Von Außerirdischen, Hybriden und einer (nach-)apokalyptischen Erde
Nadja, oder Evie, wie sie lieber genannt wird, findet immer mehr über sich selbst heraus. Nachdem sie ihre Erinnerungen an ihr Leben als Nadja verloren hatte, kann sie das Puzzle ihrer Vergangenheit mühsam wieder zusammensetzen. Sie findet außerdem heraus, dass sie Gene von Außerirdischen hat, eine Mischung von Lux- und Arum-Genen, der beiden außerirdischen Formen, die die Invasion der Erde vorangetrieben und sie ins Chaos gestürzt haben. Und zu allem Übel sind diese beiden außerirdischen Formen miteinander verfeindet. Die ungewollten Gene wurden ihr von der Organisation Daedalus eingepflanzt. Die Köpfe von Daedalus hofften, einen extrem starken Hybriden ohne Selbstwertgefühl zu erschaffen, der sich perfekt kontrollieren und als Waffe missbrauchen lässt: den Trojaner. Bei einigen Hybriden ist ihnen das gelungen. Aber Evie, die stärkste von allen, hat ihr Selbstwertgefühl behalten. Und sie schwört sich, mithilfe der abtrünnigen Lux, Arum und Hybride gegen Daedalus zu kämpfen und diese Organisation, die die Welt beherrscht und den Menschen und anderen Lebewesen neben Lügen unhaltbare Lebensbedingungen auftischt, ein für allemal auszulöschen.
Lesefrust anstatt Leselust – trotz oder gerade wegen der Erotik
Ich habe nur den dritten Band der Reihe vorliegen. Nach dem, was ich in diesem Band gelesen habe, bin ich froh, die ersten beiden nicht rezensieren zu müssen, denn ich fürchte, sie bewegen sich auf dem gleichen low level wie der dritte Band. Eine sehr seichte, durchschaubare Story ohne Spannung, ein für die Hauptfiguren austauschbares Charakterdesign (wer den einen Mann kennt, kennt sie alle; das gilt auch für die Frauen – da gibt es leider nur wenig Abweichungen innerhalb der weiblichen und männlichen Hauptfiguren) und ein penetranntes Pochen auf den erotischen Vorzügen des männlichen wie weiblichen Partners egal von welcher Hauptfigur – selbst in Gefahrensituationen mit sich wiederholender, ausführlicher Beschreibung des perfekten Körpers desselben – töten jeden intelligenten Leser*innengeist. Zuviel ist einfach zuviel! Action, Pseudoerotik und Brutalität wechseln einander ab, wobei die Pseudoerotik jeden anderen Bereich durchdringt. Ehrlich gesagt habe ich seit Jahren nicht mehr ein so schlechtes Buch gelesen! Demzufolge bin ich auch nicht erpicht darauf, mir die Folgebände, die es nach dem offenen Schluss offensichtlich noch geben wird, zu Gemüte zu führen.
Aus dieser Science-Fiction-Dystopie mit Anklang an irdische diktatorische Systeme und mangelndes ethisches Gewissen der Wissenschaften hätte man definitiv mehr machen können. Auch aus der Stärke der Frau, die hier nur anklingt. Schade um die vertane Chance.
Fazit
Eine derart seichte Story, die sogar in Gefahrensituationen mit Pseudoerotik totgeritten wird, ist des Lesens nicht wert.