Der Autor, begeisterter Leser und Büchersammler, stand von 1975 bis 1992 an der Spitze großer ostdeutscher Verlagshäuser. Als Verleger des Berliner Aufbau-Verlags begleitete er den Umbruch von der sozialistischen Plan- zur freien Marktwirtschaft. 1990 gründete er zwei neue Unternehmen: den Aufbau-Taschenbuchverlag in Berlin und den Verlag Faber & Faber in Leipzig. Als Verleger, der Traditionen überblickt, als praktizierender Idealist und Akteur in zwei unterschiedlichen Gesellschaftssystemen liefert er uns in seinem neuen Essayband engagierte Betrachtungen zur Bücherwelt, die als fällige Einwürfe in die fatalen Bewegungsspiele einer weithin gestreßten Buchbranche angesehen werden dürfen. Er meditiert über Lieblingsautoren, Bestseller und Flops der Bücherwelt, das Taschenbuch von gestern, heute und morgen, über Büchersammeln und Buchgeschmack und über das Beziehungsge?echt zwischen Autoren und Verlegern, das wunderlichste Wechselverhältnis des literarischen Marktes von Luther bis Grass. In zwei umfangreichen Interviews »Was von den Träumen blieb – Als Verleger in der DDR« und »Die Allmacht des Geldes und die Zukunft der Phansasie – Als Verleger in der deutschen Bundesrepublik« zieht er Bilanz über ein bewegtes Verlegerleben. Leider merkt man dem alten Haudegen der DDR-Verlagsliteratur an, dass er doch dem DDR-Literaturgeschehen hinterhertrauert, aber es ist trotzdem interessant, wie er sich freut, dass er alte DDR-Titel z.B. Morgner, Amanda, wieder auflegen kann, um sie dem eiligen heutigen Literaturgeschehen wieder einzufügen, damit sie ihren literarischen Bestand behalten.