Die Maschine steht still

Eine der frühesten Visionen der Macht des Internets liefert E. M. Forster mit der kurzen Erzählung »Die Maschine steht still«. Vashti und ihr Sohn Kuno leben an entgegengesetzten Enden einer fiktionalen unterirdischen Welt. Ihre Kommunikation erfolgt über interaktive Maschinen. Kuno ist ein Rebell und überredet die zögernde Vashti, ihn zu besuchen, obwohl die Menschen eigentlich keine persönlichen Beziehungen mehr zueinander aufnehmen. Er erzählt ihr von seiner Ernüchterung mit der mechanisierten, keimfreien Welt, die er bereits für kurze Zeit verlassen hat, indem er an die Erdoberfläche gelangte, wo er andere Aussteiger traf.

»Die Maschine steht still« (Original: »The Machine Stops«) ist eine Science-Fiction-Kurzgeschichte aus dem Jahre 1909. Im Jahre 1965 wurde sie zu einer der besten Novellen der Welt gewählt, 1973 wurde sie in The Science Fiction Hall of Fame aufgenommen.

Forster beschreibt in seiner Dystopie das erst 80 Jahre später erfundene Internet und die Kommunikation über die sogenannten sozialen Medien. Er sieht damit durchaus kritisch eine gesellschaftliche Entwicklung voraus, die durch technische Intelligenz bestimmt wird. Sein Text gilt als die früheste, durchaus treffende Beschreibung des Internets und der Entwicklung künstlicher Intelligenz.

Der englische Schriftsteller E.M. Forster (Edward Morgan Forster) wurde vor allem durch seine Novelle »A Room with a View« und seinen Roman »Howards End« bekannt. Er wurde am 1. Januar 1879 in London geboren und starb am 7. Juni 1970 in Coventry.

Forster studierte in Cambridge und begann seine Karriere als Schriftsteller mit der Veröffentlichung seines ersten Romans »Where Angels Fear to Tread« im Jahr 1905. Er schrieb insgesamt sechs Romane, darunter »A Room with a View« (1908), »Howards End« (1910) und »A Passage to India« (1924), die ihm internationalen Ruhm einbrachten.

Der Autor steht für klare und präzise Prosa und die Fähigkeit, menschliche Emotionen und Beziehungen auf tiefgründige Art darzustellen. Forster ist auch bekannt für seine kritische Betrachtung der Gesellschaft und seine Unterstützung der Rechte der Homosexuellen. Er war Mitglied der Bloomsbury Group, einer Gruppe von Schriftstellern, Künstlern und Intellektuellen in London, die in den frühen 20er Jahren des 20. Jahrhunderts aktiv war.

Der kurze Text liest sich geschmeidig und bietet Fragestellungen, die gerade in unserer Zeit unter der Wirkmacht der Künstlichen Intelligenz (KI) aktuell sind.

 


Genre: Novelle, Science-fiction
Illustrated by Hoffmann und Campe

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