! 😉
Sozusagen ein ruchloses Buch über ein ruchloses Leben….
Ja ruchlos sein Sohn… 😉
Mir ging es ganz genauso, schade um die eigentlich gute Grundidee.