Der Pinguin. Der wohl kleinste und scheinbar niedlichste Antagonist aus der Batman-Schurken Galerie bekommt endlich was er verdient: eine eigene Serie. Oswald Cobblepot alias der Pinguin soll im Auftrag der US-Regierung sein altes Imperium zurückerobern. Aber ratet mal, wer da etwas dagegen hat! Eine Comic-Soloserie für den Schurken, der 2024 auch eine TV-Serie bekommen hat.
Pinguin und die “Force of July”
1941 debütierte der Blicke Dieb erstmals mit Frack, Zylinder, Monokel und Regenschirm. Mit letzterem, in dem sich auch ein Maschinengewehr befindet, eroberte er sich von seiner Iceberg Lounge aus auch sein kriminelles Weltreich. Der Ausgangspunkt dieser neuen Soloserie wird ausgerechnet der Tod des Pinguins. Denn nach der Dark Crisis (Chip Zdarsky) Storyline lässt sich der im Krankenhaus liegende Pinguin von Batman vergiften, was selbstverständlich nur inszeniert ist. Vorerst lebt Cobblepot zurückgezogen als Buchhändler in Metropolis, aber Agentin Nuri Espinoza überzeugt ihn schließlich nach Gotham City zurückzukehren und seine Geschäfte wieder zu aufhzunehmen. Mit seiner Automatik in der einen Hand und einem Glas “Antarctica Glacier Water mit Omega3-Fischöl” sitzt der wie ein Mafiosi zurechtgemachte Gangster an seinem runden Holztisch. Im Hintergrund die blutrote Tapete aus dem letzten Abenteuer eröffnet sich vor dem geistigen Auge des Betrachters ein wohl ebenso blutiger Reigen: “Irren ist menschlich, vergeben göttlich”, so Oswald Cobblepot. Und bald schon sammelt er seine neue Gang, die Force of July, eine Anspielung auf den amerikanischen Nationalfeiertag, um sich. Darunter so illustre Gestalten wie der Ex-Boxer Major Victory, Lady Liberty aka Liberty Torch, der Fingerkünstler Sparkler, die Pflanzenlady Mayflower und die Dublikantin Silent Majority.
Pinguin 1: Lehrjahre eines Verbrechers
“Der gute alte Oswald. Anmutig wie ein Schwan, stolz wie ein Pfau, fröhlich wie nie Lerche, fett wie ein Pinguin.” So etwas darf nur seine Ex-Frau Lisa zu ihm sagen, aber sie sagt es voller Bewunderung, denn genau das ist es, was kleine Leute nachweislich brauchen. Auftritt Black Spider. Ein Rückblick in Oswald’s Zeit als Barkeeper für Falcone eröffnet auch die Poesie dieser Neugeburt eines Gossenschnabels: “Nein, zu viel Licht kommt von unten. Das hat meine Ma immer gesagt. Hat gesagt, sie würde mich von hier wegbringen. Mir nen schöneren Himmel zeigen. Und dass man das ganze Universum sehen könnte, wenn man nur diese Stadt verlässt“. Damals war er noch Batmans Barkeeper, denn er war sein Whistleblower und rettete so 37 Frauen das Leben. “Wer benutzt hier wen?“, so das Credo des Pinguins, der eigentlich nur an seinem eigenen Aufstieg arbeitet. Mit Batmans unfreiwilliger Hilfe. Der Pinguin versammelt ein Team aus Killern und anderen Spezialisten um sich und ein Blick in die Vergangenheit und auf das erste Aufeinandertreffen zwischen Batman und dem Pinguin gehören zu den Spezialitäten dieses ersten Bandes einer vielversprechenden, uns erwartenden Serie. Von Eisner-Gewinner Tom King (Batman), Rafael De Latorre (Daredevil) und Stevan Subic (Der Riddler: Das erste Jahr).
Tom King/Rafael De Latorre, Steven Subic
Der Pinguin 1
Reihe: Dawn of DC
2024, Softcover, 176 Seiten, Format: 17X26
Original Storys: The Penguin 1–7
ISBN: 9783741637681
Panini Comics
22,00 €