Ein junger Mann durchlebt eine normale Kindheit und Jugend; nach dem Abitur beginnt er ein Studium der Rechtswissenschaften und bereitet sich auf die erste juristische Staatsprüfung vor. Während dieser Zeit der Vorbereitung und des Lernens bemerkt er plötzlich an sich selbst Wahrnehmungsverschiebungen.
Er glaubt, dass Leute, die er auf der Straße trifft und die er gar nicht kennt, über ihn lachen, ihm nachschauen. Er ist zunehmend verunsichert, fragt sich, warum die Leute über ihn lachen. Ist ihm in den letzten Tagen irgendetwas Peinliches passiert? Haben diese Leute das gesehen, oder hat es ihnen jemand erzählt? Woher wissen die Leute davon?
Diese Wahrnehmungsstörungen nehmen ständig zu. Er kann sich nicht mehr auf das Lernen konzentrieren, schafft aber trotzdem sein Staatsexamen. Erst nach seiner Genesung erkennt er, dass dies alles nur seiner Vorstellung entsprang.
Autor Jens Jüttner beschreibt seinen eigenen Fall. In einem sehr geschickten Wechsel der Erzählerpositionen – mal als direkt Betroffener in der Ich-Person, und dann wieder als distanzierter sachlicher Berichterstatter in der dritten Person – nimmt er den Leser mit auf eine aufregende Reise durch die Höhen und Tiefen einer schweren psychotischen Erkrankung.
Unter dem Einfluss der Krankheit beginnt Jüttner, einen düsteren Science-Fiction-Roman zu schreiben. Dabei hört er immer öfter Stimmen. Zuerst leises Gemurmel, bald darauf erkennbare Stimmen von verschiedenen Personen. Aber es ist niemand da. Die Stimmen sprechen über ihn. Er ist sich sicher, dass er abgehört wird; die Stimmen sind die Rückkopplungen der Abhörmikrofone.
So baut er sich aus Ängsten und Wahnvorstellungen eine in sich logische eigene Umwelt auf. Die ersten Konsultationen und Behandlungen bei Nervenärzten bringen nicht die erhoffte Heilung. Er muss bald seinen Beruf aufgeben, seine Ehe zerbricht, er landet in der Nervenklinik. Die ganze aufreibende Reise durch diese psychotische Erkrankung dauerte für den Autor zehn Jahre. Inzwischen, fünf Jahre später, ist er vollständig geheilt.
In ungewohnt offener und freimütiger Weise berichtet der Autor über die Höhen, vor allem aber über die Tiefen der paranoiden Schizophrenie. Seine sehr persönlichen Schilderungen aus der Krankheit sind durchgehend begleitet von detaillierten Beschreibungen über die Krankheit.
Ein Vorwort von Prof. Dr. Joachim Cordes, Chefarzt einer Düsseldorfer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, runden dieses Buch ab. Damit bekommen Betroffene und Angehörige, aber auch Interessierte, gleichzeitig einen Ratgeber und einen lesenswerten persönlichen Bericht in die Hand.