Wer träumt nicht davon, auszusteigen, alle materiellen Beschwernisse hinter sich zu lassen und ein vermeintlich freies Leben zu beginnen? Adam Piggott und Jayne Freeman haben es tatsächlich getan. Ihr Buch »The Road Is An Unfinished Song« singt davon ein Lied.
Adam arbeitete nach seinem Studium in Hull unter anderem als Jongleur beim Zirkus und Kassierer einer Bank, Jayne schaffte nach einem Italienisch-Studium unter anderem für Viva! (The Vegetarian´s International Voice for Animals) und hatte schließlich einen Job als Verkäuferin angenommen. Gemeinsam hatten Sie sich ein kleines Wohneigentum in Hastings im südenglischen East Sussex geschaffen und gemeinsam war ihnen die große Freude an der Musik. Adam spielt Gitarre, Jayne Ukulele, sie komponieren und schaffen Folksongs, die inzwischen auch auf eigenen CDs zu hören sind.
Nach der Sinnlosigkeit des Studiums für eine berufliche Karriere und wenig erfüllenden Jobs packte die beiden die Abenteuerlust. Sie kauften einen kleinen Bus, der bereits 160.000 Umdrehungen auf der Uhr hatte, verstauten die nötigsten Dinge und ihre Instrumente, und fuhren in eine vollkommen unbekannte Zukunft.
In seinem Buch »The Road Is An Unfinished Song« schildert Adam nun das Abenteuer dieser unendlichen Reise, die sie zu den seltsamsten Clubs und Bars führte, in denen sie oft für Hutgeld spielten. Dabei lernten Sie die für Straßenmusiker existentielle Frage kennen, ob denn die Drinks und möglicherweise sogar eine kleine Mahlzeit in den jeweiligen Engagements inbegriffen sind. Die Begegnungen zeigen aber auch, wie sich überall Menschen finden, denen Künstler wichtig sind, die sie gern nach ihren oft bescheidenen Möglichkeiten unterstützen. Insofern ist es auch ein Buch der oft spontanen Freundschaften, die sich auf einer derartigen Lebensreise bildeten und über tausende Kilometer bestehen bleibt.
Die Veröffentlichung beschreibt die zurückliegenden zehn Jahre der Wanderschaft von Adam und Jayne. Inzwischen sind sie weit über die britischen Grenzen hinausgekommen, sie traten in Dänemark, Deutschland, Österreich, Spanien und sogar Neuseeland auf. Die Autobiografie des Duos, das sich »Wildwood Jack« nennt, ist schon aus dem Grunde lesenswert, weil sie zeigt, dass es tatsächlich möglich ist, auch in der heutigen Zeit auszusteigen und sich ohne große Ansprüche mittels der eigenen Fähigkeiten, in diesem Fall der Musik, durchs Leben zu schlagen und glücklich zu sein.
»The Road Is An Unfinished Song« ist es ein optimistisches Buch, das auch bei der Entscheidung helfen kann, welchem Stern im eigenen Leben man verfolgen möchte.