Sie macht alles richtig, funktioniert immer, ist Mutter, Frau und Journalistin zugleich. Sie will es besser machen. Besser als alle anderen und vor allem besser als ihre Mutter. Die Hauptfigur des Romans Bodentiefe Fenster heißt Sandra, wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem selbstverwalteten Gemeinschaftshaus und knickt unter der Last des Mutterseins nach und nach ein. „Sei glücklich“, schreit sich Sandra selbst Tag für Tag an, „sei glücklich, zufrieden und froh und vor allem ausgeglichen, ja, ausgeglichen musst du sein, denn deine Kinder brauchen eine glückliche, eine ausgeglichene Mutter.“ Dass derartige Zwangsgedanken auf Dauer nicht nur mürbe, sondern auch zynisch und abgestumpft macht, ist klar. Nur wie – das weiß man noch nicht. Weiterlesen