Jack Loser bittet seinen Freund Lucky Luke, seine jüdische Familie auf ihrem Weg nach Montana zu begleiten und zu beschützen. Gleich nach der Ankunft merkt Lucky Luke, dass die strenggläubige Familie nicht so recht in den rauen wilden Westen passen will. Allein die Verköstigung, die alles andere als koscher ist, stellt den hartgesottenen Cowboy mitten in der Prärie vor ungeahnte Herausforderungen, ganz zu schweigen von den “gefilte Fisch” der Mame, von denen Luke Alpträume bekommt. Als wäre das nicht genug, muss sich Luke gegen die Heiratsabsichten der Sterns wehren, die ihn mit ihrer Enkelin verkuppeln wollen. Last but not least heften sich Banditen auf Lukes Fersen, die den Schatz der Sterns rauben wollen. Aber es gibt auch erfreuliche Momente, die die Sterns mit dem Wilden Westen versöhnen: Die Begegnung mit den Kri-Indianern verläuft so harmonisch, dass die Sterns glauben, einen der verlorenen Stämme Israels wiedergefunden zu haben.
Der neue Band wartet nicht nur mit einer amüsanten, sondern auch einer interessanten Geschichte auf, die voller hintersinniger Anspielungen steckt und den jüdischen Glauben (sowie dessen Geschichte) den LeserInnen gleichzeitig näher bringt, diesen aber auch (zusammen mit den rauen Sitten des Wilden Westens) liebevoll konterkariert. Da streckt unverhofft Albert Einstein als Auswandererkind seinem Hintermann die Zunge raus, die deutsche Übersetzung ist voll von jiddischen Wörtern, Juden als das “Volk des Buches”, jiddisches Liedgut – all das wird wie nebenbei eingebaut und verfehlt seine (herzlich-humorige) Wirkung nicht. Der neue Szenarist Jul hat ganze Arbeit geleistet; hoffentlich ist er auch bei den kommenden Bänden dabei. Als kleines Extra bietet der Band kurze Infos zu Lucky-Luke-Erfinder Morris und zu den Juden im Wilden Westen.
Fazit: Uneingeschränkt empfohlen!