Skelett

Im endgültig letzten Roman der Reihe um den britischen Spezialagenten Tweed geht es wieder um die erfolgreiche Aufklärungsarbeit des unschlagbaren Geheimdienstmannes und seiner Helfer. Im Büro des Ermittlers herrscht Langeweile: ein Mitarbeiter raucht eine King-Size-Zigarette, ein anderer putzt seine Knarre, ein dritter gähnt aus dem Fenster, da wird ein neuer Fall geliefert, der natürlich nur von Tweed aufgeklärt werden kann.

Ein Mann hat offensichtlich einen Mord gesehen und ist darüber in tiefe Amnesie gefallen. Der vornamenlose Tweed und seine Assistentin Paula fahren zum Landsitz des Zeugen, der Mitglied einer einflussreichen Milliardärsfamilie ist. Es geht ins modrige Dartmoor, wo sie bereits bei ihrem ersten Spaziergang grausam verunstaltete Skelette finden, von denen große Stücke Fleisch abgelöst wurden. Außerdem stoßen sie auf eine geheimnisvolle unterirdische Waffenfabrik. Schon entspinnt sich eine zwar abenteuerliche, jedoch in sich leider vollkommen unlogische Geschichte.

Wie in den zahllosen früheren Tweed-Romanen reisen die Agenten durch halb Europa, wobei sie stets in den besten Häusern logieren. Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung, wobei ihnen selbst kein Haar gekrümmt wird, obwohl der weltbeste Serienkiller auf den Ermittler anlegt. Colin Forbes (1923-2006) vermittelt auch mit diesem Werk wieder den Eindruck, die Beschreibung der gerade besuchten Städte sowie seiner Kleidung hätten mehr Gewicht als die Handlung des Romans selbst. Insofern kann der Klappentext des Verlages, der Autor sei »als fanatisch Reisender bemüht, seine Handlungsschauplätze stets selbst zu besuchen«, auch als milde Warnung verstanden werden.

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Genre: Kriminalliteratur
Illustrated by Heyne München