Mystery mit Nachhaltigkeit
Die Oberschülerin Yachiho hat sich mittlerweile in ihrem neuen Zuhause eingelebt und hilft Moro, dem Wächter der Grenze zwischen Diesseits und Jenseits, bei der Arbeit. Eines Morgens aber überrascht sie die Nachricht, dass ihr Vater kurzfristig nachhause kommt. Von ihm erfährt sie, dass ihre Mutter nach dem verschwunden Professor Tachibana gesucht hat. Yashiho vermutet daraufhin, dass ihre Mutter vieleicht ins Jenseits gegangen ist. Nachdem ihr Vater wieder fortreisen muss, erhält Yashiho einen neuen Lehrer an der Schule: Es ist ausgerechnet Herr Kamo, der Naturgeister zwar auch sehen kann, ihnen aber eher feindlich gesonnen ist. Außerdem kommt ein neuer Naturgeisterjäger hinzu, der diese wie Kamo ebenfalls nicht respektiert: Komei. Yashiho dagegen will immer erst die Gründe für das Handeln der Naturgeister herausfinden, bevor sie einschreitet. So ermöglicht sie einem Spötter einen letzten Gefallen, dämmt diplomatisch die Fähigkeiten der Wasserspender ein und hilft dem Torwächter auf der Suche nach dem Spiegel ins Jenseits.
Erst ganzheitlich denken, dann handeln
Wie auch schon im ersten Band gibt es tatsächlich eine Art weibliches und männliches Denken: Kamo und Komei stehen der Natur eher feindlich gegenüber und betrachten sie unter der Kosten-Nutzen-Rechnung. Sie wollen die Natur unterwerfen und sie sich zunutze machen. Gelingt dies nicht, wollen sie sie zerstören. Yashiho dagegen denkt ganzheitlich. Sie will der Natur ihren angestammten Platz lassen und hilft ihr, wo sie kann. Sie will Probleme nicht niederringen, sondern eine Lösung finden, die für alle Beteiligten gut ist. Das macht zwar kurzfristig mehr Arbeit und erfordert Einfühlungsvermögen und weitreichendes Denken, aber dafür sind Probleme endgültig geklärt und nicht nur verschoben oder unterdrückt. Yashiho sieht hinter die Fassade und ist in ihrem ganzen Denken und Handeln Vorbild, auch weil sie alleine lebt und ihren Alltag in all seinen Facetten meistert.
Der Gegensatz dieser beiden Denkweisen ermöglicht die Spannung der Geschichte. Aber auch die Geister an sich, die der japanischen Mythologie entnommen und harmonisch in den Manga eingewebt werden, erzeugen Spannung. Der Manga enthält als Extra Infos zur Mythologie der einzelnen eingeführten Wesen. Die Zeichnungen selbst unterstützen sehr gut und flüssig die Geschichte, sind an passender Stelle dynamisch und untermalen die Stimmungen der Szenen und Figuren gekonnt.
Insgesamt eine runde Sache.