Venedig. Augenreise/Kochbuch

Venedig – Augenreise

Venedig Augenreise und Kochbuch. Venedig ist immer eine Reise wert. Und in Zeiten von Pandemien eben eine Augenreise. Oder mit dem Venedig-Kochbuch von Russell Norman eine kulinarische Reise durch die eigene Küche. Die beiden 2020 im Dorling Kindersley Verlag erschienen Bücher sind beide gleich prachtvoll in ihrer Ausstattung: Hardcover, großes Format von 200 x 266 mm und dick im Umfang. Darüber hinaus glänzen sie durch wunderschöne Fotografien, die eigens für die beiden Bücher angefertigt wurden. Die Fotos vom Kochbuch stammen von Jenny Zarins, die der Augenreise von Guillaume Dutreix.

Venedig – eine Augenreise

Die wohl „einzige Stadt mit menschlichen Ausmaßen“ wäre gerade dieser Tage eine Reise wert, da Venedig aufgrund der Pandemie wieder den Bewohnerinnen und Bewohnern überlassen ist. Auch die Kreuzfahrtschiffe bedrohen die kleinen Kanäle nicht und es sollen sogar wieder Fische darin zurückgekehrt sein. Von der Lagune ausgehend nähert sich die Autorin dem eigentlichen Venedig, denn ohne die Lagune, ein eigenes Biotop, gäbe es auch die Serenissima nicht. Auf Burano, Venedig vorgelagert und durch seine bunten Häuschen weltbekannt, lebt kein Geringerer als Philippe Starck, der auch im Zentrum Venedigs schon einige Spuren hinterlassen hat. Die Gemüseinsel Sant’Erasmo wird ebenso besucht wie San Michele oder die Friedhofsinsel Murano. Mit San Marco wird dann auch das erste Sestiere (deutsch: Sechstel) der Wasserstadt in all seiner Pracht gezeigt. Eine kleine Kaffeekunde zeigt wie vielfältig die Kunst des Brauens auch in Venedig ist. Als weitere berühmte Persönlichkeit, die mit Venedig verbunden ist, stellt uns die Autorin den Architekten Carlo Scarpa vor. Sein „Negozio Olivetti“ ist Legende unter den zahlreichen Architektur-StudentInnen in der Stadt. Denn Venedig ist nicht nur für seine Ca’Fosari bekannt an der man mehr als 40 Sprachen studieren kann, sondern auch für die IUAC (Istituto Universitario di Architettura di Venezia). Lucie Tournebize zeigt eine lebenswerte Stadt, die vor allem von seinen BewohnerInnen geliebt wird, nicht nur von TouristInnen. Am Canal Grande von Palazzo zu Palazzo ist ein vorgeschlagener Stadtspaziergang, aber viel schöner noch ist es, sich in den unzähligen calli der Stadt zu verirren. Denn wer sich noch nicht verirrt hat, war noch nicht in Venedig.

Venedig – Das Kochbuch

Venedig – Das Kochbuch

Was passt besser zum obigen Augenschmaus, der Augenreise, denn ein Kochbuch, das auch die kulinarischen Genüsse einfängt. Denn Venedig ist ja bekanntlich vor allem auch eine Stadt die riecht, manchmal sogar nach Orient, manchmal nach Okzident. Den Buchrand und die Titelschrift ganz in Gold gefasst, zeigt das vorliegende Kochbuch nach Jahreszeiten geordnet die Genüsse der Lagunenstadt. „Im Frühling gibt es eine Suppe aus wildem Knoblauch, eine Pizza mit roten Zwiebeln oder eine Frittata mit Garnelen und Dill. Im Sommer genießen Sie Panzanella, Spinat-Ricotta-Malfatti oder Bellini-Sorbet. Der Herbst schmeckt mit geröstetem Kürbis, geräucherter Makrele oder gegrillter Polenta einfach wunderbar. Den Winter essen Sie sich mit Pasta- und Bohnensuppe, Wild- und Pilzrisotto oder Rosmarin-Lammkeule warm.“ Natürlich mit vielen Adressen und einem Register im Anhang. 14 Monate lebte der Hobbykoch Russell Norman in einer „winzigen Wohnung an den Giardini“ und kochte alle Rezepte nach, die er auf Märkten in Erfahrung bringen konnte. Risi e Bisi auf venezianische Art zum Beispiel oder Artischockensalat aber auch Spaghetti Cassopipa, alles Rezepte, die natürlich mit lokalen Produkten gekocht werden entweder vom Rialto oder direkt von der Gemüseinsel Sant’Erasmo. Denn auch das ist das „menschliche Maß“ Venedigs: gäbe es keine Touristen, könnte sich die Stadt ohne Mühe selbst versorgen und wäre sogar autark. Erfahren Sie also mehr über Themen wie das Ökosystem der Lagune, Karneval in Venedig, Venezianische Renaissance, Das Haus Venini oder Unentbehrliche Brücken. Porträts von Venezianern, ob dort geboren oder zugezogen, und natürlich über die Küche Venedigs.

Lucie Tournebize/Guillaume Dutreix
Venedig. Eine Augenreise
ISBN 978-3-7342-0309-1
Oktober 2020
256 Seiten, 200 x 266 mm, fester Einband
Mit über 300 Fotos
Dorling Kindersley Verlag
28,00 €

Russell Norman
Venedig. Das Kochbuch
ISBN 978-3-8310-3587-8
Juni 2018
320 Seiten, 184 x 253 mm, fester Einband (Goldschnitt, Lesebändchen und Cover mit Folienprägung), 140 Fotografien
Dorling Kindersley Verlag
29,95 €


Illustrated by Dorling Kindersley Starnberg

Visuelles Wörterbuch spanisch – deutsch

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Musterseite aus »Visuelles Wörterbuch deutsch-spanisch«

Wörterbücher sind für jeden, der reist, ein nützlicher Begleiter. Dabei gebührt denjenigen Nachschlagewerken der Vorzug, die klein und handlich in der Manteltasche zu verstauen sind. Die einstmals roten, inzwischen knallgelben »Liliputs« von Langenscheidt gelangten aus diesem Grunde zur Berühmtheit, zumal sie auch zum Schummeln bei Klassenarbeiten geeignet waren. Voraussetzung für die Arbeit mit derartigen lexikalisch aufgebauten Wörterbüchern ist allerdings, einen konkreten Begriff zu suchen, um ihn in der jeweils anderen Sprache anwenden zu können.

Einen vollkommen anderen Weg beschreiten Bildwörterbücher. Diese bestehen klassisch aus Zeichnungen zu einem Themenbereich, deren Details dann mit Namen versehen werden. Vorreiter waren hier Duden und Brockhaus, die erstmals 1935 diesen Wörterbuchtyp vorstellten.

»Visuelles Wörterbuch« nennen die Verleger einer neuen Reihe zweisprachiger Nachschlagewerke ihre Schöpfung, die für den deutschsprachigen Nutzer inzwischen in englisch, französisch, spanisch, italienisch, türkisch und chinesisch vorliegen. Kennzeichnend für das Werk sind in Themengruppen zusammen gefasste Farbfotos. Bilder helfen, Informationen zu verstehen und zu speichern. Insofern enthalten die zweisprachigen Wörterbücher eine Fülle von Illustrationen und präsentieren dazu gleichzeitig ein umfangreiches aktuelles Vokabular in jeweils zwei Sprachen. Aufbereitet wird das Ganze in praktisch anwendbaren Kapiteln: es führt vom Menschen und seiner äußeren Erscheinung über das Haus und seine Wohnräume zu den Einkäufen und Lebensmitteln, zum Restaurant, Lernen, Arbeiten, Verkehr, Sport und Freizeit hin zu Aspekten der Umwelt und Informationsverarbeitung.

Diese Art der Informationspräsentation mittels Farbfotos ist vor allem für hyperaktive Erwachsene geeignet, die eine Sprache lieber in der Anwendung aufnehmen als sich daheim hinzusetzen und diese brav zu büffeln. Es setzt allerdings Grundkenntnisse der jeweiligen Sprache voraus und erwartet elementares Wissen, wie Verben zu konjugieren und Substantive zu deklinieren sind.

Das dem Rezensenten vorliegende visuelle Wörterbuch »deutsch-spanisch« wird seinem Anspruch gerecht und ist manchem herkömmlichen Sprachführer überlegen. Es macht Freude, darin herum zu blättern und sein Vokabular sofort zu erweitern. In der konkreten Anwendung ist es nützlich. Geht es in Spanien zum Metzger, wird vorab die entsprechende Seite konsultiert und die Begriffe von Hackfleisch über Lammkeule bis Ente sitzen. Will der Finca-Besitzer seine Hütte renovieren, lernt er mit einem Griff sämtliche Begriffe von Stichsäge über Tapetenkleister zu Hartfaser und Beize. Ob im Hotel, beim Arzt, in der Apotheke oder Bäckerei, beim Gewürz- oder Weinhändler – das Wörterbuch unterrichtet in Minutenschnelle und rüstet den Sprachschatz auf.

Allerdings birgt die Produktionsweise des Buches auch Gefahren. So muss jeweils nur die Schwarzform mit dem in der jeweiligen Sprache gesetzten Text ausgetauscht werden, um ein Buch in einer weiteren Sprache herstellen zu können. Dabei entstehen leicht Pannen, die ein aufmerksamer Hersteller oder Lektor vermeiden kann. Im vorliegenden Buch wird beispielsweise auf Seite 306 der Begriff »das Jahr« statt korrekt mit »el año« mit dem französischen »l´an« übersetzt, was darauf schließen lässt, dass schlampig gearbeitet wurde.

Ungünstig ist leider auch das Gewicht des Wörterbuchs. Aufgrund seiner Vollfarbigkeit und des hohen Verarbeitungsstandards ist es zu schwer, um ständig am Mann getragen zu werden. Es dient insofern eher zur Vorbereitung eines ausgedehnten Stadtbummels.

Fazit: Mir macht Lernen mit dem visuellen Wörterbuch Spaß, es unterstützt meine Faulheit und hilft, in Verbindung mit konkreten Fotos aus dem Alltagsleben Begriffe bildhaft aufzunehmen und einzuprägen.

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Genre: Wörterbücher
Illustrated by Dorling Kindersley Starnberg