Der Autor versteht sein Buch als Gegenerzählung zur etablierten Geschichtsschreibung der Bundesrepublik. Schumacher möchte „die Geschichte vom Kopf auf die Füße stellen“ und legt dar, dass Deutschland nach 1945 nicht zwangsläufig gespalten werden musste, sondern dass die Teilung von westlichen Alliierten und ihren Interessen bewusst betrieben worden sei.
Zentrale Thesen und Themen seines Buches sind:
Währungsreform 1948: Darstellung als bewusster Akt der Spaltung Deutschlands; die „Luftbrücke“ wird als Propagandaaktion interpretiert.
„Stunde Null“: Schumacher hält die Rede vom kompletten Neubeginn für ein Märchen; alte Eliten und Strukturen blieben bestehen.
Rolle einflussreicher Personen: Adenauer, Globke, Rockefeller, Gehlen u. a. werden als Akteure beschrieben, die im Zusammenspiel mit westlichen Geheimdiensten und Kapitalinteressen die Weichen für Kalten Krieg und Wiederbewaffnung stellten.
Nürnberger Prozesse & Denazifizierung: Kritik daran, dass die Prozesse einerseits stattfanden, gleichzeitig aber NS-Funktionäre und Industrielle rasch wieder integriert wurden.
Geopolitik: Detaillierte Betrachtung der frühen NATO-Strategien, britisch-amerikanischer Angriffspläne gegen die UdSSR, sowie des Marshallplans, den er als ökonomisches Kolonialisierungsprogramm deutet.
Vergessene Stimmen: Schumacher hebt Widerstandskämpfer wie Emil Carlebach hervor, die im offiziellen Gedächtnis marginalisiert worden seien.
Kontinuitäten: Er beschreibt eine Linie von den wirtschaftlichen Interessen der Vorkriegs- und Kriegszeit über die US-amerikanische Besatzungspolitik bis hin zu heutigen Finanz- und Machtstrukturen (Blackrock, Vanguard, politische Eliten).
Gegenwart: Schumacher warnt vor der Gefahr eines neuen Weltkrieges und deutet an, dass der „Betrug am Frieden“ bis heute anhält.
Schumacher schreibt engagiert, polemisch und bewusst gegen den akademischen Mainstream. Seine Sprache ist klar, oft bildhaft und zielt auf eine breite Leserschaft ab, weniger auf ein rein wissenschaftliches Publikum. Dabei ist seine Darstellung stark thesengetrieben, häufig wertend und emotional gefärbt.