Die Geschichte beginnt kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als die Kaiserliche Kolonialverwaltung bei der Papenburger Meyer-Werft ein Schiff bestellt. Sinn und Zweck dieses Schiffes, der “Götzen”, ist es, direkt nach der Fertigstellung im November 1913 wieder auseinander genommen zu werden, in einige tausend Kisten verpackt und auf dem Land- und Seeweg nach Afrika verschickt zu werden. Dort soll es in Kigoma am Tanganikasee erneut zusammen gebaut werden. Danach soll es durch seine Präsenz mithelfen, die kaiserlichen Kolonialinteressen in dem von Belgiern und Briten beherrschten Gebiet sicherzustellen.
Begleitet und zusammengebaut wird die “Götzen” von den drei Papenburger Schiffbauern Anton Rüter, Hermann Wendt und Rudolf Tellmann. Mit Freude gehen die Drei an ihre Arbeit, denn je früher die “Götzen” zusammengebaut ist, um so schneller ist man wieder in der Heimat. Abseits des kolonialen Alltags gewinnen sie Freunde unter den Einheimischen und genießen ihr Leben in Deutsch-Ostafrika. Das alles endet am 1. August 1914, als das Deutsche Reich in den Krieg eintritt und als über Nacht Freunde und Nachbarn zu Gegnern und Feinden wurden.
In England befiehlt in dieser Zeit der zuständige Minister Winston Churchill, zwei Kanonenboote auf dem See- und Landweg nach Afrika zum Tanganikasee zu bringen. Angeführt wird diese Expedition vom Commander Geoffrey Spicer Simson, einem Luftikus und Hallodri, einer Figur, die aus einem Roman von Charles Dickens stammen könnte. In ungeheurer Härte bricht der Krieg aus und jeder versucht, mit heiler Haut davon zu kommen.
“Eine Frage der Zeit” ist großartig recherchiert und wunderbar erzählt – ein wirkliches Lesevergnügen.