A Couple of Cuckoos 1

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Vertauschte Babys

Kuckuckskinder – eines Tages erfahren die beiden Oberschüler*innen Erika und Nagi von ihren Eltern, dass sie gar nicht ihre “richtigen” Kinder sind. Als wäre das nicht genug, begegnen sich die beiden zufällig: Erika will Nagi unbedingt als Fake-Freund engagieren, um einer arrangierten Verlobung zu entkommen. Und damit der widerstrebende Nagi auch wirklich mitspielt, setzt sie ihn mit einem prekären Foto unter Druck. Als die beiden erfahren, wer wirklich Erikas Verlobter werden soll, erleben die Teenager wieder eine faustdicke Überraschung. Und diese kettet die beiden unwideruflich aneinander.

Abträgliche Männerfantasien

Der erste Band der Serie nimmt sofort Tempo auf: Die Kuckucksfamilie Nagis ist im Gegensatz zu ihm voller Energiebündel. Auch Erika, die ursprünglich aus dieser Familie stammt, ist extrem temperamentvoll. Er selbst schlägt mit seinem Lerneifer und seiner ruhigen Art seiner genetisch echten Familie nach. All dies birgt viel Potential für dynamische und komische Momente, die der Manga auch nutzt. Allerdings fragt man sich als Leser*in direkt auf der ersten Seite, wie es zu diesem Tausch kommen konnte – schließlich wird zumindest die echte Mutter von Erika zweimal darauf hingewiesen, dass sie ein Mädchen bekommen hat. Sehr unlogisch, dass man sich dann 16 Jahre lang mit einem Jungen zufrieden gibt ohne nachzufragen.

Ansonsten werden hier offensichtlich Männerfantasien bedient, wenn auch im Vergleich zu anderen Mangas zumindest vorerst noch recht dezent. Die Mädchen sind alle sehr vollbusig und werden in Posen dargestellt, die wohl erotisch wirken sollen. Echte Vorbilder für Mädchen sind sie so jedenfalls nicht, da sie offensichtlich nur als Objekte von männlichem Voyeurismus dienen. Dazu gehört auch die Haremsfantasie, die schon im ersten Band angelegt ist. Ebenso gehört zu diesen Männerfantasien, dass ausnahmslos alle Mädchen hübsch sind, die männliche Hauptfigur im Gegensatz dazu aber durchschnittlich bis wenig attraktiv aussehen darf. Dieses asymetrische Gefälle und die damit verbundene Ungerechtigkeit gegenüber Mädchen und Frauen, die nicht so attraktiv sind, liegen auf der Hand. Eigentlich sollte so etwas nicht mehr in den Medien transportiert werden, um das ohnehin wenig geförderte weibliche Selbstbewusstsein nicht noch weiter zu untergraben.

Fazit

Der Manga hat gute Anlagen in Hinsicht auf Dynamik und Humor, aber er bedient Männerfantasien. Und diese sind einem gesunden Mädchen- und Frauenbild in mehrerlei Hinsicht abträglich.


Genre: Manga
Illustrated by Carlsen Manga!

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