Die Dreizehnte

13Blutige Ritualmorde in den Kellergewölben hatten das Hotel Castle House einst in Verruf gebracht. Doch Jahrzehnte später, als man dort ein Sanatorium für Schwangere eröffnet, scheint der Fluch der Vergangenheit endlich besiegt zu sein. Aber dann verschwinden immer mehr junge Frauen aus den benachbarten Orten. Die Suche nach seiner vermissten Freundin führt David Shale nach Castle House. Dort entdeckt er eine verwitterte Holztür, gekennzeichnet mit einem roten X. Als er sie öffnet, betritt David ein okkultes Reich voller sadistischem Sex und qualvollem Sterben.

Der Student David verbringt den Sommer bei seiner Tante auf dem Land. Er will viel Fahrradfahren und seiner alten Tante bei der Renovierung ihres alten Hauses helfen. Aber schnell beginnt David sich zu langweilen und geht in die einzige Kneipe des kleinen Örtchens. Dort lernt er die wilde Brenda kennen, die beiden verbringen einen feucht-fröhlichen Abend und David ist ganz hin und weg von dem Mädchen. Zu einem Wiedersehen kommt es aber nicht, denn am nächsten Tag ist Brenda verschwunden wie schon einige andere junge Frauen des Ortes oder der Nachbarorte …

Nach ein paar Tagen nimmt David eine Stelle als Aushilfsgärtner in dem Sanatorium „Castle House“ an und schaut beim Rasenmähen zufällig zu einem der vielen Fenster hoch. Er ist sich sicher, hinter einem dieser Fenster kurz Brendas Gesicht gesehen zu haben aber kann das wirklich sein? Brenda ist doch nicht schwanger, was macht sie dann in dem Sanatorium, in dem man sich angeblich um psychisch kranke, schwangere Frauen kümmert?

David geht zur Polizei und gemeinsam mit der jungen Polizistin Christy will er dem Sanatorium einen Besuch abstatten. Aber was sie dort vorfinden, sprengt ihre Vorstellungskraft und die beiden befinden sich bald in Lebensgefahr.

Ich hatte mal wieder Lust auf eine schöne, kranke Metzelei und habe mir deshalb dieses Buch besorgt. Ich muss sagen dass ich ziemlich überrascht war, denn bis kurz vor Schluss hält sich das Gemetzel ziemlich in Grenzen, ich würde sogar sagen, dass es so gut wie gar nicht stattfindet. Zwar ist die Geschichte hin und wieder ziemlich brutal, aber die richtige Metzelei findet erst gegen Ende des Buches statt. Das fand ich aber überhaupt nicht schlimm, denn die Geschichte war spannend und es gab wesentlich mehr Handlung als ich erwartet hatte.

Das Ende war allerdings der letzte Scheiß! Ich wusste bereits vorher, dass es in der Geschichte auch ein paar „übersinnliche“ Aspekte geben würde, und obwohl ich das eigentlich nicht mag, habe ich mich darauf eingelassen. Das ist auch gar nicht das, was ich kritisiere, sondern das Verhalten der Hauptfiguren Christy und David (und auch noch ein paar anderer Figuren). Klar handelt es sich bei dem Buch nicht um Weltliteratur und die Geschichte ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen, aber muss man die Figuren so extrem unrealistisch agieren lassen? Und ich spreche hierbei nicht von panikhaften Rennen in dunkle Gänge statt zum Ausgang zu eilen, sondern über wirklich grottige Dialoge, die kaum zum Aushalten sind! Ich bin mir z. B. ziemlich sicher, dass kein Mensch der Welt ständig vom „Ficken“ redet, wenn er gerade gesehen hat, wie auf brutalste Weise zwölf junge Frauen abgeschlachtet wurden! Tut mir leid, aber da habe ich schon wesentlich „realistischere“ Metzeleien gelesen!

Wenn mir ein Buch nach spätestens 50-70 Seiten noch nicht zusagt, dann breche ich es ohne zu zögern ab. Mir ist es bisher aber noch nie passiert, dass ich ein Buch, das mir bis dahin gut gefallen hat, 30 Seiten vor Schluss abbreche. Doch bei diesem Buch wäre das fast der Fall gewesen, und das lag wie gesagt nicht an den Metzeleien oder den übersinnlichen Aspekten.

Für Fans der etwas „anderen“ Literatur zwar zu empfehlen, aber mit absolut grottigem Ende. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Und jetzt möchte ich noch etwas zum Buch selber schreiben:

Was fabriziert Festa eigentlich für Bücher? Ich habe mittlerweile einige Bücher aus dem Festa Verlag gelesen und fast jedes Buch ist beim Lesen auseinander gefleddert! Der Buchrücken löst sich ab, und die Seiten fallen heraus und man hat sie beim Umblättern in der Hand! Auch bei diesem Buch war das wieder einmal der Fall, doch diesmal hab es zum Glück recht schnell bemerkt und  es erst einmal notdürftig verklebt, um es lesen zu können, ohne ständig die Seiten einsammeln zu müssen. Meine Bücher müssen schon einiges aushalten, ich schleppe sie in der Handtasche mit mir rum, ich lümmel im Garten, auf der Terrasse oder in der Badewanne mit ihnen herum und sie liegen auch oft in der Sonne. Jedes meiner Bücher hat diese Behandlungen aber bisher problemlos ausgehalten, nur die Bücher vom Festa Verlag schaut man einmal schräg an und sie fallen auseinander. Das kann es doch wirklich nicht sein, oder?!

John Everson wurde am 14. März 1966 geboren und ist ein amerikanischer Horrorschriftsteller. Bisher hat er sechs Bände mit Kurzgeschichten und neun Romane veröffentlicht. Sein erster Roman Covenant gewann den Bram Stoker Award und erschien im Jahr 2004.


Genre: Horror
Illustrated by Festa