Macbeth – Blut wird mit Blut bezahlt

Jo Nesbø hat Macbeth in eine trostlose schottische Stadt der Siebziger versetzt. Drogen, Korruption herrschen, ein Polizeipräsident regiert, der nur seinen eigenen Vorteil kennt.

Doch Duncan tritt als neuer Polizeipräsdent an, er will die heruntergekommene Stadt wieder lebenswert machen. Einer seiner Gefolgsleute ist Macbeth, der Chef der Sonderkommandos. Und der ist mit “Lady” liiert, der Chefin des Glücksspielparadieses, die ihn anstiftet, Duncan zu ermorden und dessen Platz einzunehmen.

Die Geschichte folgt Shakespeare mit holzschnitzartigen Charakteren, düsterem Umfeld, ist vor allem am Anfang widerspenstig zu lesen. Keine Geschichte, die einen sofort in Bann schlägt, sondern eher abschreckt. Doch nach und nach nimmt diese düstere SF-Dystopie den Leser gefangen.

Nesbø hat mit dem Roman ein Remake von Shakespeares Drama um Macht und Paranoia vorgelegt, eine Parabel, wie Macht korrumpiert, zur Droge wird und den nicht mehr loslässt, der ihr verfällt. Kein Wunder, dass mir sofort einige Politiker aus der Geschichte, aber auch aus der Gegenwart eingefallen sind.

Kein Ex-und-Hopp Buch, aber eins, das lange nachwirkt.


Genre: Dystopie, Romane, Science-fiction
Illustrated by Penguin

Ein Gedanke zu „Macbeth – Blut wird mit Blut bezahlt

  1. Sicher ein interessanter Stoff – und ob es sich nun um Nazis, mittelalterliche Königsdramen oder die kommunistischen Revolutzier in den Südamerikanischen Ländern (siehe Nicaragua & don Daniel) handelt – Macht korrumpiert, wird zur Droge Allmacht und ist auch immer ein guter Romanstoff – wenn man nicht grade selbst in diesen Dramen verstrickt ist!

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