Die prächtigen Kabinettstückchen aus dem bürgerlichen Heldenleben des als »Dandy vom Rhein« geltenden Düsseldorfer Sprachtalents enden grundsätzlich im Fiasko. Schmitz, der sich schon mit jungen Jahren anno 1913 mit 33 Lenzen das Lebenslicht ausblies, um nicht länger husten zu müssen, ist der Meister der grotesken Überzeichnung und eine Entdeckung für den, der gern lacht.
Der Umzug mehrerer Parteien in einem Mietshaus führt zu einem katastrophalen Tohuwabohu und endet in einer herrlich chaotischen Spirale, da sämtliche Möbelstücke in endloser Folge verrückt, durcheinander gewürfelt und angestoßen werden. — Die Rivalität eines neureichen Brauereierben mit den Alteingesessenen und Honoratioren der Stadt mündet in einem Kleinkrieg, der zur Ausrottung sämtlicher Automobile führt. — Will Mutter dem Vater endlich einmal akzeptablen Kaffee kredenzen und entschließt sich zum Erwerb einer modernen Kaffeemaschine, dann endet die Inbetriebnahme der patentierten Errungenschaft garantiert in der Auslöschung der gesamten Familie. — Den Ausflug mit seiner Erbtante in ein amerikanisches Kaufhaus zwecks Erwerbs einer Bluse überdehnt Schmitz schließlich zu Wochen, Monaten und Jahren qualvollen umher Irrens in den Etagen und Abteilungen des gigantischen Warenpalastes.
Schmitzens Einakter glühen vor sprachlicher Komik und surrealer Übertreibung. Kaum zu glauben, dass diese herrlichen Texte bereits hundert Jahre alt sind und immer noch keinen Staub angesetzt haben!
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